Horror in nicht-Horrorspielen

Das Bild erinnert mich direkt an Castle Wolfenstein (1981) am gelb-monochromen Apple II mit seiner (technisch bedingt) knirschenden Sprachausgabe und seinem ewigen Ticken der Schritte der Wachmänner. Ich war deutlich zu jung und habe auch nur zugeguckt aber es war eines der ersten Computerspiele in meinem Leben und zugleich eines der gruseligsten. Ohne Ton wäre es deutlich erträglicher gewesen. Ist es ein Horrorspiel? Ich denke nicht.

Echte Horror-Spiele oder auch nur solche mit düsterer Grusel-Atmosphäre meide ich bewusst. Einige sind noch in meinem Pile, aber die werde ich wohl nie starten (Dead Space 2 habe ich nach zwei Minuten Spielzeit wieder deinstalliert).

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Hmm, die Frage finde ich gar nicht so einfach zu beantworten, denn meine gruseligen Momente in Nicht-Horror-Spielen, waren in aller Regel von den Entwicklern doch zumindest als unheimlicher Abschnitt angelegt.

Dazu gehören zum Beispiel das schon erwähnte Ocean House Hotel in Vampire: The Masquerade – Bloodlines, der Abschnitt in Ravenholm in Half-Life 2 oder auch das Dunwich Building in Fallout 3.
Ich bin ein ziemlicher Schisser und auch leicht zu erschrecken und das waren Abschnitte, die ich mit klopfendem Herz gespielt hab. :slightly_smiling_face:

Bei S.T.A.L.K.E.R. ist, als ich es zum allerersten Mal gespielt habe, im ersten Abschnitt oben im Tunnel der Pseudodog auf mich losgegangen. Da hab ich mich auch sauber erschreckt. :smile:
(Überhaupt fand ich das Spiel allgemein ziemlich unheimlich. Man ist nachts ganz alleine unterwegs, es regnet stark, man hört in der Ferne irgendwelche mutierten Viecher…)

Und eine wirklich, wirklich unheimliche Stelle in einem Spiel, von dem ich vorher nicht gewusst habe, zu welchem Genre es gehört (weil ich es geschafft hatte mich nicht zu spoilern), ist das Ende von Episode 1 von Stories Untold, bei welcher man im Textadventure das Schloss aufschließt und auf einmal hinter einem das Geräusch des Schlüssels im Schloss hört..
Das fand ich wirklich extrem gruselig.

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Als man da zum ersten Mal einem dieser Psycho-Mutanten begegnet ist, hab ich echt Panik bekommen. Ich erinnere mich, dass ich da auch in irgend einem Tunnel war, und das Gimmik an dem Gegner war, dass die Kamera immer wieder aus der Egoperspektive raus ist und ganz schnell für 1-2 Sekunden auf den Gegner gezoomt hat. Das hat mich damals echt ganz schön gestresst und ich habe bislang echt nichts vergleichbares mehr erlebt :grinning:

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Jetzt spam ich sie aber rein, die Amiga-Games. Wie Vietnam-Flashbacks suchen sie mich wieder heim, je mehr ich drüber nachdenke. Die Game-Over-Sequenz des eher obskuren, aber ansonsten knuddelbunten Jump’n’Runs „Elf“ hat mich stets besonders motiviert, am digitalen Leben zu bleiben.

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In der „Feenwelt“ in der Festung Stonekeep gab es unsichtbare Trolle. Einen Schiss hatte ich…

Stonekeep generell ein bisschen horrig.

Und das oben schon genannte Ishar 2 hat mir in jüngeren Jahren auch Schweissperlen der Furcht verpasst.

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Aber Stories untold soll doch gruselig sein, oder? Oder zumindest atmosphärisch/düster.

Also meiner persönlichen Meinung nach ist die Stelle, die ich beschrieben habe, die gruseligste im Spiel.
Alles weitere ist… seltsam? Jedenfalls kein Horror.

Aber meine persönliche Erfahrung kam vor allem zustande, weil ich es (wie oben schon erwähnt geschafft hatte mich vorher nicht zu spoilern. Damit wusste ich nicht, was mich erwartet und dementsprechend war die Wirkung des Spiels invtensiver.

Grundsätzlich hast Du natürlich recht. Es ist ein düsters Spiel.

In Subnautica gibt es einige Gruselstellen.
Es ist ja keine klassisches Horrorgame.

Ist ‚Kevin allein zu Haus‘ ein klassisches Horrorspiel?
Ich denke nicht. Aber ich erinnere mich noch immer an das Herzrasen, das ich immer bekam, nachdem ich alle Fallen gestellt hatte und die Uhr schlägt. Denn dann kommen Harry und Marv und jagen uns durchs ganze Haus, und man kann nur beten, dass alle Fallen auch funktionieren …

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Im Film fand ich alles urkomisch, im Spiel gruseln mich die beiden Gangster aber :face_with_hand_over_mouth:

Habt ihr eigentlich mitbekommen, dass es inzwischen 5 (!) Teile gibt? :man_facepalming:

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Ich spiele gerade den DLC zu Terminator Resistance, und auch wenn der etwas actionlastiger als das Hauptspiel ist, erinnert er mich doch daran, wie gruselig die Stealhpassagen sein können. Fast so „terrifying“ wie die Passagen mit den Androiden in Alien Isolation. Wer hätte gedacht, dass Roboter so angsteinflößend sein können :grimacing:

Leider ja…

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Maniac Mansion natürlich! Okay, das war natürlich gewollt, dass es gruselig ist, aber wenn man vorher nur den Nachfolger kannte, der ja wirklich null gruselig ist, dann geht das gar nicht! Ein Adventure, wo man ständig von den zombiehaft anmutenden Bewohnern erwischt werden kann, boah, nee. Hab es deswegen nie durchgespielt. :sweat_smile:

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Der größte Horror meiner Jugend war, wenn bei einem C64-Spiel nach gefühlten 2 Tagen (eher 5 Minuten) Ladevorgang das gefürchtete Fehler-Rattern der Floppy auftrat, gefolgt vom erbarmungslosen Blinken des grünen Lämpchens.
DAS war wahres Grauen :wink:

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Das rote hat geblinkt! Das grüne war einfach nur an wenn Strom da war.

Aber ja, das war schon Horror. Bei mir half manchmal fest auf die 1541 zu hauen. Heute weiß ich, dass ich‘s damit auf mittelfristigerer Sicht echt nicht besser gemacht hab…

Rot! Natürlich.

Das mit Maniac Mansion kenne ich noch. Damals war ja auch die Lenkung etwas hakeliger und man konnte manchmal nur schwer entkommen, wenn man versehentlich einem Bewohner begegnet. Man wusste ja auch nicht, wie weit man verfolgt wird und rannte auf der Flucht quer durch die Villa. Im kindlichen Kopf ist das alles viel schlimmer als mit erwachsenem Blick.

Wurde hier noch gar nicht Max Payne erwähnt? Das hatte doch eine legendäre Horrorsequenz.

Wenn man bei Sonic the Hedgehog in einem Unterwasserlevel nur noch 10 Sekunden Luft hat setzt eine Musik ein, die purer Terror ist.

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Oh Gott, der Sonic-Sound ist ja fürchterlich! :smiley: Ich hatte nur die Master-System-Variante. In der konnte Sonic zwar auch ertrinken, aber da haben sie sich zumindest diesen Sound geklemmt.

Apropos Sound: Indy 3 wurde zwar hier schon genannt (ich fand die Katakomben auch furchtbar gruselig), da gab‘s am Ende aber auch noch diese ganz fiese Szene, wenn man den falschen Gral erwischt hatte und Indy sich in ein Skelett verwandelte. Ich musste da immer vorsorglich den Sound abdrehen, weil der so erschreckend war. :smile:

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Wobei man sich auch fragt, ob Indy nicht generell Abenteuer-Horror ist.

Ja, so ein bisschen schon, stimmt. Gilt ja für die Filme auch – insbesondere den zweiten Teil.

Ich hab immer das Gefühl, dass es unterschiedliche Definitionen von Horror gibt. Ich verstehe unter Horror eigentlich immer etwas recht Explizites mit Hang zum Übernatürlichen (Es, Evil Dead → Clive Barker’s Undying, Resident Evil) oder zumindest irgendwie Übermenschlichem (Scream, Saw → Manhunt?). Vieles von den im Verlauf genannten hätte ich in Richtung Thriller oder leichter Grusel eingeordnet, was für mich nicht ganz das gleiche ist. Bin ich einfach zu abgestumpft? :sweat_smile:

Sonst wären mir natürlich ebenfalls Oceanside Hotel und Max Payne in den Sinn gekommen. Allerdings gehören die Szenen für mich bereits zum Grundkonzept der beiden Spiele (Gothic-Grusel bzw. Drogensumpf) dazu. Beide Spiele sind von vornherein auf dunkle Themen ausgerichtet und die Passagen weichen damit imho nicht erheblich vom Rest ab.

Davon abweichend ist mir zumindest sonst keine Gruselszene in einem sonst eher lebensfrohen Spiel erheblich in Erinnerung geblieben. Natürlich erschrecke ich auch manchmal, wenn der Creeper wieder hinter mir loszischt. Aber Jump Scares verursacht mir auch meine Frau, wenn sie sich anschleicht, und ich würde noch nicht so weit gehen, sie deshalb zu meinem eindrücklichsten Horrorerlebnis dazu zu zählen. :wink:

Aber ich überlege mal weiter. :slightly_smiling_face:

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Mich hat als Dreikäsehoch das Ende von Monkey Island 2 gegruselt. Die Kanalisation an sich fand ich schon schrecklich genug, weil die verschiedenen Abschnitte recht ähnlich aussehen und damit desorientierend sind. Und dann bricht das Spiel auch noch plötzlich mit seinen bisherigen Regeln, da ein Echtzeitelement eingeführt wird. Ich hab also keine Zeit, in Ruhe darüber nachzudenken, wie ich das Problem LeChuck angehen muss, denn wenn ich das tue, steht er plötzlich schon vor mir!
Das kuriose Jahrmarktende hat diesen Grusel keineswegs eingefangen. Sondern weil es so skurril und seltsam ist, hat es für mich nach der Kanalisation eher ein leicht unheimliches Gefühl zurückgelassen. Der Stress, den ich vorher hatte, wird hier nun einmal nicht aufgelöst.

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