King's Quest (SF 155)

In Eurer Zusatzfolge sagt ihr, dass der Apple //e ja 128 kByte RAM hatte - hatte er nicht! Er hatte nur 64 kByte.

Der Apple II bzw II+ kam mit bis zu 48 kByte auf den Markt, zusätzlich gab es die „Language Card“, die ihn dann auf 64 kByte erweiterte. Er war noch komplett mit Standard-ICs aufgebaut und damit leicht nachbaubar - so gab es auch unzählige Clones.

Der Apple //e hatte dann Custom Chips und daher gab es recht lange Zeit keine Nachbauten. Er hatte eine eingebaute 80 Zeichen Karte, konnte Kleinbuchstaben darstellen und konnte dann auch - über einen spziellen Slot - zusätzliche Memory Cards aufnehmen.

Danke für die Präzisierung! Dann haben wir das undeutlich ausgedrückt: King’s Quest setzt 128 KB RAM und damit einen (mit Speichererweiterung aufgerüsteten) Apple IIe voraus, weil der normale Apple II meines Wissens nur bis 64 KB erweiterbar ist.

Danke für die grandiose Folge, ich habe viel gelernt.

Weiß jemand warum das Spiel von den deutschen Spielemagazinen komplett ignoriert wurde?

Ich habe allgemein das Gefühl, dass in den Magazinen damals Sierra übelst verteufelt wurde verglichen mit Lucasfilm Adventures. Warum?

1984 gab es noch keine deutsche Spielepresse, die Happy Computer erschien zwar mit Ausgabe 1/84 darin wurden aber null Spiele besprochen. Die Happy hat erst ab 1986 mit einem gewissen Heinrich und Boris begonnen Spiele regelmäßig zu besprechen in dem Sonderteil (auf 12 bis maximal 20 Steiten) davor gab es halt zwei drei Spiele pro Ausgabe und die ASM kam auch erst 1986. 1985 kam das erste Spielesonderheft der Happy, da wurden halt andere Spiele besprochen als Kings Quest 1.
Also wer sollte 1984 in Deutschland Kings Quest 1 schlecht besprochen haben? Und 1985/86 haben die halt die neuen Spiele besprochen, Manaic Mansion erschien 1987 da hatte Kings Quest halt mit Erscheinungsjahr von 1984 Pech gehabt. Und die Tele Match erschien zwar ab 1982 besprach aber ausschließlich Konsolenspiele. Antatol vergab der Sega Version von 1989 noch ein „Gut Gesicht“, da kann man wirklich von einer schlechten Besprechung in Deutschland sprechen, wenn auch 5 Jahre später. Das würde ich nicht als „verteufeln“ beschreiben.

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Das gleichnamige Endless-Quest-Buch ist hoffentlich ein Intermezzo mit Mhaire wert? :heart_eyes:

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Irre, wir hatten damals schon 1983 einen C64, und ich dachte immer, dass es da schon Spielezeitschriften gab.

Ich habe mal ein bisschen auf kultboy.com geschaut, und es ist wirklich dünn. Das originale King’s Quest 1 wurde gar nicht getestet, wohl aus Deinen genannten Gründen. King’s Quest 2 wurde aber zum Erscheinen auch nur in der ASM 7/86 getestet, und auch nur auf dem Atari ST.

Es geht aber so weiter: Die Happy Computer hat auch King’s Quest 3 noch komplett ignoriert (einzige Tests in ASM und einem Amiga Joker Sonderheft), erst King’s Quest 4 wurde dann weitreichend getestet.

Vom originalen Larry 1 gibt es anscheinend auch nur einen einzigen deutschen Test, und zwar in der ASM 12/87, wo es sehr schlecht abgeschnitten hat. Die anderen Tests beziehen sich alle auf das VGA Remake, das erst in den Neunzigern erschienen ist. Larry 2 wurde dann überall getestet, und hat auch gute Wertungen bekommen.

Bei Space Quest sieht es auch dünn aus. Teil 1 wurde nur in einem ASM Sonderheft und einem Amiga Joker Sonderheft getestet. Die ASM gab die Wertung 1 von 12. Space Quest 2 wurde in der Power Play mit einem Absatz auf einer Siebtelseite (!) mit 69% abgewatscht.

Ich denke, man kann schon sagen, dass die frühen Sierra Titel in der deutschen Spielepresse eher stiefmütterlich behandelt wurden.

Ich habe das Gefühl, dass Deutschland ein starkes Lucasfilm/Ron Gilbert Fanboygebiet war, während in den USA Sierra viel mehr abgefeiert wurde. Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass ein prominenter Spieleschreiber, Boris Schneider, damals auch gleichzeitig bei Lucasfilm gearbeitet hat, und deren Spiele gepusht hat.

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Oder einfach der Erkläransatz aus der Folge: Neben Lucasfilm/Arts wirkten die Sierra-Adventures wie aus einer anderen Zeit.

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Wobei die *VGA-*Remakes zumindest technisch schon besser aussahen und durchaus mit den Lucasfilm-Adventure mithalten konnten. Sierra hatte ja eine funktionierende Engine, und konnte damit relativ schnell Spiele entwickeln und veröffentlichen. Und zumindest in den USA waren sie damit auch ganz erfolgreich. Da ist es schon verständlich, daß sie so lange an der Technik festgehalten haben.

Ich habe übrigens nicht den Eindruck, daß in der Spielepresse die *Sierra-*Adventure benachteiligt wurden. Ich würde eher sagen, sie waren tatsächlich schlechter als die Adventure von Lucasfilm, die ich durch die Bank richtig gut finde.

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Viele frühe Sierra-Spiele wurden erst rückwirkend besprochen und fielen dann in ihrer kruden Art gegenüber den technisch, grafisch und dramaturgisch rundgeschliffenen Lucasartstiteln einfach ab.
Die ASM war aber noch recht wohlwollend.