Making Mags: Amiga Joker

Eben live gegangen ist eine Folge von Making Mags auf Patreon/Steady.

Thema: der Amiga Joker.

Mit dem Amiga Joker drängte im November 1989 die erste Spielezeitschrift auf den Markt, die sich ausschließlich dem beliebten Heimcomputer Commodore Amiga widmete. Das von seinen Lesern aufgrund seines charakteristischen Humors und flotten Schreibstils fast schon kultisch verehrte Magazin sollte sich bis November 1996 halten. Mit dem Niedergang des Amigas Mitte der 90er ging es dann aber auch mit dem Joker langsam zu Ende.

Musste das enthusiastische Redaktionsteam um Herausgeber Michael Labiner anfangs noch kleine Brötchen backen und sogar einige Seiten in Schwarz-Weiß drucken, feierte das Heft zwischenzeitlich beachtliche Erfolge am Kiosk und war für spielebegeisterte Amiga-Besitzer so etwas wie der Heilige Gral. Eine der Schlüsselfiguren des Erfolgs: Richard Löwenstein, der von September 1991 bis zur letzten Ausgabe an Bord war.

In dieser Folge von Making Mags sprechen Benedikt und Sönke mit eben jenem „Richy” über die Anfangsjahre, die Erfolgszeiten und das Ende des Amiga Jokers. Einige gut gehütete Redaktionsgeheimnisse werden ebenso enthüllt wie zahlreiche persönliche Anekdoten. Außerdem geht’s um die beiden „Comeback-Ausgaben” 1/17 und 1/19 und Richards heutiges Schaffen als Indie-Entwickler.

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Grundsätzlich war das echt so, ich glaub ich war der einzige in meinem Freundeskreis der originale Amiga-Spiele hatte. Aber das waren so wenige, das ich sie wahrscheinlich noch komplett auswendig weiß: Lemmings, Hook, Robocop 3 (und das konnte ich nicht mal spielen, weil da so ein scheiß Hardware-Dongle bei war, der beim Amiga 600 gar nicht in den Port passte wegen der Schräge an der Seite), Lotus I-III, Seven Gates of Jambala, Fighter Bomber, Cadaver. Öhm, glaub das wars :joy_cat:

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Kings Quest 2 und Phantasie 3, das waren meine ersten Amiga Originale. Musste ich heimlich kaufen, da meine Eltern Spiele kaufen unsinnig fanden. Zitat: „Soviel Geld nur für eine Diskette. Hol Dir lieber Kopien!“ :smiley:

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Top, Amigajoker war neben Happy Computer und Powerplay mein Mag!

Den Humor fanden wir damals super, geradezu subversiv. Na ja, was man Anfang der 90er als Teenager in der Provinz so dachte :wink:

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Amiga Joker wird für alle Zeiten bei mir mit der krassen Fehlwertung (gekauft?) für Rise of the Robots verknüpft sein. 91% :upside_down_face:

Freue mich auf die Folge!

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Kenne Joker Verlag vom Lesen nur durch Mega Blast, aber natürlich war Amiga Joker einem damals ein Begriff, daher fand ich diese Episode sehr unterhaltsam und interessant.

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War halt auch die Zeit als Schüler, da war das Geld prinzipiell knapp. Ich hatte mir anfangs mal so ein echt super billiges Erdkundespiel gekauft. Einfach weil das preislich im Budget lag. Völliger Unfug etwas Günstigeres zu kaufen das nicht gut war.
Ich hatte auch Pinball Dreams als Original. Das hat mein bester Freund dann geschrottet. Er wusste, dass das Laufwerk seines Amiga ein Problem hatte, steckt die erste Disk rein KRAAAK KRAAAK ja und das war mein Original.
Monkey Island 2 hatte ich als Original. Teil 1 noch als Sicherheitskopie. Disk 4 hatte einen Schreiblesefehler den dummerweise JEDER auf seiner Kopie hatte. Habe ewig gebraucht eine funktionierende zu organisieren. Aber ich fand es so gut, Teil 2 wurde gekauft. Ohne die Raubkopie hätte ich ev. nicht einmal von der Existenz erfahren.
Und Larry V hatte ich als Original. Es war ok, aber auch da wäre das Geld anders besser angelegt gewesen.

Ansonsten hatte ich Tools wie Deluxe Paint und Amos Basic als Original.

Aber das Geld ging eben für Leerdisketten und Joysticks drauf. Auch hier: Es war eine miese Entscheidung mangels Geld in was anderes als einen Competition Pro zu investieren.

kA wie ich es damals als Erwachsener mit Gehalt gehandhabt hätte. Heute kaufe ich mir eigentlich alle Spiele. Außer Retro Roms, die lade ich eiskalt runter =p

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Hatte damals Deluxe Paint II und DigiPaint IV als dezentrale Sicherheitskopie. Komischerweise konnte ich nur auf dem Amiga gut mit der Maus malen. Am PC war das irgendwie immer nen Krampf. Da hab ich mir viele Jahre später dann lieber nen Grafiktablett geholt.

Mir fiel später ein, hatte auch noch ein paar andere originale. Zum Beispiel Spindizzy World. Da hab ich noch gedacht, früher war man viel einfacher zu beeindrucken, einfach weil man da noch nicht so im Detail wusste wie Spiele funktionieren, das kam bei mir erst so ab 94/95. Man war einfach beeindruckt, dass das überhaupt geht. Das man auf dem Fernseher Dinge bewegen kann :joy_cat: zumindest bei mir halt. War glaube 12 oder 13 als ich den Amiga hatte.

Ohne Raubkopien als Jugendlicher hätte ich auch gar nicht meine Kenntnisse in so breiten Bereichen aufbauen können, die mir heutzutage noch im Job zu Gute kommen.

Das steht bei mir mit allen anderen Joker-Megahits im Regal. Aber nie selbst gespielt :sweat_smile:

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Das wird gegen Ende auch angesprochen. :wink:

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Ich habe davon auch recht viele Varianten (bestimmt 5-6 Stück), allein das es ohne Abstriche auf dem Philipps CD-i funktioniert zeigt schon was das für ein Megahit ist :smiley:

Dazu hätte ich auch wirklich gerne eine Stay Forever Folge, ich finde alles rund um Rise of the Robots total faszinierend, mag sogar den Nachfolger und finde es auch spannend wie lange Mirage es noch weiter mit Fighting Games probiert hat.

@Christopher Ich komme hoffentlich in Kürze dazu da reinzuhören, jetzt habe ich noch mal mehr Bock drauf!

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Den zweiten Teil fand ich auch damals gar nicht so schlecht. Weiß noch, daß ich die Demo immer gezockt hab und man konnte irgendwelche Dinge im Klartext anpassen in den Dateien, aber keine Ahnung was das war. Glaub der zweite Teil ging dann mehr in die Richtung was es hätte eher werden sollen.

Grundsätzlich glaub ich, hätten die da bessere Animationen und Kampfsystem hätte das was werden können. Hatte den ersten Teil nur auf dem Mega Drive und hab es trotzdem gerne häufiger gespielt, auch wenn man das anscheinend einfach nicht packen konnte :see_no_evil:

Bei Rise2 fand ich super, das man Sentry spielen konnte, aber das war ja so ne verbessere Version in gelb, die Rook hieß :thinking:

Rise of the Robots wäre ne super Episode. Der ganze Hype, Bryan May für die Musik, CGI sprites und Animationen und dann das Trainwreck was raus kam.

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Stimmt Rise of the Robots hatte ich auch als Original, das hatte ich schon wieder verdrängt.
Ich fand es nicht so schlecht, habe mir aber auch die Investition schön geredet. Und die AGA version war als A1200 Besitzer auch eine Kaufmotivation.

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Der Amiga Joker ist ein schönes Thema für eine Making-Mags-Folge - außerdem ist Richard Löwenstein ein toller Gesprächsgast, der immer was zu erzählen hat. Und das am Ende noch Amiga Joker 1/2017 und Amiga Joker 1/2019 erwähnt werden, hat mir auch gefallen - weil ich miterlebt habe, wie Richard in Foren die Leute aus der Retro-Szene nach ihren Wünschen fragte und sie von Anfang an eingebunden hat. Das hat viel dazu beigetragen, dass seine Amiga-Joker-Neuauflage ein Erfolg wurde.

Außerdem hat mich das Thema dieser Making-Mags-Folge an etwas erinnert, das ich schon fast vergessen hatte. Jedes Spielemagazin hat irgendwann ein Spiel getestet, das der Publisher dann (aus welchen Gründen auch immer) nicht veröffentlicht hat. Aber in meiner Erinnerung waren besonders viele dieser Tests im Amiga Joker - und zwar Tests von Amiga-Spielen, die offenbar kein anderes deutsches Spielemagazin getestet hat. Einige Beispiele aus der Kultboy-Datenbank:

Ich hab mich immer gefragt, warum das so oft beim Amiga Joker passierte - und später beim PC Joker nicht mehr. Hat man damals öfters unfertige Amiga-Spiele (Demos, Beta-Versionen) oder Raubkopien von unveröffentlichten Spielen getestet, weil man unbedingt als erstes Spielemagazin einen Test haben wollte? Haben Publisher in der Zeit manchmal ein Amiga-Spiel nicht veröffentlicht, weil sie die Wertungen als zu schlecht empfanden? Oder wußte die Redaktion in einigen Fällen sogar, dass ein Amiga-Spiel nicht erscheinen wird … hat aber den Test trotzdem veröffentlicht, weil man die Seiten füllen musste?

Falls Richard Löwenstein mitlesen sollte: Es wäre sehr nett, wenn Du hier im Forum noch kurz etwas über die Tests von unveröffentlichten Spielen schreiben könntest. (Als kleine Erinnerungshilfe: Die Tests von Summer Olympix bzw. Reach out for Gold und von Creepers bzw. Christmas Creepers stammen von Richard Löwenstein. :wink: )

(Wer sich für das Thema „Unveröffentlichte Spiele“ interessiert, der findet bei kultboy.com noch weitere Tests - und auch bei gamesthatwerent.com kann man spannende Informationen über unveröffentlichte Spiele entdecken.)

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Wieder eine tolle Episode mit ganz spannenden Einsichten. Sehe das Heft jetzt durchaus mit anderen Augen - klingt ja doch sehr nach besserem Fanzine / Szenemenschen / Community. Schade das die Hefte meiner Zeit (Power Play, Videogames und später Gamestar usw.) das irgendwie nie mehr so versucht haben und eher Abstand zwischen den Videospielgöttern und dem Pöbel forciert haben. Finde den „hemdsärmeligen“ Ansatz von der Amiga Joker durch die Erläuterungen aus dem Cast jedenfalls recht charmant.

Trotzdem natürlich hart was da mit RotR gelaufen ist - ich meine, die Vermutung das es so laufen kann hat man ja schon immer gehabt, insofern schön das es mal bestätigt wird, dennoch wilde Sache und einfach SO offensichtlich - das muss doch brutal „street cred“ gekostet haben damals.

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Ja die Folge war ganz nett, vielen Dank. Aber ich hätte gerne mehr konkrete Zahlen zu Umsatz, Auflagenstärke, Herstellung, Werbung oder allgemein zu internen Abläufen gehört.

In den letzten Jahren hat man ja auch schon aus anderen Quellen die wildesten Geschichten über den Verlagsalltag damals beim Amiga Joker gehört. Von „Richy“ kam da fast gar nix, bis auf ein paar Andeutungen. Also entweder war die Zeit damals gar nicht sooo wild wie immer erzählt wird oder „Richy“ hat nach all der Zeit noch immer die Sorge, zu viel Preis zu geben oder Leuten damit auf die Füße zu treten. So viel Zurückhaltung ehrt ihn natürlich aber dadurch wirkte die ganze Unterhaltung für mich Stellenweise etwas ähm „zahnlos“. Ich erwarte bei so einer Nostalgiereise natürlich keinen Investigativ-Journalismus aber ich kann mir auch nicht vorstellen dass es nach so einer langen Zeit noch jemand persönlich nehmen würde, wenn da ein bisschen mehr gekommen wäre.

Der Joker war damals nebst Power Play auch „mein“ erstes Magazin.

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Ja, mehr Infos über interne Abläufen und die Herstellung hätten mich auch interessiert. Und die Zahlen zur gedruckten und zur verkauften Auflage kann man bei der IVW bekommen. Damit könnte man zumindest das erfolgreichste Quartal bestimmen. Solche Zahlen interessieren mich auch, aber sehr viele Leute überhaupt nicht! Keine Ahnung, wie man bei solch unterschiedlichen Hörerinteressen die richtige Balance finden soll.

Hmmm … ich kann schon verstehen, dass man in dieser Folge nicht besonders bissig war. Schließlich wollen Benedikt und Sönke irgendwann mit Richard noch über PC Joker, 360 Live oder die deutsche GamesTM sprechen. :wink:

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Ist vielleicht generell die Frage, was Making Mags sein soll/will. Eher Nostalgiereise oder ähm auch ein wenig betriebswirtschaftliche und inhaltliche Aufarbeitung u. ggf. kritische Selbstanalyse, wenn man schonmal die Chance dazu hat. Die CyPress Folge oder die Folge mit Jörg Langer zur Gamestar hat mir z. B. viel besser gefallen als diese hier. Aber gut, ist ja auch nur mein persönlicher Geschmack. Das muss jetzt deswegen keine Grundsatzdiskussion werden. :sweat_smile:

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Wollte ich auch nicht. Ist alles okay. :slight_smile:

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Tolle Folge, danke!

Ich freue mich über die klare Aussage, dass auf dem Amiga fast jeder kopiert hat, und die Tests für viele eine Entscheidungshilfe waren, für dieses oder jenes Spiel eine Leerdiskette zu opfern.

Die Nähe zum Leser ist mir damals beim Lesen gar nicht aufgefallen, aber jetzt im Nachhinein stimmt es, dass die Power Play im Vergleich eher etwas hochgestochen und von oben herab war.

In der Folge wird erwähnt, dass ein Link zum Mitblättern in den Shownotes ist. Aber in den Shownotes fehlt der Link.

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