Die Monsterforscher Rahel Schmitz und Christian Beuster sind wieder am Start, um einen Monster-Typus kulturell und spielgeschichtlich zu einzuordnen. Diesmal geht es um den „schwebenden Schädel“.
Also mir ist sofort ein schwebende Schädel eingefallen. Weil er ein furchtbarer (und nerviger) Gegner ist. Mal schauen ob er noch vorkommt. Ich bin mit der Folga noch nicht durch.
Ich hatte bei schwebenden Schädeln an zwei Spiele gedacht, die in der Folge dann nicht genannt wurden: „Might and Magic“ und „Pathfinder: Kingmaker“.
Bei „Might and Magic V: Darkside of Xeen“, wobei ich den genauen Serienteil erst nachschauen musste, gibt es die Power Liches und insbesondere Sandro, die - auch aus der Ferne(!) - violette Strahlen aus ihren Augen verschießen und Magie(!)schaden verursachen.
Bei „Pathfinder: Kingmaker“ dachte ich an die Monster, die mir beim Candlemere Tower das Leben schwer gemacht haben. Allerdings sind das dann doch nur Irrlichter. Ich weiß gar nicht, wie ich auf die Idee gekommen bin, dass es sich bei Count Shimmerglow oder Duke Dazzleflare um schwebende Totenschädel handeln würde. Damit habe ich dann leider auch doch kein Beispiel für schwebende Schädel gefunden, die einen draußen angreifen.
Might and Magic kam eh viel zu kurz. Ich hatte die immer auf dem Schirm bei Hexe, Orc und Schädel. Es gibt ja wirklich jedes Monster in den klassischen M+Ms
Ich bin noch nicht ganz durch, aber vermute das kommt nicht mehr vor: etwas überrascht bin ich, dass D&D zwar in Form der Skulls of Skullport erwähnt wird, der Demilich allerdings nicht. Damit kommt dann auch ein sehr mächtiger schwebender Schädel in einigen Videospielen vor. Konkret erinnern kann ich mich an das phantastische NWN2-Addon Mask of the Betrayer, aber auch BG2 hat laut dem FR Wiki einen. Fiele wohl eher in die Bossmonsterkategorie.
Hier ein Longplay-Video von dem niederländischen C64-Spiel Eindeloos („Endlos“):
1985, ich weiß leider nicht, ob es Space Harrier schlägt. Ich erinnere mich noch gut an die Haptik der enormen Plastikbox und das endlose(!) Laden vom Tape…
Euch ist da ein Fehler unterlaufen.
Der schwebende Schädel hat eine Stärke von 12 und ist unendlich Böse.
Das liegt daran das ich den Schädel vor allem mit einem Spiel assoziiere.
Baldurs Gate 2 und einer der der einprägsamsten Momente meiner Spielegeschichte.
Hier ist Kangaxx (der goldene Schädel) der mit abstand härteste Boss Gegner im ganzem Spiel. Kein Drache oder Dämon oder Endgegner kann ihm das Wasser reichen.
Vorher musste man dem Schädel allerdings seine Arme, Beine und Torso bringen und die waren Hinweisfrei sehr gut im Spiel versteckt. Mir ist das nur gelungen weil ein neuer Klassenkamerad zufällig das Teil gefunden hatte was mir noch fehlte.
Zusammengesetzt beginnt dann der Kampf und wenn man das Magisch hochbegabte Skelett endlich niedergestreckt hatte… Dann, ja dann schwebte Kangaxx in der Luft und gab einem immer den Rest.
Nachdem dann das Addon erschienen war und meine Party noch viel stärker geworden ist, bin ich nochmals zurückgekehrt und konnte ihn endlich besiegen.
Einfach nur Episch.
An den D&D Demilich habe ich gedacht, als ich oben meinen Kommentar geschrieben hab. Ich wusste noch, dass es schreckliche, mächtige Gegner sind. Aber weil es zu lange her ist, war ich mir auf einmal unsicher, aus welchem der Spiele genau ich den fliegenden Schädel aka Demilich gekannt hab. Baldur’s Gate 2? Neverwinter Nights? Neverwinter Nights 2? Und dann gab es ja in Pathfinder auch noch so supernervige, schwebende Schädel…
Wie auch immer: Nach den bisher tollen Folgen, fand ich, dass diese ein wenig abgefallen ist. Das lag mit Sicherheit auch daran, dass der fliegende Schädel nicht so ein „ikonisches“ Monster ist wie zum Beispiel die Hexe oder der Ork.
Außerdem hatte ich den Eindruck, dass die Monster-Menagerie diesmal ein wenig zerfasert ist und es zumindest gefühlt nur um die Lost Soul ging. Andere fliegende Schädel, wie eben der brutale Demilich haben kaum Platz bekommen und hätte man diese als Maßstab herangezogen, dann wären die Werte auch ganz anders ausgefallen.
Hab jetzt mal ein wenig genauer nachgeschaut: Alle drei kommen in Frage. BG2 hat Kangaxx (und scheinbar auch generische Mobs?). Im NWN addon Hordes of the Underdark gibt es „The Maker“ gegen den man wohl im zweiten Akt antritt, an den ich mich allerdings nicht mehr erinnern kann. Und von mir schon erwähnt: Mask of the Betrayer hat Rammaq gegen den man aber iirc nicht kämpfen muss.
Eine sehr toll aufbereitete Folge mal wieder, danke!
Meine erste Assoziation zum Thema, die mir eingefallen ist, war „Secret of Evermore“ von Square USA, ein (J)RPG aus dem Jahre 1996 (EU) bzw. 1995 (USA). In Japan wurde das Spiel, übrigens die einzige eigenständige Entwicklung von Square USA, nie veröffentlicht.
Im Spiel gibt es mehrere Ausführungen des (fliegenden) Schädels als Gegner, die sich allesamt dadurch auszeichnen, dass sie zu den einfacheren (aber unglaublich nervtötenden) Gegnern des Spiels gehören und v. a. gegen Magie (Alchemie im Spiel) empfindlich sind. Sie haben Flügel, schweben also nicht sondern fliegen aktiv, und haben krallenbewehrte Füße, passen also möglicherweise nur in eine weiter gefasste Definition. Die spieleigenen Namen lauten „Flatterschädel“ und „Schädelgeier“.
Lore-technisch habe ich dazu spontan nichts näheres gefunden. Die ganze Welt „Evermore“ entspringt ja dem Geiste Professor Igor Seltsams, im Zweifel führt alles darauf zurück.
Mir ist auch noch eine etwas andere Erscheinungsform eingefallen:
Der schwebende Schädel als Zauberspruch.
In World of Warcraft können Todesritter die Fähigkeit Death Coil wirken.
Der Zauber verursacht Schaden bei lebenden Zielen, und heilt Untote.
Den Zauberspruch gab es so auch schon in Warcraft 3 (und damit auch retrokonform ), bei Arthas, in seiner späteren Todesritter-Form.
Kann ich nur sekundieren. Mein Schweizer Taschenmesser war es irgendwann, die ganze Truppe draußen stehen zu lassen, in der ansonsten immer 90% zerfetzt darniedersanken.
Mein Hauptcharakter war dieser Paladin mit Bonus für Dämonentöten. Keine Ahnung, ob das noch eine zusätzliche Auswirkung hatte, oder völlig irrelevant war. Den hab ich durchgebufft mit allen möglichen Zaubern und Getränken und dann die Bhaalsgestalt annehmen lassen. Dann war es echt immer noch kein Zuckerschlecken, aber mit guten Würfen hat man Kangaxx so endlich auch platt bekommen.
Die Vorbereitungen, das Scheitern und das Herantasten an diese Lösung letztendlich haben sich bis heute in mein Gamer’s Memory gebrannt und eine Analyse, ohne wenigstens den D&D-Demilich im Allgemeinen und Kangaxx im Besonderen, ist Tatsache noch eine verbesserungswürdige.
Selbst wenn ganz zurecht argumentieren kann, dass man aus Zeitgründen sicher nicht auf jedes mehr oder weniger bedeutende Erscheinen eines Schädels in Spielen eingegangen werden kann: Dieser hier liess das komplette Pantheon von Antagonisten in BG 1 UND 2 sehr, sehr alt aussehen und hätte eine wenigstens ehrenvolle Erwähnung sehr verdient gehabt, ob seiner Härte im Zweikampf. Sicher, er war ein vermeidbares Übel und nicht notwendig für das Abschluss des Spiels, aber episch trifft es in Sachen Kampf schon sehr gut.
Dämonen in Wizardry werden als fiese, körperlose Schädel dargestellt. Inwieweit diese schweben lässt sich nicht sagen, ich schätze sie würden es - hätte das Spiel Grafik. Wäre dann 1981.
Hier noch mal auf Apple 2. Proto-Lost Soul.
Hier gibt es eine vollständige Übersicht der einzeln Sprites (No. 68): 得物屋 - #1 MONSTERS-3