Eine Meinung habe ich natürlich, aber wer blickt denn da durch?
Auch von mir: ein ganz tolle Podcast! Bei so einem Format könnte man auch einfach nur eine lose Aneinanderreihung von verschiedenen Hexen-Figuren in Videospielen präsentiert bekommen. Diese detaillierte Herleitung, in der auch auf die Veränderung des Hexenbildes in Laufe der Geschichte eingegangen wird, ist hingegen einfach großartig
Ja
Wir haben ja beide Recht, es ist in einer Option für das gute Ende möglich die 3 im Team mit Ciri zu bekämpfen und auch zu besiegen.
Aber eben nur zu zweit mit einer wirklich mächtigen Kämpferin an Geralds Seite.
Denn: „sie sind für einen Hexer viel zu Mächtig.“
Das war wieder eine schöne Folge aus der Monster Menagerie.
Rahel, Christian, vielen Dank für eure Mühe und den hörenswerten Podcast!
Obwohl es viel naheliegendere Beispiele gegeben hätte (z.B. Hänsel und Gretel), ist die allererste Hexe, die mir eingefallen ist, aus irgendeinem Grund Madame Mim aus Die Hexe und der Zauberer:
Ach, Kindheitserinnerungen…
Dann ist mir noch das Gedicht Die Brücke am Tay von Fontane eingefallen.
Aber das sind ja wohl eins zu eins Shakespear-Hexen, wie ich jetzt lernen durfte.
„Wann treffen wir drei wieder zusamm’?“
„Um die siebente Stund’, am Brückendamm.“
„Am Mittelpfeiler.“
„Ich lösch die Flamm’.“
„Ich mit.“
„Ich komme vom Norden her.“
„Und ich vom Süden.“
„Und ich vom Meer.“
(…)
Mittlerweile mischt sich mein Bild von Hexen aus mehreren Einflüssen zusammen:
- Den Hexen aus DSA und anderen Fantasyrollenspielen (hier sowohl als spielbare Charaktere, als auch als Antagonisten, wie zum Beispiel die „Hag“ in Baldur’s Gate 3)
- Den Hexen aus dem Pratchett Universum / Scheibenwelt (vor allem Oma Wetterwachs / Granny Weatherwax und Nanny Ogg)
- Der Klischee-Wahrsagerinn und Hexe aus dem fahrenden Volk, welche jemanden verfluchen kann, wenn er unverschämt wird:
(Robot Gypsy aus Futurama)
Zu den Rollenspiel-Hexen, die in der Folge besprochen wurden, möchte ich auch noch ergänzen:
Es wurde Das Schwarze Auge als Beispiel dafür angeführt, dass die Hexerei erlernt werden muss. Das stimmt grundsätzlich, es muss aber erwähnt werden, dass Aventurien eines der Settings ist, wo man mit Magie geboren wird oder auch nicht - anders als etwa in den meisten Settings von Dungeons and Dragons, wo prinzipiell jeder ein Magier (Wizard) werden kann, muss man in DSA mit dem „gewissen Etwas“ geboren werden. Oder einen Pakt mit einem Dämonen eingehen. Oder als Baby von Kobolden geklaut werden. Aber das sind Sonderfälle. Heißt also: Hexerei ist eine elernte Tradition, aber sie steht eben nur jenen offen, die rein zufällig mit Magiebegabung gesegnet sind.
Außerdem wurde auch noch Dungeons and Dragons genannt (ich finde die Stelle leider nicht mehr) und da wird es kompliziert. Im Original gibt es die Klasse der „Witch“ mWn so nie. Es gibt aber zwei andere Klassen:
- Den Sorcerer, welcher im Deutschen erst mit Hexenmeister (3E) und dann mit Zauberer (5E) übersetzt wurde. Der Sorcerer wird mit Magie im Blut geboren (etwa, weil sein Ururururgroßpapa eine Fee war, oder ein Drache, oder…). Das grenzt ihn vom Wizard ab, welcher konsistent mit „Magier“ übesetzt wurde. Heißt Hexenmeister, hat aber mit der Hexe wie wir sie kennen nicht viel zu tun.
- Der Warlock, im Deutschen erst Hexer (3E) und dann Hexenmeister (4E/5E) ist im Ursprung schon näher an der Hexe, weil er seine Kräfte aus einem Pakt mit finsteren Wesenheiten zieht. Da hören die Ähnlichkeiten aber schon auf - dass der Warlock sein Abenteurerleben damit verbringt, nicht etwa Tränke zu brauen oder Flüche zu sprechen, sondern stattdessen links und rechts alles mit „Eldritch Blast“ zu beschießen rückt ihn direkt weit von der Hexe weg.
Es sollen aber doch zwei Elemente genannt werden, die deutlich näher an der klassischen Hexe wie wir sie kennen sind:
- Zum einen ist da das Monster Hag, übersetzt mit „Vettel“. Hags können zu dritt eine „Hag Covey“ formen (wohl in Anlehnung an den Witch Coven) um ihre Kräfte zu bündeln und stärken, sehen oft aus wie alte, hässliche Frauen, sind abgrundtief böse…da weiß man, woher der Wind weht.
- Zum anderen gibt es da Pathfinder* welches sich von D&D3.5 abgespalten hat und tatsächlich die Witch (deutsch „Hexe“) als eigene Klasse eingeführt hat. Diese sind ähnlich aufgestellt wie ein Magier (uns benötigen entsprechend hohen Intellekt), haben aber statt eines Zauberbuchs einen Familiar, in dem sie ihre Zauber „speichern“, verfügen vor allem über fluchähnliche Zauber, um Gegner zu schwächen, erhalten ihre Macht von einem mysteriösen Patron…und haben überdies die Gabe, „Hexes“ zu erlernen, mit welchen sie einen Hexenzirkel formen können, den Bösen Blick werfen und natürlich gackernd lachen („Cackle“), um die Dauer ihrer anderen kleinen Flüche zu verlängern. Da wurde mit beiden Händen in die Hexen-Popkultur gegriffen, würde ich mal meinen!
Danke fürs Richtigstellen!
Spannender Fall, dafür hat die Zeit leider nicht so richtig gereicht: Das ursprüngliche Regelwerk spricht durchaus von „Witch“; Im heutigen Regelwerk, also 5e, ist es dagegen der „Warlock“, wie du schreibst. Man findet von den Machern kein Statement dazu, aber ich vermute, dass sie die Begrifflichkeiten aufgrund des realen, historischen Bezugs stillschweigend ausgetauscht haben.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Folge der Satanismus-Debatte um D&D in den 1980ern.
Glaube ich nicht. Denn ich meine mich zu erinnern, dass es in ADnD dann Witches UND Warlocks gab - und zwar noch bis in die 90er-Jahre hinein. Allerdings kann ich das gerade nicht prüfen; die Bände hierzu muss ich mir für Recherchen immer leihen.
Verdammte Axt – Frau Schmitz hat Recht.
Der Warlock als eigene Klasse ist tatsächlich erst mit 3.5 eingeführt worden, ABER es gab für ADnD 2E The Complete Wizard’s Handbook. Und darin findet sich die Witch als Subclass des Wizard mit einem Vermerk, dass eine männliche Witch „Warlock“ genannt wird (immer dieser Genderwahn, die sollten einfach mitgemeint sein!!!111).
Spannend!
wie „immer“ (innerhalb 3 Folgen geschafft, nicht mehr gemisst werden zu wollen!)
Monster Menagerie sehr schön, aber diesmal richtig doll sehr schön!
Hexe hatte ich echt unterschätzt, also ICH wäre bereit für ne zweite Hexenfolge!
Klar, ich bin gespannt auf die nächste Gegner*in, aber da steckt viel mehr drin und das wurde in Eurer Folge richtig deutlich.
Ja, der ganze Aspekt der „guten“ Hexe und erst die zwielichtigen Hexen (hier wären für mich die wunderbaren Hexen Madame Mim und Gundel einzuordnen, unvergessen das Duell zwischen Mim und dem Zauberer, die ebenbürtigen Duelle zwischen Gundel und Dagobert… hui, hier sind im Hause Disney tatsächlich starke Frauenfiguren entstanden, schon Anfang der 60er Jahre, wie konnte DAS denn passieren?! )… wo war ich…
Jedenfalls ist die Folge wundervoll voll mit Theorie und Herleitung mit Spurensuche und Interpretation, eine RICHTIG schöne Folge.
Total Lust habe ich bekommen, wieder mal Cauldron/Hexenküche I+2 zu spielen (wo ist denn nur mein Amstrad…?) ich habe das aber wirklich fürchterlich schwer in Erinnerung, weit gekommen bin ich nie, aber die Bewegung durch die Welt war schön, die totale Unterschiedlichkeit zwischen Teil I und II, die wundervolle (grüne…!) Grafik, Jahre später sehe ich im Emulator, WIE schön das in Farbe aussah… jedenfalls habe ich beide Spiele sehr gerne und sehr erfolglos gespielt!
(screenshot bei moby: schön, gell?)
Durch den Kopf gingen mir noch Comics, hier habe ihr auch etwas liegen oder offen gelassen, aber das ist wirklich kein Vorwurf, denn die Folge war wirklich schön voll:
- Die Baba Yaga bekommt in der von mir sehr geliebten Hellboy-Comicwelt viel Raum und wundervolle graphische Auftritte als eine Art Superschurkin.
- In den Fables-Comics treiben sich eine ganze Menge Hexen in allen „märchenhaften“ Formen herum, hier geht das auch munter durcheinander und erfüllt sicher nicht Euren wissenschaftlichen Anspruch
Bei der Serie American-Horror-Story gibt es eine sehr launige Staffel „Coven“, dort wird natürlich auch Bezug genommen auf Salem als Chiffre für die amerikanische Hexenverfolgung bzw. in Horror/Fantasy ja auch für eine Hexen-„Kultur“ in den USA und deren Ursprünge.
Mir gefällt sehr die Ambivalenz der Hexe in Literatur, Film… Kultur und die vielfältigen Möglichkeiten, mit diesen Figuren zu erzählen und Gut/Böse/Graubereiche sowie das Wirken okkult/(geheim-)wissenschatlich/magisch usw. wirken zu lassen, das kann von wirklich RICHTIG gruselig und bösartig bis hin zur Kleinen Hexe Bibi lili Agathe und Ottilie bei Hui Buh reichen.
Während ich das Format anfangs recht mittelmäßig fand (die erste Folge ganz ok, die zweite gut), fand ich die dritte jetzt wirklich großartig. Ich finde, ihr habt euch inzwischen „warmgelaufen“ und es hat sich angehört, als ob ihr richtig Spaß hattet und drin im Thema ward. Angefangen vom witzigen Anfang, bei dem ich echt schmunzeln musste, über den wirklich interessanten geschichtlichen Abriss über Hexenverfolgung und Hexen an sich bis zur Ausarbeitung der Eigenschaften und Fähigkeiten als Videospielcharakter von vorne bis hinten unterhaltsam und interessant. Weiter so!
Ich möchte mich in den Reigen einreihen, eine wirklich gute Folge! Bisher mein absolutes Stay-Forever Highlight dieses Jahr-
Kurz erwähnen möchte ich gerne eine moderne Hexeninterpretation in Form von Barbara Jagger aus der Alan Wake Reihe. Diese ist im Spiel zwar nur Verkörperung der dunklen Präsenz und keine richtige Hexe, ich fand sie aber trotzdem sehr effektiv in ihrer Darstellung.
Hinzukommt die Birdleg Cabin, die mysteriöserweise auf dem Cauldron Lake erscheint, und in der Alan Wake nach Teil 1 eine ziemlich lange Zeit verbringt.
Damals fand ich die vielen Verweise wie eben auch auf Baba Yaga ziemlich cool, aber man kann’s auch ziemlich bemüht finden. Im Gedächtnis ist sie mir trotzdem geblieben

Verdammt, wie konnte ich die ganzen Anspielungen eigentlich nicht erkennen Und dabei habe ich mich noch gefragt, warum die Hütte so albern heißt…
Remedy ist da aber ja echt gut in solchen Sachen, die ganzen Namen in Max Payne z.B. spielen ja auf die nordische Mythologie an, sein Kollege Alex Balder z.B. auf Baldur, Alex Woden auf Wodan, die Droge Valkyr, die Ragnarock-Disco usw.
Dem kann ich so absolut zustimmen. Christian hat absolut recht und ich wollte eigentlich genau das auch schreiben. Eine Affekttat ist nie ausschlaggebend ob es sich um Mord oder Totschlag handelt. Es gibt sowohl den Todschlag im Affekt als auch den Mord im Affekt. Ausschlaggebend sind hier immer die schon von Christian angesprochenen Mordmerkmale. Zu diesen zählen übrigens auch Tötung wegen einer Verdeckungsabsicht (sprich das Opfer wird getötet, damit es den Täter nicht anzeigen kann) oder auch die sog. niederen Beweggründe (welche unter Strafrechtlern sehr umstritten sind, weil diese doch sehr stark Auslegungssache sind was niedere Beweggründe sind). Niedere Beweggründe sind Gründe die Moralisch auf der Gesellschaftlich untersten Stufe stehen. Dazu zählt z.B. der Mord aus Hass (wenn ein Rechtsradikaler einen Ausländer tötet nur weil er Ausländer ist).
Für mich hat das Format nach wie vor ein unrundes Konzept:
Ihr fangt immer damit an, eine unglaubliche Vielfalt auszubreiten. Die Entwickung über die Zeit, die Darstellung in verschiedenen Kulturkreisen und Medien. Dadurch löst ihr den Stereotyp auf und differenziert das Monster, nur um direkt im Anschluss daran in einem Sammelkartenformat doch wieder alles über einen Kamm zu scheren. Dabei bleibt mir öfter unklar, worüber euer Score eigentlich Aufschluss geben soll: Der Durchschnitt der bisher genannten, das ursprüngliche Klischee, die reine Darstellung im Medium Videospiel?
Mir gefallen die ganze Recherchen, die historischen Einordnungen etc. inzwischen sehr gut, aber dieses krude Bewertungssystem finde ich für das Format nicht wirklich sinnstiftend.
Ja, mit diesem Bewertungssystem kann ich auch wenig anfangen, wäre mein einziger „Kritikpunkt“ an dem sonst gelungenen Format. Passt halt irgendwie nicht mit dem Rest des Inhalts zusammen.
Ich kann das nachvollziehen, den ersten Part fand ich da immer höchst interessant und aufschlussreich, sobald es aber in die Bewertung ging habe ich bei allen Folgen innerlich abgeschaltet. Gestört hat mich das aber nicht und ich denke mir falls es wirklich mal zu einem ganzen Quartett kommt, werde ich die Einordnungen dann in Relation zueinander bewerten.
Geht es nicht einfach nur um den Spaß? Es ist keine Wertung die in irgendeiner Weise Gewicht haben soll, sondern einfach nur als Aufhänger dient um mit ein bischen Humor über die Figur zu philosophieren.
Falls ihr gedenkt euch in absehbarer Zukunft einen Bösewicht zuzulegen, dann solltet ihr besser bei der Stiftung Warentest anfragen, die machen das seriöser.
Naja, ich habe schon die Erwartung dass die Wertung (wenn das Quartett mal fertig ist) ein Gewicht hat. Bis das so ist kann ich aber auch gut warten, solang das aber nur einzelne Karten/Charaktere sind, fehlt mir halt ein Bezug um an dem spezifischen Teil des Podcasts dranzubleiben.
Wie gesagt, ich finde das Format in der Regel gut bis sehr gut, bis diese seltsame Wertung anfängt. Ich kann da auch gar nicht mehr folgen, weil irgendwie ständig das Thema wechselt und von einer zuvor besprochenen Hexe zur anderen gewechselt wird, um Argumente für eine bestimmte Punktzahl zu bringen. Natürlich hat so ein System generell keinen Anspruch auf Seriösität und wir alle hören es zur Unterhaltung - Aber mich unterhält es halt ab dem Punkt nicht mehr.
Ich mag nicht perfekt darin sein, konstruktive Kritik vorzutragen, aber in der Regel ist es doch besser so, als wenn ich jetzt einfach stillschweigend den Podcast immer nach der Hälfte ausmache, oder?