Secret Weapons of the Luftwaffe (SF 145)

Meinst du nicht, daß wäre übertrieben? Denke das eine Episode reichen würde, statt nem kompletten Podcast einem Spiel dediziert :grimacing:

Für Gunship 2000 oder Falcon? Nun, vielleicht könnte man das schon machen, daß man die komplette Serie mehr oder weniger in einem Podcast abhandeln könnte. Aber das ist nicht mein Bier, wie man so schön sagt. Ich würde mir zumindest einen Podcast zu Gunship 2000 und Falcon - Allied Force wünschen, weil ich beide intensiv gespielt habe. Bin aber auch nicht traurig, wenn die nicht kommen.

Beide Spiele haben eine Folge verdient. Flugsimulatoren waren eines der definierenden Genres der PC-Spieleplattform in den frühen 90ern, abgelöst dann durch 3D-Shooter. Als ich meinen ersten PC hatte, konnte ich endlich Flightsims spielen. F16 und Ace of Aces auf dem Mastersystem waren mit 4 bzw. nur 2 Buttons keine Simulatoren.

Murasame ging’s aber eher um die Spitzfindigkeit mit Podcast und Folge eines Podcasts.

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Ich kannte SWOTL, bis ich es dann mal selbst gespielt habe, nur aus dem LA-Adventurer und die im Podcast erwähnte Pulp-artige Aufmachung hat mich damals wie heute angesprochen - das Cover ist IMO richtig cool mit dem Meer aus Bombern und den beiden „Geheimwaffen“ die sich von oben drauf stürzen.

Als ich das Spiel als PC POWER Beilage um 1997 rum bei einem Kumpel spielen konnte, war es aber recht ernüchternd. Es hatte schon erkennbar die klassischen Lucas Arts Qualitäten (Grafik und Sound - das Stück was auch im Podcast gespielt wird erinnert mich irgendwie an die Indy-Grafikadventures) und ist auch gut spielbar - aber gerade nach der Wing Commander Trilogie, Comanche und Tie-Fighter konnte es uns nicht lange fesseln. Mit einer spannenden Solo-Kampagne bzw. bisschen mehr Präsentation drumherum hätte uns das wohl besser geschmeckt - so haben wir eine Woche lang ein paar Dogfights gespielt und das war es dann auch wieder. B-17 vom Himmel holen fühlte sich da auch noch sehr wuchtig an trotz betagter Technik - aber fehlender Funk und Imuse-Musik ließen es damals doch bieder wirken. Ich hätte jedenfalls gerne das Spiel vom Coverartwork gespielt.

Wie sieht es denn eigentlich mit Secret Weapons over Normandy aus? Ist das ein Nachfolger im Geiste oder kann man das tatsächlich auf SWOTL zurückführen?

Secret Weapons over Normandy ist von Larry Holland, kann man also direkt auf SWOTL zurückführen. Das war im Endeffekt der Versuch, das zu machen, was du dir schon damals gewünscht hast: Eine Action-„Simulation“ mit Story-Kampagne. Wir erzählen in der kommenden „Wusstet ihr eigentlich …?“-Folge ein bisschen mehr über dieses Spiel.

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Keine Sorge, sowohl Gunship 2000 als auch Falcon stehen schon lange auf unserer To-Do-Liste. Wobei wir bei Gunship wohl mit dem ersten Spiel anfangen und uns bei Falcon auf 3.0 konzentrieren würden.

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Cool, da freue ich mich drauf!

Vielen Dank das ihr euch da durchgequält habt. :wink:

Hm, ja kann sein. Aber ich bin da jetzt nicht so spitzfindig und nehme solche Formulierungen nicht so genau. Wobei eine komplette Pocast-Reihe über FlugSims hätte auch was…

Cool, das freut mich! Auch das ihr euch auf Gunship und Falcon 3.0 konzentriert mach Sinn.

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SWOTL habe ich lange nicht mehr gespielt, aber natürlich nie vergessen. Das Spiel gibt schon einen guten und ziemlich objektiven Einblick in den damaligen Luftkrieg und die gegensätzlichen Strategien der US Airforce und der Luftwaffe, ohne dabei den Spielspaß zu vernachlässigen. Wie man sieht, haben die abwechslungsreichen Missionen mit Dogfights und Bombardierungen auch heute noch einen gewissen Unterhaltungswert.

Im Vergleich zu Battle of Britain war SWOTL für mich auch viel interessanter wegen den neuartigen deutschen Kampfflugzeugen, von denen sich die Luftwaffe die Wende erhofft hat, darunter die legendäre ME262, der zu ihrer Zeit kein anderes Jagdflugzeug gewachsen war, aber auch Prototypen wie die Horten 229, die ihrer Zeit um viele Jahre voraus war. Ich glaube aber nicht, dass die Me262 nur deshalb vorhanden ist, damit das Spiel mit den damaligen Jet-Simulationen konkurrieren konnte. Denn die Me262 spielte im Luftkrieg durchaus eine Rolle, auch wenn nicht viele davon gebaut werden konnten.

Das Handbuch ist wirklich super und bietet viele wertvolle Hintergrundinformationen, die dem Spieler auch einen Leitfaden bei seinen strategischen Entscheidungen geben. Ein weiteres Merkmal guter Simulationen ist auch hier, dass man den Realismusgrad stufenweise einstellen kann. Die Option zur größten Erleichterung ist natürlich die Unzerstörbarkeit, aber man kann auch nur den Munitionsvorrat oder die Treibstoffmenge auf unbegrenzt setzen, wenn man es nicht so schwer wie in der Realität haben will.

Nach meiner Erinnerung war die Steuerung etwas besser als in Battle of Britain. Sehr schade ist dabei, dass das SWOTL keine Flightsticks unterstützt, denn das Gieren war schon möglich. Es gab also bereits die dritte Achse. Das spezielle Flugverhalten der einzelnen Maschinen war natürlich kaum unterscheidbar. In Wirklichkeit bestehen im Flugverhalten der Jagdmaschinen auf beiden Seiten erhebliche Unterschiede (beispielsweise bezüglich der Steigleistung), die konstruktionsbedingt sind. Hier erreichte der Simulationsteil einfach seine Grenzen. Immerhin gab es ja den Advanced Modus. Was an Flugphysik mangels Rechenleistung noch nicht geboten werden konnte, wurde ausgeglichen durch das hübsche Beiwerk und die vielen Spieloptionen wie Zeitraffer oder Missionsabbruch.

Starts und Landungen gehören aus meiner Sicht nun mal dazu, wobei diese bei SWOTL keine echte Herausforderung bilden. Die „Landehilfe“ per Knopfdruck war ein lustiges Feature womit man sich über Feindgebiet aber auch selbst Bein stellen konnte. Wie in Wirklichkeit, fliegt man meistens in einer Staffel und hat definierte Einsatzziele. Dieses Konzept wird sehr gut vermittelt. Die steigerungsfähige KI der eigenen Flügelmänner ist also fast so entscheidend wie die eigene Flugerfahrung. So konnte man auf seinen Erfolgen aufbauen und es hat Spaß gemacht, immer wieder mal eine Runde zu drehen.

Die Grafik ist für heutige Verhältnisse natürlich völlig veraltet, was bei Flugsimulationen besonders schwer ins Gewicht fällt. Damals wirkten die Bitmap-Flugzeuge mit ihrer Tarnbemalung unter VGA auf mich jedoch viel stimmungsvoller als vektorbasierte Flugzeuge in vergleichbaren Simulationen jener Zeit. Auch wenn das optische Flugverhalten in SWOTL auf vereinfachte Bewegungphasen heruntergebrochen wurde.

Im Computerladen wo ich gearbeitet habe, war SWOTL allerseits beliebt. Ausreichende Hardware dafür hatten wir. Wir spielten es oft in der Mittagspause und es verkaufte sich auch ganz gut. Es zeigten sich mir daran auch die neuen Game-Fähigkeiten der VGA-PCs. Joystick und Soundkarte zählten für mich ab dieser Zeit zur Grundausstattung eines PCs.

Das war eine sehr gute Besprechung in der alles Wesentliche gesagt wurde. Anmerken möchte ich noch, dass die Technik der Flugzeuge in den Luftkämpfen oft weniger entscheidend war als die Fähigkeiten des Piloten. Es kam also nicht immer darauf an, wer das beste Flugzeug hatte. Wegen der hohen deutschen Verluste an Piloten mussten oft unerfahrene Leute direkt von der Flugschule in den Einsatz, viele davon kamen in jungen Jahren ums Leben, darunter auch mein Großonkel.

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Sehr schöner, kenntnisreicher Kommentar, vielen Dank!

Ich glaube aber nicht, dass die Me262 nur deshalb vorhanden ist, damit das Spiel mit den damaligen Jet-Simulationen konkurrieren konnte.

Das glaube ich auch nicht, aber die Me 163 (die zwar zum Einsatz kam, sich aber konzeptionell als Fehler erwies) und die Go 229 sowie die ganze Ausrichtung des Spiels auf die „Secret Weapons“ sind ein Angebot an die Jet-Fans.

Da ihr die Add-ons nur mal kurz erwähnt habt: Ich hatte mir in den späten 90ern mal eine Compilation mit allen drei Holland-Simulationen plus der Add-ons für SWOTL gekauft und hab sie gerade noch einmal rausgekramt. Man konnte dort also zusätzlich noch spielen:

USA:

Lockheed P-38 Lightning (Propeller)
Lockheed P-80 Shooting Star (Jet)

Deutschland:

Dornier Do 335 Pfeil (Propeller)
Heinkel He 162 Volksjäger (Jet)

Die Dornier bin ich sehr gerne geflogen. Durch die Kombination aus Zug- und Druckpopeller wahnsinnig schnell und mit irrer Steigleistung.

Wow, SWOTL! Danke dafür.

Ich habe die"Trilogie" Battlehawks, Their Finest Hour und SWOTL gespielt, hatte allerdings mit jedem Titel weniger Spaß, weil ich die Flugaction wollte und mit den Strategieelementen weniger anfangen konnte. Mit Wing Commander dachte ich, die Zukunft gesehen zu haben.

Hatte mich aber weiterhin sehr für das Scenario interessiert, und erinnere mich sehr gut an Origins enttäuschendes Pacific Strike.

Aces of the Pacific kam 1992 und war mein Lieblingsspiel in dem Genre, aber jetzt habe ich Lust, endlich Mal das toll aussehende IL-2 Sturmovik auszuprobieren!

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Ein sehr schöner Podcast, der die (morbide) Faszination der Kriegsfliegerei perfekt erfasst.

Ich höre gerade ein Tagebuch eines deutschen ME109 Jagdfliegers auf Spotify ("Mein Leben als Jagdflieger im JG77 1943 - 45), welches aus meiner Sicht keineswegs kriegsverherrlichend und schon gar nicht NS-Verherrlichend ist, eher im Gegenteil. Es erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der ein begeisterter Flieger war und dessen Freunde Anfang 20 einer nach dem anderen sterben. Jedenfalls geht es in diesem Buch auch sehr stark darum, wie genau die „Dogfights“ gegen Mustangs und Co abliefen, wie das Prinzip des Rottenfliegens funktioniert und auch was für vielfache mechanisch technischer Herausforderungen mit diesen Maschinen vorkamen.

Wenn man dazu den Podcast hört und das Spiel vor Augen hat, bilden sich erstaunliche Parallelen. Es scheint hier Lucasarts definitiv gelungen zu sein, den „Spirit“ der realen Luftkämpfe einzufangen. Und das war 1991 schon eine echte Leistung.

Das die Focke Wulf unbekannt ist, halte ich übrigens für ein Gerücht. :wink: Da gehört schon eher der Kanonenvogel des Spiels hin, der in seiner gesamten „Lebenszeit“ 9 Abschüsse erzielt hat. Dabei aber dramatische Verluste durch technische Probleme zu verzeichnen hatte. Man kann hier also eurer Aussage definitiv zustimmen, dass hier über die Jets der Sprung in den „Mainstream“ gesucht wurde, denn ansonsten hätte man sich für Flugzeuge mit deutlich mehr gebauten Fliegern oder Auswirkungen (z.B. Ju87 G oder eben besagte FW190 in einem der vielen Modelle) entscheiden können.

Super Podcast mal wieder.

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Tolle Folge, auch wenn es dieses Mal, meiner Arbeit in der Kampfmittelvorerkundung geschuldet, weniger Eskapismus war als sonst :smile:

Da muß ich aber eine kleine Warnung ausprechen: IL-2 Sturmovik ist schon eine richtige Simulation, die unglaublich komplex sein kann (wobei ich es nicht mehr so genau weiß, ob man diverse Punkte, wie das Motormanagement vereinfachen kann). Wenn du darauf Lust hast, dann ist das wird dir IL-2 Sturmovik aber sicher gefallen.

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Danke für die Warnung. Ich vermute, die Gefechtssituationen sind auch eher realistisch? Habe die eine oder andere Stunde mit dem letzten Flightsimulator verbracht. Vielleicht ist der eine gute Vorbereitung.

Wer mal nach London kommt und sich für das Thema interessiert, dem empfehle ich das Royal Airforce Museum in Edgware.

Die Folge hatte mir sehr gut gefallen. Ich kannte das Spiel nur vom Namen. Das hätte mir damals bestimmt Spaß gemacht.

Als von battlehawks 1942 gesprochen wurde, musste ich erstmal überlegen, ob ich das damals spielte.
Nach bissl Recherche war es dann doch „1942: The Pacific Air war“ von Microprose. Das fand ich damals als 10/11 jähriger Knopf klasse, auch wenn ich nicht wirklich immer wusste, was ich tat :grin:

IL2 Sturmovik war das erste Mal, wo ich das Gefühl hatte, eine echte realistische Simulation zu spielen. Dagegen waren die Lucasarts Spiele und was davor alles noch so hoch als Simulationen gelobt wurde völlig unrealistisch. Die ganze Aerodynamik der Flugzeuge war in den alten Spielen viel zu vereinfacht. Die simplifizierte Flugphysik wurde dann mit riesig dicken Handbüchern vertuscht.

Dank IL2 im Realismus Modus dachte ich kurz mein Joystick wäre kaputt, weil das Propellerflugzeug auf der Startbahn immer in eine Richtung gezogen hat. Das ist aber bei solchen Flugzeugen so, es wurde nur in früheren Spielen nie korrekt simuliert.