SFT Bits: Super Game Boy

Ich hab die Folge jetzt noch nicht gehört, aber scheint mir jetzt nicht so abwegig. Ich hatte zum Beispiel genau 3 Spiele: Tetris, Super Mario Land 1 und Kwirk. Und ich würde mich (auch damals schon) als „Gamer“ bezeichnen. Ich hab mir zwar eine ganze Weile jedes Wochenende ein neues Spiel aus der Videothek geliehen, hab aber nie eins gefunden, an dem ich Spaß genug hatte um 60 Mark meines Taschengeldes zu investieren. Und dann kam schon der Amiga und der Gameboy war vergessen :smiley:

Ich könnte mir vorstellen, dass da viele Leute bei sind, die den GB nur wegen Tetris gekauft haben und dabei geblieben sind. Das reißt die Statistik dann natürlich runter.

oder nur wegen Pokémon

Oder wegen Pokemon.

Pokemon, das Tetris der späten 90er :smiley:

Die Spiele waren ja doch auch ziemlich teuer im Vergleich zu den Anschaffungskosten der Konsole – ein Spiel kostete ungefähr die Hälfte der Konsole selbst. Ein Gameboy mit zwei Spielen war also schon so teuer wie zwei Gameboys. Und ein Gameboy kostete zum Launch inflationsbereinigt ziemlich genau 200 Euro, das war eine Menge Geld „für ein bloßes Kinderspielzeug“.

Genau, über die gesamte Lebensdauer des Game Boys sind es 4,4 Spiele pro Gerät - aber nach Einführung des Super Game Boys sinkt diese Rate temporär sogar unter 4 (sie steigt nach der Veröffentlichung von Pokemon wieder). Daher meine Vermutung, dass sich SGB-Besitzer wohl nicht allzu viele GB-Spiele dafür gekauft haben.

Ich vermute zudem, genau wie zeratul, dieser sehr niedrige Wert hängt mit der Casual-Ausrichtung zusammen. Viele - vor allem Erwachsene - haben den GB sicher nur für gelegentliche Tetris-Partien gekauft, hatten aber kein Interesse an komplexeren oder als kindischer betrachteten Spielen. Diese Gruppe zieht den Schnitt kräftig runter.

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Oh ja! Und trotz der nur zwei Tasten funktioniert das bestens.
Ich weiß nicht, ob sich Nintendo mit den ersten drei Levels im klassischen DK-Format einen Gefallen getan hat. Sie sind ziemlich abgedroschen im Jahr 1994 - und ich empfand sie als schwerer als die Puzzle-Levels danach. Womöglich haben einige Spieler das wahre DK 94 gar nicht erlebt, weil sie an dieser Hürde gescheitert sind. Wobei der „Twist“ natürlich super ist.

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Hm, laut Wikipedia:

Und dieser Umrechner sagt:

Immernoch einiges, aber ich denke ein erreichbares Ziel für die Kids. Oder liegt der Umrechner falsch?

Mein Game Boy kostete damals kurz nach dem Launch 1499 Schilling – erst mindestens zwei Jahre später habe ich ihn auch mal für 999 gesehen. Laut einem Online-Inflationsrechner entspricht 1499 Schilling inflationsbereinigt rund 200 Euro.

Bist du sicher, dass der Game Boy in Deutschland zum Launch nur 169 DM kostete? Das kommt mir wenig vor, umgerechnet wären das nur 1183 Schilling.

Spiele kosteten meist 700 Schilling, einige Zeit nach dem Erscheinen (oder bei B-Titeln) konnte das auch mal auf 500 oder gar 400 Schilling absinken.

P.S.: Mir ist bewusst, dass in Österreich immer alles etwas teurer war als in Deutschland (trotz geringerer Durchschnittseinkommen, als Deutschland noch nicht wiedervereinigt war), aber so starke Unterschiede würden mich dann doch überraschen … hätte jetzt auf einen Launchpreis von 199 DM gewettet.

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Ich hab auch irgendwie 169 DM im Kopf. Aber das war 1992. Ich weiß nicht, ob da nicht schon eine Preissenkung war. Und der Game Gear hat glaub ich genau 100 Mark mehr gekostet, 269 DM.

Mir fällt just etwas ein - mit dem Super Game Boy 2, der ja einen Anschluss fürs Link-Kabel mitbringt, ließen sich auch zwei SNES-Konsolen mit SGB2 koppeln. Sofern man zwei Fernseher nebeneinander aufstellt, versteht sich. Damit wäre schon eine Art SNES-LAN-Party möglich gewesen! Aber was macht dann Wario Blast? Das unterstützt auf dem GB 2-Spieler-Partien via Link-Kabel und auf dem SGB 4 Spieler an einem Gerät, gibt’s dann 8-Spieler-Partien?

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Das steht so auf dem verlinkten Wikipedia-Artikel. Die sind da ja recht penibel, was Quellen angeht.
Ich selbst habe um 1990 159 Mark bezahlt, da bin ich mir ziemlich sicher; könnte es aber nicht belegen. Das war für das Paket mit Tetris.

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Power Play 10/90

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Video Games 3/91. Auch andere Händler listen den da für 149 in dem Heft. Da scheint 169 als UVP wahrscheinlicher zu sein als 199.

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Mann, war das alles unverschämt billig bei euch. :see_no_evil:

Ab 1991 oder 1992 fuhr mein Vater ein-, zweimal im Jahr nach München, um sozusagen zu shoppen (Musikinstrument, Mikroskop, Schachcomputer – alles Dinge, bei denen es bei uns in der Provinz kaum Auswahl gab und wenn, dann das Vorgängermodell, aber 50% teurer als das aktuelle). Da bin ich oft mit und hab mir dann im Media Markt vom Taschengeld Gameboy- oder später PC-Spiele gekauft. Da reichte das Taschengeld immer weiter als zu Hause, mal abgesehen davon, dass die dreimal so viel Auswahl hatten.

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Der Nachfolger zu Donkey Kong '94 namens „Mario vs. Donkey Kong“ auf dem Gameboy Advance ist übrigens auch sehr genial! Das Spiel habe ich auch mit Begeisterung durchgespielt.

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Ich hatte dazu in meinem alten Blog mal mehr geschrieben: https://retrotext.coolatoms.org/mario-vs-donkey-kong-gba-auf-psp/

Die späteren Teile der Reihe auf Nintendo DS und anderen Konsolen haben leider das Prinzip geändert. Sie wurden mehr wie eine Mischung aus Lemmings und Incredible Machine, mit indirekter Steuerung. Das hat mir dann gar nicht mehr gefallen.

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Ich glaube ja, die Super Game Boys sind heute so häufig, weil ihnen alle Sollbruchstellen des Gameboy fehlen. Keine Batterien, kein Bildschirm und keine Beschädigungen durch den Transport. Darum dürften weit mehr Super Game Boys als Gameboys überlebt haben.
Dass der Super Game Boy 2 mit der gleichen Taktfrequenz wie ein richtiger Gameboy läuft und einen Linkport hat, ist kein Zufall, sondern das erste war notwendige Voraussetzung für zweiteres.

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Interessant, das Gameboy Logo war ja als Schutz gegen nicht lizensierte Spiele eingebaut. Das Logo war immer auf der Cartridge an der gleichen Stelle gespeichert und wenn der Gameboy das nicht gefunden hat, bootete der Gameboy das Spiel nicht. Der Gedanke dahinter ist einfach, unlizensierte Spiele verbieten konnte man nicht so einfach, aber wenn das Gameboylogo ohne Lizenz eingebaut worden wäre wär es ja eine Markenrechtsverletzung. Das umgeht der SGB chip dann ja.

Echt ein faszinierendes Teil. Ich frag mich, ob das vielleicht ein bisschen ein Projekt war, wo man ein paar Star-Ingenieure von Nintendo sich hat ausleben lassen. Vor allem auch wegen der ganzen überraschenden „Schnörkel“ die da noch dazukommen, wie dem Rahmen-Editor, oder vor allem den übertrieben aufwendig animierten eingebauten Rahmen.

Keine Ahnung natürlich was da wirklich war, aber ich könnte mir zumindest vorstellen, dass da ein paar Ingenieure mit leuchtenden Augen davor saßen und ständig sowas wie „und was wäre wenn wir dann noch hier so…“ von sich gaben.

Ich vermute, dass das an PAL lag.

Der originale Game Boy hat, genau wie NTSC-Fernsehern (inkl. NTSC-J in Japan) eine Bildwiederholrate von 60Hz. Überhaupt wirkt die Technik seltsam so, als würde man einen Röhrenfernseher ansteuern, was man bei einem LCD-Bildschirm überhaupt nicht so machen müsste. Aber ich vermute, dass Nintendo was bauen wollte, was einerseits ihrer internen NES-Erfahrung einigermaßen nahe kam, andererseits aber vor allem den ebenfalls NES-erfahrenen Entwicklern ermöglichte schnell in die Programmierung einzusteigen ohne groß umdenken zu müssen.

Diese 60Hz sind jetzt in den USA oder in Japan kein Problem, weil das SNES da ja mit der NTSC-Ausgabe eben auch 60Hz ausgibt. Ein Game-Boy-Bild ist dann ein SNES-Bild. Aber in Europa, mit PAL (oder SECAM) und unserem Stromnetz, haben wir 50Hz.

Man muss also die 60 Bilder pro Sekunde vom Game Boy irgendwie auf 50 Bilder pro Sekunde fürs SNES aufteilen. Um das wirklich flüssig zu machen, bräuchte man krass aufwendiges Resampling, mit krassen Filtern für Anti-Aliasing (Aliasing in „Zeit“, nicht in Pixel-Auflösung, wie man’s sonst kennt) nach dem Hochsamplen.

Also verdoppelt man einfach mal hier und da ein Bild, aber natürlich nicht jedes Mal (sonst wären’s ja 120Hz). Leider lässt sich das menschliche Auge nicht so leicht verarschen, und so sieht das seltsam ruckelig aus.

Hab’s nicht überprüft, klingt aber recht wahrscheinlich.

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LCDs werden genau wie Röhrenbildschirme angesteuert, weil beides schon zur Zeiten von reiner analoger Steuerung existiert hat.

Deshalb hat auch ein LCD (teilweise auch noch heute wenn man die kleinen Matrix LCDs anschaut) ein Sync-Signal für Vertical Sync und Horizontal Sync und Austastlücke selbst bei aktuellen Displays die über MIPI angesteuert werden obwohl da seit 20 Jahren kein Elektronenstrahl mehr über eine Phosphorschicht wandert

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Nee, in dem Video sieht man doch das Logo ganz kurz aufblinken, oder? (Kann gerade nicht nachgucken). Da fehlen wohl nur die fünf Sekunden, die es runterscrollt.