Was lese ich aktuell

Das werde ich mir auch zulegen, obwohl ich hier mit hoher Wahrscheinlichkeit super wenig kennen werde. Ich habe nach der Schulzeit in den 2000ern das Spiele-Hobby sehr weit runtergefahren. Natürlich kenne ich dann doch noch das ein oder andere aus erster Hand, vor allem Half-Life 2 und Far Cry.

Hallo Sebastian,

Aus purem Interesse: Hast Du mal reingelesen?

Noch nicht, steht aber auf meiner Liste für den nächsten Urlaub.

Piranesi und House of Leaves sind zwei meiner Lieblingsbücher! Hast du „S“ von J.J. Abrams oder „Bats of the Republic“ von Zachery Thomas Dodson gelesen? Die sind längst nicht so trippy, gehen aber in eine ähnliche „Metarichtung“ wie House of Leaves.

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danke für die Tipps, habe ich noch nicht- kommen gleich mal auf die Liste. :slight_smile: zwei Bücher, bei denen ich ein wenig Hoffnung hatte waren Zeroville von Steve Erickson (vor fast 15 Jahren gelesen, kann mich kaum daran erinnern - war okay, glaube ich), und Subdivision von J Robert Lennon, welches ich eher etwas enttäuschend fand.

Mag ansonsten auch gerne vieles von Murakami und Eco (Das Foucaultsche Pendel insbesondere), deren Bücher nicht wirklich House of Leaves ähneln, aber teils ähnlich mysteriös bzw. verschachtelt sind.

Von Robotron bis Poly-Play“ dreht sich um Computer und Videospiele in der DDR, ein Thema was Henner (der im Buch an einer Stelle zitiert wird) ja auch schon bei SFT meisterlich beackert hat. Diese SFT-Episode war daher auch das was ich die ganze Zeit beim Lesen im Hinterkopf hatte, denn viel Neues bietet das Buch im direkten Vergleich leider nicht. Nach einem allgemeinen Einstieg geht es bis fast zur Hälfte des Buches chronologisch durch die bekannten Computerreihen der DDR, danach wird fast schon random alles mögliche beleuchtet von Schachcomputern, über Maschinensteuerung bis hin zu Computerklubs und Radio-Sendungen bei denen Programme ausgestrahlt wurden. Was gefällt sind natürlich zeitgenössische Bilder, Scans und eben einen physischen Überblick über diesen Teil der DDR-Geschiche zu haben. So richtig warm wurde ich aber nicht mit dem Buch, irgendwie fehlt ein spannender Hook oder ein roter Faden der das Ganze zusammenhält - über weite Teile liest es sich eher wie kleine Einzelartikel die hier nur gesammelt wurden, anstelle eines zusammenhängenden Werkes. Gerade in der zweiten Hälfte kann ich gar keine Logik mehr erkennen warum dieses oder jenes jetzt besprochen wird oder welche Bezüge es gibt - es hilft auch nicht das es einiges an Zeitzeugenberichten gibt, die zwischen die Themenblöcke gestreuselt wurden - da auf die Gänze der vorkommenden Texte die Stories sich doch bald sehr ähneln. Zum Glück sind die meisten Abschnitte von sehr überschaubarer Länge, sodass man nie länge irgendwo festhängt (was für Leute die gerne an der einen oder anderen Stelle mehr Tiefenwissen haben wollen wahrscheinlich ein Manko ist). Was mich allerdings am meisten irritiert hat ist die doch sehr stiefmütterliche Behandlung von Spielen, die kommen für meinen Geschmack deutlich zu kurz - schon enttäuschend. Selbst Polyplay und Bildschirmspiel 01 sind fix abgehandelt - da wäre mehr drin gewesen - auch hätte mich interessiert ob Dendy, Klonkonsolen vom Famicom/NES oder überhaupt westliche Konsolen ein Thema waren, die finden im Buch aber leider gar nicht statt.

Und auch wenn es bei dem einen oder anderen Zeitzeugen-Bericht durchblitzt, Stasi und Co. sind eher kein Thema - im Gegenteil, es entsteht eher der Eindruck das West-Computer schon durchaus eine gewisse Verbreitung hatten und man da auch mit genügend Ost-Mark eine Chance drauf hatte, mindestens mal wenn man in und um Berlin unterwegs war.

Alles in allem kann man sich das Buch schon hinstellen, dürfte in der Form ja einzigartig sein und ist mit 20 Euro auch sehr fair bepreist. Eine finale Kritik möchte ich aber noch am Buch selbst üben, Cover und Rückseite sind mit einer Art Folie gefinished, die bereits beim Rausziehen des Buches aus der Versandpappe anfing sich abzulösen und jetzt dementsprechend beschissen aussieht. Und das Buch selbst ist auf sehr schwerem, störrischem Papier gedruckt und wehrt sich geradezu seine Inhalte preiszugeben (ungewöhnlich für ein Taschenbuch) - fand ich vom Handling her unschön bis anstrengend, gerade im Mittelteil muss man das Buch schon feste anpacken damit Texte und Bilder nicht zum Bundsteg hin verschwinden.

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Amusing Ourselves to Death von Neil Postman ist eine kritische Analyse darüber, wie moderne Medien die Fähigkeit zur kritischen Reflexion beeinflussen.

Postman argumentiert, dass das Fernsehen und andere visuelle Medien komplexe und tiefgehende Diskussionen durch oberflächliche Unterhaltung ersetzt haben.

Aufgezeigt wird dies von Postman u. a. am Wandel der USA, ausgehend von einer Gesellschaft, deren gesamter Informationsaustausch auf Zeitungen, Büchern und Diskussionen (mündlich oder Brief) basiert, über die Einführung der Fotografie und der Telegrafie, hin zur Prädominanz des Fernsehens in den 80er.

Auch vergleicht er die dystopischen Warnungen von George Orwells 1984 und Aldous Huxleys Brave New World und behauptet, dass Huxleys Vision eher der Realität entspricht: Wir werden nicht durch unterdrückende Kontrolle manipuliert, sondern durch Ablenkung und Unterhaltung eingelullt.

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daß ich den Postman gelesen habe, ist inzwischen auch schon wieder schlimm lange her, als Schüler, denke ich noch, buchstäbliche Jahrzehnte… mich hat der genervt!

Klar, die Grundthese, die Analyse und so, das ist alles nicht falsch, aber ich fand das auch ein bißchen altbacken, ein bißchen wohlfeiler Kulturpessimismus mit früherwarallesbesser und diejugendvonheute.
Wie gesagt, man kann das nachvollziehen, man kann nicken und mhmh sagen, aber für mich sieht der viel zu wenig die Chancen von neuen Technologien, von kommthaltdraufanwiemansmacht und kulturschwundwarimmer, oder anders gesagt: vielleicht haben schon immer alle ihre eigene Zeit als die Zeit des Untergangs des Abend- und Morgenlandes gesehen.

Raus war ich spätestens, als Postman auf die Sesamstraße losgegangen ist… DIE SESAMSTRASSE! Wahrscheinlich gefällt dem die Zwangsmaus auch nicht, weil es haltlos Amusement und Bildung vermischt, ich denke da ist Herr Postman etwas übers Ziel hinausgeschossen in der Verdammung von ein bißchen Edutainment, das Schulfernsehen der 80er Jahre hätt ihm bestimmt gefallen…

Ich denke nicht, daß alles immer schlimmer wird, Ausnahmen gibt es natürlich schon, die Menschen werden nicht immer dümmer, nicht immer abgelenkter, es ist nicht so, daß keiner mehr liest, keiner mehr nachdenkt, und früher war nicht alles wunderschön ernsthaft, kunstbeflissen und wahnsinnig klug.
Tictoc und Internet hätten Herrn Postman wahrscheinlich in die eigene Entleibung getrieben.

Wie gesagt, lange her, daß ich es gelesen habe, ich würde es heute nicht mehr empfehlen, oder es liest sich gerade heute wieder interessant.

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Ich hab das Buch nicht gelesen. Aber vermutlich hält zumindest die letzte These auf die heutige Zeit übertragen nicht mehr stand, denn wir haben auf der Welt Gesellschaften, die sowohl repressiv unterdrückend als auch unterhaltend sind (ich denke an die USA und Qatar).

Dank eures Feedbacks habe ich den zweiten Band der Reihe gelesen – und er hat mir richtig gut gefallen!
Ich finde, Ben Aaronovitch hat in diesem Buch seinen Stil für die Peter Grant-Reihe so richtig gefunden. Besonders seine vielen kleinen Nebenbemerkungen sind treffsicher und teilweise wirklich witzig.

Was den Umgang mit weiblichen Figuren angeht, ist mir diesmal auch weniger Negatives aufgefallen. Vielleicht lag das aber auch daran, dass ich beim Lesen Rahels oder auch K3nzas Kontext im Hinterkopf hatte.

Schwarzer Mond über Soho kann ich auf jeden Fall uneingeschränkt empfehlen – mir hat das Lesen richtig Spaß gemacht!

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Ich kenne das Computerspiel Betrayal at Krondor noch von damals. Heute habe ich die komplette Krondor Buchtrilogie gebraucht als Hardcover erstanden.

Ich bin schon sehr gespannt!

Hat das hier schonmal jemand gelesen? Lohnt sich das?

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Habe die nicht gelesen, weiß aber das es mindestens 6 Bücher aus der Riftwar-Saga vorher gab und die mehr oder weniger chronologisch aufeinander aufbauen.

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Herzlichen Glückwunsch, du bekommst die Handlung der beiden Computerspiele darin nacherzählt. Also wenn du die gespielt hast erfährst du da nichts neues. Da die Bücher genauso wie der zweite Spiel mit einem Cliffhänger enden, brauchst du noch Krondor: Jimmy and the Crawler". Sonst gibt es halt kein Ende.

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Danke für die Info! Ich dachte, es wäre einfach nur das Universum der Spiele, nicht 1:1 die Handlung. Ziemlich dreist, aber ok :slight_smile:

PS: Irre, das Jimmy and the Crawler Buch hat der Autor erst 13 Jahre später nach Tear of the Gods veröffentlicht. Was es nicht alles gibt.

Der Hintergrund sind Rechtsstreitigkeiten gewesen, eigentlich wollte Feist noch 2 Romane nachliefern (höchstwahrscheinlich sollte es ja auch noch ein drittes Spiel geben) und deswegen musste ich 13 Jahre auf das Ende warten. Die Hauptcharaktäre der Spiele werden schon noch mehr ausgeschrieben, aber der Hauptplot ist natürlich 1:1 (Bear stirbt natürlich, was auch sonst).

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