Welche Gaming-Ära war besser: "Spieletausch" auf Disketten oder Steam und co?

Letzteres wird übrigens spannend. Aktuell ist nicht absehbar, dass da jemand die Segel streicht. Aber sollte das je passieren entstehen ja massive Schadenwerte bei ehemaligen Kunden. Ist halt genauso fragwürdig wie das mit der Kompatibilität zu Spielen in 10 oder 15 Jahren aussieht.

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Aber das „Mitnehmen“ der gekauften Spiele ist so oder so spannend… Datenträger wie Disketten, CDs, DVDs, etc. können irgendwann kaputt gehen und die digitalen Anbieter können wie ihr sagt pleite gehen. Außerdem entwickeln sich Hardware und Systeme weiter und dann sind Spiele ohne Updates/Emulatoren nicht mehr kompatibel.

Dafür ist es obszön, was ich heute für Spiele ausgebe. Herrje, wir waren Kids und das Geld langte gerade mal für Leerdisketten und ab und an mal einen neuen Joytick.
Ich hatte sogar bei Thimbleweek Park das „Ich habe Monkey Island raubkopiert“ Tier :slight_smile:

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Datenträger kann man aber immerhin vervielfältigen.

Wobei ich denke, selbst wenn Steam in Schwierigkeiten geräte, würde ein Käufer ja die bisherigen Lizenzen schon im eigenen Interesse weiterbetreiben wollen.

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Das will ich auch gar nicht bestreiten. Mir ging es ja ähnlich. Und selbst die Leerdisketten waren teuer.
Man muss aber doch vergleichen können, wie junge Leute heutzutage mit digitalen Spielen aufwachsen und wir damals. Außer das Original kaufen oder die Raubkopie gab es wenig Optionen. Auch war die Qualität günstiger Spiele meist sehr begrenzt.
Heute kann man aber bei Sales-Aktionen durchaus für wenig Geld etwas Gutes bekommen oder Demos aus dem Internet laden (ok auch nicht mehr die Regel im PC Bereich). Ich meine schon, dass es heute leichter fällt, legal seinen Geschmack zu finden. Die Jugendlichen und ihr Taschengeld sind allerdings heute viel mehr dem Gruppenzwang ausgesetzt. Man will ja nicht der Einzige sein, der das neueste FIFA oder MMO Spiel nicht hat.

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Das liegt auch daran, dass die Einstiegshürde für Gaming niedriger ist und es generell im Mainstream stattfindet und nicht mehr unter einem kleinen Kreis von Nerds. Das merkt man der generellen Gamingkultur auch an. Für mich hat sich das vollständig aus dem Nerdtum enthoben und ist mit diesem ganzen Core-Gamer Gehabe etwas, dass sich ausschließlich um das eigene elitäre Wesen dreht.

Das gabs halt früher nicht. Kleinere Szene, weniger Angebot und weniger Drang sich in diesem kleinen Umfeld identitätstechnisch durch bestimmtes Spielverhalten abzuheben.

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Über solche Gegebenheiten habe ich auch oft sinniert, da mir die Schnelllebigkeit heute doch oft zu schaffen macht. Ich finde heute ist die Wertschätzung über ein Spiel kaum noch gegeben, es wird Konsumiert und irgendwie vergessen. Das war in den 90ern schon noch anders, da war man schon noch dankbarer. Heute scheint da auch die Reizüberflutung zu groß, durch Handy etc., man muss sich da schon selbst bewusst entschleunigen. Informationen bekam man ohne Internet nur über Zeitschriften, das war die Informationsquelle Nr.1, dadurch bekam auch alles eine eigene Faszination. Der Technische Fortschritt der Spiele war damals auch gewaltiger, Jahr für Jahr konnte man richtige technische Sprünge erleben.

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Für mich waren die 90er schon sehr rasant was den Fortschritt angeht. Einen PC konnte man damals alle 1,5 - 2 Jahre erneuern. Das war technologisch schon eine sehr interessante Zeit. Durch das Internet und die schnelle Informationskanäle der heutigen Zeit hat sich nicht nur der Informationsfluss beschleunigt, sondern auch die Masse und Granularität der Information verändert. Im Endeffekt sind wir dadurch alle besser, schneller und oft auch detaillierter informiert, da wir uns aussuchen können wie tief wir uns mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen. Allein die Wikipedia ist ein massiver Qualitätsgewinn was Bildung und Information betrifft.

Die Schattenseite ist, dass daraus eine Informationsökonomie entsteht in der insbesondere freie Medienhäuser kämpfen müssen. Die ständig abfallende Qualität von Spiegel Online ist ein guter Indikator dafür. Artikel werden erst kleiner und simpler. Dann kostenpflichtig und dann reißerisch. Viel Clickbaiting und viel undifferenzierte Meinung in den Schlagzeilen um Aufmerksamkeit zu binden. Geht man 10 Jahre zurück findet man dort ein anderes Handwerk und eine andere Herangehensweise vor. Ich gehe davon aus, dass diese Schritte notwendig waren um profitabel zu bleiben. Ich bin dann auch wieder froh, dass wir einen ÖR haben - schaue ich auf die Newsseite der Tagesschau klingt das ganze sehr viel bodenständiger und entschärfter.

Podcasts sind natürlich auch Teil dieses Medienspiels - die nehmen viel von meiner Aufmerksamkeit weil ich meine Spezialthemen liebe. Halt nicht nur Retro-Spiele sondern auch Politik oder True Crime. Ich versuche politisch auch mal konservative Meinungen zu konsumieren obwohl ich eigentlich eher links verordnet bin. Das hilft meinem Weltbild. Am Ende tragen wir als Konsumenten, in dem aktuellen Szenario, mehr Verantwortung für unsere eigene Informationsbeschaffung als früher. Bei wenig Auswahl muss man eben wenig nachdenken. Heute muss man aktiv filtern und schlechte Informationen oder gar Fehlinformationen von guten Informationen unterscheiden. Am Ende überlebt nur das, was Aufmerksamkeit bekommt.

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1997-2005, die 3D-CD Ära in Big Box mit Relief-Druck :heart_eyes::smiling_face_with_three_hearts:

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Mit dem Überangebot hatte der eine oder andere ja schon Ende der 80er/90er zu kämpfen :smiling_face_with_tear: ihr wisst schon, diese Diskettenboxen, die sich auf wundersame Weise füllten. Da kam nie Langeweile auf, aber die Selektion wie auch die Wertschätzung sinken, je mehr das wird.
Heute finde ich das allerdings so schwer wie nie, weil dich das Angebot sei es an alten Sachen, neuen Sachen, Multiplayer, selbst auf dem Smartphone schier erschlägt.
Man muss da wirklich mal runterkommen und sich bewusste entscheiden, was man spielen möchte. Sonst vergeht mir ehrlich gesagt schon die Lust am Spielen.

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Also ich war immer ein großer Fan des „Im Laden kaufens“, das war für mich schon Teil des Vergnügens. Hab das aber mit Fallout 4 aufgehört, ist ja wirklich doof ne DVD zu kaufen und dann doch alles runterladen zu müssen.
Also grundsätzlich passen Steam und Co. schon, es gibt halt auch nicht wirklich praktikable Alternativen und hier schließt sich der Kreis wieder, zum Diskettentausch damals gabs auch keine Alternativen :wink:

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Bewusst entscheiden und sich einschränken, das ist aktuell meine Hauptchallenge bei den vielen Spielen, die links und rechts (neu, reboot, reduziert, etc) täglich auf eine einprasseln

Die Fragestellung klingt wirklich danach das man zuerst n Bier intus haben muss um der Sache etwas abgewinnen zu können :joy::wink:

Ganz ehrlich… keiner vermisst heutzutage ein speichermedium mit 1,4 MB.

Zumindest zu einer Zeit wo man noch ein 300 Seiten Handbuch im Bus lesen konnte dann :smiley:

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Eigentlich seh ich das genauso und hätte es nicht besser schreiben können. Deswegen bin ich auch etwas in der Zeit hängen geblieben, weils einem etwas Halt im Leben gibt. Mir ist das heute ebenfalls zu viel des Guten und zu schnelllebig. Ron Gilbert hat neulich zur Neuerscheinung des „Return to Monkey Island“ geschrieben, dass es jetzt 30 Jahre gedauert hat bis der nächste Monkey Island Teil kommt und das die heutige Generation es in 4h durchspielt und mehr oder weniger wegwirft wie eine konsumierte Coladose. Ich persönlich finde da die 90er allein schon wegen der ganzen technischen Innovationen viel spannender.

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Schön gesagt. Tja, das ist eben ‚unsere‘ Zeit gewesen. Das kann uns keiner nehmen :laughing::smile:

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So seh ich das auch :slight_smile: .

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In dem Fall ist es mal gut alt zu sein :grinning:

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Wir sind ja nicht „richtig alt“, wir sind gut dazwischen und haben noch viiieeel Zeit :smile:

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Auf alle Fälle :grinning::+1:

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