Wenn Nerds kochen

Die Männer meines Alters um mich herum entwickeln so einen Hang zu Instagram-fähigen Genuss-Hobbys. Und werden zu ambitionierten Freizeitköchen, Whiskey-Connaisseuren oder wenigstens zu Performance-Künstlern am Weber-Grill. Ich lebe vegan und trinke keinen Alkohol, daher kann ich den Trend da nicht so mitgehen und vor allem: Kochen muss für mich schnell gehen.

Ich liebe es nicht, zu kochen, ich liebe es allenfalls, GEKOCHT ZU HABEN.

Wenn irgendein Gericht länger als 30 Minuten in der Zubereitung dauert, bin ich schon genervt. Mein Repertoire besteht also aus einer Reihe superpragmatischer veganer Einfachgerichte, die leicht abwandelbar sind, wenn man nicht alle Zutaten da hat.

Warum erzähle ich das? Nun, letztes Jahr hatte mich das Branchenmagazin IGM) für die Reihe „Die Branche kocht“ eingeladen, mal ein Rezept vorzustellen.

Das habe ich dann auch getan, es wurde Dubu Kimchi mit koreanischem Gurkensalat.

Das komplette Rezept mit Anleitung wäre ein bisschen zu viel Text für diesen Beitrag, aber im originalen IGM-Layout sieht es eh viel schöner aus:

Dropbox - IGM 06_2023_S48-49.pdf - Simplify your life (PDF-Download; 0,7 MByte)

Und hier schon mal die Bilder, jaja, zum Food-Influencer fehlt noch ein bisschen was…

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Darin kann ich mich definitiv sehr gut wiederfinden, auch wenn’s bei mir vegetarisch reicht und ab und an schonmal ein wenig mehr sein darf, wenn dafür genug entsteht, dass es für mehrere Tage reicht oder ich mit meiner Partnerin zusammen koche. Interessanterweise hat das bei mir auch häufig einen asiatischen Einschlag, werde das daher sicherlich mal ausprobieren. :smiley:

Ich kann mir so gut wie gar nicht vorstellen unter der Alltagswoche zu kochen, mache das aber grundsätzlich gerne.
Meine Lösung: Ich koche von Freitag bis Samstag für mehrere Tage vor. Nachteil: Muss einfrierbar sein. Vorteil: Mehr Zeit unter der Woche z.B. fürs Training und ich hab immer was essbares in der Truhe (und Abwechslung), was ich nur auftauen und ggfs. warm machen muss.
Netter Nebeneffekt: Selbstgekocht weiß ich ganz genau was drin ist. Kalorien und Inhaltsstoffe erfasst mein Foodtracker portionsweise für die Rezepte. Die Zutaten müssen dafür aber grammgenau erfasst werden.

Mehr als 60 Minuten verbringe ich an den drei Tagen mit Kochen jeweils nur selten.

Ich hab keine Gefriertruhe, aber ich kriege das mit dem Meal-Prep wie man heute sagt, eh nie hin.

Dafür kochen wir zwei Mal täglich, mittags und abends.

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Ich koche gerne und oft, einmal entspannt es mich enorm, da ich mich auf den Prozess des Kochens konzentrieren und die Arbeit ausblenden kann, zum anderen wollen wir unseren Sohn einigermaßen gesund ernähren und ihn früh ans Selbermachen heranführen. Und er rührt auch schon tatsächlich gerne selbst im Topf :slight_smile:

Wegen meinem Sohn ist das aber meist einfache Kost, mit der ich verwöhnte Herren mittleren Alters wohl eher weniger beeindrucken könnte :wink: Gut, für meine Frau und mich mache gerne ab und zu ein hervorragendes Steak, aber das ist bei entsprechender Fleischqualitätnun wirklich nicht schwer.

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Danke, wird die Tage nachgekocht😂

Mit Sesamöl meinst du asiatisches Sesamöl, richtig?
Im Zusammenhang kann ich sehr das Kochbuch “Meine grüne japanische Küche “ von Stevan Paul empfehlen- ist aber wenn ich mich jetzt nicht vertue eher vegetarisch als Vegan.

Familie mit 3 Kindern … fragt nicht. Irgendwann hat man alles satt, keine Ideen mehr und gerade die Kinder machen eh nicht alles mit.
In Coronazeiten habe ich mir dann 2 Dinge angewöhnt, um mich zu entspannen: kochen und Podcasts hören.
Die Casts liefert ihr, das Essen schon seit einer Weile HelloFresh, neuerdings auch mal MarleySpoon.

Ich war anfangs skeptisch, inzwischen aber begeistert. Die Rezepte haben mir tatsächlich noch einiges beibringen können, vor entfällt dieses quälende "Was essen wir nächste Woche? " sowie auch das Einkaufen.
Außerdem werden wir alle etwas mehr an vegetarische oder sogar vegane Gerichte herangeführt, was ich tendenziell gar nicht schlecht finde.

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HelloFresh und Co ist lecker, ich finde die Portionsgrößen für den Preis aber zu wenig.

Kochen tue ich seit Jahren mit großer Leidenschaft und jetzt wird auch der Gasgrill wieder in Betrieb genommen - fühle mich von Gunnar angesprochen.

Kurzen habe ich auch einen Kontaktgrill in der Küche, das finde ich ganz fantastisch für Sandwiches und Panini, geht schnell und ist sehr vielseitig.

Hier noch ein Rezept, welches bald bei mir mal wieder auf den Grill kommt. Allerdings auf den normalen Kohlegrill, der Trend geht ja zum Zweitgrill.

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Ich lebe allein und die Kochmoral ist dementsprechend niedrig. Da wäre ich eher motiviert meine Katzen zu bekochen.

Wenn koche ich am Wochenende, tupper mir alles schön ein und in den Kühlschrank. Wenn ich Abends von der Arbeit komme bin ich nicht motiviert noch groß zu kochen.

Ich koche sehr gerne und häufig. Sowohl Alltagsgerichte als auch Dinners.
Früher war ich da noch mehr drin, als ich noch Fleisch gegessen hab. Da haben wir zu dritt große Sprünge gemacht. Haggis selbst herstellen, Lammkeule in einem Erdloch garen, you name it.
Das hat ein bisschen abgenommen in meiner Küche, aber dennoch mach ich da viel und hab auch meinstens große Freude dran.

Das dieses Hellofresh so eingeschlagen hat wundert mich.

Ich kann mir da durchaus use cases für vorstellen.

Zum Beispiel Gunnars Rezept. Find ich interessant, würde ich probieren. Aber ich hätte dann hinterher Reisessig, Miso-Paste, Sesamöl und so Zutaten rumstehen, die ich die meiste Zeit über nicht benötige, weil ich dann doch eher deutsch/mediterran koche und mein Kochkünste nicht so intuitiv sind, dass ich mir sinnvolle Alternativen dafür ausdenken könnte.

Das andere ist, wenn man schon tagsüber viele Dinge planen und entscheiden muss, möchte man abends vll nicht auch noch das Essen durchdenken. Da ist Hellofresh dann eine gute Antwort darauf, weil man alle Zutaten passend hat und nicht plötzlich feststellen muss, dass die Creme fraiche vll doch ein paar Tage zu lang im Kühlschrank stand.

Das zumindest sind halt so mittelgute Beispiele, weil’s alles quasi ewig hält. Sesamöl und Reisessig kann man btw. wunderbar verwenden um gebröselten Tofu (zusammen mit etwas Sojasauce, ein paar fein gehackten Schalotten, Knoblauch und evtl. geräuchtem Paprikagewürz) schnell und einfach zu einem ganz passablen Hackfleischersatz zu machen.

Hello Fresh mache ich gelegentlich: das wöchentliche drüber nachdenken, was ich in der nächsten Woche kochen/essen möchte finde ich immer ziemlich anstrengend, da ist’s schon ganz nett, wenn man da einfach ein paar Sachen aus der beschränkten Auswahl nehmen kann. Nur ist’s mir auf Dauer für das Gebotene halt einfach zu teuer, weshalb ich’s nun nur noch selten mal mache.

Dafür hab ich die Rezeptzettel alle aufbewahrt und koche recht häufig Sachen davon einfach selbst nach (mit den Gewürzmischungen nach Gefühl durch den Kram in meinem Gewürzschrank ersetzt), sofern die Zutaten gut verfügbar sind. Dafür war’s/ist’s schon ganz praktisch.

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Tatsächlich hab ich schon öfter gehört, dass viele die Dinger einmal wegen den Rezepten kommen lassen und das künftig selbst machen.

Die Worcestersauce, Kürbiskernöl, verschiedenen Grillsaucen, Sriracha, etc. pp. in meinem Regal halten auch ewig, stehen aber trotzdem im Weg. Brauch ich nicht noch mehr von dem Zeugs. :wink:

Ich persönlich finde das Backen da noch interessanter, da kann ich auch noch Freunde und Kollegen als Testsubjekte missbrauchen :>

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Korrekt. Nach ein paar Monaten scheinen sich ohnehin einige Rezepte zu wiederholen. Für uns ist es nun, mit so 80 neuen Rezepten und Ideen aber viel einfacher, mal eine Woche zu gestalten und danach einzukaufen.

Ich geb ja zu, es klingt banal, dass man zu blöd ist, sich zu überlegen, was man essen mag. Ich nenne es gern meinen kleinen Burnout. Wie so eine Blockade, und dafür war und ist es uns wirklich eine gute Hilfe gewesen.
Preislich und von den Portionen können wir uns nicht wirklich beschweren. Da wir nicht die großen Esser sind, reichen 4 Portionen gerne für 5 oder sind mir einfachen Mitteln erweiterbar.
Was sich positiv auswirkt: gehe ich nicht selbst einkaufen, landet auch nix unnützes im Einkaufswagen. :smile: Tatsächlich ist ein „HelloFresh“-Monat günstiger als ein gewöhnlicher, bei uns.

Habe das vor Jahren mal ausprobiert, war gar nicht schlecht. Allerdings immer ein bisschen kleinteilig, viel einzeln verpacktes Zeug und so, logischerweise.

„Was sich positiv auswirkt: gehe ich nicht selbst einkaufen, landet auch nix unnützes im Einkaufswagen. :smile: Tatsächlich ist ein „HelloFresh“-Monat günstiger als ein gewöhnlicher, bei uns.“

Das ist ein guter Punkt. Hmmm.

Naja gut, das dürfte recht unterschiedlich je nach Person sein. Ich mache mir generell eine Liste und halte mich da dann auch dran, sodass ich eben nur die Dinge einkaufe, die ich in der Woche auch brauche (Hello Fresh ersetzt den Wocheneinkauf halt auch nicht komplett, für Frühstück und eine weitere, bei mir üblicherweise kalte, Mahlzeit brauche ich ja trotzdem noch was). Eine Woche Hello Fresh ist locker 20€ teurer als ohne bei mir, das ist schon recht viel dafür, dass ich davon häufig nur so gerade eben Satt werde.

Gebe ich dir recht. Bei uns geht’s sich halt irgendwie aus und klar gehen wir trotzdem noch einkaufen, und wenn nach Liste, dann klappt das ja auch :smile:

Das ist wirklich auch der Knackpunkt bei mir. Vieles haben wir ohnehin zuhause. Wir gehen inzwischen mehr auf ‚Nachkochen‘. Aber um überhaupt mal wieder Lust auf Kochen zu bekommen, war es für uns ein guter Weg.

Das habe ich sehr lange auch, aber gerade deswegen war meine Kochmoral eher hoch, weil von alleine kam ja nix auf den Tisch :stuck_out_tongue: Und essen wollte ich ja schon regelmäßig was, ständig was holen ist zum einen finanziell auf Dauer nix und bei uns auf dem Land auch sowohl was Auswahl als auch Verfügbarkeit angeht ziemlich begrenzt. Deshalb habe ich mir schon sehr lange angewöhnt, regelmäßig selbst zu kochen.

Jetzt bin ich zwar seit Anfang 30 mit meiner jetzigen Frau zusammen, geändert hat sich in den letzten 10 Jahren dadurch aber praktisch nichts - zum einen hat sie meistens gar keine Lust zu kochen, zum anderen kann sie es auch gar nicht so wirklich. Ist aber ok für mich, ich hab es eigentlich schon immer ganz gerne gemacht, schon in der Schule habe ich lieber Hauswirtschaft als Technikunterricht gewählt.

Ich mache es meistens wie Gunnar und hab da auch so ein paar ziemlich einfache und variierbare Standartrezepte, die regelmäßig gemacht werden. Wobei Rezepte eigentlich selten wirklich zum Einsatz kommen, meistens koche ich einfach „freihand“ nach Gefühl, irgendwann weiß man ja ungefähr was man für was braucht. Rezepte benutze ich wenn dann am ehesten beim Backen, da kommt es ja eher auf die richtigen Mengen im Verhältnis zueinander an, oder wenn es halt um den Pizza/Nudel/Pfannkuchen/Waffelteig geht.

Mindestens einmal im Monat verlangt meine Frau Käsespätzle, die ich inzwischen am liebsten handgeschabt mache - schmecken zum einen besser als die gekauften (besonders diese trockenen, haltbaren finde ich grauenhaft), sind zum anderen eigentlich auch gar nicht mal sooo aufwendig zu machen, und man kann sie auch schön variieren nur mit Käse, mit Sahnesoße usw.

Auch super gerne mache ich so ein Gemüseblech, bei dem einfach diverse Sachen wie Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln, Karotten usw. grob in Stück geschnitten, mit Öl und ein paar Gewürzen vermischt und dann auf ein Backblech ausgebreitet und für ca. 45 Minuten bei 175 Grad in den Ofen kommen. Ist super simpel und man kann auch variieren wie man Lust hat, z.B. Fetawürfel mit rein, Hänchenbrust oben drauflegen und mitbacken usw., da wir vom letzten Herbst noch jede Menge Hokaidokürbis eingefroren haben, mache ich das gerade immer mit rein, ist super lecker finde ich.