Black & White (SF 153)

Das Beste an Black & White war damals für mich das WinAmp Plugin. Wenn in Chemnitz abends mal wieder nichts los war - dem tanzenden Bär zugucken ging immer. :grin:
Habe mir das Spiel auch wegen dem GameStar Hype gekauft, und ja, auch eine sinnlose Vibratormaus dazu. Und dann saß man als feingeistiger Student vor dem PC, sollte Bäume herumwerfen und das Turm von Hanoi Spiel spielen, und dachte sich so: DAS ist alles? Und mindestens fünf versprochene Features waren gar nicht drin. Dann kam noch der Kumpel vorbei, der B&W als englische Raubkopie hatte, und hat sich über die deutsche Sprachausgabe lustig gemacht, weil statt eines athmosphärischen D-E-A-T-H ein nöliges TOOOD zu hören war.
Bei mir war dann in Level 4 auch die Luft raus. Und dabei wollte ich mir nach Monkey Island 4 doch keine enttäuschenden Spiele mehr kaufen… :cry:

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Endlich auch die Folge gehört. Jetzt hab ich sowas von Lust auf das Spiel.

Ich erinnere mich auch noch gut an die Kampagne und die Nebenquests. Man konnte Stunden rein investieren. Ich weis aber nicht ob ich es jemals durchgespielt habe. Ich hatte den Affen und das letzte was ich weis war das ich eine große Stadt beeindrucken musste, aber Holz/Nahrung selten waren weshalb ich kaum Fortschritt machen konnte.

Eine Frage habe ich jedoch. Das Wachstum der Kreatur, an was war das Gebunden? Damals war meine Kreatur stets kleiner wie die des Gegners und ich weis bis jetzt nicht wie man die Kreatur zum wachsen bringt.

Konnte die Folge jetzt auch hören und sie hat mir außerordentlich gut gefallen.

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Wie im richtigen Leben: genügend Schlaf (im Hof der Zitadelle), genügend Essen, genügend Training. Kämpfe gewinnen hilft auch.

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Ich war damals total auf Black & White gehypt und mochte das Spiel sehr. Allerdings habe ich sehr viel davon auch wieder vergessen, beim Anhören der Folge sind einige verschüttete Erinnerungen wieder aufgetaucht. Ich weiß noch, dass ich damals das Lösungsbuch oder das Handbuch digital hatte und es unbedingt ausdrucken wollte. Das habe ich dann auch gemacht aber das hat soviel Papier und Tinte verbraucht, dass meine Mutter entsetzt war.

Meine Kreatur war damals der Tiger, ich mochte den sehr und habe das Spiel hauptsächlich wegen ihm gespielt. Der war zwar wirklich blöde, aber niedlich und ist mir richtig ans Herz gewachsen. Er hat gern Steine und seinen eigenen Kot gefressen und nie gelernt, dass ihm das nicht guttut. Dann hat er gern Dorfbewohner hochgehoben und gesegnet oder ihnen Sachen zugeteilt oder so (ich weiß es nicht mehr genau). Sowieso hat er gerne Sachen hochgehoben und herumgetragen. Sein Lieblingshobby war allerdings, sich selbst in Brand zu stecken und durch herbeigezauberten Regen wieder zu löschen. Das hat er gemacht bis er aus den Latschen gekippt ist und ich ihn heilen musste. :joy:

Der Tiger war engelsgleich und war irgendwann leuchtend rosa. Ich dagegen war abgrundtief böse. Dabei wollte ich das gar nicht sein! Ich war einfach ein sehr ungeschickter Gott! Ich habe oft auf Versehen Sachen kaputt gemacht. Oder auf die Schnelle nicht die richtigen Zaubersprüche machen können. Im Werfen war ich auch ganz schlecht. Und ich habe die Bedürfnisse meiner Bewohner oft schleifen lassen und dann sind viele verhungert. Die Meldung „Tot“ die man hört, wenn jemand stirbt, habe ich sehr, sehr oft gehört und geistert manchmal heute noch durch meinen Kopf.

Und ich weiß nicht, ob ich mich recht erinnere oder mir das einbilde, aber ich glaube, mein Tiger hatte Narben von den Kämpfen. Das fand ich sehr cool. Ich glaube, auf seinem „Zauberarm“ hatte er mehr Narben als auf dem anderen, aber auch da bin ich mir nicht mehr ganz sicher.

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Ich gebs auf. Nach dem Podcast war ich total motiviert, dass Spiel endlich durchzuspielen. Bei Release damals geholt, an Welt 4 gescheitert. Paar Jahre danach nochmal probiert, an Welt 5 gescheitert. Viele Jahre später, jetzt mit 38 sollte es soweit sein. Aber nein, Stunden reingesteckt und wieder an Welt 5 abgeprallt. Ich lande in einer Pattsituation. Ich hol mir müsham ein paar Glaubenspunkte und Nemesis holt sie sich schnell wieder zurück. Meine Kreatur durch die ganzen Debuffs in der letzten Welt unbrauchbar. Respekt an alle die das Ding durchgespielt haben.

… und vor allem daaaaauert das, denn die Kreatur altert und wächst, bis sie 18 ist (darüber hinaus auch noch, aber noch langsamer).

Ich glaube, der Gedanke ist, dass man die Kreatur über die Kampagne hinaus auch im Skirmish und Multiplayer weiter einsetzen soll und sie dort noch weiter heranreifen kann.

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Ja, das mit dem daaaaauert weis ich noch. Ich war beim ersten mal zu schnell und dann war der Kreaturen Kampf ein David gegen Goliath.

Hm, jetzt kommen wohl Folgen zu Spielen, die ich nie gespielt habe. Black and White gehört dazu. Klar, ich habe von dem Spiel gehört bzw. gelesen - und den Hype habe ich auch mitbekommen - aber es hat mich trotzdem nie so richtig interessiert. So, wie das alles klingt, scheine ich da auch Must-Play-Titel verpaßt zu haben. Aber ich weiß noch, daß ein damaliger Bekannter das Spiel hatte und davon begeistert war. Allerdings ging es in wohl mehr um die Interaktion mit der Kreatur und weniger um den Strategie-Teil.

Da hört man Herrn Lott, den Wortschmied. Schöne Erklärung, vielen Dank.

Eine Hype-Erinnerung: Ich gehörte auch zu den gehypten Teenagern. Habe in der PC Games die Entwickler-Tagebücher immer wieder angeschaut und besonders stark in Erinnerung geblieben ist mir ein Preview-Video auf einer Heft-CD, PCG oder Gamestar. Da zoomen sie ganz nah an einen Apfel in einer Lagerhalle und im Apfel zappelt ein Wurm. Dann zoomen ganz weit raus, so dass man halb im Weltall ist und dann wird ohne Zwischenladen(!) wieder an den Apfel rangezoomt. Das hat mich tief beeindruckt. :slight_smile:

Und das Fieber ging wirklich rum. Ich war sogar in einem B&W-Clan… :smiley: Und unser Clan hatte Freundschaften zu anderen Clans, es gab ein richtiges Netzwerk und die Hoffnungen auf den Multiplayer-Part waren enorm. Das ging über Monate und zerfiel alles direkt mit dem Release. Es wurde auch gar nicht groß mehr darüber gesprochen, allen war klar, das ist nix.

Und daher fand ich einen Kern eurer Besprechung auch im Nachhinein schön rausgearbeitet: Das Spiel ist im Kern extrem simpel und das was man macht grenzt schnell an Beschäftigungstherapie. :wink: Man war natürlich immer mal wieder von Spielen enttäuscht, aber so ein krasses Gefälle habe ich nie wieder erlebt.

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Himmel, ja! An diesen Zoom auf den Apfel mit dem Wurm kann ich mich noch deutlich erinnern! Ich habe im Spiel sogar versucht genau dieses Fass mit dem Apfel und dem Wurm zu finden.

Gibt es denn das Fass mit Apfel und Wurm tatsächlich im Spiel?
Das würde mich sonst doch etwas „wurmen“…

Ja, ist zum Beispiel hier zu sehen: https://youtu.be/69HTviSeQeE?feature=shared&t=1778

Die Präsentation ist zwar von vor dem Release, aber das Fass mit dem Apfel und Wurm gab es auch in der finalen Version. Meiner Erinnerung nach gleich im Tutorial.

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Besser jemand, der viel verspricht und wenig hält, als jemand der wenig verspricht und nichts hält.

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Sehe ich prinzipiell ähnlich. Mir waren hohe, gescheiterte Ambitionen, auch immer lieber als glatte/runde, aber dafür weitgehend mutlose Spiele - sonst wären wir heute wahrscheinlich immer noch bei Pong und Breakout. Allerdings hat er den Bogen irgendwann überspannt.

Bei Black & White oder auch Fable war das in meinen Augen noch okay; da hat er im Großen und Ganzen einfach zu viel gewollt, aber nach dem, was er und Bullfrog in den 90ern geleistet haben, würde ich ihm da noch keine Böswilligkeit oder Größenwahn oder so unterstellen. Eher einen Überschuss an Begeisterung.

Aber ab Project Milo, das ja wirklich nur Smoke & Mirrors war, wird’s dann schon ein bisschen kritisch und Curiosity, Godus und dieses NFT-Ding - was auch immer daraus geworden ist - sind halt Trash, da sehe ich auch keine sinnige Vision mehr dahinter.

Trotzdem fand ich den Umgang mit ihm (vor allem durch RPS in Form von John Walker, genauso wie in diversen Foren) ein wenig fragwürdig, auch ein Warren Spector zum Beispiel wurde ja teilweise ziemlich angegangen, weil, keine Ahnung, Epic Mickey nur ganz okay war? Wirkt manchmal doch arg respektlos.

Bei Molyneux schlägt es für mich um, als er das Investment seiner Unterstützer auf eine Art verschleudert hat, die jede Form von Fehlerkultur und damit Feingefühl vermissen lässt. Wenn er Konzerngelder für irgendwas verpulvert und ich immer noch den Filter Testberichte vor dem Kauf habe, juckt mich das nicht die Bohne. Wir sind alle mündige Käufer. Aber sich für seine Ideen von Fans und Konsumenten im Voraus bezahlen zu lassen und sich hinterher dann mit einem „upps, haben wir wohl etwas zu viel versprochen“ aus der Affäre zu ziehen, ohne den Versuch einer Kompensation oder zumindest des Eindrucks von Transparenz, ist halt schwach. Molyneux kann ein Scheitern offensichtlich nicht eingestehen, und diese Eitelkeit hat ihn letztlich entzaubert.

Trotzdem hat er tolle Spiele ermöglicht, die Theme-Spiele, Dungeon Keeper oder auch Fable habe ich sehr geschätzt. Dafür gebührt ihm Anerkennung, weil er mit seinem damaligen Renomee sicherlich auch viel zum Zustandekommen der entsprechenden Veröffentlichung beigetragen hat, selbst wenn die Hauptarbeit auf den Schultern anderer Leute lag. Aber man braucht eben oft auch so ein Verkaufsgenie.

Black & White bleibt eines der schwächeren Spiele, weil sie imho für das auf dem Papier interessante Konzept kein wirklich interessantes Spielprinzip gefunden haben. Wenn wir bei Sid Meiers Weisheiten bleiben, sind die wirklich interessanten Entscheidungsmöglichkeiten doch sehr begrenzt, der Grind dagegen hoch. Klingt für mich als Beobachter von außen ein bisschen danach, als hätten sie keine ausreichenden Fokusgruppen-Tests gemacht.

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Stimme dir grundsätzlich zu, finde zugleich aber schon, dass er bereits mit Milo begonnen hat, die Spieler und Öffentlichkeit aktiv zu täuschen. Das war ja wirklich kein „Wir haben uns eine Menge vorgenommen und hoffen/glauben, dass es klappt!“ mehr, sondern allem Anschein nach von vorne bis hinten Fake ohne jegliche Substanz.

Ein direkter Schaden mag dadurch nicht entstanden sein, aber die (zumindest in Teilen positive) Berichterstattung zählt ja auch was - und das konnte man dann schon nicht mehr mit einem kreativen Kopf entschuldigen, der sich halt ein bisschen übernommen hat.

Danach ging es dann aber natürlich noch deutlicher bergab, keine Frage.

Eine ganz hervorragende Betrachtung von Molyneuxs Leben und Werk gibt es bei The Pod hinter der Paywall. Ist schon etwas älter (2019), aber immer noch absolut hörenswert.

In der ersten Welt scheint es einige Bewohner mit Namen aus dem Spielejournalismusbereich zu geben. Zum Beispiel gibt es einen gewissen Joerg Langer.