Ich sehe den Punkt, man hat allenthalben die Erzählungen von Leuten, die behaupten, es habe ein Einzelereignis als Inspiration gedient. Newtons Apfel, Archimedes’ Badewanne, Steve Wozinak und der Phone-Phreaks-Artikel et cetera. Ich glaube gar nicht an Genie-Erzählungen, Ideen funktionieren so nicht.
Aber bei Sid passt doch nun wirklich das gegebene Narrativ sehr sinnvoll auf die Geschehnisse - es gibt/gab den Bahnhof in Bülach, die Familie vor Ort, den Aufenthalt von Sid. Die Schweiz ist voll Eisenbahn-fixiert und hat crazy pünktliche Züge, es gibt diese Kursbücher fürs ganze Land. Wenn man sich irgendwo anfixen lässt vom Eisenbahn-Virus, dann dort. Und das passt auch voll zur Persönlichkeit von Sid, der ja ganz offenkundig Freude am systemischen Denken hat. Es ist ja auch eben keine Eureka-Moment-Geschichte, sondern eher ein Persönlichkeitsbild.
Und klar ist RRT ist in einigen Aspekten sehr nah an 1830, ohne letzteres ist ersteres kaum denkbar. Aber wenn die Kindheit in der Schweiz und die Faszination auch nur den Ausschlag gegeben hat, 1830 über das Aktienspiel hinaus in Richtung Eisenbahn-Sim zu erweitern, ist das Narrativ doch schon berechtigt. RRT ist nämlich, das ist schon fast der einzige substanzielle Unterschied zu 1830, ein richtiges Eisenbahnspiel.
„kleinteilig“ ja gut, was heißt das? Ich finde es „kleinteilig“ über jahrzehnte Bogenschützen auszurichten. Stellaris early bis anfang midgame ist ja mehr den Weltall abstecken und das fand ich eigentlich nie zu belanglos oder fumelig und immer spannend.
Ich finde early game ist der beste Teil von Stellaris und wenn man ehrlich ist, ist das auch der beste Teil von CIV, um mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen.
Denke die meisten (alle) 4x Game bekommen kein anständiges mid oder gar end Game hin. Kann mich an ein interessantes in CIV 4 erinnern aber gleich 2 in Stellaris. CIV 5 kam ich nie zum Endgame und Civ 6 kam ich nie über early game hinaus.
Ich finde die Anfangsphase auch erheblich unterhaltsamer als das Lategame, nur wenige Partien bringe ich zu Ende. In der Schlussphase ist vom 4X-Gameplay nur noch ein „X“ übrig, „eXterminate“, da es kaum noch Raum zu erforschen, zu erschließen und auszubeuten gibt; stattdessen kümmere ich mich dann um die Erhaltung eines Riesenreichs - und die ist mehr Arbeit als Abenteuer, mehr Verwaltung als Entfaltung. Das ist längst nicht so reizvoll wie der Start in eine unerforschte Welt.
Damit meinte ich, diese ganzen Ressourcen und Ausbaustufen z.b. wo ich als Anfänger nicht weiß, was die bewirken bzw wieviel Beachtung ich ihnen wann schenken sollte. Klickt man mit der Maus drauf, in der Hoffnung mehr zu erfahren, öffnet sich das nächste Fenster mit noch mehr vieler Dinge. Das macht den Einstieg in die Serie relativ aufwendig. Ich gebe dir aber auf jeden Fall Recht, wenn du sagst, dass man am Anfang in Ruhe die Karte aufdecken und abstecken kann.
Auf jeden Fall. Entdecken und Erforschen ist, für mich, der größte Spaß bei Civilization. Wenn die Ländereien später aufgeteilt sind läuft es ja leider fast immer auf Krieg hinaus, egal wie diplomatisch und arschkriecherisch man spielt.
Vielen Dank für diese Folge! Civ war und ist eines meiner wichtisten Spiele in meinem Gaming-Leben. Den ersten Teil habe ich nie richtig gespielt, dafür seit Civ II jeden Teil intensiv gesuchtet, und das bis heute. Selbst bei Civ VI habe ich schon wieder fast 900h auf dem Konto und v.a. den 2ten und 4ten Teil habe ich auch wegen den Szenarien hoch und runter gespielt (man denke an die Orion Variante von Teil II und die Full-Conversion Mod „Fall from Heaven“ für Teil IV, einfach nova!).
Interessant, wie rudimentär aus heutiger Sicht das erste Civilization wirken kann, ihr habt es ja selbst gesagt, viele eurer Kritiken wurden ja versucht mit den nachfolgenden Titeln zu beheben. Viele neue Siegvarianten, das Limitieren von Aufträgen bei Arbeitern, in einem Teil konnte man Ideale freischalten, es gibt heute einen technischen und einen sozialen Technologiebaum, Stadtstaaten und kleinere Nationen zu repräsentieren und zig Völker über die Jahre (im neuesten Teil sind es ca. 50!).
Die Diskussion über die unsterblichen Leader ist eine uralte. Ja, in der Logik ist es komisch, aber die Anführer haben einen unglaublich hohen Wiedererkennungswert, gerade für die Gegner-KI. Wenn Ghandi oder Dschingis Khan vor deiner Grenze stehen, weißt du sofort was dich erwartet. In früheren Teilen haben sich mit fortschreitenden Zeitaltern ja auch das Aussehen nicht nur der Berater, sondern später auch der KI-Anführer geändert, schade dass das heute nicht mehr so ist, würde ich mir für den 7ten Teil wieder wünschen.
Aber andere Spiele dieser Art haben sich an einem besseren System, finde ich, auch die Zähne ausgebissen. In „Old World“ ist das Rollenspielsystem mit den sterbenden und vererbten Herrschern und dem Charakersystem a la Crusader Kings ganz nett, hatte sich bei mir aber nach dem zweiten Durchgang totgelaufen. Und in „Humankind“ hat man überhaupt keine Identifikation, weder mit den Gegnern, noch mit dem eigenen Volk, dadurch dass du willkürlich bei jedem Zeitalterfortschritt ein neues Volk auswählst. War leider auch keine gute Mechanik. Mal sehen was sich zukünftige Spiele da einfallen lassen bzw. was Civilization selbst in Zukunft bringen wird.
Ich habe Stellaris auch mehrfach eine Partie angefangen und nach ein paar Stunden beendet. Es ist wahnsinnig kleinteilig, die Echtzeit-Kämpfe kaum taktisch (größte bzw. stärkste Flotte gewinnt immer) und die ganzen Menüs und Untermenüs stressen mich trotz aller Erklärungen. Es ist sicher ein tolles Spiel, aber nicht für jeden geeignet und ich persönlich finde auch nur sehr schwer mit Civilization zu vergleichen, schon alleine durch die Rundenspielweise. Stellaris muss sich eher mit „Master of Orion“ messen.
Also Fazit, ich habe Stellaris gespielt und suchte Civ trotzdem immer noch
Ja. Fair enough.
Ich kann halt nicht verstehen wie man Stellaris Kleinteilig finden kann und dann Civ okay findet.
Und gerade das nur die Flottengröße (oder eher die Flottenstärke) entscheidet macht doch Stellaris soviel simpler. Ich hasse die Hex Felder und die Truppenbewegung in den neuen CIVs.
Echtzeit ist auch relativ zu sehen.
Man kann das Spiel jederzeit stoppen und eigentlich rechnet das Spiel in Runden. Finde es viel bequemer die Zeit zu beschleunigen wenn nix passiert als 20 mal hintereinander „Runde weiter“ zu klicken und wenn was passiert stoppe ich das Spiel halt.
Was diese 4X Game ja erst richtig interessant macht, ist ja, dass sie als Geschichtengenerator fungieren. Sogenannte Civ Storys waren in den Anfangen des Internets die ersten Lets Plays.
Aber genau als solcher, also Geschichtengenerator funktioniert CIV überhaupt gar nicht mehr für mich.
Als Beispiel will ich mal mein letztes Stellaris Spiel hernehmen und ein vergleichbares CIV Szenario (ich erinnere mich kaum an Geschichten in Civ Games, spoiler: thats my thesis).
Ich Spiele als die „Space Nazis“ (eine Gruppe von Menschen die früher in den Weltall gereist ist als der Rest der Erde).
Alienfeindlich ist die herrausragends Eigenschaft dieser vorgefertigten „Zivilisation“. Also spiele ich auch so, alienfeindlich (diese Art von roleplay würde ich bei Civ nicht mal in Erwägung ziehen).
Also alle Rassen die ich begegne bin ich erst mal Feindlich gesonnenen. Das bezahlt aber Dividend weil ich dadurch mehr von der Ressource Einfluss gewinne (ja Paradox Spiele sind weird that way)
Also ich breite mich schön aus bis ich eine Rasse treffe die mich mindestens genauso hasst.
Also Krieg. Wir sind ungefähr gleich stark also das ist ein Abnutzungskrieg.
In der Zwischenzeit reklamiert mein schwacher Aliennachbar Anspruch auf ein System von mir nach dem anderen. Also er wird mich irgendwann angreifen um diese Ansprüche durchzusetzen.
Da habe ich dann aufgehört. Aber das ist eine interessante Situation oder nicht? Wäre ich nicht so Alienfeindlich und hätte ich mich mehr bemüht eine gute „Nachbarschaft“ zu etablieren wäre ich erst gar nicht in dieser Situation. Anderseits hat es mir auch gut geholfen da ich dadurch die Ressource „Einfluss“ gewonnen habe.
Bei Civ wäre es halt Bismarck der in der Antike Krieg gegen Königen Elisabeth führt, während Montezuma seine Rache plant.
Ja, kleinteilig ist das falsche Wort. Vielleicht ist fummelig besser. Keine Ahnung, am Ende wird das auch mit Gewohnheit zu tun haben, ich spiele Civ jetzt seit 1996, da sind bestimmte Dinge einfach Intus, egal wie sehr sich die Reihe weiterentwickelt hat. Ich finde die Hexfelder z.B. super und auch, dass es keine Einheitenstacks mehr gibt und ich nicht mit einem Panzer 40 Bogenschützen plätten muss, um eine Stadt einzunehmen und das Einheiten dadurch auch wichtiger werden etc. Anderen stößt das halt eher sauer auf.
Und Runde ist für mich spielerisch was anderes als pausierbare Echtzeit, die Diskussion hatte ich auch schon mit Leuten beim neuen Baldurs Gate 3.
Geschmäcker und so. Vielleicht wird das neue Civ ja wieder ganz anders und gefällt dir dann besser und vielleicht kommt irgendwann ein neues Stellaris oder Stellaris-artiges Spiel, dass mich mehr begeistert. Wer weiß, ich bin oft sehr dankbar über die Auswahl, auch wenn es manchmal Überhand nimmt.
Ganz ehrlich. Deine und andere Kritik hier in diesen Thread an Stellaris klingt halt wie: Es spielt sich nicht wie CIV also es ist gleich schlecht.
Ist ja nicht so als hätten Stellaris große Schwächen. Ich bin in den Paradox Foren unterwegs. Wenn man da sich ein bisschen reinliest, denkt man, jedes Paradox Game ist mies.
Naja, egal. Es soll ja hier um CIV gehen. Ich denke was ich eigentlich sagen will, dass diese Serie stagniert. So schlimm dass ich CIV1 als ein besseres Spiel sehe als Civ 6.
Welches der 6 Civilization-Teile ist denn der „beste“, „beliebteste“ oder „ausbalancierteste“?
Und warum ist es Teil 5?
Nee, ernsthaft. Ich bin leider erst mit Teil 5 in die Serie eingestiegen, aber welchen Titel sollte ich denn anspielen um die grandioseste Erfahrung zu machen?
Teil 5 ist meiner Meinung nach der ausgereifteste Civ-Teil.
Allerdings gab es ab Teil 5 einen großen Bruch: Weg von quadratischen Feldern mit unlimitierten Einheiten pro Tile („Stack of Doom“) hin zu sechseckigen Feldern mit Einheitenlimit (nur eine zivile und eine militärische Einheit pro Feld). Also spielt sich Teil 5 ganz anders als die Vorgänger.
Wenn du gerne die alte Civ-Erfahrung nachholen willst, würde ich dir Civilization III Complete empfehlen (GOG, Steam). Kriegt man im Sale manchmal für einen Euro. Civ 3 war das erste „runde“ Civ, die ersten beiden Teile würde ich mir heute auch nicht mehr antun.
In Civ 3 baust du jedenfalls wesentlich mehr Einheiten und Städte als in Civ 5, daher sollte man im Verlauf der Partie irgendwann die Governors nutzen (die bauen dann automatisch Dinge in deinen Städten, wobei du einstellen kannst, welchen Schwerpunkt sie legen sollen). Grundsätzlich hat Civ 3 weniger Micromanagement als Teil 5 und 6, du kannst vieles automatisieren.
hmm, ich hab alle Civ Teile gespielt, für mich am „besten“ war aber Teil 4 (mit allen Addons ^^).
Mag aber auch daran liegen das das herauskam als ich noch weit mehr Zeit hatte und das deswegen auch weit mehr gespielt hab.
Civ 3 ist auch klasse, mir hat Civ 4 aber ein bisschen besser gefallen. Auch von der grafischen Darstellung.
Liegt aber auch sicher daran, das ich mit Civ 4 mehr Zeit verbracht hab, als mit den anderen Civs (so wie es bei dir mit Civ 5 ist )
Civ3 ist im späteren Spiel schon sehr mühselig zu spielen weil man da Einheitenstapel nicht im Stapel bewegen kann.
Civ5 ist ein belangloser Clicking-Simulator.
Civ1 lässt sich eigentlich recht flott spielen. Das kann man sich schon noch mal geben. Vielleicht guckt man vorher ein Tutorial-Video um die Spielmechaniken mal zu sehen damit man das Handbuch nicht durchlesen muss. Aber ein Mensch von heute durchschaut das wahrscheinlich auch schon beim ersten Kontakt.
Civ3 ist vielleicht der Höhepunkt der Reihe wenn es um den Simulationsaspekt geht.
Civ4 geht dann ein bisschen weg von der Simulation und setzt das Strategiespiel in den Vordergrund. Dieser Fokus kommt wohl daher, dass es das erste Civ war, das direkt mit Multiplayer kam.
Ich hatte den meisten Spaß mit CIV 4. Aber der berühmte Stack of Doom kann ein richtiger Spielspaß-Killer sein, vorallem wenn man Civ 5 und 6 gewohnt ist.
Civ 3 gilt als so mit das langweiligste CIV, habe es nicht gespielt aber ich war lange in den Civ Forum unterwegs und das war/ist da so die gängiste Meinung.
Denke mal wenn man schon ein CIV hat was einen Spaß macht, braucht man die anderen eigentlich nicht.
Doch, kann man. Gibt einen Button dafür neben der Minimap und natürlich auch einen Shortcut.
Und wenn Civ3 die höchste Simulationstiefe aller Civs hatte, ist das wahrscheinlich auch der Grund, warum es mir von den „alten“ Civs (Teile 1-4) am besten gefallen hat. Civ 4 ist für mich hier übrigens der schlechteste Teil, trotz mehrfacher Versuche bin ich davon jedes Mal hart abgeprallt (das ist natürlich subjektiv, ich weiß, dass es Leute gibt, die auch Civ 4 mögen).
Ich glaube der „beste“ Teil ist wahnsinnig subjektiv, jeder Teil hat viele Sachen hinzugefügt und anders gemacht, in jedem gab es andere Völker mit Vor- und Nachteilen etc.
Ich habe jeden Teil jahrelang gespielt und könnte nicht mehr sagen, welcher an sich für mich am besten ist, jeder hat Vor- und Nachteile und kommt sicher auch sehr darauf an, wann man in die Reihe eingestiegen ist.
Wenn du erst seit dem fünften dabei ist, könnte, wie Pandapapst schon sagte, ein „Zurückgehen“ ungewohnt werden, da gerade der fünfte sehr viel geändert hat in den Mechaniker und der Sechste hat da noch mal eine Schippe darauf gelegt. Ich würde empfehlen mal den Zweiten auszuprobieren, als nostalgische Erfahrung, ansonsten bietet der Fünfte aber schon eine fantastische Erfahrung.