Ich bin ja ein ganz großer Civilization Fan, mag aber auch Alpha Centauri sehr gern.
Ich persönlich finde, dass man die einzelnen Versionen nur schwer vergleichen kann. Es kommt sehr stark auf die eigene Spielweise an. Ich z.B. gehöre zu den Expansionisten und Optimierern ohne großen Drang zu Konflikten. Ich spiele das Spiel eher zur Entspannung (niedrige Schwierigkeitsgrade). Gerade die ersten beiden Versionen sind diesbezüglich toll, da sie die Spielweise unterstützen. Und Civ 1 mit seiner „Einfachheit“ und Animationsarmut kann man in Form von CivNet „recht schnell“ durchspielen. Mit Civ 3 bin ich nie warm geworden (insbesondere die starke Abhängigkeit von Flüssen hat mir den Spielspaß etwas vergällt). Ich hatte dann auch von Civ 4 Abstand genommen, musste das aber komplett zurücknehmen. Für meine Spielweise eigentlich die interessanteste Version, wenngleich die ersten großen Einschränkungen bei der Expansion des Reiches kamen, es gab aber ein deutliches Feature-Plus. Natürlich haben auch 5 und 6 diesbezüglich zugelegt, daher spiele ich auch diese Versionen ganz gerne, da sich die Mechanismen deutlich unterscheiden.
Deswegen gefällt mir auch Alpha Centauri sehr gut. Irgendwie bin ich aber mit dem inoffiziellen Nachfolger Beyond Earth nicht warm geworden, kann nicht sagen warum.
Ob man nun Civilization mag oder nicht, ist komplett persönlicher Geschmack. Weder macht man einen Civ-Hasser katholisch, noch sollte man die Serie mit andersartigen Spielen vergleichen. Das sorgt nur für negative Emotionen.
Das ist das tolle an der Serie, dass die Teile trotz der vielen Ähnlichkeiten so unterschiedlich sind, dass eine der-Beste-Teil-Diskussion Spaß macht, wenn auch keinen Sinn. Ich finde 1-3 je nach Tageslaune am besten, jeder Teil hat was für sich Spiele gerade immer noch Teil 1.
Teil 4 ist der einzige, den ich gar nicht kenne. Teil 5 fand ich auch noch gut, aber das sind mir zu viele Spielsysteme, die ich dann nicht mehr überblicke. Und Teil 6 ist da noch schlimmer mit den Politikfeldern und den Gesandten usw. Ab einer gewissen Komplexität habe ich persönlich das Gefühl die Folgen und die Wichtigkeit nicht mehr abschätzen zu können und dann macht’s keinen Spaß mehr.
Aber die Musik von 5 und 6 ist wirklich stark. Lasse sie per YouTube bei Civ1 laufen.
Die Hintergrundmusik aus Christians Gameplay-Beschreibung war doch eine Moll-Variante von „Alle Kinder lernen lesen“, oder? Ich hab echt eine ganze Weile gebraucht, um drauf zu kommen, weil mir das so verdammt bekannt vorkam.
Im Original stammt die Melodie dann von „John Brown‘s Body“, wie ich grad rausgefunden hab. Das steht melodisch wohl Pate für so einige Lieder.
Mit der Spielreihe selbst konnte ich leider nie was anfangen. Ich wollte die Spiele immer mögen, aber nach ein paar Runden fand ich alle Teile, die ich gespielt hab, blöd. Ein paar mal hab ich eine Partie bis zum (bitteren) Ende durchgehalten, aber naja … Ein bisschen hat mich immer gestört, dass es am Ende eigentlich doch nur auf Krieg hinausläuft. Ich hätte gern als klug agierender Weltpolitiker völlig frei von militärischen Konfrontationen gewinnen wollen. Okay, völlig weltfremd, schon klar.
Witzigerweise schau ich aber super gern Leuten dabei zu, wie sie Civ gegeneinander spielen. Sehr unterhaltsam fand ich bspw. den letzten Civ-Gipfel, den Rocket Beans TV organisiert hatte.
Hallo @gybrsh, mit solcher „Kritik“ wie Du sie äußerst kann ich nichts anfangen.
Ich würde mich freuen, wenn Du erläuterst, warum Du das Spiel für einen „belanglosen Clicking-Simulator“ hältst.
Ansonsten müsste ich davon ausgehen, dass Du versuchst hier ein bisschen rumzutrollen, weil Dir wahrscheinlich bewusst ist, dass viele den 5. CIV Teil für den besten halten.
Ich persönlich denke z.B., dass Civilization 5 durch die beiden Add-Ons zum bisher besten Serienteil geworden ist.
Die dabei eingeführten Neuerungen (Ideologien etc.) haben dem Spiel noch einige interessante Facetten hinzugefügt und es durch viele kleinen Verbesserungen sehr „rund“ gemacht.
Weiterhin haben mir die Einheiten-Stacks noch nie so wirklich gefallen und ich habe mich sehr gefreut, dass sie auf Hexfelder und Einzeleinheiten umgestiegen sind.
Dadurch haben die Kämpfe, im Vergleich zu den vorherigen Teilen, eine bisschen an Komplexität gewonnen.
Da hat es bei mir ungefähr schlappe vierzig Jahre gedauert, bis ich durch diese Episode dahinter kam, dass die Firma „MicropRose“ heißt und nicht „Micropose“.
Danke für die Korrektur dieser irrsinnigen Annahme. Mein Leben ist nun ein anderes.
Ich habe mal ein Spiel gestartet in dem ich bei allen Entscheidungen einfach irgendwas angeklickt habe. Beim Setzen der Einheiten habe ich mir dann noch Mühe gegeben und wurde am Ende trotzdem die mächtigste Civ.
Hier ist ein Video in dem jemand sowas ähnliches macht indem er alles automatisiert und nur Beraterratschläge umsetzt. Also kein Ausnutzen einer Unbalanciertheit oder so:
Im Vorwort des Handbuchs von Civ4 stand sinngemäß, dass sie im Vergleich zum Vorgänger die uninteressanten Entscheidungen reduzieren und dafür neue interessante Entscheidungen hinzufügen wollten. Das ist ja im Prinzip sinnvoll und am Ende ist ein Spiel dann gut, wenn es mir interessante Aufgaben gibt und nicht uninteressante.
Ich glaube, diese Designmaxime ist auch bei Civ5 durchgeschlagen. Stack of Doom kam z.B. weg. Weil es ist ja ein No-Brainer, jede zusätzliche Einheit auch auf den Stapel zu ziehen…
Angenommen, Du machst ein Spiel, das aus genau einer Interaktion besteht, indem du eine von 5 Optionen anklickst. Dann würdest Du bei der Wahl mancher Optionen das Spiel gewinnen und bei den anderen Optionen verlieren. Das Spiel hätte dann genau eine interessante Entscheidung. Das ist aber natürlich noch ein erbärmliches Spiel.
Also baust Du mehr „Spielmechaniken“ ein, die alle genau so sind. Und dann hast Du vielleicht ein gutes Spiel.
Und dann baust Du noch viel mehr dieser Optionen ein. Was dann?
Angenommen, der Spieler müsste immer die eine richtige Option finden. Bei 1000 Entscheidungen wäre das Spiel wohl unschaffbar. Wenn immer genau zwei Optionen „gut“ sind, ändert das größenordnungstechnisch nichts. Das Spiel ist weiterhin praktisch unschaffbar. Wenn aber immer drei Optionen positiven Einfluss haben, dann ist es statistisch egal, was man auswählt.
Je mehr Spielmechaniken oder „interessante Entscheidungen“ man einfügt, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel belanglos oder unschaffbar wird.
Am Ende ist das auch das Spannungsfeld zwischen Simulation und Strategiespiel. Ein Strategiespiel ist dann besser, wenn es aus wenigen Mechaniken viel herausholt. Eine Simulation ist dann besser, wenn sie mehr abbildet.
Im Podcast wurde ja schon darauf eingegangen, dass bei Civ1 die Arbeiter automatisch gesetzt werden. Das ist eine Spielmechanik, die grundsätzlich automatisch abläuft.
Ein Civilization mit vollem Simulationsfokus würde vielleicht komplett automatisch ablaufen und der Spieler würde an gewissen Punkten Entscheidungen vornehmen, die den Lauf verändern.
Ich bin seit Anfang der 2000er im deutschen Civ-Forum aktiv und die Frage „Was ist das beste Civ?“ ist eine, mit der man (wie so häufig in Fandoms) die Zündschnur an das Pulverfass eines mittelgroßen Regionalkonflikts legt.
Jeder Teil hat seine Stärken und Schwächen (Binsenweisheit, duh!). Und insgesamt ist es der Reihe schon ziemlich gut gelungen, mit jedem neuen Teil auch wirklich spannende und neue Aspekte hinzuzufügen, dabei teilweise auch wieder Dinge zu vereinfachen, sodass die Reihe nicht mit jeder neuen Iteration komplizierter und überlasteter ist. (Anders als zum Beispiel, sagen wir der Football Manager von SI.) Wir sind aber mittlerweile auch in dem Stadium angelangt, wo diverse ältere Serientitel eine so große Fanbase aufgebaut haben, dass die neueren Teile dann als „Verflachung!“ oder „Irrweg!“ oder ähnliches tituliert werden. Da erinnert mich die Diskussion ehrlich gesagt an viele andere ähnliche Diskussionen über Spiele, Filme oder Serien (oder neue Musikalben).
- Civ 2 brachte Trefferpunkte und die Berater-Videos.
- Civ 3 brachte Kultur, Grenzen und Kriegsmüdigkeit.
- Civ 4 brachte die Religion, die Vasallierung und gilt oft als (im positiven Sinne) das technischste, komplexeste der Reihe. Außerdem war es extrem gut modbar, sodass sehr viele sehr gute Mods dort draußen existieren.
- Civ 5 war dann wie hier schon erwähnt das Ende der 1UpT Regel, sodass der Kampf komplett revolutioniert wurde. Problem war, dass die KI damit nicht gut zurecht kam. Außerdem wurden endlich Technologie und Soziales/Kultur stärker getrennt.
- Civ 6 brachte die Distrikte, was ich persönlich als ein wirklich schönes Feature empfinde, und Stadtplanung komplett neu aufstellt. Viele Leute bemängeln allerdings den stärker ins comic-hafte gezogenen Stil. Außerdem sind die verschiedenen Civs teilweise sehr schlecht ausbalanciert. Das nervt vor allem im Multiplayer.
Wenn man nochmal ein „altes“ Civ spielen will, halte ich tatsächlich Civ3 für eine gute Wahl. Womit ich meiner Erinnerung nach extrem viel Spaß hatte, war das „The Middle Ages“ Szenario aus Civ3-Conquests, das erstmals kulturspezifische Tech-Bäume eingeführt hat. Die skandinavischen Civs konnten teilweise andere Techs entwickeln, als z.B. die arabischen. Außerdem gab es extrem viele versteckte Dinge zu entdecken.
Nachtrag übrigens noch zum „westlichen Blick“ auf die Weltgeschichte:
Ein sehr schönes Beispiel ist die Darstellung, dass „zuerst“ der Bogen und dann die Armbrust als revolutionierende Kriegswaffe die Geschichte prägt. Und dass die Armbrust die definierende Waffe des (späteren) Mittelalters ist.
Tatsächlich ist die Armbrust in Asien schon so um das 5. Jahrhundert vor Christus taktisch definierend und die Standard-Waffe der Heere. Allerdings in kleinerer und handlicherer Form, als wir sie aus Mitteleuropa kennen. Trotzdem waren sie in einigen Parametern späteren mittelalterlichen Armbrüsten sogar überlegen.
Militärtaktisch aber wurde die asiatische Armbrust nach der Han-Dynastie (so etwa 200 AD) zum Auslaufmodell und wurde durch den Langbogen ersetzt, weil er schnelleres Nachladen ermöglichte. Außerdem tauchten um diese Zeit schwerer gepanzerte Reiterei auf den Schlachtfeldern auf, und die Armbrust war immer eine Anti-Kavallerie-Waffe (war sie übrigens auch später in Europa).
Lange Rede, kurzer Sinn: Erst Bogen, dann Armbrust würde von einem asiatischen Game-Designer und Historiker vermutlich anders herum im Tech-Tree designt. Ist aber seit Civ4 fester Bestandteil der militärischen Entwicklungslogik. (In Civ3 gab es nur Bogen und Langbogen)
Hier stellen sich aber direkt zwei Fragen: Auf welchem Schwierigkeitsgrad ist das geschehen, und wie weit kommt man so gegen menschliche Spieler? Denn ähnliches kann man auch gegen schwache Go-KIs machen, das sagt also wenig über das Spiel an sich aus ohne diese Information.
Und insgesamt ist es der Reihe schon ziemlich gut gelungen, mit jedem neuen Teil auch wirklich spannende und neue Aspekte hinzuzufügen, dabei teilweise auch wieder Dinge zu vereinfachen, sodass die Reihe nicht mit jeder neuen Iteration komplizierter und überlasteter ist.
Das hast du schön beschrieben. Wobei das dann eben spannend ist, dass genau da die Meinungen auseinander gehen, wie gut das geklappt hat, weil unterschiedliche Menschen unterschiedliche Entscheidungen als spannend oder kompliziert empfinden.
Ich für mich finde bei Teil 5 und noch mehr Teil 6 hat man zu viele Baustellen gleichzeitig. Bei Civ1 ja auch schon, wie im Podcast schön dargestellt wurde, aber irgendwann kippt es halt. Für manche früher, für manche später.
Super Folge. Ich selbst bin erst mit Civ 6 eingestiegen, dann allerdings auch sehr, und fand es dann wahnsinnig interessant, zu hören was beim ersten Civ so alles anders war.
Persönlich finde ich viele der „Artefakte“ die durch den Clash zwischen Spielmechanik und Realismus entstehen oft eher lustig. Zum Beispiel muss ich echt ein bisschen lachen, wenn ich mir vorstelle, dass die besagte Phalanx gegen einen modernen Infanterie-Trupp auf dem Feld stehen soll.
Auch sowas wie „500 Jahre um die Bewegung abzuschließen“ führt bei mir eher zu entsprechendem Kopfkino: Ich stelle mir dann vor, wie die beschwerliche Wanderung durchs Land über mehrere Generationen vollführt wird, so dass die entsprechenden Nachkömmlinge irgendwann endlich die Bestimmung ihrer fernen Vorfahren umsetzen dürfen (Farm anlegen oder so).
Das ist einfach eine gewisse Portion Absurdität, die bei mir den Spielspaß eher erhöht.
Zu einem anscheinend vorhandenen Unterschied zwischen Civ 1 und Civ 6 noch: Ich fand’s auch sehr interessant in der Folge zu hören, dass man bei Civ 1 lieber seine Städte ausbauen sollte, anstatt neue Städte zu besiedeln. Bei Civ 6 habe ich (leider) öfters den Eindruck, dass man lieber so viele Städte wie möglich besiedeln sollte… die einzelnen Städte wachsen dann schon einfach trotzdem.
Wird vermutlich in der „Wussten Sie eigentlich…“-Folge behandelt, aber leider handelt es sich bei dem berühmten „Gandhi will Atomwaffen“-Bug wohl um eine Ente: Nuclear Gandhi - Wikipedia
Wurde dann aber ab Civ 5 wohl tatsächlich so umgesetzt.
Da würde ich vehement widersprechen. Natürlich braucht man auch ein paar größere Städte für Weltwunder und Handel. Aber: Bevor man Eisenbahn baut sind viele kleine Städte die bessere Strategie. Das gilt besonders auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad, wo große Städte mehr unter Unzufriedenheit leiden. Städte auszubauen bringt leider nicht so viel am Start des Spiels. Jede neue Stadt bewirtschaftet 2 Felder auf Anhieb und wächst schnell an. Bei größeren Städten kommt sporadisch mal ein Feld dazu, wo dann die besten Felder schon vergeben sind. Größere Städte lohnen sich nur wegen Gebäude und die dauern sehr lange zu bauen und haben häufig hohe Instandhaltungskosten. Selbst Bibliothek und Marktplatz lohnen sich erst wirklich ab 8 Handelspfeile.
Ich glaube ein Grund, wieso die Civilization dieses Problem hat, ist dass man für den Bau von Einheiten keine Gebäude benötigt. Bei Master of Magic ist das beispielsweise anders. Übrigens ist das Problem noch extremer in CIvilization 2. Da haben Städte in Monarchie / Kommunismus keine Unterhaltkosten für die ersten 3 Einheiten (unabhängig von Stadtgröße; bei Fundamentalismus sogar die ersten 10). Und da braucht man ein Aquädukt schon bei einer Bevölkerung von 9 (anstatt 11).
Sehe ich wie Du, es gibt heute ja auch noch die 101st Airborne Division, die es schon im WWII gab. Hat mich also auch bei Civ nie gestört, wenn da über mehrere Jahrhunderte eine Einheit irgendwo stationiert war. Und wenn die technisch hoffnungslos veraltet war, dann eben nur, weil ich die Ressourcen nicht aufbringen konnte oder wollte, um die Einheit auszutauschen.
Und was die Anführer betrifft: Eigentlich sind das einfach deine Gegenspieler in einem Brettspiel. In Civ 3 sieht man sie ja am Ende des Spiels nochmal eingeblendet und sie fordern einen auf, es nochmal mit ihnen aufzunehmen. Hier wird dann klar, dass das die KI-gesteuerten Mitspieler sind und nicht die weisen Anführer einer Nation.
Ja, jeder Teil fügt etwas Neues hinzu, aber je nach Geschmack werden manche Dinge dadurch nicht nur besser. Das klingt manchmal wie eine Kleinigkeit, aber manchmal reißen einen eben andere Dinge aus der Immersion raus als es bei Gunnar der Fall ist: Ich habe es ab Teil 5 gehasst, dass Einheiten automatisch wassern können und man keine Transportschiffe mehr benötigt. Klingt wie eine Kleinigkeit, aber einfach alle Einheiten in den Ozean ziehen zu können, ohne sich über die Logistik Gedanken machen zu müssen, hat mich immer sehr gestört. Bei Civ3 fand ich schade, dass das Space-Race wegfiel: Gewonnen hatte, wer zuerst sein Raumschiff gestartet hatte und nicht, wessen Raumschiff zuerst ankam.
Wie gesagt, klingt wie Kleinigkeiten, aber an Civ4 war u.a. auch so gut, dass da Liebgewonnenes zurückkam: Es gab eine Hommage an den Vorspann aus Teil 1, es gab wieder das Replay usw.
Civ2 ist im Grunde die Perfektionierung des ersten Teils wegen der Trefferpunkte und weil es feinere Untergliederungen gab: mehr Einheiten, mehr Regierungsformen usw.
Civ4 hat dann wirklich vieles anders gemacht: Die strategischen Ressourcen und ihre Einbindung in das Handelsnetz waren super: man konnte die wirklich versuchen, Gegner von Ressourcen fernzuhalten durch Schiffsblockaden, Diplomatie, Unterbrechung von Straßen usw. Und die Modding-Szene hat XXL-Weltkarten mit 48 KI-Gegnern möglich gemacht.
Das „The Middle Ages“ Szenario aus CIV 3 ist wirklich überragend, wahrscheinlich das beste Rundenstrategie Szenario dass ich je gespielt habe. Und so geschickt austariert dass sich oft die tatsächliche Weltgeschichte (grob) wiederholt hat. „Fall of Rome“ war glaube ich ähnlich gut.
Ich hab den Eindruck, an den „comichaften“ Stil hat man sich gewöhnt. Und er ist auch viel besser gealtert als einige Civs davor, finde ich. Besser zumindest als der „hyperrealistische“ Stil von Civ 5, oder der schauderige „3D lernt laufen lernen“ von Civ 4. Civ 1-3 stehen mit ihrer Pixel-Art ein bisschen außen vor, aber das geht halt heute nicht mehr (und direkt übertragen sieht das dann eben aus wie Civ 5… puh).
Ganz ausgezeichnet finde ich aber die Herrscher in Civ 6. Der Karikatur-Stil ist sicherlich Geschmacksache, mich holt er jedenfalls voll ab, aber ganz unabhängig davon, haben die Designer, und besonders auch die Leute die die Figuren animiert haben, wahnsinnig viel tolle Persönlichkeit in die Figuren gesteckt. Eine Freude dabei zuzuschauen, und der „Charakter“ der den Computer-Gegnern damit übertragen wird macht ist für mich ein großer Teil was Civ eben Civ macht.
Ich meine damit wohlgemerkt hauptsächlich die Charaktere des Basisspiels und der früheren Expansionen, nach hinten raus ist für mich recht eindeutig, dass die neuen Civs durch entweder ein anderes, oder ein abgespecktes Team designed wurden. Schlecht san’s nicht, aber der wahnsinnige Charme der ersten Civs ist nicht so wiederzufinden. Ich glaube, einige neuere Civs kopieren sogar einfach die Animationen anderer.
Aber das ist alles aus der Sicht von jemandem, der jemals nur Civ 6 gespielt hat, und die anderen Teile höchstens von Videos kennt. Das ist aber, finde ich, auch eine valide Sichtweise, zumal ich in diesem Post hier ja bewusst nur auf optische Sachverhalte eingehe.
Wieso sollte Pixel-Art denn heute nichtmehr gehen. So rein optisch ist nämlich Civ 3 in der Tat der beste Teil. Auch wenn es vermutlich der einzige Teil ist, den ich wirklich noch nie spielte.
Tolles Remake des Podcasts. Bei mir haben Civ 1, 2, 4 (!) und 5 am meisten eingeschlagen. 3 und 6 mochte ich beide nicht. SMAC ist natürlich auch absolut grandios. Bis heute (30 Jahre später), kann ich mich an ein Spiel in Civ 1 erinnern, was ich und mein Kumpel Marcel als Jugendliche gespielt haben. Der erste Versuch auf Emperor, wir hatten eine schöne Insel und der Gegner landete immer wieder mit Riflemen an, gegen die wir kaum was machen konnten. Am Ende haben wir verloren, aber es hat sich komplett eingebrannt.
Die späteren Teile haben nichts an der Faszination verloren. 2 war einfach in allem besser als 1, 4 dann unfassbar „tief“ und komplex. 5 hat diese Komplexität dann deutlich abgebaut, ist bei mir mit 1400 Spielstunden aber trotzdem eingeschlagen wie eine Bombe.
Deer Podcast war für mich schon auf einem Niveau wie ein Hörspiel bzw. Buch bei Audible. Der Qualitätssprung zum Ursprung ist wirklich extrem. Einfach toll.