Es ist auch unbedingt empfehlenswert bei „Mario“-Jump’n runs auf die Story fokussiert zu bleiben. Wenn man sich da zu oft ablenken lässt, kommt man einfach schnell raus aus dem komplexen Beziehungsgefüge und weiß irgendwann nicht mehr wer nun wen entführt hat oder wofür die Buchstaben auf den Mützen stehen.
Spaß beiseite. Ich verstehe deine Vorgehensweise im Fall von Open-World-Spielen. Doch gerade bei Jump’n runs sind die Sammelaufgaben doch integraler Bestandteil des Gameplays und des Spielspaßes. Damit meine ich nicht nur das Einsammeln von Münzen, die direkt auf dem Weg liegen, die vielleicht Leben spendieren, als Währung dienen, Level freischalten und viel auch zur Spielerführung genutzt werden.
Gerade solche Zusatzaufgaben wie die blauen und roten Münzen in „Mario“, die „Puzzleteile“ in den neuen „Donkey Kong Country“-Spielen, die Erdbeeren in „Celeste“ oder die kleinen gefangenen Typen bei „Rayman Legends“ sind doch ganz oft mit eigenen Geschicklichkeits- und Rätselherausforderungen verknüpft, die praktisch mehr von dem sind, weswegen man dieses Genre spielt. Oftmals wird man außerdem mit noch mehr Spiel belohnt (die beste Art von Belohnung), weil fast immer neue Gebiete warten, die sich erst eröffnen, wenn man eben jene optionalen Aufgaben gemeistert hat.
Natürlich will und kann ich keiner Person vorschreiben wie sie ein Spiel zu spielen hat und wann es für sie als beendet gilt. Doch meiner Meinung nach nimmt man sich damit, zumindest im Jump’n run-Genre eine Menge vom potenziellen Spielspaß.
ABER, wo wir gerade bei Super Mario Sunshine sind. Das Spiel passt auch aus meiner Sicht hier perfekt rein. Das war mein erstes „3D-Mario“ und ich mochte die sommerliche Atmosphäre und die Grafik. Doch bei eben einer jenen Herausforderungen war der Spaß für mich vorbei. Dafür musste man erst im Hafen Yoshi holen. Der musste irgendwie noch Obst essen, damit er Saft spucken kann. Ich will nicht lügen oder übertreiben, aber ich glaube, dieser Saftvorrat nimmt über die Zeit wieder ab. Dann musste man mit Yoshi auf ein automatisch schwimmendes kleines Boot springen und von da aus auf eine kleine Plattform im Wasser. Von dieser Plattform war es nötig auf ein weiteres genauso kleines Boot zu springen, welches einen zu einer kleinen Insel bringt. Auf dieser steht eine grüne Röhre mit einer Art Schwamm drauf, der durch Yoshis Saftgespucke beseitigt wird. Man sollte an dieser Stelle erwähnen, dass, wenn Yoshi ins Wasser fällt - etwa bei den riskanten Sprüngen auf die Boote - er nicht etwa Energie verliert oder man an den Absprungsort zurückgesetzt wird, sondern an seinen ursprünglichen Platz, zu dem man dann mit Mario erst wieder hinlaufen darf. Und sollte man die Boote verpassen, ist der Saftvorrat bis zur Röhre schon verdaut. (wie gesagt, da bin ich mir fast, aber nicht 100%ig sicher)
Doch es kommt noch schlimmer: Die Röhre führt nämlich zu einer Bonuspassage, in der man die besagten acht roten Münzen einsammeln muss, woraufhin ein Stern winkt. Dafür - und ich verliere Lebensmut, wenn ich gerade nur daran denke - muss man auf ein Blatt springen, dass ein fließendes Gewässer hinunterschwimmt. Es bewegt sich also automatisch vorwärts. Gelenkt wird das Blatt, indem man mit dem Wasserrucksack in die entgegengesetzte Richtung spritzt, in die man sich bewegen will. Wenn man es dann schafft zur Position einer Münze zu kommen, muss man auch noch springen, um sie zu erreichen, was natürlich ganz oft darin resultiert, dass man sich aufgrund einer in dem Moment festgelegten isometrischen Perspektive (ähnlich „Super Mario RPG“) aka die absolut beste Perspektive für präzise Sprünge verschätzt und die Münze verfehlt und/oder dabei ins Wasser fällt, wodurch man Energie verliert. Beim Versuch das Blatt wieder zu erreichen ging dann gerne schon mal die komplette Lebensenergie flöten. Das ist alles nicht nur krass hirnverknotend und fummelig. Wenn man eine Münze verpasst hat, gibt es praktisch keine Möglichkeit mehr sie noch einzusammeln und die Aufgabe zu beenden.
Und um das ganze abzurunden: Wenn man in dem Bonuslevel gestorben ist oder die nicht alle roten Taler erhalten hat, heißt es nicht Neustart der eigentlichen Challenge, sondern außen auf der Insel vor der Röhre, die jetzt aber wieder vom Schwamm versperrt ist. Also, zurück zu Yoshi.
Das ist vielleicht die schlimmste, auf maximale Frustration ausgelegte Herausforderung, die mir je in einem Spiel untergekommen ist. An diesem Punkt war Super Mario Sunshine für mich tot.