Das Format ohne Namen #22

Zunächst muss ich kurz loswerden, dass ich mich an irgendeinen Post seitens eines Herrn Lott erinnere, in dem er mal äußerte, dass er allergisch darauf reagiert, wenn Menschen mit dem Wort „gefühlt“ eindeutig messbare Zahlen vervielfachen, um das Problem zu unterstreichen. :stuck_out_tongue:

Zum Thema: Bei uns in Oberhausen gibt es Picnic, die arbeiten mit Edeka zusammen. Die Plastiktüten, die wir geliefert bekommen, geben wir in der Folgewoche immer wieder zurück, Angaben des Anbieters zufolge werden die wiederverwendet.
Ansonsten finde ich solche Einkaufslieferdienste inzwischen ökologisch ziemlich sinnvoll. Anstatt dass 20 Leute mit ihrem Benziner losfahren, fährt nur ein einziges kleines Elektroauto um den Block.
Nur bei Frischwaren bin ich noch nicht überzeugt. Obst, Gemüse und vor allem Fleisch suche ich lieber noch selbst aus.

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Ich bestelle fleissig im Internet, aber was Supermarkt-Einkäufe angeht erscheint das in meinem Kopf irgendwie total „falsch“. Aber ich war z.B. auch nie im Bofrost Lager.

Zum Glück bin ich mit dem Rad unterwegs das ausschließlich über die speckige BioBatterie die auf ihm sitzt angetrieben wird.

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:rofl:

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Das ist ein guter Aspekt!
Ich bin Fertigungsleiter und war es leid, dass meine Leute morgens alle nochmal losfahren zum Bäcker. Ständig ging ein Auto nach dem anderen an, die Kerle sind ja nicht in der Lage, sich mal abzusprechen (und vermutlich stechen die meisten auch nicht ab …). Da hab ich so einen Frühstücksdienst kontaktiert, der jetzt jeden Morgen auf unseren Hof fährt. Da bildet sich schon ne ordentliche Schlange :smile: und ich bin jetzt der Held.
Finde ich in der Tat ein Spitzenservice, ist tatsächlich ne Ecke günstiger und der Wagen fährt nämlich sämtliche Firmen im Nahkreis ab, das tut dem CO2-Abdruck schon gut.

Sonst kann ich mit Lieferdiensten leider nichts anfangen, da wir gern frisch kochen und uns auch ab und an inspirieren lassen. Ich fahre allerdings auch nicht extra los, sondern gehe nach der Arbeit einkaufen, das sind nur ein paar hundert Meter Fahrt mehr, und das kann ich auch bei kleineren Mengen mit Roller und Fahrrad erledigen.

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Also da hätte ich dann was gesagt…

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Ich spiele meistens mehrere Tötungsszenarieon im Kopf durch, aber bis ich dann wirklich Lust habe mich mit Leuten anzulegen muss schon was passieren.
Dazu kam, dass ich keine lückenlose Beweiskette hatte. Es fiel halt auf dem Boden, er hob es auf und steckte es nicht in seine Tüte zurück, ging in Richtung Brötchentheke und kam wenige Sekunden später eben zurück und hatte es nicht mehr in der Hand.

Zu Corona Hochzeiten hat auch eine Dame einfach mir den Händen quer durch die Brötchen gewühlt, rausgenommen, wieder reingelegt. Da hat dann eine andere Frau aber hart reingegrätscht. Natürlich war da keinerlei Einsicht vorhanden.

Und wer kennt es im Supermarkt nicht: Man guckt in irgendein Regal und da liegt dann eine Tüte mit Backwaren wo sich einfach jemand umentschieden hat. Vor kurzem lag auch einfach mal ein Donut offen im Regal.

Auch schön, wenn Tiefkühlware einfach irgendwo deponiert wird.

Und ich glaube jeder hat schon einmal Tötungsgelüste am Pfandautomaten verspürt. Wobei ich das weniger schlimm finde als Lebensmittel absichtlich zu vernichten.

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Zum Thema Kassen: ich schätze Selbstbedienungskassen sehr, auch wenn mir klar ist, dass diese vor allem zur (Personal-) Kostenreduktion angeschafft wurden. Alleine mag ich, dass ich meine Kopfhörer nicht abnehmen muss. Für meine Tochter (bald zwei Jahre) ist es wiederum ein großer Spaß, Ware zu scannen :smile: und wenn mal was schief läuft u
oder man eine Altersverifikation benötigen, hole ich mir Hilfe oder warte, bis diese auf das Signal von alleine aufmerksam wird :hugs:

Dazu gehört auch das Verhalten vieler Leute, etwas aus dem Regal zu nehmen und die Packung zum Anschauen zu Öffnen. Dann wird die selbst geöffnete Packung zurückgestellt und eine ungeöffnete genommen.

Zum Anschauen kann man natürlich nicht ein anderes schon geöffnetes Stück nehmen, oder am Ende gar den Aussteller ….

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Glaube wir können uns alle darauf einigen, dass das schlimmste am einkaufen der Samstagvormittag ist wenn die ganzen alten Herrschaften an der Kasse lungern. Und ich meine nicht 10 oder 20 Rentner sondern ALLE!:woozy_face::see_no_evil:

Und dann steht man ewig an der Kasse und von denen kommt auch nie jemand auf die Idee zumindest schon mal grob ihren Einkauf zu überschlagen und wenigstens schon mal einigermaßen passendes Geld in die Hand zu nehmen…

Aber nein, stattdessen wird der Wocheneinkauf schön mit Kleingeld gezahlt und oft genug muss dann auch der Kassierer für die das Geld zählen.

Wenn man schon über eine Führerscheinnachprüfung für Senioren diskutiert, dann aber bitte auch über einen Supermarktführerschein für die selbe Klientel.

Gehe dadurch jedes Mal mit einer Schlagader wie ein Gartenschlauch aus dem Edeka.

Aufgrund des allgemeinen Arbeitskräftemangels haben wir jeden Tag Wochenende. :wink:

Wie schon mehrfach erwähnt, bei kleinen Mengen ist Self-Checkout kein Thema. Aber das Problem, dass da noch ein Produkt von einem vorherigen Kunden drin ist, hab ich so häufig. Wenn ich dafür dann meine Position in der Schlange aufgegeben habe, schwillt mir echt der Kamm. Wenn wenigstens jemand als Ansprechpartner gleich da ist, aber bei den Discountern sind die ja immer mit Auffüllen beschäftigt.

Jetzt diss mal bitte nicht Leute im Ruhestand. Evtl. ist es eine Herausforderung im Alter überhaupt noch für sich selbst sorgen zu können. Und es gibt mit Sicherheit genug andere Personen, welche man anderen sozialen Gruppen zuordnen könnte, die an der Kasse eine Sekunde länger brauchen.
Abgesehen davon, dass man sich Sorgen machen sollte, wenn einem so ein bischen Entschleunigung direkt aus der Reserve lockt oder man nicht mehr die paar Minuten am Tag übrig hat, um gemütlich einkaufen zu gehen. :wink:

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Liebe den Self-Checkout und das Misstrauen unserer Landbevölkerung. Heute wieder Präsenztag in meiner überaus ländlich gelegenen Firma gehabt, da flatter ich dann mittags rasch ab und kutschier das Kindervolk vom Kindergarten heim. Auf dem Weg dorthin mache ich stets halt im örtlichen Lidl, greife mir eine Packung Convenience-Nährschlamm, schreite beschwingt an der langen Schlange an der einzigen Personalkasse vorbei und wähle eine der vier unfrequentierten SCO-Stationen. Rein und raus in unter 60 Sekunden.

Never change, Landkreisvolk.

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Ist auch hier in der Stadt nicht anders. Sehr angenehm.

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Ich kaufe immer nur soviel ein, wie in meinen Rucksack passt. Self-checkout find ich daher super :smiley: Wohne jetzt aber seit 4 Jahren auf dem Land, hier gibt’s sowas nicht.

Bei mir ist das meist auch ein Wocheneinkauf. Hat Vorteile alleine zu leben :joy_cat:

Naja, gut, manche Sachen hab ich als Abo bei Amazon. Weil man die ja immer wieder braucht. Ist ja einfacher.

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@Gunnar_Lott Kannst Du Deine negative Einstellung gegenüber typisch deutscher Attribute irgendwie begründen? Oder ist das einfach so ein stereotypisches Ding, dass „die anderen“ einfach „exotischer“ und damit grundsätzlich interessanter sind?

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Ich habe iirc relativ ausschweifend beschrieben, dass ich es für ein normales Verhalten halte, wenn Leute in ihren Stammbäumen nach dem Besonderen suchen, dem, was sie unterscheidet von den Menschen um sie herum. Das können Vorfahren aus fernen Gebieten oder Ländern sein, Menschen mit adliger Abkunft, Leuten mit besonderen Attributen etc. Ich erwähne meine realen estnischen Vorfahren, aber auch die Idee einer Prinzessin im Stammbaum, Chris spricht von einem Schriftsteller unter den Vorfahren.

Diese Suche, so sie denn stattfindet (bei Chris ja nicht, wie er erzählt hat), hat etwas Spielerisches und mit dem Konstruieren von persönlichen Identitäten zu tun, deren Bausteine ja (wie im Cast gesagt) aus vielen Quellen kommen können, aus der Abkunft der Familie, aus dem Ort, dessen Sprache man spricht, aus der Religion, aus persönlichen Vorlieben und Werten etc.

Ich verstehe nicht recht, wie man von dieser Erzählung ausgerechnet zu der singulären Zuschreibung „Lott hat eine negative Einstellung gegenüber typisch deutschen Attributen“ kommt. Und was diese Attribute überhaupt sind bzw. wo ich irgendwelche Attribute erwähnt haben soll.

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Ah ok, bei mir kam es so an, als hättest Du eine grundsätzliche Abneigung oder empfundene Langeweile gegenüber dem deutschen Kleinbürgertum. Hatte kurz das Gefühl, dass ich als ein (deutscher) Vorfahre von Dir etwas gekränkt wäre, würde ich Dir aus dem Jenseits lauschen.

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Meiner Ansicht nach ist das einfach eine Frage der Perspektive. Als deutscher Kleinbürger sind Vorfahren, die deutsche Kleinbürger waren, schon ziemlich langweilig. Indische Aristokraten wären da spannender. Wenn man aber als indisches Aristokratenkind Ahnenforschung betreibt, dann ist es sicher total spannend, wenn man eine kleinbürgerliche Ur-Ur-Oma aus Castrop-Rauxel hat.

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Ist mir letztens mit ner Packung Katzenleckerlis passiert. Gemerkt als ich die Tüte aufs Kassenband legte und die Hälfte rauskam. War voll super …
Und der Kassierer fragte dann als ich ihm das Ding gab und sagte die war schon offen: Wollen Sie die nehmen?

NEIN!!!

Muss man sich halt dran gewöhnen und wissen was geht und was nicht. Netto macht ja diese 30% Sticker auf Sachen die ablaufen.
Stehe an der Self Service Kasse … rufe rüber: Wie mache ich das mit den 30%
Gar nicht!!!

Ende vom Lied, eine musste aus ihrer Pause antanzen und das im Admin Modus machen. Für sie offensichtlich auch das erste Mal, denn der aktive Kassierer musste sie auch noch nebenher da durch lootsen. War ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten.

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mich hat Euer Gespräch im Podcast dazu gebracht, unsere Kinder zu fragen, was sie eigentlich als ihre Identität ansehen, bzw. was oder welche Bausteine dafür wichtig sind, das war ziemlich spannend.

Auch interessant insofern, daß unsere Kinder auch einen schweizer Pass haben, die Leute verteilen Ihren Pass nach Blut, auch wenn das immer mehr von deutschen Partnern verdünnt wird… das Schweizersein war ihnen interessanterweise gar nicht wichtig, ich hatte das ein bißchen bedeutender erwartet, vielleicht auch gerade deshalb, weil man schließlich ganz natürlich ein bißchen das Besondere sucht und die Unterscheidung zu „allen anderen“.

Mich hat es zum Nachdenken gebracht, weil ich sehr lange gebraucht habe, meine einfach total deutsche, westdeutsche Herkunft nicht fürchterlich langweilig zu finden, (handgestoppte 37 Generationen aus Ostwestfallen mit Einsprengselungen aus anderen westdeutschen Bundesländern) ich bin eine DERARTIG handelsübliche Kartoffel, geboren in Hannover!
(jetzt alle einmal schmutzig schmunzeln über Hannover… mir ist exakt dieses Detail übrigens in meiner Identität absurderweise sehr lieb und gar nicht unwichtig!)

Ein Beispiel:
Ich hatte diese Momente in Yugoslawien und Griechenland, wo ich im Hinterland vor jedem kleinen Ort immer und immer und immer wieder auf das Denkmal für die von Deutschen Ermordeten traf, ich hatte das Gefühl, von diesem Deutschsein erstickt zu werden, von unserer Geschichte, von den deutschen „Tugenden“, von einer eher stampfenden als spielenden Fußballertruppe, von meinen Landsleuten, von vielzuviel schwarzrotgelb besonders um 89, der nationalen Besoffenheit, dem Rassismus, dem wie Deutsche sind und sein sollen und sein zu haben, von den langen schweren Jahren Helmut Kohl, CDU und CSU…!

Irgendwann fand ich es mit Lebensfortschritt wohltuend, als „die Deutschen“ doch immer wieder ganz anders waren, ganz unerwartet, auch positiv, ganz uneinheitlich, ganz verändert auch mal und dann leider trotzdem auch immer wieder das beschissen Schreckliche, was mich heute und wieder stärker zu erdrücken trachtet, uns fast alle, bilde ich mir ein.
Kurz und extrem vereinfacht, ich habe trotz und wegen allem meinen Frieden mit meinem Deutschsein gemacht, ich bin wie wir alle ein Teil davon, das heißt dieses Land und die Deutschen sind gar nicht so wie immer und früher, sondern so wie ich, meine Freunde, meine Familie, wie wir alle und das ist doch häufig viel besser und absolut im besten Sinne divers.
Früher hätte ich mir eine Ausfahrt oder ein Nebengleis so sehr gewünscht in der Art: `Ich bin aber auch (oder ohne auch) SchweizerFinneEngländerItalienerwasweißichhauptsachenichtDeutscher!´

Spannend wäre immer noch, die Vorfahren wären mal von woanders gekommen oder woanders hingegangen (im friedlichen Zusammenhang), aber irgendwie isses mir inzwischen gleich, überhaupt hat das nicht viel Bedeutung, denke ich, ich kenne die doch gar nicht, spannend zu philosophieren, wie einen alles prägt und geprägt hat, was setzt sich fort, wo hat jemand aus einer entfernten Generation etwas bei mir hinterlassen und sei es nur ein Gegenstand oder eine Geschichte oder so, viel spannende als meine Vorfahren finde ich inzwischen echt meine eigenen Nachfahren und deren Blick darauf und die Welt und deren Empfinden, im besten Sinne nach vorne gedacht!

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