Ganz wichtig, vorab, das war damals so. Heute finde ich in allen Systemen was, das mir gefällt.
Also der Sprung vom C64 auf Amiga 500 war schon gewaltig. Vollkommen herzlos wurde der Brotkasten zur Seite gelegt. Bei meinen Großeltern auf dem Dorf (Bladersbach bei Waldbröl) gab es einen Schreinersjungen, Dietmar, der besaß nicht nur einen Amiga, sondern ne PC Engine, auch noch seinen C64 und diverse Hifitechnik (damit hat er mich dann angesteckt).
Wir haben, wenn ich dort war, gerne oben in seinem Dachzimmer auf dem Amiga gezockt und unsere Spiele getauscht (kopiert). Irgendwann hat er mir dann Bonk & Co (Amiga = BC Kid) darauf gezeigt. War ein schönes Gerät. Hauptsächlich war Dietmar eine gute Quelle für Demos. Dietmar war etwas älter als ich und ist dann so 2002 plötzlich gestorben. Das war son WarGames (Mathew Broderick) Typ. Eine Art großer cooler Bruder. Das ist auch jemand, den ich immer mit meinem Amiga verbinde.
Also die PC Engine kenne ich. Nix dagegen.
Habe mir aber heute mal einige gute Amigaklassiker in ihrer Mega Drive Version angeschaut. Ich hatte früher keine Berührungspunkte mit dem Mega Drive. Er ist augenscheinlich wirklich nicht schlecht. Aber sorry, der Sound ist defintiv schlechter als auf dem Amiga und zwar bei jedem Spiel, das ich mir angesehen habe. Auch die gewählten Farbschemas muss man mögen, Geschmackssache.
Mit Klassenkamerad Thorsten bin ich früher gerne zu Hertie in Wuppertal. Dort gab es diese Ecke mit Konsolen. Da standen die jüngeren Kids stundenlang Schlange um NES zu spielen. Mein damaliges ich hat diese Spiele und auch die Konsolen dann doch mit einem abwertenden Auge betrachtet und das war auch bei meinen Amigafreunden in Wuppertal (Dietmar war da offener) so. Das waren dann Geräte für Leute, die sich keinen HC leisten können. Hätte mich auch nie dafür angestellt, weil ein Amiga zuhause. Heute kann ich einige Spiele (Adventure Island 2+3 z.B.) auch optisch wertschätzen und das war natürlich etwas überheblich von mir, damals. Auch dem PC gegenüber war das so. Bei Martin stand ein PC mit Bernsteinmonitor und ohne Soundkarte. Lemmings auf Bernstein mit Piepstönen, eine einmalige Erfahrung. Erst als ich das erste Mal bei Arndt Monkey Island in der VGA-Version mit Soundkarte gesehen habe, gab es den ersten Stich ins Amigaherz. Allerdings waren wir uns beide einig, dass der Sound auf dem Amiga besser klingt. Bei Monkey Island 2 lag es daran, dass die Macher vieles streichen mussten, um das Spiel möglichst hübsch auf die unverschämten 11 Disketten zu packen. Und da gab es diese T-Bird-Werbung. Dieser für damals wunderschöne (Heute hässliche) schwarze gesprenkelte Computer im Bundle mit Monkey Island 2 war mein unerreichbarer Traum. Muss dazu sagen, dass ich ab 91 zum Adventuregamer und Strategiespieler wurde. Was Ballerspiele und Sound anging war der Amiga für mich weiterhin das Gerät. Und Indy 4 sowie Sherlock Holmes, später DOTT, waren einfach der Todestoß für meine Amigaliebe. Adventures sahen am PC einfach geiler aus. Also 92 bin ich gefühlt ausgestiegen.
Der Amiga hatte seine Chance und hat sie nicht genutzt. Hätte mir auch Apple als Investor vorstellen können. Vielleicht würden die Avids heute mit Amigas betrieben. Er wurde eine ganze Weile, genau wie der ST, von Techno-Djs mitverwendet. Dietmar hatte z.B. auch so eine Art Steckmodul, mit welchem man Techno auf dem Amiga machen konnte.
Der Gameboy war so der Weg zur Konsolenwelt für mich. Der obige Thorsten hatte nen Game Gear. Dafür fand ich Konsolen schon ok. Dass große Konsolen auch tolle Spielgeräte sein können, kam mir erst mit der PS2 in den Sinn.