Du kannst den mit Keyrah 3 als ne PC Tastatur verwenden. Dann wirds noch günstiger und Du emulierst über PC.
Ich müsste mich in die Thematik aber auch ordentlich einlesen bin über die Jahre schon doof geworden
Dann braucht es aber auch noch einen ordentlichen Monitor der mit den teils wirklich wilden Auflösungen und Refresh-Rates was anfangen kann (weiß nicht ob das beim A500 auch schon so ausgeprägt war, Kumpel hat den immer am TV) Ich habe es in den 2000ern nicht mehr geschafft einen funktionalen Commodore-Monitor aufzutreiben (zu einem humanen Preis, mind you) der auch funktioniert hat. 3x ins Klo gegriffen und Sperrmüll geordert.
Der ist als Hinsteller auch hübscher als der Amiga. Besitze den im Gegensatz zum Amiga lustigerweise auch noch, weniger wegen der Spiele als mehr wegen des Retrodesigns.
Da musst du nichts können. Den Keyrah schraubst du ins leere Amiga- oder C64-Gehäuse, steckst die Tastatur dran, fertig. Der macht deine Amiga -oder C64-Tastatur USB-fähig. Und er ist ein Adapter für deine alten Sticks für C64/Amiga (Kannst 2 davon anschließen). Ach, und die LEDs kannst Du auch anschließen.
Ich war ja, wenn auch nicht verbalisiert, starker Kritiker and der Aufteilung von Technik-Folgen, oder auch Folgen an sich.
Ich Trottel bin natürlich von der Vergangenheit ausgegangen und war noch traurig, das der Monkey Island 2 Podcast schon nach 3 Stunden zu Ende sein sollte.
Ich wusste ja nicht was ihr vorhabt…
So wie ihr das macht gefällt mir das sehr gut.
Vielen Dank für die Mühe und den Arbeitsaufwand den ihr hier reinsteckt und potenziell verschenkt.
Meine Hochachtung.
Gerade, was die Archivierung oder Edierung von Computerspielen als Kulturgut angeht, wird dieses wichtige Element der Gestaltung und Rezeption irgendwann für immer verloren gehen. Oder man müsste für betreffende Kultureinrichtungen neue CRTs produzieren.
Das geht mir übrigens auch ähnlich. Vor einigen Jahren hat mich das Retro-Fieber noch mal richtig gepackt, ich hab mir (wieder) nen A1200 gekauft und den als WHDload-Maschine aufgerüstet, und sogar nen AmigaOne500, und ein bisschen mit Amiga OS4 rumgespielt. Irgendwann ist das aber wieder verflogen, inzwischen habe ich beide Geräte wieder veräußert, nachdem sie kaum mehr zum Einsatz kamen. Die einzige Original-Hardware die ich noch besitze, ist mein A500 (im Monkey Island Design).
Ist bei mir also wohl auch eher das „in Erinnerungen schwelgen“. Daher liegt der Fokus inzwischen auch mehr auf Retro-Zines, Podcasts usw., und wenn es mich dann doch mal packt, starte ich meist FS-UAE, auch dort habe ich WHDload eingerichtet, und es funktioniert bei fast allen Spielen tadellos. Und macht im Arcade-Mode sogar noch was her!
Da beschränke ich mich dann doch lieber auf Retrogames-Podcasts (bzw. den Retrogames-Podcast) und Retrowebsites, spiele aber alte Spiele nicht mehr. Habe mit alten TV-Serien und auch alten Spielen die Erfahrung gemacht, dass es mir irgendwie die gute Erinnerung verhagelt wenn ich heute nochmal Spiele oder Serien von vor 30-35 Jahren konsumiere
Spiele schauen in der Erinnerung immer ein ganzes Stück besser aus als sie es dann letztendlich waren. Als ich Day of the Tentacle remastered gespielt habe dachte ich mir „oh, so viel haben sie da gar nicht machen müssen - sieht ja fast aus wie damals“ … also bis ich auf die Originalgrafik umgeschaltet habe
Phantasie und Immersion war damals halt doch noch was anderes. Deshalb habe ich mich auch immer von Amiga Emulatoren ferngehalten, auch wenns mich noch so sehr gejuckt hat, mir nochmal einen Amiga zu kaufen oder den UAE einzusetzen.
Dann doch lieber akustisch ausgewiesenen Fachexperten beiwohnen, wie sie alte Lieblingsspiele und jene die man verpasst hat bis ins Detail nacherzählen und erläutern, während man dabei seine verklärten Erinnerungen im Kopf hat
Was tatsächlich eine riesige Schande ist, zum Glück gerät es dank Enthusiasten ja nicht in Vergessenheit (Retrotink 4X, dieser Checkmate-Monitor und natürlich endlose Shader und Kram wie Shaderglass) - aber ich finde es schade bis enttäuschend das selbst eine Instanz wie die (deutsche) Retrogamer sich offen gegen einen möglichen „richtigen“ Look alter Spiele positioniert hat.
Kann ich zustimmen, bin auch Schwabe und bei mir gab es nur den CPC um Freundeskreis.
Ich habe auf dem Amiga das Programmieren in C gelernt, was letztlich die Basis für meinen heutigen Beruf war. Ihr habt das preemptive Multi-Tasking erwähnt. Im Amiga-OS steckten noch viel mehr wunderbare und auch revolutionäre Ideen drin. Mal einige Beispiele:
- Amiga-Guide: ein Dateiformat für Dokumente mit integrierten Hyper-Links, quasi ein Vorläufer vom Webbrowser
- Data-Types: Unterstützung von Dateiformaten per Plugin. Damit konnte man z. B. neue Bild-Formate wie PNG nachrüsten, ohne dass an der Software was verändert werden musste.
- ARexx: Skript-Sprache zum „Fernsteuern“ von Software (das was später z. B. VBScript auf Windows war)
- Installer-Skript: eine einheitliche Sprache zum Schreiben von Installern
- usw
Es war einfach optimal, damit die verschiedenen Aspekte des Programmierens zu lernen.
Ich hab dann über ein paar Jahre eine recht beliebte Shareware entwickelt (vlt kennt es noch jemand: ScreenTab). Das war die beste Schule in Themen wie „wie gehe ich mit Userfeedback um?“, „wie teste ich meine Software?“, „wie dokumentiere ich?“, „wie mach ich meine Software erweiterbar?“ . Das konnte ich alles gut gebrauchen im Studium und diese Erfahrung prägt auch immer noch wie ich heute arbeite.
Kamen die Data-Types und Installer-Script nicht erst mit Workbench 2.0 oder 3.0?
Aber es stimmt schon, es steckt schon sehr viel Gutes im Amiga-OS. Ich habe die Workbench 2.x nicht erlebt, sondern bin gleich von 1.3 auf 3.1 gesprungen und war wirklich angetan. Und eigentlich bin ich es immer noch.
Den assign Befehl vermisse ich heute noch, bzw. das ganze disk handling. das war so unschlagbar super. Wenn man sich dagegen mit den DOS Laufwerksbuchstaben rumschlagen musste, konnten einem die Tränen kommen.
Während und nach dem Umstieg auf DOS/Windows kamen mir nicht nur beim Diskhandling Tränen…
Das hat sich erst gebessert, als ich kurz nach dem Switch auf PC dann 92/93 doch noch auf OS/2 umgestiegen bin und dort auch bis 2001 blieb - mit einigen Ausflügen Richtung Linux.
(Heute kümmere ich mich nur noch beruflich um Windows, privat käme mir Windows nicht mehr in die Tüte. Hier gibt es seit 2007 nur noch macOS und Linux)
In der Workbench 1.x gab es nicht so viel gutes.
Ein typischer Amiga 500 kam mit Workbench 1.3. Das war die mit dem blauen Hintergrund voreingestellt. Auf der Workbench-Diskette war „System-Kram“ wie Formatieren, Kopieren, Kommandozeilenbefehle, Druckertreiber, Fonts und Preferences.
Dazu dann das Zeug, was immer präsentiert wurde: die grafische Uhr und die Stimmen-Synthese.
Für den typischen A500-User war das alles ziemlich nutzlos. Man hat eine Diskette eingelegt und das Spiel oder Programm ist gestartet. Da brauchte man keine Workbench. Manche meiner Freunde hatten die Workbench sogar im Leerdisketten-Mangel mit einem Spiel überschrieben
Auf der Extras-Diskette waren im wesentlichen Basic und der Texteditor microEMACS. Das war beides wirklich brauchbar.
Aber überzeugende Applikationen haben einfach gefehlt. Bei meinem Amiga war das „Appetizer“-Paket dabei. Das war ein Text-Editor, ein Notenblatt-Musik-Editor mit Abspielfunktion und Instrumentauswahl, ein Paint-Programm und ein Verschiebe-Puzzle. Alles in Gimmick-Qualität. Nichts zum „Arbeiten“.
Apple hatte der Lisa schon 1983 unter anderem eine Tabellenkalkulation, eine Datenbank, ein Textprogramm (mit Layoutfunktion, Grafikunterstützung usw.) und ein Projektplanungsprogramm beigelegt. So betrachtet ist der Amiga mit unfertiger Software gestartet.
Das komische Farbschema mit dem blauen Hintergrund und Orange wurde angeblich ausgewählt um auf billigen Fernsehern noch gut benutzbar zu sein. Für Produktivsysteme wäre s/w wohl besser gewesen. Oder vier Graustufen. Aber dann hätte man ja keine Farbe zeigen können. Ab Workbench 2 hat man die voreingestellten Farben in seriöseres Grau geändert. Das führte dann aber dazu, dass die alten Icons teilweise komisch aussahen.
Quirky ist außerdem die voreingestellte Auflösung mit nicht quadratischen Pixeln. Das „Problem“ hat man heute noch. So ist die Scrollbar rechts am Fenster unter heute üblichen Auflösungen mit quadratischen Pixeln doppelt so dick wie die untere Scrollbar.
Auf meinen Amigas lasse ich aber trotzdem am liebsten die Workbench 1.3 laufen. Das ist einfach das „originale Gefühl“. Und dann bekommt man so hübsche Icons:
Die Aufteilung in mehrere Teile funktioniert, die Woche dazwischen ist aber schon arg lang. Ich musste als Pausenfüller nochmal dem IBM PC hören. Der Bildungsauftrag ist voll erfüllt für jemanden der mit dem Amiga nie in Berührung gekommen ist.
Die Systemarchitektur des Amiga ist schon faszinierend, aber halt auch wesentlich komplexer als bei den 8-Bit Rechnern. Durch Custom Chips und DMA-Controller war der Amiga extrem fortschrittlich und der 68000er war vermutlich auch die beste 16-Bit CPU ihrer Zeit. Bei der intelligenten Preispolitik von Commodore war es deshalb eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Amiga sich auf dem Markt durchsetzen würde. Das machte den Amiga trotz seiner besonderen Leistungsfähigkeit bezahlbar, im Vergleich zu teuren Konkurrenten mit gleicher CPU.
Einziger Schwachpunkt war aus meiner Sicht die niedrige Bildwiederholfrequenz von nur 50Hz bei der Grafikausgabe. Bei höherer Auflösung im HAM-Modus, wo sich die Zeilenzahl verdoppelte, halbierte sich die Bildwiederholfrequenz sogar auf nur 25Hz. Also nicht nur wegen dem beschränkten Angebot an kompatiblen Office-Programmen, sondern auch aus ergonomischen Gründen war der Amiga als Bürocomputer von Haus aus eher ungeeignet, im Büro dauerhaft davor zu sitzen und damit zu arbeiten.
Für Spiele war der Amiga natürlich ideal, schon wegen seinem ausgefeilten Betriebssystem mit integrierten Gerätetreibern. Keine umständliche Speicher-Konfiguration und kein lästiges Installieren von Treibern für Joysticks oder Hardware-Erweiterungen wie bei den damaligen Klapper-PCs. Dass beim Joystick mehr als ein Feuerknopf separat geschaltet werden kann, war mir neu. Aber dafür hätte man auch passende Joysticks bauen und anbieten müssen. Diese Marktlücke hat sich inzwischen leider geschlossen.
Wer eine MS-DOS Brückenkarte hatte, konnte sogar die IBM-kompatiblen Festplatten für den Amiga verwenden, anstatt die teuren SCSI-Platten anzuschließen. Auch die spätere Anwendersoftware war richtig gut und professionell, vor allem natürlich im Sound- und Grafikbereich. Ich erinnere mich noch gerne an das legendäre Deluxe Paint II mit dem berühmten Cover des Tut En Amun. Das war wirklich die Killer-Applikation für den Amiga. Ich war total begeistert von diesem Malprogramm.
Mit C als Standard-Beilage hätte man auf dem Amiga auch mehr anfangen können, als mit dem unsäglichen Amiga Basic. Jedenfalls war ich vom Amiga Basic ziemlich enttäuscht, obwohl es durchaus einen brauchbaren Befehlssatz hatte.
Naja, die Preispolitik von Commodore würde ich jetzt nicht unbedingt als intelligent bezeichnen, so oft wie die Firma wegen den selbst entfachten Preiskämpfen schon vor dem finanziellen Aus stand. Noch schlimmer war da später nur noch die Modellpolitik.