Die Diskette (SFT 18)

Ob du es glaubst oder nicht Disketten sind auf Externe Magnetfelder wenn du etwas Pech hast sehr empfindlich.

Meine Nachbarin hat sich damals ne Diskette mit ner echt wichten Arbeit durch eine Lautsprecher in der nähe zerstört.

Ich weiß noch was das für ein Drama gab, bis ich wenigstens nen großen Teil des Textes wieder herstellen konnte.

Ja schon klar, aber da muss man doch schon wirklich nah an den Magneten. Mit einem Lautsprechermagneten hab ich das auch schon bewusst hinbekommen. Aber bei den Ampeln müsste es schon blöd zugehen, da muss man vermutlich die Disketten über die Straße ziehen. Und die Alufolie hilft vermutlich auch nicht in dem Fall :innocent:

Also mein ZIP-Laufwerk war 3,5" intern ATAPI. Hab es auch letztes Jahr wieder zum Laufen bekommen, als ich von eBay ein Tütchen Jumper gekauft habe. Das war bei uns im Freundeskreis das Bindeglied zwischen Disketten und CD-Brennern.

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Seit 3 Jahrzehnten griffbereit in der obersten Schublade … als könnte ich sie immer brauchen :slightly_smiling_face:

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Tolle Folge! Auch dafür liebe ich SF, weswegen ich seid gestern Unterstützer bin.

Diese Folge auf einer echten Diskette würde auch gerne erwerben wollen. Würde in einen schönen Kasten kommen und im Büro ausgestellt werden…

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noch was völlig nebensächliches, pkzip… am eimer,
in meiner Peer-Group eindeutig Tool der Wahl: „arj“!
Keine Ahnung warum, das gab so eine wunderschön kryptisch endlose Befehlszeile unter dos, vielleicht hatte das einfach irgendwer und dann war es eben einfach deshalb DAS Pack-Programm.
War ja gut, wenn man da im Freundeskreis einheitlich fuhr, man braucht doch einheitliche Standards bei der Datenübertragung.

In meiner Erinnerung hatte ich in meinem ersten 486er auch nur eine 200 MB-Festplatte, da mußte man doch dauernd mal was auf Disketten in Kartons in die Schublade wegpacken und dann wieder auf die Platte zurückentfalten.

Tatsächlich war mir übrigens dabei auch an einheitlichen Aufklebern der Disketten und einheitlichem Beschriftungssystem gelegen.


Und zum Thema Briefe- und Daten per Diskette war sehr hübsch, daß wir zu dritt seinerzeit auf dem CPC noch, Vermeer gespielt haben und den Spielstand in der Schule auf Diskette weitergaben, extrem nervir, wenn einer immer kurze Weg in Europa fuhr, man selbst aber unterwegs zu eine Plantage in Südamerika oder so, zumal es zwischendurch Nachrichten gab, die wegen der Relevanz dann per Hand mitgeschrieben werden mußten, die Übergaben wir mit der Diskette in einem DIN-A4-Schulheft, was die Kompaktheit des Datenträgers etwas konterkarierte… ach herrje, es mag ja alles ganz schön gewesen sein, aber es war auch alles so furchtbar, wir haben nie eine Partie auf die Art fertigbekommen…!

arj bei Wikipedia

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arj kenne ich auch noch gut. Hab damals von meinem Cousin eine riesiges Archiv an… gecra… äh Sicherungskopien bekommen. Die waren alle in ARJ gepackt. :slight_smile:

Ich kann mir diese Kommandozeilenargumente nie merken, wie man entpackt oder packt.

Ich frage mich auch, warum man so etwas nicht von Anfang an ausschreibt, also arj extract statt arj x. Dann wären solche Kommandos viel lesbarer.

Aber es scheint so eine uralte Unix und DOS Unart zu sein, alles bist zur Unkenntlichkeit abzukürzen. Auch zum Beispiel cp statt copy, oder del statt delete. Wahrscheinlich beruht es darauf, dass Kommandos damals nicht länger als 256 Zeichen sein durften oder so ähnlich. Au weia.

Beim Amiga DOS war das besser, da hiess es korrekt copy und delete, und viele Argumente konnte man ausschreiben, zum Beispiel copy from df0: to df1: force interactive. Die Amiga DOS Anleitung, die beim Amiga dabei war, war auch vorbildlich strukturiert. So eine schöne Anleitung finde ich für MS DOS oder modernes Linux bis heute nicht.

Beispiel:

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Da bin ich voll bei dir. Die meisten Beispiele sind einfach grauenhaft. Ich sitze oft vor dem Bildschim und muss immer zu mir selbst sagen, ich verstehe es nicht. Schreibt doch einfach ‚lha e beispiel.lha‘ gleich 'entpacke Dateiarchiv’.

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Willkommen im Club :> gerade bei tar habe ich aufgegeben und es steht einfach in einer Textdatei =P

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ich mochte das total gerne, vielleicht einfach weil es für mich das nächste am „programmieren“ im doof klassischen Sinne eines Fernsehberichtes von 1983 war, was ich erreichen können würde, die paar humpelnden Schritte im Basic… oje… und DA tat die Maschine etwas, was ich sie in ihrer eigenen kryptischen Sprache anordnete zu tun!
Das ist ein total alberner Gedankengang, aber ein kleines Gefühl von der Macht eines Geheimwissens überkommt mich heute noch, wenn ich in Dosbox die Befehle zum Wechseln der Verzeichnisse eingebe… ein Schauder vom Gefühl, daß mir als Jugendlichem „Wargames“ verkaufte, wunderschön.
KOMPLETT albern, ABER wunderschön!

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Nicht zu vergessen die Basteleien an config.sys und autoexec.bat mit Menü und 20 verschiedenen Konfigurationen damit Spiel XYZ auch den Speicher bekam den es verlangte.

Damals musste man noch kämpfen damit ein Spiel endlich mal lief .. ich vermisse das echt nicht :smiley:

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Ich vermute, jeder hat seine eigene Horrorgeschichte über wabbelige und unlesbare Disketten. Aber meine hat ein Happy End.

Es war irgendwann Ende der 80er-Jahre. Mein Vater war der Erste im Freundes- und Bekanntenkreis, der einen C64 mit Datasette und Diskettenlaufwerk angeschafft hatte. Er wollte programmieren lernen, ich wollte Hausaufgaben darauf machen und natürlich spielen. Hier im Dorf gab es keine große ‚Raubkopierszene‘, wahrscheinlich waren wir überhaupt die erste Familie mit einem Computer im Umkreis von 20km. Irgendwie kam ich dann zwar doch noch an Gianna Sisters und ein paar andere Spiele , aber das reichte nicht lange.

Zum Glück waren zwei Freunde meines Vaters so begeistert von dem Gerät und den Spielen, dass sie selbst die Kleinanzeigen in der Zeitung durchforsteten, bis sie ein passendes, gebrauchtes Gerät gefunden hatten. Vermutlich war der ausschlaggebende Punkt für den Kauf die kostenlose Dreingabe von drei großen Diskettenboxen voller raubkopierter Spiele. Nicht direkt im Nachbardorf, aber mit ihrem schwarzen Golf gut erreichbar.

Da die Fahrt etwas länger dauerte, es Sommer war und das Spielpaket in einer größeren Stadt abgeholt werden musste, wollten ihre Frauen/Freundinnen mit … zum Bummeln. Ich vermute der Deal war, dass sie mindestens genauso viel Geld für ihren Kram ausgeben durften, wie ihre Männer für das Computerspielzeug. Erst wurde das Gerät abgeholt und sicher im Auto verstaut. Da der Kofferraum jedoch nicht groß genug für das gesamte Paket war, wurden die Diskettenboxen auf die hintere Hutablage gestellt. Schlechte Idee.

Sonne, Hitze, Kleinwagen … und die daraus folgenden gefühlten 100 °C im Innenraum des Kleinwagens sorgten dafür, dass nahezu alle Disketten in den Boxen geschmolzen waren wie Schokolade. Als die Freunde meines Vaters zu Hause ankamen, waren sie verzweifelt die Spielesammlung war ruiniert.

Doch dann hatte mein Vater eine Idee: Er schnitt eine der geschmolzenen Disketten auf und entnahm die eigentliche Magnetscheibe. Es stellte sich heraus, dass diese deutlich robuster war als die Hülle drumherum. Also schnitt er auch eine neue Diskette auf, entfernte deren Scheibe und ersetzte sie durch die gerettete aus der alten Hülle. Zwei kleine Klebestreifen zum Verschließen und siehe da: Nach dem Einlegen in das Laufwerk, ließ sie sich tatsächlich (aus)lesen! Nicht mit allen Disketten hat das geklappt, aber bei einem Großteil.

So verbrachte ich also die Pfingstferien damit, alle welligen und geschmolzenen Disketten mit einer kleinen Schere aufzuschneiden, sie in diesen Reparatur-Dummy zu stecken und zu kopieren. Zur Sicherheit habe ich von jeder Diskette gleich zwei(!) Kopien angefertigt, eine für die Freunde meines Vaters und eine für mich. Nur, falls die wieder Quatsch damit anstellen.

Am Ende hatte ich jedenfalls ebenfalls eine große Schatzkiste voller unbekannter Spiele, die ich in den Ferien nach und nach ausprobieren konnte.

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