Ja, das war der absolute Wahnsinn. Für mich als in München aufgezogener der Gedanke, dass man in einem Dorf, das so nah an der Stadt klebt, dass es buchstäblich noch Teil des „München Stadtbereich“-Tarifs der S-Bahn ist, mühselig gelernt haben soll sich auf hochdeutsch statt auf bairisch zu verständigen…
Im Kreis einer Stadt, in der eh überwiegend hochdeutsch gesprochen wird, und das wenige bairisch was man findet eher mal ein rollendes R und ein „passt scho“ ist!
Selbst wenn die Fernseher und Radios aus Funklochgründen dort kein Pro Sieben sondern nur den Bayerischen Rundfunk empfangen, müsste schon die ganze Zeit „Zwischen Spessart und Karwendel“ auf Dauerschleife gelaufen sein, dass man da kein Hochdeutsch „eini kriagt“…
Und auf Graces Frage, wozu die eigentlich hochdeutsch gelernt haben, herrschte Ratlosigkeit! Eines Tages verpasst man vielleicht versehentlich die Ausfahrt, und niemand versteht einen mehr?
Da hätten die echt mal lieber so getan als würden sie noch englisch reden (auch wenn sie‘s nicht tun). Aber so war das ganze dann doch durchwegs eine ganze Ecke amüsanter! Ich hab das sehr genossen.
Ich glaube, dass man das Problem mit der englischer Sprache in der deutschen Version viel geschickter hätte lösen können. Statt in der Übersetzung die Sprachbarriere über Dialekt zu simulieren, hätte man den Text komplett austauschen und die Barriere über lokale Begebenheiten herstellen sollen.
Nehmen wir z.B. den Dialog von Grace mit dem Einheimischen, der Englisch spricht (sinngemäß).
Grace (gebrochen): Guten Tag. Wie geht’s?
Einheimischer: Don’t bother, I speak English. Wolfgang taught me.
Das hat man lächerlicherweise so übersetzt, als hätte Wolfgang dem Bayer Hochdeutsch beigebracht. Stattdessen könnte man das so lösen:
Grace: Hi, ich bin Grace und komme aus New Orleans. Das liegt…
Einheimischer: In Louisiana, ich weiß. Wolfgang hat mir viel über Amerika erzählt.
Den legendären Dialog von Gabriel mit dem Polizisten könnte man ebenfalls so aufbauen, als würden beide sich in perfektem Deutsch unterhalten. Das Unverständnis auf beiden Seiten könnte man z.B. dadurch herstellen, dass Gabriel die Öffnungszeiten nicht richtig gelesen hat oder sich wundert, dass man in Europa die Mittagspause so spät macht.
Kurz gesagt: Sprachbarriere durch regionale Barriere ersetzen.
Bin gestern mit Folge 2 fertig geworden und freue mich schon heut Abend Folge 3 zu hören.
Ich mochte schon eure Phantasmagoria-Staffel sehr gerne, weil ich es bei diesen FMV Adventures einfach nicht ertrage sie selbst zu spielen. Danke dass ihr das übernehmt und euch mit den Einspielern so viel Mühe gebt.
Das „Du, wie wird man Polizei?“ -Poster ist übrigens nicht den Uncle-Sam-Hirnen entsprungen, sondern ist ein authetisches deutsches Werk der damaligen Zeit.
Bei der Musik des Kommissars musste ich sofort an das „Das Schützenfest“ von Faith No More denken. Inklusive Trillerpfeife.
Das Lied ist von 1993, es muss also kein Zufall sein.
Es macht mega viel Spaß Euer Werk zu Gabriel Knight zu hören!
Ich finde es auch total unterhaltsam, wenn ihr über lokale Gegebenheiten rätselt oder Ringo sich über Buenos Aires wundert - herrlich. Das ist einfach Realtalk und macht das ganze Format einfach auch authentisch und charmant!
Richtig tolle Staffel, GK 2 eignet sich gut für dieses Format. Das einzige was mir noch fehlt sind Kapitelmarken. Die wären bei der Länge der Folgen wirklich hilfreich.
Ich bin jetzt erst über diese Staffel auf euren Podcast gestossen und dachte schon nach 20 Minuten „The Last Express wär was für euch“ und siehe da, habt ihr natürlich schon gemacht. Da gab gleich die maximale Packung „Münschen“ für mich
Ich find ja das „Stay Forever spielt“-Konzept schon richtig gut und genauso gefällt mir das bei euch aber auch dass das mehr eine Erzählung des Spiels und der Empfindungen dabei ist als ein komplettes Protokoll des Fortschritts (wie bei Stay Forever spielt).
Empfinde das als sehr ähnliche Ideen aber zwei interessante unterschiedliche Facetten davon.
Als Oberbayer auch sehr lustig den Blick von Außen auf diese Darstellung der Gegend zu sehen. Da ist alles dabei von
Das sieht da so und so aus, das kann ja gar nicht in echt so sein/heißen
(doch, ist wirklich so)
bis
Da läuft so typisch bayrische Musik
(Midi-Fahrstuhlgedudel das mehr mit Cartoonmusik zu hat)
Ich mag es, wie Ringo immer wieder beiläufig erwähnt, dass er ein Rätsel in der Lösung nachgeschaut hat, als wäre nichts abgrundtief Schändliches daran