Nach diversen Bud Spencer & Terence Hill-Filmen hatte ich bock auf mehr Western und habe mich mal ein paar absoluten Klassikern gewidmet, angefangen mit der sogenannten Dollar-Trilogie von Sergio Leone. Eine wirkliche Trilogie in dem Sinne ist das eigentlich nicht, das einzig verbindende Element ist Clint Eastwood, der im Prinzip in jedem den selben Charakter spielt - einen wortkargen, Ponchotragenden und kettenrauchenden Kopfgeldjäger und auch weitere Schauspieler spielen in allen drei Teilen mit, storytechnisch haben die Filme aber nichts miteinander zu tun.
Der erste ist Für eine handvoll Dollar von 1964, in welchem Clint Eastwoods Charakter zwei rivalisierende Banden gegeneinander ausspielt. Er hat mich um ehrlich zu sein nicht vom Hocker gerissen, dafür ist er für heutige Verhältnisse teils recht langatmig, ein bisschen unglaubwürdig gespielt und leider oft zu vorhersehbar, man darf aber auch nicht vergessen dass er einer der prototypischsten Italo-Western überhaupt und damit einer der ersten Genrevertretern ist. Insgesamt aber ganz gut.
Der zweite Teil ist Für ein paar Dollar mehr, und obwohl er gerade mal ein Jahr später kam merkt man dass hier inzwischen deutlich mehr Erfahrung und wahrscheinlich mehr Budget vorhanden war, denn in allen Belangen wurde hier ein paar ordentliche Schippen draufgelegt. Hätte ich nicht gewusst, dass er von 1965 ist, hätte ich ihn wirklich in die frühen 80er verortet, so verhältnismäßig gut und moderner wirkte der Film auf mich.
Hier spielt Clint Eastwood im Prinzip wieder die selbe Rolle als Kopfgeldjäger, der sich mit einem Konkurrenten ein Duell um die Belohnung einer ganzen Gangsterbande kämpft. Der Film ist wirklich durchweg spannend inszeniert und hat bis zum Schluss immer wieder einige Twists auf Lager, aber durchaus auch Humor. Wirklich großartig!
Der dritte ist Zwei glorreiche Halunken, im englischen der berühmte The good, the bad and the ugly, in der diesmal drei Protagonisten auf der Suche nach einer verschollenen Geldkassette mit 200.000 Dollar sind, für damals eine absolut unglaubliche Summe. Und wow, auch hier ist gerade mal ein Jahr später und da wurde der Regler noch einmal ordentlich hochgedreht worden. Alleine schon der legendäre Soundtrack von Ennio Morricone, aber auch der ganze Rest ist wirklich großartig. Gegen Ende zieht er sich zwar etwas mit dem Bürgerkriegsszenario (ich habe allerdings auch die nochmal längere Extended Edition gesehen), ist aber auch eine tolle Kritik an eben jenem und Krieg allgemein. Insgesamt wirklich großartig!
Dann habe ich mich noch an den nächsten Film gewagt, nämlich Spiel mir das Lied vom Tod. Bei der Kombi Sergio Leone und Ennio Morricone, was kann da schon schief gehen? Das mag für viele wahrscheinlich jetzt an Blasphemie grenzen, allerdings muss ich zugeben, dass ich hier mehr als schwer enttäuscht war - zwar ist der Soundtrack auch ein absoluter Klassiker, den Film selbst fand ich allerdings sterbenslangweilig