Film- und Serien-Empfehlungen [Netflix, Prime, Disney+ und Co]

Gerade eine Lücke am Schließen plus ein „Tochter Nr. 1 & Papa Projekt“: Berserk! Die 24 Folgen der „classic“ Anime Verfilmung des „Das goldene Zeitalter“-Arcs.

Berserk hat auf ewig eine Parzelle in meinem Herzen gepachtet. Gritty Dark Fantasy. Eigentlich präziser: Mythic Europe in etwa um 1600, das dann plötzlich mit Dark Fantasy angereichert wird (ganz sachte und leicht), dann auf Cthulhu-12 gedreht und schließlich mit Fantasygranaten beworfen wird. Später gibts Elfen, Trolle, Zauberkraft, Hexen, Gott und sonst noch was.

„Das goldene Zeitalter“ ist das Herzstück der gewaltigen Saga um Guts, dem „Dark Knight“ wie er im Manga steht und ist superb erzählt. Der Anime benutzt viel Standbild und das wirkt enorm stark. So komisch das klingt, es erhöht die Dynamik, statt statisch zu sein.

Music Score: Zunächst hatte ich etwas Not, diese Indie Pop/Synth-Tracks mochten erstmal gar nicht dazu passen, jetzt kann ich sie nicht mehr trennen. Gibt zwei, drei richtig starke Characterthemes und eines der Action-Musikstücke ist Bombe.

14/24. Idyllischer Höhepunkt. Ich weiss, was passieren wird. Tochter nicht. Wird spannend.

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Put your grasses on, nothing will be wong!

Der Anime ist echt toll. Obwohl spätere Ereignisse ihren Schatten in Folge 1 schon vorauswerfen ist es dann doch eine Überraschung.
Hätte mir da noch mehr Staffeln in dem Stil gewünscht.

Mochte die Golden Age Arc Filme auch, aber die neuere Animeserie ist dafür einfach schrecklich.

Hast du den Manga auch gelesen?

Bis… 35 oder so. Ganishka-Konfrontation. Dann verblasst es. Ist auch Jahre her, die ersten 25 um die Jahrtausendwende.

Kann mich noch erinnern, die letzten beiden „Golden Arc“-Bände in der U-Bahn… immer mehr zusammengekauert im Sitz und echt emotional woanders.

Viel weiter ist die Geschichte leider auch nicht mehr gekommen.
Nach der Dürre mit nur ein paar neuen Seiten im Jahr sah es mit dem neuen Team zumindest eine Zeit lang wieder nach einem guten Veröffentlichungsrhythmus aus.

Muss ne schlimme Fahrt gewesen sein. :smiling_face_with_tear:

Wir haben gerade The Penguin auf Sky/WOW abgeschlossen. Ist eine HBO-Miniserie und Origin-Story zum gleichnamigen Comicbösewicht aus dem Batman-Kosmos. Sie schließt weiterhin an den Film The Batman mit Robert Pattinson an und soll wohl auch eine Brücke zum nächsten Batman-Film sein. Kurzfassung: hervorragend, als Franchise-Fan oder Liebhaber von Mafia-Filmen unbedingt ansehen.

Der Film fällt mehr in den Bereich des Gangsterdramas, die Comic-Herkunft tritt sehr stark in den Hintergrund. Das hat auch damit zu tun, dass die beiden Hauptrollen mit Colin Farrell und Cristin Milioti zwei absolut hervorragende Darsteller vorweisen können. Gerade Milioti hat mich mit ihrem extrem wandelbaren Auftreten und dem vollkommen natürlichen Nuancenspiel zwischen Verletzlichkeit, berechnender Brutalität und stellenweise psychopathischem Verhalten absolut positiv überrascht. Die meisten dürften sie wohl hauptsächlich als „Die Mutter“ aus der Finalstaffel How I Met Your Mother kennen, da war sie nicht annähernd im selben Maß schauspielerisch gefordert. Nicht weniger genial ihr Gegenpart Farrell, der hier die schwierige Aufgabe hat einen Widerling zu spielen, aber trotzdem genug Sympathie beim Zuschauer zu wecken, damit man nicht angewidert umschaltet. Man kann ahnen, wenn ihm dies nicht gelänge, würde ich hier keine Werbung machen. :wink:

Wie schon im Batman-Film ist er in seinem Fatsuit und der Gesichtsmaske kaum wiederzuerkennen und entwickelt trotz der Menge an Silikon eine so ungeheure Präsenz, das er und Milioti im kongenialen Zusammenspiel die Serie bereits allein tragen können. Dabei ist die Erzählung recht simpel und in vielen Punkten schon dutzendfach anderweitig erzählt worden: er ist von einfacher Herkunft, will ganz nach oben. Sie ist die Tochter des größten Paten von Gotham City, der genau wie ihr Bruder vom Pinguin umgebracht wurde und nach deren Tod sie nun ihren Platz in der Welt sucht.

Die Erzählung bleibt für Comicerzählungen stets verhältnismäßig geerdet, es geht primär um die Charakterentwicklung der beiden Hauptfiguren. Dafür wird ihnen ein ebenfalls gut gewählter Cast an Nebendarstellern zur Seite gestellt, von denen einige in ihren Rollen ebenfalls Glanzpunkte setzen können. Bspw. Deirdre O’Connell als zunehmend dement werdende Mutter des Pinguin oder Rhenzy Feliz als der stotternde Schützling und Helfer des Pinguin. Wie man an den Attributen erahnen kann, haben die Figuren ihre ganz eigenen Geschichten und sind keine reine Abziehbilder. Das Endergebnis ist natürlich wenig überraschend, aber man möchte trotzdem am Ende jeder Folge wissen, wie es weitergeht.

Farrell reiht sich imho ein in eine Reihe hervorragender Comicbösewicht-Interpretationen, zusammen mit Heath Ledger, Joaquin Phoenix (zumindest im ersten Film) und Margot Robbie (leider schwache Drehbücher). Die einzige Frage, die ich mir stelle, warum mich sowas eigentlich ausschließlich bei DC-Filmen anspricht, während Disney mit Marvel bisher nichts Vergleichbares zustande gebracht hat, was mich annähernd ähnlich gereizt hätte.

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Als Refn-Fanboy schaue ich gerade die erste Episode seiner 5-Freunde-Serie.
Frage mich gerade, ob das nicht zu sehr Arthouse für die Kinder ist. :slight_smile:
Der Stil ist unverkennbar.

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Nach diversen Bud Spencer & Terence Hill-Filmen hatte ich bock auf mehr Western und habe mich mal ein paar absoluten Klassikern gewidmet, angefangen mit der sogenannten Dollar-Trilogie von Sergio Leone. Eine wirkliche Trilogie in dem Sinne ist das eigentlich nicht, das einzig verbindende Element ist Clint Eastwood, der im Prinzip in jedem den selben Charakter spielt - einen wortkargen, Ponchotragenden und kettenrauchenden Kopfgeldjäger und auch weitere Schauspieler spielen in allen drei Teilen mit, storytechnisch haben die Filme aber nichts miteinander zu tun.

Der erste ist Für eine handvoll Dollar von 1964, in welchem Clint Eastwoods Charakter zwei rivalisierende Banden gegeneinander ausspielt. Er hat mich um ehrlich zu sein nicht vom Hocker gerissen, dafür ist er für heutige Verhältnisse teils recht langatmig, ein bisschen unglaubwürdig gespielt und leider oft zu vorhersehbar, man darf aber auch nicht vergessen dass er einer der prototypischsten Italo-Western überhaupt und damit einer der ersten Genrevertretern ist. Insgesamt aber ganz gut.

Der zweite Teil ist Für ein paar Dollar mehr, und obwohl er gerade mal ein Jahr später kam merkt man dass hier inzwischen deutlich mehr Erfahrung und wahrscheinlich mehr Budget vorhanden war, denn in allen Belangen wurde hier ein paar ordentliche Schippen draufgelegt. Hätte ich nicht gewusst, dass er von 1965 ist, hätte ich ihn wirklich in die frühen 80er verortet, so verhältnismäßig gut und moderner wirkte der Film auf mich.

Hier spielt Clint Eastwood im Prinzip wieder die selbe Rolle als Kopfgeldjäger, der sich mit einem Konkurrenten ein Duell um die Belohnung einer ganzen Gangsterbande kämpft. Der Film ist wirklich durchweg spannend inszeniert und hat bis zum Schluss immer wieder einige Twists auf Lager, aber durchaus auch Humor. Wirklich großartig!

Der dritte ist Zwei glorreiche Halunken, im englischen der berühmte The good, the bad and the ugly, in der diesmal drei Protagonisten auf der Suche nach einer verschollenen Geldkassette mit 200.000 Dollar sind, für damals eine absolut unglaubliche Summe. Und wow, auch hier ist gerade mal ein Jahr später und da wurde der Regler noch einmal ordentlich hochgedreht worden. Alleine schon der legendäre Soundtrack von Ennio Morricone, aber auch der ganze Rest ist wirklich großartig. Gegen Ende zieht er sich zwar etwas mit dem Bürgerkriegsszenario (ich habe allerdings auch die nochmal längere Extended Edition gesehen), ist aber auch eine tolle Kritik an eben jenem und Krieg allgemein. Insgesamt wirklich großartig!

Dann habe ich mich noch an den nächsten Film gewagt, nämlich Spiel mir das Lied vom Tod. Bei der Kombi Sergio Leone und Ennio Morricone, was kann da schon schief gehen? Das mag für viele wahrscheinlich jetzt an Blasphemie grenzen, allerdings muss ich zugeben, dass ich hier mehr als schwer enttäuscht war - zwar ist der Soundtrack auch ein absoluter Klassiker, den Film selbst fand ich allerdings sterbenslangweilig

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Das ist schade, aber ich kann Dich verstehen, weil der Film nicht das ist, was er vorgibt zu sein. Das ist ein Film, wo die hintergründige Botschaft einen enormen Anteil des Reizes ausmacht. Ähnlich wie im Theater oder der Oper profitiert man bei dem Film mehr davon, wenn man etwas mehr über die Intension des Werkes weiß und man sich beim Anschauen auf die Inszenierung konzentrieren kann. Dann erkennt man imho die große Kunstfertigkeit von Leone, gerade auch im Zusammenspiel mit Morricone und der Kameraführung.

Die inhaltlichen Einordnungen in diesem Video bringen es ganz gut auf den Punkt. Ist eigtl. zum Tode Ennio Morricones, aber sehr viel über Spiel mit das Lied vom Tod, sowohl zu Beginn, als auch am Ende.

Zugegeben, das hilft nicht, wenn einen das nicht interessiert. Aber ich wollte es nicht unversucht lassen. :slightly_smiling_face:

Schon mal „Leichten pflastern seinen Weg“ in Betracht gezogen, vom anderen Großmeister des Italo-Western, Sergio Corbucci, und mit Klaus Kinski in einer Hauptrolle.

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Danke euch beiden. Die Dollar Trilogie hab ich tatsächlich noch nie gesehen. Ich dachte immer das Once upon a time in the West (einer meiner all time Lieblingsfilme) Leones erster und nicht sein letzter Western war. Werde mir jetzt mal die Dollar Trilogie geben.

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Vielleicht hast Du einen der Filme indirekt schon gesehen. :wink:

Für eine handvoll Dollar ist ein Remake von Kurasawas Yojimbo - Der Leibwächter und war wiederum Vorlage für das Remake Last Man Standing mit Bruce Willis.

Zwei glorreiche Halunken ist mit Sicherheit der beste der dreien und wenn, dann sollte man den unbedingt gesehen haben. :slightly_smiling_face:

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Gerade bei arte die zweite Staffel von „Vigil“ gesehen. Stimmungstechnisch wieder top, Handlung auch ganz annehmbar. Noch besser fand ich allerdings die, ebenfalls dort verfügbare, 1. Staffel, welche auf einem englischen Atom-U-Boot spielt:
Vigil - Tod auf hoher See

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Eine persönliche Empfehlung meinerseits: Robert Eggers Nosferatu.
Ich bin seit The Northman großer Fan von seinem Stil und Nosferatu schlägt hier in die gleiche Kerbe. Einfach atmosphärisch. Wenn man Geschichte um Dracula kennt überrascht der Film auf dieser Ebene zwar nicht ich halte ihn trotzdem für sehenswert.

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Über DIESEN LINK gibt’s den Indie Streaming Dienst MUBI 90 Tage lang kostenlos. Ganz legal. 60 Tage für eine Aktion von Sony und dann gibt der Anbieter nochmal 30 Tage oben drauf, wenn man sein Abo wieder kündigt.

Jedenfalls läuft dort der sehr aktuelle Film „The Substance“, für den Demi Moore erst vor ein paar Tagen mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Der Film ist ein wilder Trip, ein Fiebertraum. Irgendwo zwischen Mediensatire, Bodyhorror und Milieustudie. Witzig, erschreckend, sexy, peinlich, weird, super ekelhaft und nicht zuletzt unendlich traurig. Unbedingt ansehen!

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Hast VVitch und Leuchtturm schon gesehen? Fand ich persönlich beide deutlich besser als Northman.

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Leider noch nicht. Der Leuchtturm ist in der Blu Ray Sammlung angekommen aber einfach noch keine Zeit gehabt. The Witch wird folgen. Northman gilt auch als der schwächste Eggers mich hat er trotzdem gefesselt :slight_smile:

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Glückwunsch. Dann hast du noch zwei sehr interessante Streifen und absolute Atmosphärebretter vor dir.

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Nach Nosferatu merkte ich, das Der Leuchtturm auch von Eggers ist. Diesen fand ich auch super und hatte jetzt noch Northman nachgeholt, der ebenfalls mega war. Die Tage muss ich mir noch The Witch reinziehen.

Könnte einer meiner Lieblingsregisseure werden.

Bzw. schau ich in der ARD Mediathek gerade die zweite Staffel Tokyo Vice. Schon die erste Staffel war richtig gut und auch Staffel 2 ist wieder richtig gut gemacht.

Es geht um einen amerikanischen Reporter, der im Tokyo der 1990er der Yakuza näher kommt.

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Ich hab mir in den letzten Tagen Delicious in Dungeon angeschaut:
Abenteurer steigen in einen Dungeon hinab und essen dabei die Monster, die sie unterwegs besiegen.

Das ist genauso bizarr, wie es klingt, aber dabei wirklich unterhaltsam. Während ich mir nach jeder der ersten paar Folgen gedacht hab: „Was für ein Schmarrn! …aber eine Folge schau ich noch.“, hat mich die Handlung dann nach und nach richtig gepackt.

Die Folgen haben ohne Intro und Outro ca. 20 min Länge, sodass sie sich gut wegsnacken lassen. Nach jeder hat man Appetit auf mehr. :nerd_face:

Wer ein Herz für ein bisschen Schmarrn hat, sollte unbedingt mal einen Happen probieren.

P.S.: Delicious in Dungeon wurde hier auch schon von @Vaylan und hier von @Murasame empfohlen. :slight_smile:

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Geheimtipp, falls er bei euch irgendwo im Kino läuft:

Ein Slapstick-Schwarzweiß-Stummfilm aus dem Jahr 2022, der wie eine Mischung aus Cartoon und Videospiel rüberkommt und unglaublich lustig ist. Hab lange nicht mehr so viel im Kino gelacht.

Ist wohl auch schon auf Apple TV und Amazon Prime verfügbar, aber anscheinend noch nicht in Europa.

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Hundreds of Beavers steht ewig auf meiner Liste aber man wird zumindest hier den Streaming Release abwarten müssen.

Dafür komme ich frisch aus The Brutalist. Ein interessanter Film mit einer meiner Meinung nach recht aktuellen Geschichte bzw. Thematik. Ohne zu spoilern geht es um einen Architekten, der nach dem 2. Weltkrieg in die USA immigriert und die Herausforderungen, die sich daraus ergeben. Wer sich für Architektur interessiert, für den ist der Film sicher auch interessant, denn das ist eines der Kernthemen.
Interessant fand ich die eingebaute Pause mit Timer im Film, so etwas habe ich bisher noch nicht erlebt.
Wer keine Filme mit Überlänge (215 Minuten) mag, für den ist der Film nichts, kann auch manchmal etwas zäh wirken.

Ich kann den Kinobesuch aber empfehlen, auch wegen der musikalischen Untermalung. Zu Hause könnte man eventuell schnell abgelenkt werden.

Ergänzung: Der Film wurde im VistaVision Format gedreht. Kannte ich vorher auch nicht, das ist einige Baujahre älter als ich. Für Kenner aber auch sicherlich spannend zu erleben.

LG
evil

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