Gothic (SF 150)

Auch wenn’s weh tut: drei. :wink:

Gothic war bekannt im englischsprachigen Raum, aber primär unter Rollenspiel-Fans. Selbst in dedizierten Foren wie RPGWatch und RPGCodex lief Gothic eher als Geheimtipp bzw. Titel, der nicht genügend Aufmerksamkeit erhalten hat. Die Tests lagen im 70er-Bereich und Gothic fand auch nicht auf den Konsolen statt, die zu dem Zeitpunkt den amerikanischen Markt bereits wieder dominierten (Stichwort Interplay-Abstieg). Allein das hat bereits einen größeren Erfolg für Gothic verhindert. Der starke PC-Markt war ein sehr deutsches und osteuropäisches Phänomen.

Far Cry umgekehrt war auch auf Konsolen zu finden und hat den Grundstein für ein Mega-Franchise gelegt, dem einer der größten Publisher weltweit bis heute seine Existenz mit zu verdanken hat. Auch Crysis war sicher was die Reichweite anging international der bekanntere Titel, das kurzzeitig enorme Wachstum von Crytek hat viel mit diesem Spiel und seiner Engine zu tun. Auch wenn das Engine-Geschäft für Crytek wohl nicht mehr ganz so bedeutend ist, sie war mal gefragt. Für die zEngine gilt das nicht. Gothic 1 sah seinerzeit gut aus, aber nicht phänomenal, und es hatte ja scheinbar auch kein ausgefeiltes Toolset wie bspw. Gamebryo oder die auf der Infinity-Engine aufbauende Aurora-Engine von Bioware.

Aber allein aus der Art wie die Witcher-Entwickler im Youtube-Video Gothic beschreiben müssen, zeigt ja für wie erklärungsbedürftig sie den Titel gegenüber dem Publikum halten. Und dass The Witcher ein Welterfolg war, vererbt sich ja nicht automatisch auf Gothic. Und Morrowind war ein ganz anderes Kaliber. Das hat schon aufgrund seiner grafischen Opulenz die Grafik-Fetischisten angesprochen.

Risen war wesentlich leichter als Gothic und richtete sich eher an Gelegenheitsspieler und Konsolenspieler. Daher ist es kein Unsinn, wenn man hier von einer anderen Zielgruppe spricht. Wieviele Gothic Spieler Risen gekauft und gespielt haben und wie groß die Fangemeinde im Vergleich zur Elder Scrolls Serie ist, kannst du mir erzählen wenn du eine Umfrage oder eine Marktstudie gemacht hast. Auf jeden Fall kannst du davon ausgehen, dass die größer ist als 1 Prozent. Man muss Elex nicht mal gespielt haben, um zu erkennen dass es mit Gothic 1 abolut nichts mehr zu tun hat und mir ging es auch nicht um einen Vergleich mit diesen Spielen, weil ich mich in meinen Beschreibungen auf Gothic bezogen habe. Der Misserfolg dieser inoffiziellen Nachfolger lag ja gerade darin, dass Pirnaha Bytes das ursprüngliche Gothic Konzept über Bord geworfen und aufgeweicht haben und sich zudem noch von ihrer Marke getrennt haben. Andernfalls hätte sich die Gothic Reihe zu dem entwickeln können, was du an der Elder Scrolls Reihe so gern hervorhebst. Die Vebreitung von Crysis sagt übrigens überhaupt nichts über die Qualität des Spiels aus. Da könntest du ebenso gut Moorhuhn Jagd zum Vergleich heranziehen.

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Der Vergleich Vollpreistitel zu Vollpreistitel erscheint mir logischer als Vollpreistitel zu kostenlosem Werbespiel, das später noch ins Midprice-Segment einsteigt. Aber Moorhuhn war sicher auch bekannter als das Produkt seiner Schwesterfirma. :wink:

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Ich habe gerade mal bei Steamcharts geschaut wieviel Leute so die Gothics, Risens, Elder Scrolls und Crysise spielen und mir ist eines aufgefallen: Crysis mag sich mehr verkauft haben, aber Gothic hat den längeren Arm und wird heutzutage mehr gespielt. Der Unterschied zu den Elder Scrolls vor Skyrim ist auch nicht sonderlich groß. Erst ab Skyrim gibt’s dann den haushohen Unterschied. Von daher bin ich geneigt dir zuzustimmen: Die Gothicreihe hätte sich durchaus zu etwas erfolgreicherem Entwickeln können.

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Klar Elex und Risen haben null mit Gothic zu tun. Das sind Souls Like mit Tetris Mechanik :grinning: Die Elder Scrolls Reihe hat 59 Millionen Verkäufe, da braucht es keine Marktstudie, die Zahl spricht für sich.

Ich verstehe ehrlich gesagt die Schärfe in der Art wie hier diskutiert wird, nicht. Bleibt mal bitte fair. Jeder kann ja seine Meinung haben, und ich finde jeder hier hat auch einen gewissen Punkt.

@ds1979 Deine Aussagen bezüglich Verkaufszahlen und damit verbunden ob was „Kult“ ist oder irgend anders eine Daseinsberechtigung hat finde ich etwas vefremdlich.

Das Gothic im englischsprachigen nicht den Impact hatte, wurde ja bereits mehrfach besprochen und auch begründet. Da drehen wir uns im Kreis.

Aber das ist doch überhaupt nicht der Punkt. Es gibt viele Spieleserien die eher regionale Phänomene sind, s. Japan. Gothic hat ja in (vor allem Ost-)Europa schon ein sehr solides Standing. Das zeigt auch die immernoch aktive Mod Community. Und eine gewisse Inspiration für der Witcher Serie erkenne ich da schon.

Wenn hier jetzt nur Verkäufe als Metrik herhalten, verzerrt sich diese Diskussion aber zu sehr. Elder Scrolls, fair enough. Gutes Franchise hat berechtigt hohe Verkaufszahlen, viele Fans der Serie. Aber wenn ich deine Metrik sehe, wären die AAA Produktionen der letzten Jahre ja auch Kult. Aber wer spielt denn noch ernsthaft alte Teile aus Serien wie FIFA oder Call of Duty? Das sind dann doch auch nur wenige Forensiker, die schauen was bei bestimmten Versionen dazu kam und was raus geschmissen wurde.

Von daher verstehe ich nicht warum du dem Spiel seinen Kult Status aberkennen willst. Wenn du es nicht magst, alles gut, aber wie schon oben geschrieben: fair bleiben.

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Man kann sagen, dass die beiden Reihen Gothic und Risen die gleiche Engine und die gleiche Spielmechanik verwenden. Für einen richtigen Nachfolger reicht das aber nicht aus, denn es fehlen in Risen die Inhalte, die Gothic zum Hit gemacht haben. Viele Gothic-Spieler haben das an Risen kritisiert und zwar zu Recht, wie ich finde.

Verd…
I fühlte mich aus unerfindlichem Grund gerade motiviert, nochmal eine Runde in Gothic zu machen und habe angefangen zu lesen, welche meiner im Laufe der Jahre gekauften Gothic-Versionen ich nehme um sie mit möglichst wenig Aufwand controllerfähig zu machen.

  1. die alte CD-Version ohne Patches mit In Extremo
  2. die Steam-Version mit eingebauten Community-Patches ohne In Extremo
  3. die GOG-Version nur mit offiziellen Patches ohne In Extremo

Jetzt sagst du mir es gibt eine nativ controllerfähige Switch-Version? Auf welchem Patchstand ist die? Ist In Extremo dabei? Wie verbuggt ist das Ganze? Kaufe ich Gothic jetzt zum 4. Mal? :thinking:

Es ist eine nochmals überarbeitete Version, meines Wissens ohne In Extremo.

€dith: Nimm die Gothic: Classic Khorinis Saga. Da ist Gothic 2 in ebenfalls leicht verbesserter Form gleich mit drin. Für 30 € kann man nicht meckern.

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Ich habe mir die Switch Version Anfang Januar gekauft. Gabs für 25 Euro. Hab Teil 1 jetzt so 10 Stunden gespielt und noch keine Probleme. Nur die üblichen Steuerungsprobleme. Ist eben sehr langsam alles. Daran gewöhnt man sich aber. Abstürze gabs es keinen bisher. Im Handheldmodus spielt es sich richtig gut.
In Extremo hab ich bisher nicht gehört, bin aber auch gead erst am Ende von Kapitel 1.

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Hi
Also laut einem Bericht von GameStar ist es eine komplett überarbeitet Version auf den Community Patch das noch mal zusätzliche Bugs entfernt hat.
Beim Release Start war es dennoch ziemlich verbuggt

Inzwischen sind zwei Updates erschienen und die meistens buggs sind entfernt

Ich hab es jetzt fast durchgespielt
Zwischendurch ist es mir dennoch abgestürzt (insgesamt so 5 mal auf die komplette Spielzeit und das sind einige stunden)
Ist aber gerade bei gothic nicht soooo schlimm da man ja nach jeden pfurz eh Speichert :smirk:

Schau dir einfach mal das test Video von GameStar an.
Das die neuste version testet
Dann kannst du gut entscheiden ob es für dich was ist oder nicht

Für mich war es einfach die Entscheidung gothic gemütlich auf der Couch zu spielen
Und habe es nicht bereut

Inzwischen gibt es ja auch die bundl Version also Gothic 1 + 2 (inklusive Nacht der Raaben) auf einer Karte

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Stimmt, Gothic 4 hatte ich vergessen. Sorry an alle Arcania Fans. Es war aus wirtschaftlicher Sicht sicher ein Nachteil, dass Gothic nicht auch ein Konsolenspiel war. Ich nehme aber an, dass Gothic sich deutlich anders spielen würde und viel mehr an den Massenmarkt angepasst wäre, wenn es neben dem PC auch auf der Konsole erschienen wäre. Oft färbt eine Konsolenfassung auf irgendeine Art auf die PC-Fassung ab und das meistens zum Nachteil der PC-Fassung. Das kann man an der Risen Reihe ziemlich gut erkennen, wo alles zum seichten und ausgedehnten Entertainment verkommen ist. Mag sein, dass Gothic durch eine angepasste Konsolenfassung also bekannter und erfolgreicher geworden wäre, aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht besser.

Der verhältnismäßig niedrige Bekanntheitsgrad von Gothic und die beschränkten Verkäufe ändern nichts an seiner historischen Bedeutung. Leute, die Gothic damals gespielt haben, kennen das Spiel und brauchen nicht Witcher als Bestätigung dafür, dass Gothic zu einem Klassiker geworden ist. Im Hinblick auf die 3D-Engine gab es vielleicht einiges was noch besser aussah, wobei ich Morrowind jetzt auch nicht als die große Erleuchtung in Erinnerung habe. Wenn moderne Spieler Gothic nicht kennen, muss man sich nach 20 Jahren nicht darüber wundern, weil die Serie nach vier Teilen halt abgestürzt ist. Der Grund für die mittelmäßigen Bewertungen in den Reviews dürfte größtenteils an den vielen Bugs gelegen haben, die Gothic bei seiner Veröffentlichung hatte. Es gab auch andere wegweisende Spiele wie Tomb Raider, die bei ihrem Erscheinen in manchen Reviews unterbewertet wurden.

Ein Vergleich von Gothic mit 3D-Shootern wie Far Cry oder Crysis erscheint mir ziemlich sinnlos, außer wenn man die reinen Absatzzahlen als Maßstab für die Bedeutung der Spiele anlegt. Far Cry oder Crysis sind andere Kategorien, die auch drei Jahre später als Gothic erschienen. Ich nehme mal an, dass EA und Ubisoft für deren Entwicklung ein paar Dollar mehr investieren konnten als Shoebox für Gothic und die fließen bekanntlich nicht nur in die Spielentwicklung, sondern auch in die Vertriebskanäle und ins Marketing. Außerdem dürften sich Ego Shooter allgemein immer etwas häufiger verkaufen als RPGs. Bestimmt hatte Gothic als reines PC-Spiel einen schweren Stand im Vergleich zu Spielen, die auch auf Konsole erschienen. Aber ebenso gravierend waren die beschränkten Produktionsmittel, die auch nicht gerade zu einem entspannten Verhältnis zwischen Piranha Bytes und den Publishern geführt haben, bis hin zur Insolvenz von JoWood. Mit einem so beschränkten Budget kann man eben nicht so leicht den Weltmarkt erobern, wie manche Bethesda-Fans sich das vorstellen.

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Ok. Trivial. Vielleicht unwichtig für die großen Geschehnisse, aber:

Unikatszene: Das Passwort „Tetriandoch“!

Typisch für Rollensiele, man hört ein Passwort und denkt sich, „Ah, im späteren Dialog werde ich klar abgrenzbare Worte lesen… und dann… passt schon jetzt.“ und man wittert nichts, als der Passwortgeber eigentlich etwas undeutlich redet.

Später, das Passwort wird abgefragt. Drei nahezu gleich klingende Worte. Und der Spieler so „o…k… da war was. Der Typ hat das einfach zu undeutlich ausgesprochen.“

Ohne Logbuch marschiert man zurück und du kannst denjenigen echt mehrfach nach dem Passwort fragen, aber er sprichts ums Verrecken nicht deutlich aus.

Liebe!

Das ist alles so cooles Zeug, das in Gothic vorkommt und das sind so selten bezaubernde Momente in Rollenspielen.

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Ich habe eigentlich gedacht, die Musik von Gothic ist nicht so meins. Aber die Folge war so genial aufbereitet, und Kai ein sehr sympathischer Erzähler.
Die Dynamik in der Musik war - zumal für die Zeit - ja wirklich sehr besonders.

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