Guilty Pleasures

Der Thread „Gehypte/beliebte Games, die ihr nicht mochtet“ hat mich inspieriert bei euch nachzufragen welche Spiele, die von der Allgemeinheit eher Verhalten oder sogar schlecht aufgenommen wurden, habt ihr ins Herz geschlossen?

So in etwa wird der Begriff auch von der englischen Wikipedia definiert.

Was fällt euch ein und vor allem warum habt ihr es in euer Herz geschlossen?

Mir fällt dabei immer Far Cry 2 ein. Auch wenn das Spiel damals von Kritikern sogar respektabel ( 85 auf Metacritic) aufgenommen wurde gilt es bei Spielern ( 6.6 auf Metacritic) eher als Mittelmaß. Vor allem wurde es von den Nachfolgern überrant und ist in meinen Augen fast in Vergessenheit geraten.

Mittlerweile 17 Jahre alt und doch für mich ein unvergessliches Erlebnis und zwar nicht nur wegen der vielen Unzulänglichkeiten.
Entwickelt von Ubisoft Montreal, die wahrscheinlich mit Assassins Creed 2 ihr bestes Spiel abgeliefert haben, schlägt Far Cry 2 eine realistischeren Weg als der Vorgänger von Crytek ein. So gibt es keine Monster mehr.

Dafür liebe ich das Spiel bis heute. Wenn mittel im Dschungel umgeben von Gegern die eigene Waffe versagt oder der Raketewerfer die Munition eher ausspuckt als rausschießt entstehen nervenaufreibende Momente, die in den Nachfolgern fehlen.

Die Ubisoft Formel war noch nicht soweit entwickelt und „perfektioniert“ wie heute. Das heißt, trotz der sammelbaren Währung gab es keine zig Sammelaufgaben, Crafting oder erklimmbare Türme. Das Gameplay war eher puristisch doch genau das hat die Erfahrung ausgemacht.
Anstatt einer Minimap zieht der Protagonist eine Karte aus der Hosentasche und kann dabei sowas weiter Autofahren.
Das sich ausbreitende Feuer war damals ein Novum und wurde in den Nachfolgern nur noch stiefmütterlich behandelt.

Man darf natürlich nicht vergessene, dass viele Versprechen während der Entwicklung nicht eingelöst wurden. So sollten beispielsweise die gegnerischen Außenposten nach einer erfolgreichen Säuberung nach und nach wiederbelebt werden und somit die Kämpfe darum belohnen. In der Realität säuberte man die Lager jedoch auf dem Hin- und auch Rückweg zu einer Mission.

Trotzdem liegt mir das Spiel am Herzen. Far Cry 3 habe ich sogar noch sehr gerne gespielt, da es einige Neuerungen mitgebracht hat. Die Nachfolger haben mich dann doch kaltgelassen da sie sich auch immer mehr zu einem Marvel Blockbuster verwandelt haben.
Dennoch vermisse ich die raue Welt von Afrika und würde mir ein Rückbesinnen wünschen.

In diesem Sinne, welches ist euer Guilty Pleasure?

LG
Evil

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Schöner Thread!

Ich habe oft und sehr gerne Heroes of Might and Magic IV gespielt. Für viele Fans der Serie gilt das Spiel eher als Tiefpunkt, gerade als (unwürdiger) Nachfolger des sehr beliebten dritten Teils. Ich habe es aber noch lieber gespielt. Besonders die Kampagnen haben mir hier große Freude bereitet.

Zum Einen mag ich das neue Heldensystem, bei dem die Helden Teil der Kämpfe werden und nicht mehr nur Boni auf die Stats der Kreaturen geben. Ich mag auch das spieltechnische Design der Skilltrees, wenngleich man das nicht wirklich als balanced bezeichnen kann. Trotzdem habe ich mit Freude alle möglichen Kombinationen ausprobiert. Und in der Kampagne konnte man einen Helden dann auch mal richtig leveln und dann die gemaxten Skills ‚ausfahren‘.

Zum Anderen gefällt mir besonders, dass man sich in den Städten beim Bau der Kreaturenbehausungen der Level 2 bis 4 jeweils für eine von zwei Kreaturen entscheiden muss. Das führt dazu, dass man auf einer Karte i.d.R. eine bestimmte Kombination an Kreaturen durchgehend baut und spielt. Auf der nächsten Karte adaptiert man dann vielleicht mal und probiert einen anderen ‚Build‘ aus. Auch da haben die Kampagnen bei mir dafür gesorgt, unterschiedliche Spielweisen für die Fraktionen kennen und lieben zu lernen.

Alle paar Jahre hole ich das raus und spiele ne Kampagne (oder drei).

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Danke für den Einblick und du bist nicht der einzige der das so sieht.
Da musste ich direkt an Jochen Gebauer denken der das auch in einem Extra Podcast erklärt. Manche Spiele reifen vielleicht mit der Zeit :slight_smile:

Ich war nie mit der Reihe vertraut, würdest Teil 4 du das auch einem Anfänger empfehlen?

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Spontan würde ich sagen, dass es nicht sperriger ist als der dritte Teil.
Ich würde mal großzügig schätzen, dass die Teile 2-5 ähnlich hohe Hürden aufweisen zum ganz neu reinkommen.
Und um den guten Stay-forever-Sprech zu nutzen: Lohnt es sich heute noch, den vierten Teil nachzuholen? Ich würde sagen: den kann man bedenkenlos auch heute noch spielen.

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Ich nenne jetzt mal ein Guilty Pleasures, das wohl die wenigsten kennen noch selbst gespielt haben.

Eine echt schräge und auf 12 gedrehte Parodie von FantasieRPGs mit speziellem Rundenkampfsystem.

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Sehr skurril und in der Tat mir gänzlich unbekannt. Überraschenderweise gab es sogar einen Nachfolger und das Studio existiert immer noch.

Den Nachfolger hab ich genau 0,9 Stunden ausgehalten.

Da haben sie es so übertrieben, das es einfach nur schlecht wurde.

Das steht auf meiner To-do-Liste, ich fand das zumindest ganz interessant. Ist das gut? :sweat_smile:

Monkey Island IV -
Ein wirkliches gulity pleasure. Es war auf Grund meines Alters mein erstes MI und hat mich wahrscheinlich deshalb so sehr gefesselt mit der Musik, der tollen Synchro und dem Setting.
Danach habe ich alle weiteren Teile gespielt und war vor allem vom 3. Teil völlig beeindruckt. Der von den Kritikern so sehr geliebte 2. Teil hat mich eher kalt gelassen, ebenso wie der Abschluss von Gilberts Trilogie.

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Ich spiele auf dem Gameboy immer wieder mal The Simpsons - Bart’s Escape from Camp Deadly und Terminator 2 durch. Beides ziemlicher Scheiß, den ich immer wieder gerne Spiele.

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Verrückt, das sind genau die 2, die sich auch bei mir ziemlich eingebrannt haben :slightly_smiling_face: der Score von T2 ist klasse. Und Simpsons halt :grin:

Ich hab da noch was völlig anderes: das Adventure FASCINATION von Coktel Vision.

Wir haben ja alles an adventures damals verschlungen, aber das hat mich auf gewisse Art, ja, fasziniert. Grafik, Setting, Steuerung war mal was völlig anderes. Und neulich musste ich es einfach mal wieder durchspielen.

Gegen Ende reißt die Story leider abrupt ab, und die meisten werden es bestimmt für ziemlichen Scheiß halten :grinning_face_with_smiling_eyes: aber hey, einen Fan hat das Spiel bis heute.

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Ich habe beide Teile von Grotesque Tactics und sogar „Holy Avatar vs. Maidens of the Dead“ gezockt. War schon teilweise echt drüber der Humor aber das war auch die Zeit, in der ich die DeathSpank Spiele gespielt habe und da hat das irgendwie gut zusammengepasst. Meine Frau und ich zitieren immer noch gelegentlich die Bezeichnung „Halbgöttliche Wenigkeit“, weil das einen solchen Erinnerungswert hatte.

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Da gibt es so einige C64 Perlen, wo sich damals meine Freunde über mich wunderten oder wo ich im Nachhinein auf Kultboy herausgefunden habe, wie schlecht die Spiele in Magazinen abschnitten:

Robozone fand ich ganz gut, nachdem ich das Labyrinth erst mal gemeistert hatte. Das Poster hing bei mir lange an der Wand. Das Spiel wurde in der Magic Disk 64 oder Game On, ich meine von Oliver Menne, verrissen.

Game Over II ist wunderbar abwechslungsreich und macht mir auch heute noch viel Spaß! Mit dem Spiel verbindet mich aber noch viel mehr, da ich das Tape damals in England gekauft habe, als ich mit meinem Vater meinen Brieffreund besucht habe. Spiele ich alle ein oder zwei Jahre mal durch. Ist auch nicht schwer.

She-Fox wurde wegen dem englischen Titel Vixen und wie er im deutschen klingt total abgestraft. Es ist zwar nur Durchschnitt, spielt sich aber ganz nett und ich krame das irgendwie auch alle ein bis 2 Jahre mal raus. Hat aber glaube ich kein Ende und nach ca. 20 Minuten höre ich einfach wieder auf.

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Escape from Camp Deadly war eigentlich ganz geil. Als Kind habe ich das null gecheckt, aber als ich es jahre später nachgeholt habe hat richtig Spaß gemacht.

als mein Guilty-Pleasure hätte ich tatsächlich immer „Where in the World is Carmen Sandiego“ genannt, wenn ich mal die angenehme Brise der Nostalgie spüren wollte, die vertrauten Fassaden des Dos, geschmückt in Pixel, dann habe ich mal eben in Dos-Box das Spiel gespielt, das ging schnell in jeder Beziehung und war irgendwie immer ein befriedigendes Spielerlebnis.

Jetzt ist das natürlich durch eine Stayforever-Folge geadelt und kann folglich nicht mehr als Guilty-Pleasure gelten…

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Ich hab HuniePop gerne gespielt.

Warum „Guilty“? …nun es ist ein Match3 und die Belohnung ist, dass man die Frauen flachlegt und am Ende auch noch die Fee.

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Weiss ich ehrlich gesagt nicht, interessiert mich in der Regel nicht so was andere für gut oder schlecht bewerten. Man sieht ja gerade an Filmkritiken oft, dass die herzlich wenig mit meinem Geschmack zu tun haben und grundsätzlich find ich, ist Guilty Pleasure ein für mich nicht passender Begriff. Ich habe keine Guilty Pleasures. Alles was ich mag, mag ich mit voller Überzeugung. Ich bin ja keine 14.

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Ich bin erstaunt wie viele skurrile aber gleichzeitig interessante Spiele hier auftauchen. Danke fürs mitmachen :slight_smile:

da verleugnet man ja seinen Verstand, das ist vielleicht auch mal gut, aber irgendwie…

also, mein bestechend überzeugendes Beispiel:
ich WEISS, daß „Highlander“ nicht der beste Film der Welt ist, das sehe ich an allen Ecken und Enden, ich kann erklären, was ICH an ihm liebe, warum er für mich der schönste Film EVER ist, beim Versuch zu erklären, warum ich ihn (wer zählt sowas schon) gesicherte 57x gesehen habe, wird es schon schwerer.

Ergebnis, Beweisaufnahme abgeschlossen:
Highlander ist gar nicht SOO gut, aber ich liebe ihn und liebe es, ihn zu sehen, es sind also doch (unter Umständen) zwei völlig unterschiedliche Dinge, ob ich etwas gut FINDE oder ob es gut IST und ich WEISS das, obwohl sich der Widerspruch einfach nicht auslösen läßt.

4 „Gefällt mir“

Man kann etwas mit voller Überzeugung mögen und sich der Schwächen und Kritikpunkte bewusst sein.

Der Begriff zielt ja genau darauf ab.