Intellektuelle Spiele

Ich möchte dieses Spiel hier gerne in den Ring werfen.

Robo Instructus von Big AB Games

„Robo Instructus ist ein Puzzlespiel, in dem man einen Roboter mit einer einfachen Programmiersprache steuert.
Im Laufe des Spiels schaltest Du neue Befehle frei, um neue Rätsel zu bewältigen. Jedes Rätsel kann auf verschiedene Weise gelöst werden…“

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Liebe Admins, wenn man das alles in einen neuen Thread verschieben kann, dann wäre (wahrscheinlich nicht nur!) ich sehr dankbar

Lieber Alexander,

bist Du Dir sicher, dass wir verschiedener Meinung sind?

Meinetwegen sollen die das alles selber spielen, und Wolfenstein ist vielleicht dafür dann doch nicht das beste Beispiel (nur halt das, das mich am ehesten umtreibt, weil es so schön in den Lehrplan der Oberstufe passt). Lass sie in der Mittelstufe den Kolonialismus nachspielen, lass sie auch Weltkriegsshooter spielen (und lass uns einen eigenen Thread zu Through the Darkest of Times aufmachen, da würde mich interessieren, was Du davon hältst :wink:). Wir haben nur auch ein Zeitproblem und ein Zentralabitur, und es wäre unveranwortlich, die SchülerInnen nicht darauf vorzubereiten.

Ich schon.

Ich hoffe, dass ich ausführlich begründen konnte, dass ich das ganz genau so sehe.

Auch wenn es die wenigsten SchülerInnen vielleicht unterm Strich machen, ist die Wissenschaftspropädeutik, also die Vorbereitung auf ein Geschichtsstudium, unsere Aufgabe, denn man vergibt die allgemeine Hochschulreife und jede/r, die/der die Schule verlässt, soll Geschischte studieren und ein halbes Jahr nach dem Abitur eine Hausarbeit an der Uni oder wo auch immer schreiben können. Wenn Du „geschichte schule Wissenschaftspropädeutik“ eingibst, wirst Du das in den Lehrplänen der Schulen und in der Literatur auch verankert finden. Außerdem ist das Verwenden von Computerspielen im Unterricht, indem man wie von mir beschrieben historische Fragestellungen an sie heranträgt, Geschichtsforschung im Sinne von Deutung und sogar schon der höchste erwartete Anforderungsbereich (AFB 3 wäre das dann, in der Regel beurteilen bzw. bewerten).
Und ich würde sagen, dass alles, was Du vorschlägst, über die reine Vermittlung von Geschichte hinausgeht und Forschung im Sinne von Deutung und Narration ist - das ist besser und gut so.

Ich hoffe, dass deutlich geworden ist, dass es keine wertende Hierarchie von Quellentypen gibt - wir brauchen Primärquellen und wir brauchen Sekundärquellen. Die Unterscheidung ist aber wichtig, weil uns nur (möglichst viele) Primärquellen (aus möglichst vielen Perspektiven) erlauben, aus der Vergangenheit eine Geschichte zu schreiben. Stell Dir vor, Du prüfst eine Schülerin im mündlichen Abitur zum NS-Lagersystem, seiner internen Hierarchie und der Rolle der SS und den Möglichkeiten des Widerstands und sie referiert den Camp Belica-Level in New Order und wie sie da rausgekommen ist (auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad ohne zu sterben), trotz der großen Maschinenhunde und obwohl sie am Anfang unbewaffnet war. Und dann sagt sie zu den Möglichkeiten des Widerstands, dass sie auch nicht verstehen kann, warum die Insassen da nicht einfach einen Aufstand gemacht haben und die Wächter überwältigt haben, schließlich ging es bei ihnen ja „wirklich“ um Leben und Tod. Ich denke, dass Du noch während der Prüfung einen neuen Stundenplan bekommen und höchstens noch in der 6. Klasse über die Steinzeitmenschen reden würdest. ( Selbst wenn Du dann FarCry Primal als Primärquelle benutzt, könnte man das in der SchülerInnenlaufbahn noch irgendwie ausbügeln.)

Nein, Sekundärquellen sind toll und wichtig. Spiele sind aber notwendigerweise eine Art von Narration, von Geschichtsschreibung und keine Primärquelle. Vielleicht noch einmal ein etwas verkürztes Beispiel: Eine Schülerin möchte in Geschichte in der Q1 eine Facharbeit schreiben (ich glaube, Du kennst Dich ganz gut aus, aber trotzdem: die ersetzen in einem beliebigen Fach eine Klausur durch eine Facharbeit, das ist so eine Hausarbeit auf Schulniveau). Ihr Thema ist Kolonialismus, sie habe gelesen, dass nach Brasilien mehr Sklaven verschifft wurden als in die USA, und nun lautet ihre Fragestellung (etwas auf SchülerInnensprache formuliert): „Mit welchen Mitteln wurde in Brasilien solch ein großes Sklavereisystem errichtet?“ Ihre Quelle: Age of Empires 3, mit Brasilien gespielt (und aufgezeichnet, damit man das auch belegen kann).

Das funktioniert so nicht. Man kann unendlich viel an Age Of Empires oder Civilization zeigen, man könnte, wenn man dürfte, das sehr viel spielen lassen, das wurde ja oben auch gefragt, aber es ist nunmal keine (Primär)Quelle. Es ist unglaublich interessant und ich wünschte, ich würde einmal ein Facharbeit dazu bekommen, herauszuarbeiten, wie Sklaverei in Age of Empires 3 dargestellt wird. Ich bräuchte dann auch keinen Abgleich mit der „historischen Realität“, ob das alles „wirklich“ so war, das kann in dem Rahmen ohnehin nicht eingelöst werden werden. Ein bisschen historischer Kontext ist unverzichtbar, aber das müsste man klären, denn der historische Kontext von Age of Empires 3 ist nicht das 18./19. Jahrhundert, sondern 2006 - und dann all die Debatten über die Aufarbeitung von Sklaverei in Brasilien, die - sehr viel anders als in den USA - bis heute nicht wirklich stattgefunden hat. Das hat Gegenwartsbezug (ein zentraler Begriff in der Geschichtsdidaktik) ohne Ende, es bildet das Geschichtsbewusstsein und man kann damit Fragen beantworten, die man mit Tagebucheinträgen oder Briefen von 1820 niemals beantworten kann - es ist ganz ganz toll, und wenn wir die SchülerInnen befähigen, auf diese Art Geschichte zu denken, dann „ist das Champions League“ (um mal einen Schüler zu zitieren).

Das kann ich so nicht stehen lassen, denn wenn eines betont wird, dann ist es der Konstruktionscharakter von Geschichte, denn das ist ja der Unterschied zwischen Vergangenheit und Geschichte. Als Beweis meiner Unschuld mein „Tafelbild“ aus der aktuellen EF (das eine soll eine Lupe sein; ich kann insgesamt nicht so gut auf dem iPad schreiben, die SchülerInnen haben das mittlerweile akzeptiert - es bleibt ihnen ja keine andere Wahl):

Das habe ich doch gesagt, oder nicht? Ändern sich die gesellschaftlichen Bedingungen, dann ändert sich auch die Geschichtsschreibung - oft zum Besseren, manchmal, wie in Ungarn, zum Schlechteren. Spiele sind eine von vielen möglichen Inspirationen, einen anderen Blick auf Geschichte zu haben. Ich weiß nicht, welcher Shooter das war, wo scheinbar Frauen im Kampf dargestellt werden, obwohl das nicht mit den Fakten übereinstimmt? Wenn jemand das zum Anlass nimmt, die Geschlechterrollen im Krieg zu untersuchen, dann ist das sehr schön. (Es war halt aber dann nicht so, wie in diesem Shooter dargestellt).

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Die Grundrechte sind unverhandelbar und müssen von BeamtInnen vertreten und verteidigt werden, da sie hoheitliche Aufgaben übernehmen (natürlich müssten sie von jedem Menschen vertreten werden, aber das ist was anderes). Das klingt vielleicht hochtrabend, aber ich kann niemals im Schulkontext die Meinung äußern, dass unter bestimmten Gesichtspunkten Folter erlaubt sein sollte oder dass Männer wegen ihrer Natur einfach besser für Führungspositionen geeignet sind als Frauen (oder Weiße besser als Schwarze) oder so etwas. Abgesehen vom Inhalt, habe ich ja einen Eid auf die Verfassung geschworen und muss sie vertreten. Das heißt nicht, dass man das nicht thematisieren soll, im Gegenteil, Menschenrechte und -würde sind ja in fast allen Fächern Gegenstand. Es muss nur deutlich werden, dass die Grundrechte unhintergehbar sind. Wenn man in Philosophie den „Fall Magnus Gäfgen“ behandelt und aus der Position des Utilitarismus und der Ethik Kants beleuchtet, dann kann man ja auch gut die Konsequenzen dieser „Unhintergehbarkeit“ der Menschenrechte zeigen und dass das Gericht natürlich keine andere Wahl hatte, als den Polizisten zu verurteilen. In der Regel möchten sich die SchülerInnen auch in keiner Gegenwart leben, in der es der Polizei „unter bestimmten Umständen“ erlaubt wäre zu foltern, und das wäre dann ein Lernziel. Im Lehrplan Geschichte steht entsprechend:

Es wird wirklich sehr off-topic, vielleicht machen wir das lieber in privaten Nachrichen?

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„This War of Mine“ und „Inside“ sind (imho) wirklich zwei ganz tolle & besondere Spiele.

Für Alpha Centauri möchte ich mit Sid Meier’s Civilization Beyond Earth Rising Tide einen Gegenvorschlag machen.

Sid Meier’s Civilization: Beyond Earth Rising Tide behandelt ebenfalls ernsthafte Science Fiction basierend auf der Entwicklung der Menschheit in der Zukunft (Thema: Wasserstädte, Konflikte um Gebiete und Ressourcen). Wohinter sich natürlich ebenfalls wieder die unterschiedlichen Philosophien bzw. Affinitäten in Beyond Earth RT (z.B. Reinheit, Harmonie und Vorherrschaft) verbergen.

Na dann versuche ich nochmal eine abschließEnde Antwort meinerseits :sweat_smile:

Ich denke, dass wir in der Praxis sehr viel näher beieinander sind als in der Theorie.

Ich habe bisher Spiele vor allem als didaktisches Mittel betrachtet. Das Spiele das Sekundärliteratur schwierig sind - da sind wir sicherlich einer Meinung. Mit geht es darum, dass Spiele den Zugang zu Quellen bzw zu einer anderen Zeit vereinfachen können. Dass wir die Andersartigkeit vergangener Zeiten nicht nachvollziehen können, ist ja eines der großen Hindernisse.
Ich bringe mal ein Beispiel aus einem anderen Kontext:
Dem Archäologen, der einen Handwerklichen Schmied besucht, wird es viel leichter fallen bestimmte Metallbefunde zu deuten. Der Besuch beim Schmied ist als Quelle zum Frühmittelalterlichen Schmieden dürftig. Dennoch wird der Prozess der Metallverarbeitung deutlicher - es können Dinge erlernt werden, die auf Textbasis schwierig sind und am Ende kann vielleicht eine neue Interpretation entstehen.
Genauso glaube ich auch, dass das Spielerische erleben helfen kann einen Besseren Zugang zu finden; oder wir stellen uns das Spielen einfach als einen Zugang für den haptischen Lerntypen vor.
Zwischendurch wurde einmal kingdom Come erwähnt - und ich würde davor warnen zu denken, dass das Spielen von Kingdom Come eine gute Quelle zum Mittelalter sein könnte - ich denke aber schon dass das Spielerische Erleben der Stricken Klosterordnung aber eine gute Brücke sein kann um zu verstehen, was Quellen und Literatur über das Klosterleben schreiben.

Ich finde aber deinen Ansatz Spiele als Primärquelle zu betrachten sehr spannend. Auf Anhieb bin ich mir nicht sicher, ob ich Spielen als Quelle wirklich eine große Relevanz besitzen aber ich bin überzeugt, dass das Erarbeiten einer Quellenkritik als Methode am Beispiel Computerspiel sehr gut funktionieren könnte - einfach weil die Überlegungen so viel naheliegender sind.
Denn, da hast du Recht, die Vorbereitung aufs Geschichtsstudium ist ja gerade ein Bereich, der oft von universitärer Seite bemängelt wird und was ich auch am eigenem Leib erfahren musste.
Wir sind uns sicherlich einig, dass das in der Unterstufe nochmal ein wenig anders aussieht…

Auf jeden Fall spannend
…Im neuen 10 Jahre klüger Podcast gab es ein paar ganz spannende Literaturhinweise zum erweiterten Rhema.

Vielleicht habe ich wirklich ein wenig Zuviel in deine Aussagen hineininterpretiert…

Nur als Idee: Vlt. Konnte man das Kommunikationsmodul Sender-Empfänger von Schulz von Thun mit in dein Tafelbild einarbeiten.

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Es ist eine andere Richtung, aber das Spiel Shenzhen I/O, was ich anderswo im Forum neulich erwähnt hatte, bringt einem spielerisch digitales Elektronikdesign und Programmieren bei. In der Hinsicht finde ich es sehr intellektuell. Daher könnte ich mir das auch gut in der Schule vorstellen.

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Das Programmieren ist eher die Metapher für die Rätsel :wink: Aber ja - das Spiel ist toll und lässt so manchen Programmierer die Fragezeichen zu Kopfe stehen.

Mag jetzt vielleicht dumm klingen, aber Vollkornbrot und Teewurst ist der Hammer

Ja, fast so gut wie Vollkorn Brot mit Raps Honig.

Also ich messe Spiele daran ob sie meine Zeit verschwenden. Und ich war gut und anspruchsvoll unterhalten mit zB

Return of the obra dinn (10 Stunden)
Darkest dungeon 1 (90 Stunden)
Disco Elysium (30 Stunden glaube ich)

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Habe ich alle drei gespielt.

  • Return of Obra Dinn: Super Spielprinzip, gut recherchiert, fand die Auflösung etwas mau
  • Darkest Dungeon: Ich würde das Spiel lieben, wenn ich kein Spielertyp wäre, der Verlust von Fortschritt hasst
  • Disco Elysium: Faszinierende Welt. Das Writing fand ich aber etwas prätentiös, offen gesagt.
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Das ergibt sich für Lehrende z.B. aus Art 5 und aus dem Gelöbnis, das jeder Beamte leistet.

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Art 5

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

Allerdings denke ich, dass man Oberstufenschülern nicht mehr erklären muss, dass Folter gegen die Menschenrechte verstößt.

Ich habe mich im Laufe meines Studiums damals gegen das Lehramt entschieden, deswegen kann ich aus der didaktischen Praxis nicht berichten.

Generell finde ich es problematisch, Philosophie abseits der Primärtexte zu vermitteln. Das Computerspiel als »intellektueller« Gegenstand oder besser als »Text« verstanden, gehört für mich, genau wie Film, in den Literaturunterricht (Englisch, Deutsch, Französisch etc.), dahin gehören auch philosophische, politische und historische Interpretationsansätze. Für Schüler, würde ich sagen, eignen sich besonders klassische Adventures. Diese müssen sich im Umfang und Struktur in das Zeitmanagement des Schülers integrieren lassen. Trinity eignet sich für mich als das vielleicht klügste Infocom-Adventure höchstens für einen Englisch-LK. Selbst dafür ist es wahrscheinlich zu viel für den durchschnittlichen Schüler und den Unterricht. Ich würde den obigen Versuch eines Kanons dann doch lieber allgemeiner fassen. Unabhängig von Unterricht oder Schule, welche Computerspiele könnten zu einem intellektuellen Kanon gehören, Reich-Ranickis Computerspiele sozusagen?

The Feeble Files
The Dark Eye
Gemini Rue
I Have No Mouth, and I Must Scream
Grim Fandango
Portal
Bad Mojo
The Longest Journey
The Last of Us
Death Stranding
Dear Esther
Gone Home
Journey
Limbo
What Remains of Edith Finch

Nur so ein paar, die mir gerade in den Sinn kommen.

Und was den Deutschunterricht angeht, eignen sich z.B. die frühen Lucasarts-Adventures bestens, um z.B. Dramenmodelle daran zu erläutern. So hält sich z.B. The Secret of Monkey Island recht exakt an das Paradigma des Drehbuchs von Syd Field.

Generell müsste der Sprachunterricht in der Schule durch ein eigenes Fach »Medien« ergänzt werden.

Nur um das nochmal klarzustellen, ich wollte nie in Frage stellen, dass man sich als Beamter oder als Pädagoge ans Grundgesetz halten muss- ich fände mir , dass es ein bisschen ein Strohmann Argument war, das für mich nicht Kontext relevant war => deshalb mein Einwurf; brauchen wir aber glaube ich nicht wieder aufmachen :sweat_smile:

Kanon finde ich ehrlicherweise immer ein wenig schwierig :sweat_smile:
Ein Fach Medienkunde gibt es ja teilweise- da wird aber viel Quatsch gemacht - erzähl Strukturen an Neuen Medien, wie du es ausführst, wäre sicherlich spannend!

Abseits davon würde ich immer noch die Meinung betreten,dass sich Spiele gut eignen um Systeme verstehen zu lernen.

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Das wollte ich Dir auch nicht unterstellen.

Ich dachte mehr als Entlastung für das Fach Deutsch. Strukturell ist geschriebener Text (Buch, Drama) Medium Nr. 1 im Deutschunterricht. Natürlich werden auch mal Filme besprochen. Wir hatten in den 90ern zu meiner Abizeit einen Abschnitt Filmanalyse im Programm. Das wurde dem Thema jedoch überhaupt nicht gerecht. Wie soll man da heute bei 12 Jahren dem zusätzlichen Medium Computerspiel im Lehrplan noch gerecht werden? Medienkunde dient ja der Medienkompetenz. Ich rede eher von einem weiteren Kulturfach: Kultur & Medien?

»Abseits davon würde ich immer noch die Meinung betreten,dass sich Spiele gut eignen um Systeme verstehen zu lernen.«

Für Ethik, Erdkunde, Wirtschaft, Physik & Chemie könnte ich mir das tatsächlich vorstellen. Sowas wie Sim Earth beim Thema Erderwärmung oder Der Patrizier im Fach Wirtschaft. Das sind im engeren Sinne natürlich keine »intellektuellen« Spiele. Da fände ich das sehr fruchtbar.

Exzellenter Geschmack!

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Ja, man könnte tatsächlich auch Computer-Spiele mehr in der Schule einbringen. Jetzt nicht unbedingt Super Mario oder Zelda, aber es gibt durchaus Spiele die geschichtliche Themen aufgreifen, oder moralische Fragen aufwerfen. Ich habe mal Referat über den ersten Weltkrieg geschrieben und mir tatsächlich erlaubt die Computerspiele History Line und Dawn Patrol (kennt das überhaupt noch jemand?) als Quelle zu erwähnen. Warum auch nicht? Da gab es ja einiges zu lesen. Entsprechend könnte ich mir auch vorstellen im Fach Ethik z.B. Spiele wie Spec Ops - The Line zu thematisieren und dem Bezug zur realen Welt. Medienkompetenz ist halt ein Thema, und Computerspiele gehören dazu.

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Ne mit Intellektuellen Spielen hat das nicht wirklich was zu tun…

Ist ja letztlich definitionssache, was in Medienkunde gelehrt wird - ich habe da auch nur Quatsch in Word gemacht - aber eigentlich macht es ja Sinn hier auch zu analysieren - eine Filmanalyse ist ja Grundlage um sich kritisch mit dem Medium Film auseinandersetzen zu können…

Ich würde nochmal folgende Spiele reinwerfen:

  • Burnhouse Lane
  • Everybody´s gone to the rapture
  • Firewatch
  • A lost Phone
  • Oxenfree I + II
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Ach! Und natürlich das wunderbare „Kentucky Road Zero“

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Darf ich einmal wild die Frage stellen was intelektuell bedeutet?
Interessante Momente, die in Einem in irgend einer Art und Weise Schalter umstellen, sind doch ebenso intelligenten Spielen zuzuordnen, wie Wissenvermittlung in jedem Gebiet? Ich denke im Moment an jegliche Klett Verlag Spiele vs Journey.

In meiner Ursprungsfrage habe ich intellektuelle Spiele vereinfacht als solche definiert, die Elemente der Gesellschaftskritik, Chronik der Ereignisse oder Kommentare zur Politik enthalten. Es ging mir nicht um Educational Games, sondern um Vertreter des Mediums, die Horizonte erweitern und die Gesellschaft verändern können, ähnlich einigen Buch- und Filmklassikern. Noch sind wir eben nicht soweit, dass Spiele wie Spec Ops: The Line Antikriegsproteste auslösen können, wie einige Filme während des Vietnam-Kriegs, oder dass ein Papers, Please die Furcht vor Diktaturen in dem Mainstream nährt, wie ein Animal Farm. Das Medium ist jung und immer noch stark auf Unterhaltung ausgerichtet. Aber das muss ja nicht immer so bleiben.

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