Okay. Damit die Dialektpolizei den Thread nicht übernimmt: ich habe gestern die Triva Folge gehört. Der Take von Kevin am Ende hat mir gut gefallen und ich habe auch ein paar Gedanken dazu.
Wenn man die Story von KotOR I und II sieht, dann das der Jedi Orden an dem Krieg gegen die Mandalorianer zerbrochen ist und immer mehr in den Strudel der Auslöschung oder zumindest der Verbannung geraten. Die selbst auferlegte Aufgabe des Jediordens war die Aufrechterhaltung von Frieden und Gerechtigkeit und vor allem der Schutz der Schwachen. Dies haben sie im kleinen wie im Großen getan. Dabei war das Selbstverständnis irgendwo zwischen Polizisten und politischen Mediatoren. Die Grenze wurde aber bei Konflikten über die Republik hinaus gezogen.
Die Mandalorianer hatten neben der territorialen Ausbreitung das stete Verlangen sich mit den Stärksten zu messen. Der Angriff auf die Republik war eine direkte Provokation gegen die Jedi, indem sie vor allen schwache Systeme angriffen und dabei extrem grausam vorgingen. Die Armee der Republik war dabei massiv überfordert aber der Jediorden hielt sich an das Prinzip der Nichteinmischung. Sie sind halt keine Soldaten. Dies hat eine Reihe von Jedi unter Führung von Revan rebellieren lassen und diese sind dann in den Krieg eingetreten. Unter deren Führung konnte die Republik endlich Erfolge feiern und letzten Endes die Mandalorianer komplett bezwingen.
Aber das Ganze zu dem Preis, das die abtrünnigen Jedi auf die Dunkle Seite fielen (Revan, Malak, Nihilus, etc.) oder wie der/die ExilantIn aus Teil 2 verbannt wurden.
Der daraus folgende Konflikt Sith gegen Jedi war dann für den Orden eine plötzliche Abkehr von den o.g. Prinzipien, sei es aus der Verantwortung diese Monster geschaffen zu haben oder aus einer fundamentalistischen Denkweise heraus. Weil schaut euch mal die erweiterte Star Wars Lore oder auch nur die Prequell Trilogie an. Wenn es um Sith geht, haben die Jedi plötzlich ein sehr starres Schwarz-Weiß Denken. Nur ein toter Sith ist ein guter Sith. Hier beginnt die Schizophrenie der Jedi. Sie hätten einen Untergang durch die Mandalorianer gebilligt durch ihre Passivität. Weil nichts anderes wäre passiert wenn die Republik untergegangen wäre.
Also zurück zu Revan und Malak (Achtung Spoiler bzgl. Teil 1)
Als Revan plötzlich ohne Erinnerung im Jedi Tempel stand, war er/sie auf einmal der nützliche Idiot um Malak aus dem Weg zu räumen. Die Jedi waren hier absolut unehrlich und hinterhältig gegenüber Revan. Natürlich aus einer Position der Verzweiflung. Aber hätten sie dann nicht ihrer Lehre nach Revan in Arrest stecken und den Dingen ihren Lauf lassen müssen? Was macht diesen Krieg so anders? Und wie sah deren Plan für Revan danach aus? Mal ehrlich, die realistisce Reaktion von Revan hätte sein müssen, das er mit den Jedi bricht nachdem der Twist offenbar wird. Die Art wie das Spiel hier Möglichkeiten lässt, ist da leider nicht sehr differenziert. Ein Bruch kommt gleich mit dem Töten der halben Party, was nicht nur eine Erschwerung aus Gameplay Sicht bedeutet, sondern sich schlicht und ergreifend scheiße anfühlt. Zumal außer Bastilla und Jolee niemand von denen die Wahrheit kannte. Einen anderen, dunklen, grauen oder gar hellen Weg der dennoch den Bruch mit den Jedi bedeutet vermisste ich damals echt schmerzlich. Hier hätte gerade Jolee eine wichtige Rolle spielen können, alles einzuordnen.
(Achtung: Spoiler Teil 2)
Den Vogel schießt der Orden aber in Teil 2 ab. Eine aus den eigenen Reihen verfällt der dunklen Seite, die anderen verstreuten Meister erzählen dir wie schlimm deine Handlungen während des Mandalorianer Krieges waren, aber es gibt keinerlei Aufarbeitung der Ereignisse.
Keine Möglichkeit der Reue. Keine Untersuchung was mit uns passiert ist. Arrogant und borniert bis zum Schluss hieß es einfach „lass dich von der Macht entbinden oder stirb.“ In dem Moment hab ich mich echt ausgeliefert gefühlt und Kreya hatte da ja ihren Offenbarungsmoment. Das kam nicht so überraschend,
nicht so aus dem Nicht wie der Twist aus Teil 1. Aber Himmel, was konnte ich ihren Hass auf die Meister nachvollziehen. Ich hätte sie am liebsten selbst niedet gemacht wenn das nicht zur dunklen Seite geführt hätte. Und alle Beteiligten hier (Kreya, die Meister) waren ein gutes Beispiel für das falsche zu tun aus den richtigen Gründen. Und seien wir mal ehrlich,
Kreya war nicht ganz ehrlich zu uns, hatte ihre eigene Agenda, ABER für eine Sith hat sie uns nicht so sehr verarscht wie die Meister das in Teil 1 und ist bis zum Schluß respektvoller mit uns umgegangen als die Meisterin Teil 2. Man musste ihr ja nur zuhören.
Aber nun mal zu einem Fun fact. In der Prequell Trilogie haben die Jedi ja genau so argumentiert wie die KotOR Meister. Aber als es los ging mir dem offenen Krieg. waren alle dabei. Das Resultat war auch wieder die Auslöschung der Jedi, weil am Ende ein Sith seinen Plan umsetzt. Hier hat aber auch wieder das Schwarz-Weiß Denken der Jedi dafür gesorgt. Ok, es ist fraglich ob die Jedi aus dieser Falle zu dem Zeitpunkt raus gekommen wären. Die Büchse der Pandora war schon auf Geonosis offen.
Ich denke diese ganze Inkontinenz ist hauptsächlich begründet um spannende Geschichten zu erzählen aber aus meiner Sicht müsste diese ganze Religion der Jedi verboten werden, da es viel zu oft vorkommt, das einer fällt und Chaos stiftet. Und so zölibatös wie Jedi leben müssen ist doch klar das die Madness Quote hoch geht. Stellt euch mal vor, das jedes Mal wenn ein Christ zum Satanisten oder einer anderen Religion (man muss die Sith ja nicht immer dem negativen gleichsetzen) gleich eine Kulturrevolution samt. Der neue Jedi Orden im EU (heute Legends) unter Luke hatte das ja auch ein bisschen verbessert und so war es einerseits so, das die Jedi auch weltliche Beziehungen eingehen konnten. Auf der anderen Seite hat der Orden bei gefallenen Leuten mehr Verantwortung übernommen und diese versucht wieder auf die helle Seite zu bringen. So wie es bei Darth Vader ja auch funktioniert hat.