Max Payne (SF 147)

Ich persönlich finde Max Payne 2 noch besser. Kürzer, düsterer, actiongeladener, erzählerisch verspielter. Die erwähnten Eskort-Missionen fand ich weniger nervig als Chris und Gunnar. Max Payne 3 fällt für mich deutlich, sehr deutlich ab. Fand interessant, dass besagter letzter Teil hier von einigen starken Zuspruch erhielt. Den treffendsten Testbericht hat dazu seinerzeit Jörg Luibl für 4Players verfasst. Sprach mir aus der Seele.

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Was Jörg schreibt, ist auch nicht absolut falsch, das war schon kein Spitzentitel. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Jörgs Urteil nicht auch seinem damaligen generellen Frust über die Spielebranche (s. CoD-Vergleich) und seiner studiumsbedingten Affinität zum europäischen Norden geschuldet war. Ich hab MP3 nicht sofort zu Release gespielt, sondern ein, zwei Jahre später nachgeholt. Ich hatte also keine „Hoffnungen“ in das Spiel gelegt, sondern lediglich Neugier. Mit diesem zeitlichen Abstand – auch zu der ganzen Empörung über Max Payne ohne Haare, dafür in Farbe und bunt – wurde ich erstaunlich gut unterhalten. Nicht im Sinne eines Erweckungserlebnisses, aber auch nicht minder als in Kane & Lynch oder Wet (der Shooter, nicht The Sexy Empire :wink:). Und so viel anders habe ich Max Payne 1 & 2 auch nicht in Erinnerung gehabt. Da gab es ebenfalls Schläuche, Level auswendig lernen und bisweilen frustige Encounters.

Was ich dem Spiel positiv angerechnet habe: Ich glaube, dass die Noir-Erzählung mit MP2 auserzählt ist. Ein dritter Titel im selben Stil hätte es meinem Eindruck nach genauso schwer gehabt, erzählerisch gut daran anzuknüpfen. Daher finde ich es positiv, dass sie was anderes versucht haben. Gerade den Schauplatz Brasilien fand ich extrem gelungen. Was klar ist: Rockstar Vancouver liegt nicht in Finnland, und das merkt man der Erzählweise an. Jörg bemerkte wahrscheinlich dazu den dreifachen Story-Rewrite, da das Spiel wohl unter sehr wechselhaften Bedingungen und hartem Crunch entwickelt wurde. Grundsätzlich bin ich hier aber geneigt, das Glas wegen des Muts zum Neuen halbvoll zu sehen, während Jörg es eher halbleer darstellt. Ganz objektiv ist es selbst mit Schönheitsfehlern weiterhin ein hochwertig produzierter und gut spielbarer Titel, dem lediglich die Bonuspunkte für die Weihe zu Höherem fehlten.

Wenn Du mich nach meinem Lieblingsteil der Reihe fragst, dann ist es MP2.

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Ich hab leider keine Ahnung, allerdings hatte ich im Spiel selbst nie Probleme mit Bugs. Ich kaufe Spiele allerdings auch immer erst sehr viel später als sie veröffentlicht werden. Es kann also gut sein dass sie eine Menge Bugs gefixt haben, nur den mit dem kaputten Speicherstand leider nicht.

Ganz einfach: Max Payne 3 ist nicht von Remedy :).

Weiß nicht ob ich die Folge schon hören soll, weil ich das erste Max Payne noch nicht gespielt hab. Die Down to the Detail Staffel ist auch noch gequeued.

Dafür habe ich aber damals das zweite gespielt. Meine verdammte Fresse.

Das Gameplay war ganz cool soweit ich mich erinnere, aber die Erzählung hat mich von den Socken behauen. Die Atmosphäre, die Träume (oder waren’s Halluzinationen?), die keine Cutscenes waren, sondern durch die man sich spielte, die inszenierten Comic-Einlagen, und dann noch all diese kleinen Details, wie die In-Welt-Fernsehserie die man auf in der Spielwelt verteilten Fernsehern verfolgen konnte (aber nicht musste!)…

Ich erinnere mich noch, wie sich innerhalb so eines spielbaren Traums die Welt plötzlich in eine Kulisse mit Holzaufstellern verwandelte, hinter der man dann weiterspielte.

Das Spiel war glaube ich zu 100% linear, aber anders hätte die grandiose Erzählung glaube ich gar nicht richtig funktioniert, das war für mich kein bisschen Nachteil.

Wie verhält sich denn der erste Teil heutzutage gegenüber dem zweiten? Lohnt sich das selbst spielen da noch?

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Ist bei mir einige Jahre her, aber meiner Erinnerung nach: der zweite macht eigentlich alles was der erste macht, nur etwas besser. Nichtsdestotrotz ist auch der erste Teil ein toller, atmosphärischer Shooter (allerdings die Quicksave/Load variante) mit gut inszenierter, wenn auch nicht übermäßig innovativer, Noir-Rachestory. Ich hätte schon nochmal Lust drauf, aber hab das Spiel derzeit nicht mehr. Hab die Folge aber auch noch nicht gehört, hänge aufgrund eines Urlaubs derzeit ein wenig hinterher.

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Kam man spielen, ich würde aber vermutlich das Remake abwarten, das Remedy gerade entwickelt.

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Viele nachvollziehbare Punkte - auch mit Blick auf das Szenario. Rockstar musste etwas ändern, klar. Aber mir gefielen die vielen Quick-Time-Sequenzen nicht, dazumal einige Level aus meiner Sicht fürchterlich schlauchig waren (beispielsweise das Level am Bootsteg). Vielleicht bin ich auch nur so kritisch, weil ich zu der Zeit einfach viel weniger gezockt habe und mir besagte „zeitgeistige“ Spielmechaniken ganz allgemein nicht zugesagt haben. Jedenfalls: Das neue Szenario mache ich Teil 3 nicht zum
Vorwurf. Ob es einem zusagt, ist gewiss Geschmacksache. Aber es war mutig und konsequent - das erkenne ich an. Ja, auch die Vorgänger haben dick aufgetragen und waren lineare Schießbuden - aber die klicken für mich seinerzeit und auch heute einfach besser als Teil 3. Habe 1 und 2 letztes Jahr mit Genuss durchgespielt.

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Puuh, es ist mindestens 10 Jahre her, dass ich MP1 mehrfach auf dem PC durchgespielt habe. Auf dem nächsten Gerät lief es irgendwie nicht mehr, und ich habe das dann aus den Augen verloren. Diese Folge habe ich mal zum Anlass genommen, mich bei Steam umzuschauen, aber das wird einem (aus Deutschland heraus) in der Tat nicht ganz einfach gemacht. Auf der deutschen Seite von Gamesplanet gibt es Teil 1 und 2 im Bundle, wobei der erste bei mir auf Englisch (muss aber noch gefixt werden, steht bei Steam in der Diskussion) und der zweite auf Deutsch ist. Nachdem ich bei Youtube mal in die deutsche Synchro des ersten Teils reingeschaut habe, fand ich das fast ein wenig schade, aber das ist eine andere Geschichte… Ich freue mich jedenfalls auf den nächsten Durchlauf und hoffe, dass ich mit dem Lizenzkauf nichts illegales gemacht habe…

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Interessant sind die Meinungen hier zu MP3, welches für mich weder ein Max Payne-Spiel ist, noch in den MP Kanon gehört, noch irgendwas bietet, was MP ausmacht, noch ein in irgendeiner Form ein relevantes Spiel ist. Aus meiner Sicht hat MP3 sogar das ganze Franchise getötet.

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Ich habe weder MP2 oder 3 gespielt, aber wenn ich mir den Trailer unten anschaue, habe ich sofort GTA5 Vibes, daher gebe ich dir Recht.

Man kann auch eine Mod für MP1 runterladen, die aus der englischen die deutsche Version macht - gibt zwei Varianten, eine mit deutscher Sprachausgabe und eine bei der nur die Texte auf deutsch sind:

https://www.schote.biz/archiv-sprachdateien-deutschpatches/max-payne-1

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Ich erinnere mich an Max Payne 1 nur als einen einzigen heftigen Rausch. Ein ganz intensives, völlig einfangendes Bullettime-Gemetzel, dass einfach nicht langweilig wurde.
als ich durch wahr, hab ich das Spiel erschöpft zur Seite gelegt und nie wieder gestartet.

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Joa, kann ich als Meinung akzeptieren, aber halt wenig faktenbasiert. Erstmal: MP3 ist super viel über die Jahre diskutiert worden, was es halt einfach relevanter als die meisten Spiele da draußen macht.

Zum Zweiten: MP3 ist wohl allen Daten nach das am zweit besten verkaufte Max Payne. MP2 war ein ziemlicher Rohrkrepierer (meiner Meinung nach zu Recht!), danach musste sich was ändern, wenn da überhaupt noch was kommen soll.

Ich finde persönlich MP2 auch das schlechteste: MP1 ist Pulp ohne polish. MP2 ist Pulp mit polish. Das beißt sich.

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Absolute 10 von 10-Folge! Vielen Dank!
Und das sage ich nicht, weil ich ausnahmsweise mal alle Teile der Reihe, teils sogar mehrfach durchgespielt habe. Normalerweise schmälert die Kenntnis und Wertschätzung eines Spiels oft den Eindruck, den ich von der jeweiligen Stay Forever-Besprechung habe, vielleicht weil ich dann zu viel erwarte. Diese Max Payne-Retrospektive ist aber in Struktur, Detailgrad, Präsentation und Gesamtflow nahezu makellos. Tolle Arbeit!

Als jemand, der sowohl das amerikanische als auch das Hong Kong-Action-Kino der 80er und 90er kannte und liebte, war Max Payne für mich eine Offenbarung. Dabei waren meine Englischkenntnisse noch etwas zu bescheiden für das Spiel.

Es ist jetzt schon wieder viele Jahre her, dass ich die ersten beiden Teile gespielt habe. Doch weil die Diskussion um die Sinnhaftigkeit der Bullet-Time aufkam und wie die Schießereien eigentlich gebalancet sind: Wir haben das im Freundeskreis unter exzessiver Nutzung der Dodge-Moves, Standard-Bullet-Time und Quicksave-Funktion gespielt, um praktisch unversehrt durch jede Situation durchzukommen. Das zeigt mir einerseits, dass das möglich ist, es also keine unfairen Stellen gibt - sofern mich meine Erinnerung nicht trügt. Andererseits denke ich aber auch, dass das eine legitime und vielleicht auch die gewollte Art ist, das Spiel zu spielen, wie eure Ausarbeitung ja teilweise nahelegt. Es fällt damit wohl unter den Begriff Trial & Error, was oft verpönt ist, meiner Meinung nach aber nicht zwangsläufig schlecht sein muss, wenn das Spiel adäquat, sprich frustvermeidend, drumherum gestrickt wurde. Die Commandos-Reihe und all ihre Erben haben auch durchweg ein Trial & Error-Gameplay. Das dauernde Schnellladen wird hier aber praktisch erwartet. Max Payne darf das auch, gerade bei der kurzen Spiellänge.

Als jemand, der damals noch von der ambitionierten Idee beseelt war Filmregisseur zu werden, hab’ ich die Zeitlupe auch ständig genutzt, um selbst Spielszenen so cool wie möglich zu inszenieren, z.B. kurz vor dem Finale in Zeitlupe vom Hochhaus springen. Hatte keinen Sinn. Doch ich hab’ mir dann immer vorgestellt wie das wohl in einem Trailer für einen Actionfilm aussehen würde.

Dass die Bullet-Time, wie Chris meinte, nur ausreichen dürfte, um einen Gegner zu erledigen, kann ich mir kaum vorstellen. Ich will da gar nicht anmaßend sein (manchmal steht selbst der spielerfahrendste Mensch auf dem Schlauch), aber ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht während der Zeitlupe die grafische Rückmeldung einen Gegner erledigt zu haben abgewartet hat, anstatt ausreichend Kugeln „vorauszuschicken“ und bereits den nächsten Feind anzuvisieren. Aber das ist reine Theorie. Wie gesagt, ist lange her.

Ich hab’ mich auch immer gefragt, warum nicht mehr Third-Person-Shooter daraus hervorgegangen sind, welche die Bullet-Time genau so kopiert haben. Alle wenigen Nachahmer waren meist in jeder Hinsicht schlechter. Eure Analyse verdeutlicht aber, dass die Zeitlupe als selbstgenutzte Spielmechanik vermutlich eben diese bestimmte Art von Spielaufbau erfordert, weil sie in einem typischen Shooter, wie wir sie auch heute noch kennen, wohl zu übermächtig oder überflüssig wäre. Das zeigt sich zum Beispiel auch etwas in Max Payne 3, wo sie oft nur nützlich ist, um mehr Zeit zum Zielen zu haben, nicht unbedingt, weil das Spieldesign ihren Einsatz erfordert.
Quicksave/-load war auf Konsolen Anfang der 2000er auch noch nicht so das Ding… und wurde es auch nie. Und einige Jahre später hat die Deckungsmechanik aus Gears of War (oder Kill-Switch, wie man’s nimmt) das Genre dann schließlich nachhaltig bestimmt.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass unsere mediale Prägung die Bullet-Time in einem Spiel mit Aliens oder einem Fantasy-Szenario auch unpassend erscheinen lassen würde. Der „klassische“ Actionfilm ist jedoch nach den 90ern auch mehr oder weniger verschwunden.

Im Zuge der filmischen Genre-Renaissance durch John Wick und Gefährten, könnte man die Mechanik aber eigentlich wieder aufleben lassen. Meiner Meinung nach, gibt es heute wie damals zu wenige (Action)Spiele, die auf (halbwegs) gegenwärtliche, (halbwegs) realistische Szenarien setzen. Deswegen ist Max Payne auch immer noch so ein wertvolles Spiel. Ich bin wahnsinnig gespannt auf die Remakes. Angesichts dessen, dass Remedy ja inzwischen angemerkt haben, alle ihre Spiele seien im selben Universum angelegt, denke ich, dass die fantastischen Elemente wie die Drogentrips, das Durchbrechen der vierten Wand und die mysteriöse Twin Peaks-artige Ingame-Serie darin nochmal einen deutlich höheren Stellenwert bekommen und vielleicht sogar Figuren aus den anderen Spielen eingeflochten werden.
Ich denke jedoch auch, dass Remedy das hauptsächlich macht, um die Spiele ihres Universums alle auf ein ähnliches Niveau zu heben und daraus kein weiteres neues Max Payne folgt. Aber wer weiß, wenn die Remakes gut und erfolgreich werden, inspiriert das andere Entwickler dann doch nochmal auf ähnlichen Pfaden zu wandeln.

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Ich mag so viele echt merkwürdige Spiele, ich habe das faktische bewerten für mich einfach aufgegeben :laughing:

Was mich an MP3 persönlich stark gestört hat: Max Payne hat viel zu viel und viiiiel zu oft wehleidig laut gedacht. Dazu ständig irgendwelche Sequenzen mit verschobenen Fehlfarben. Das sind die einzigen Attribute, die mir heute noch im Kopf zu MP3 geblieben sind. Außerdem fehlte New York und die Nacht.

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Nur falls du MP3 nicht lange gespielt hast: „New York und die Nacht“, die dir fehlen, gibt es im Spiel durchaus in Form eines langen Flashbacks in späteren Levels. Haare übrigens auch :wink:

Ich hate MP3 sogar durchgespielt, aber an den Flashback habe ich mich erst jetzt durch Dich wieder erinnert.

Ich habe Max Payne ja nie gespielt, hatte aber damals schon Bock drauf. Nun ist mein Kartenhaus zusammengefallen, als erwähnt wurde, das die Zeitlupenfunktion gar nicht Spielbestimmend ist und man gar nicht so oft nutzt. Dachte damals, das man das ganze Spiel in Bullet Time verbringt und nur Notfalls normal rumläuft xD

Ich hatte mein Herz dann Jahre später an John Woo: Strangehold verloren, was ja ein spielbarer HK Actioner war. Vom Spielerischen her, war man dann aber wirklich fast nur unter Bullet Time unterwegs. Hach war das spaßig.