War auch bei der GameStar so. Und die aktuelle, letzte, GamePro hat bei der Disc ebenso eine DVD-Seite und eine Datenseite, wird wohl die letzten Jahre genauso Standard gewesen sein.
Nur die Extended Versions und die auf Wende-DVDs – meine Güte, es war so nervig. Das war der Hauptgrund für mich, auf Blu-ray umzusteigen.
Dieser Nervfaktor galt bei mir auch für die Video-CDs, bei denen musste man ja nahezu immer wechseln. Hatte zwar nie eine CDi, aber einen Saturn, der zumindest Video-CDs abspielen konnte (war das Format kompatibel zum CDi?). War daher auch kein Killer-Feature, zumal es gar nicht so einfach war, damals Video-CDs im stationären Handel zu bekommen. Die DVD-Möglichkeiten der PS2 waren da schon deutlich nützlicher. Und selbst die erste PlayStation konnte meiner Erinnerung nach zumindest mal Musik-CDs abspielen. Hatte sie nicht sogar Klang-Presets im Angebot?
Der Multimedia-Gedanke ist imho nie ausgestorben, er hat sich nur transformiert und im Umfang reduziert. Aber eigentlich haben Sony und Microsoft den Gedanken nie komplett verworfen, im schlimmsten Fehlgriff der Geschichte sicherlich mit dem Launch der Xbox One.
Ausgerechnet die Extended Edition von Herr der Ringe kommt auch auf zwei Blu-Rays pro Film
(immerhin nicht zum Wenden)
Stimmt. Ich hab scheinbar immer die Streaming-Versionen genutzt, die mit der Ultraviolet-Digitalkopie kam.
Tolle Sammlung, da fühlt man sich doch gleich Zuhause!
Standardkonforme Video-CDs laufen auf beiden Geräten. Das kurzlebige CD-i-Filmformat (vor der VCD-Standardisierung) dürfte auf dem Saturn nicht laufen.
Ja, das kann sein.
Ich hatte aber zu der Zeit schon eine stattliche DVD Sammlung und habe es nicht eingesehen, alles nochmal zu holen. Bluray habe ich weitgehend übersprungen, heute wird meist gestreamt.
Das war bei der Laser Disc damals auch Standard. Wobei ich den Luxus eines Pioneer CLD 2950 hatte, der hatte eine Autoswitch Funktion: wenn die erste Seite fertig war, hat der Player selbstständig auf die andere Seite gewechselt. Pause war schätzungsweise 20 Sekunden.
Auf eine Seite hatte man ca. 60 min Filmmaterial in LP, sprich pro Disc maximal 2 Stunden. Wenn der Film länger als 2 Stunden war, kam er auf zwei Scheiben. Spätestens hier musste man aufsehen.
Wenn die Disc in SP aufgenommen wurde, da ging max. halbe Stunde pro Seite. Dafür konnte man jedes Frame gestochen scharf darstellen.
Ihr habt es geschafft! Nach dieser Folge ist SFT jetzt DAS Format für mich bei Stay Forever. Was für eine grandiose Folge, mal wieder. Fantastisch recherchiert, strukturiert und trotzdem mit Dynamik im Gespräch erzählt… großartig. Henner ist für mich mittlerweile der MVP des Podcasts.
Das CD-i ist mir persönlich tatsächlich auch in der Fahrschule begegnet. Und bei einem Kumpel dessen Vater Fahrlehrer ist… da haben wir immer mal etwas 7th Guest gespielt, aber ich hab da wenig Erinnerungen daran.
Wow, Gratulation zu dieser Folge! Bezogen auf eure Hörerumfrage steigt damit dieses Format spätestens mit dieser Folge zum informativsten von allen auf, das ich auch dann höre, wenn mich das Thema erstmal nicht so interessiert.
Diesmal hat es das getan, eigentlich, weil ich über diese „Konsole“ abgesehen von zwei Video-Games-Artikeln nie etwas gehört habe, außer dass sie offenbar gescheitert ist. Ich hatte sie in einer Schulbade mit 3DO und sowas abgelegt.
Als ihr dann aber (wie immer) das ganz große Fass aufgemacht hat und daraus im Endeffekt eine Geschichte der Speichermedien von der LP über die MC zur CD-ROM draus gemacht habt, da hat mich das absolut fasziniert. Ich bin erst so ab Anfang der 90er mit all dem Medienkram in Berührung gekommen (Waldorf-Eltern… ) und hole durch Eure Podcasts quasi die kompletten 80er nach und stelle eben fest, dass ich mich da schon ziemlich ins gemachte Nest setzen konnte.
Und mit was für einer Vorlaufzeit das alles passiert ist! An was für langsame Entwicklungen man damals offenbar noch gewohnt war, dass man glaubte, Ende der 70er damit zu beginnen, eine Spezifikation zu verhandeln, die die 90er überdauern sollte!
Ähnlich ging es mir mit eurer Geschichte der 3D-Shutter-Brillen, die ja eigentlich direkt zur Geschichte der VR-Brillen fortgesetzt werden könnte (bitte!).
Und gerade, als ich in dieser Folge gehört habe, was für ein Aufwand das ist, zwischen den Big Playern im Markt einen Industriestandard zu verhandeln und dass das eben nicht immer gelingen muss (und was sagen eigentlich die Kartellbehörden zu sowas?), würd ich mich sehr über eine (oder mehrere) Folgen zu TV-Geräten und -Standards freuen:
Von Schwarzweiß zu Farbe , von PAL/NTSC (und was es davor so gegeben haben mag), über HD zu 4K, von der Antennenbuchse über Scart zu HDMI, von Röhre über Plasma zu LCD, OLED etc. und darüber, wie sich Jahrzehntelang eigentlich nichts getan hat und dann plötzlich alle paar Jahre die Auflösung erhöht wird.
Ob das dann direkten Konsolen-Bezug hat oder nicht, wäre für mich jedenfalls ersmal zweitrangig.
Ich bin jedenfalls froh, dass es das Format gibt und es frei verfügbar ist!
Vielen Dank für das Lob! Ich fand es auch faszinierend, in diese Welt der gescheiterten Datenträgerformate einzutauchen.
Aber auch wenn die Folge für alle frei verfügbar ist: Demnächst gibt’s für Unterstützer noch eine „Wusstet ihr eigentlich …?“-Bonus-Episode mit weiteren Hintergründen. Falls der Werbehinweis gestattet ist
Schon ein paar Tage her, aber zum CD-i hab ich so warme Erinnerungen, dass ich sie teilen möchte.
Als Kind hatte ein Freund meines Vaters so ein Teil und ich war absolut heiß darauf, möglichst jedes Mal mit hin zu fahren, wenn er ihn besucht hat. Spielekonsolen waren in unserem Haushalt verpönt, ich hab zu der Zeit glaube ich noch mit dem Amiga gespielt.
Mein absolutes Highlight war erstmal Battleship. So plump es klingt, das hätte ich stundenlang zocken können. Aus wirren Gründen hat mich auch die Grafik von International Tennis Open ziemlich umgehauen und ich fand auch Hotel Mario tatsächlich ganz gut.
Eine meiner schönsten Erinnerungen ist allerdings, als mein Vater sich das Teil mal ausgeliehen hat und wir zu zweit die gesamte Nacht The 7th Guest durch(!)gezockt haben. So viel Zeit am Stück habe ich weder vor noch nach diesem Abend mit ihm verbracht, vielleicht einer meiner wichtigsten Familienmomente.
In meiner Retro-Sammelphase hab ich mir das Teil dann selbst angeschafft und war einigermaßen schockiert, wie fürchterlich sich die Steuerung anfühlt. Mein Vorsatz, den 7th Guest noch einmal durchzuzocken scheiterte beim ersten Mal am Frust über langsam ladende Animationen und unpräzise Steuerung, beim zweiten Mal an der defekten Gerätebatterie. Dann hab ich den ganzen Mist wieder verkauft und mir ein Let’s Play angeschaut.
Das CD-i ist schrecklich gealtert und hat sich als Spieleplattform mit FMV auf das am schrecklichsten gealterte Genre spezialisiert. Die einhändig bedienbare Fernbedienung, die ich früher mega cool fand, ist auch einfach kein Controller - Wie die Folge uns gelehrt hat, hat Phillips hier echt alles getan, um zu verhindern, dass das Gerät ein Erfolg wird.
Aber trottzdem… ich kann nicht anders als der alten Kiste ein paar Tränen nachzuweinen…
Sehr schöne Folge; hab mich gefreut, mehr über dieses in meiner Kindheit nur im MediaMarkt beäugte Gerät zu erfahren.
Und auch ich hatte so eines in der Fahrschule – und bin damit anscheinend ja kein Einzelfall. Das war so 2000 rum und daher deutlich nach der eigentlichen Lebenszeit der Konsole. Und daher habe ich mich immer gefragt: WARUM gab es die in der Fahrschule bzw.: WARUM wurde diese Software ausgerechnet für diese Plattform entwickelt? Ihr stellt ja im Podcast dar, daß das eine einigermaßen komplizierte/teuere Entwicklungsplattform war. Und selbst als man PCs dafür nutzen konnte, dürften doch Entwickler für diese Plattform eine Ecke seltener und teurer gewesen sein als die um diese Zeit doch schon etablierte Lösung Macromind/-media Director für Win/Mac. Mastering der Disks vermutlich auch.
Eigentlich kann ich mir nur vorstellen, daß irgendwer mit OS-9–Kenntnissen einen Haufen Player von Philips im Ausverkauf für’n Appel und 'n Ei geschossen hat und dann profitabel ein Bundle aus selbstentwickelter Software und Hardware anbieten konnte. Aber ich würde mich freuen, wenn Ihr eine definitive Antwort liefern könnt, was die Geräte in die Fahrschulen verschlagen hat.
Ich kann da auch nur mutmaßen. Es fuchst mich, dass mir nicht mehr einfallen will, ob es in meiner Fahrschule (auch 2000) ein CDi gab. Verwendung fand es jedenfalls keine.
Aber in der Ausbildung, in der Schule, wissen wir ja alle noch, gab es haufenweise 80er VHS Lehrmittel.
Vielleicht hat sich das einfach angeboten, dass da ein Medium kam, das in der Lage ist, gezielt Videoclips abzuspielen, mit Menü usw. und damit der VHS deutlich überlegen war.
Dann wird so ein Gerät ja auch für längeren Einsatz angeschafft und über Jahre abgeschrieben. Ich finde es im Nachhinein rein gar nicht verwunderlich.
Da kam wohl einfach alles passend zusammen. Und dann hat sich das vermutlich noch in der Branche rumgesprochen - wie auch alle Fahrlehrer Fans vom Angelsport sind (kann das biiitte mal einer bestätigen ich habe das in einem Dutzend Fällen wirklich überregional erlebt, dass die im 2. Satz schon beim Fischen landen).
Ich denke auch, dass das die beiden wesentlichen Faktoren waren: In den frühen Neunzigern gab es für solch eine Aufgabe kaum brauchbare Alternativen zu CD-i - VHS ist ja nicht interaktiv und viel umständlicher zu handhaben; ein Video-tauglicher PC war noch sehr teuer, nicht so leicht an den Fernseher anzuschließen und nicht mit einer Fernbedienung zu steuern. Und wenn sich eine Fahrschule erst mal für CD-i entschieden hatte, gab es in den Folgejahren keinen Grund für einen Wechsel, es kamen ja laufend aktualisierte CDs raus.
Erneut eine wunderbare Folge. Wie schon andere hier vermerkt haben, ist SFT spätestens jetzt DAS Format schlechthin aus dem Stay Forever-Kosmos für mich. Und ich bin wahrlich kein Techniknerd.
Ich bin nun auch endlich durch (aktuell kann ich podcast nur in relativ kleinen Dosen konsumieren). Ein paar Gedanken will ich gerne mit euch teilen.
Interessant finde ich, wie lange Philips an dem Produkt festgehalten hat (vor allem in hinblick auf den 3. Absatz). Warum keine Weiterentwicklung passiert ist, ist eventuell auch auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns zu schieben. Ich hab gelesen, das die Anfangs der 90er ums Überleben gekämpft haben und viele Stellen abbauen wollten. Keine Ahnung inwieweit das darauf Einfluss hatte, ich bin da auch nicht tiefer rein gekommen als in einen Spiegelartikel aus dem Jahr.
Zu den Rainbow Books ist mein Gefühl, das bis auf das Red Book, Yellow Book den CD Standard nur spezialisiert haben um proprietäre Formate zu schaffen wobei nichts wirklich neues dazu kommt, abgesehen von Enhanced CD die Audio und Daten auf einer Scheibe erlaubt. CDi bietet nach meinem Verständnis auch nichts was CDROM nicht mit entsprechender Software auch konnte, wie ja der ganze PC Softwaremarkt später gezeigt hat. Da fehlte dann einfach das Alleinstellungsmerkmal.
Als letzten Punkt möchte ich mal die interessante und auch traurige Firmengeschichte von Philips ansprechen. Ich hatte da vor ein paar Monaten ein Youtube Video gesehen, das die in der Vergangenheit immer wieder in Krisenzeiten Geschäftsbereiche abgeworfen haben, danach aber florierten. Angefangen bei der Halbleiterindustrie. Philips war Mitgründer der Joint Venture ASML und TSMCE. Aus der ersten sind sie ausgestiegen, die zweite haben sie mit Abstoßen des Halbleiter Geschäfts (heute als Firma NXP laufend) mit abgegeben. Aber auch viele Produkte wo Philips draufsteht werden nur noch unter Lizenz produziert, wie die Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik oder die Hue Produkte. Ich fand das in der Summe ganz schön krass.
Oh ja, das erwähnen wir in der Folge auch: Rund um das Jahr 1990 baute Philips weltweit 50.000 Stellen ab. Nur die Unterhaltungselektronik lief noch profitabel, als Hoffnungsträger galten zwei neue Produkte: DCC und CD-i. Vor diesem Hintergrund kann ich die Verbissenheit verstehen, mit der sie versuchten, das Projekt zum Erfolg zu führen - und es gab ja auch (anfangs) eine Weiterentwicklung in Form des FMV-Moduls. Aber als es Zeit geworden wäre für einen echten Nachfolger, hatte sich schon gezeigt, was Du auch schreibst: Die CD-ROM via PC hatte den Markt erobert.
Aber das war in den späten Achtzigerjahren noch nicht absehbar, daher finde ich nicht, dass man Philips hier einen Vorwurf machen kann. Andere haben sich ebenfalls an spieletauglichen, CD-basierten Multimedia-Geräten versucht, etwa Commodore, Sony (deren ursprüngliches PlayStation-Konzept noch stärker in Richtung Multimedia-Maschine ging, wenn auch mit SNES-Modulschacht) oder auch Apple und Bandai mit ihrem Mac-basierten Pippin-Projekt.
Nein, einen Vorwurf wollte ich denen auch nicht machen, ich hoffe das kam nicht so rüber.
Irgendwie war diese Vision die CD als Trägermedium für Bildungs- und Unterhaltungsinhalte (ich nehme nicht das böse M-Wort in den Mund) ja richtig. Aber es fehlten eben die Erfahrungen. Und Geräte dafür ins Wohnzimmer zu bringen hat ja nicht mal Microsoft (PC im Wohnzimmer) hinbekommen. Von daher ist das Konzept aus einer Perspektive der späten 80er der Pfad schon Ok.
Heute weiß man ja das selbst heute alles was keine Spielekonsole ist, oder auch nur etwas abweicht keinen guten Stand hat. War es nicht die Xbox One Präsentation? Da haben sie damals bei der Präsentation ganz viel Streaming, social media (das multi media der 2010er) und vor allem DRM gepitcht. Und Gaming bewusst oder unbewusst aus dem Fokus gerutscht. Danach gab es einen shitstorm sondergleichen, Microsoft ist zurück gerudert aber im Endeffekt hat Microsoft in der Generation deutlich Federn gelassen (ich weiß nicht ob es da einen Zusammenhang gibt, aber in meiner Wahrnehmung schwang bei der One immer etwas negatives mit).
Ich würde das CD-i gerne mögen. Nur contentseitig ist es halt alles so mittelmäßig umgesetzt.
Trotzdem war die Folge wie immer sehr unterhaltsam. Ich habe wieder viel gelernt. Von daher kann ich zumindest Gunnar und dir attestieren: Alles richtig gemacht, es fällt mir leicht euch zu mögen
Keineswegs, das bezog ich gar nicht auf Deine Aussagen
Vielen Dank für das Lob!