Podcast Empfehlungen

Naja, es ist manchmal gut eine allgemein gültige Meinung zu challangen - aber man sollte zwischendurch auch mal was Anderes machen und ein bisschen Substanz liefern :wink:

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Ich reagiere irgendwie empfindlich auf Kritik nach dem Motto „das hab ich ja schon dutzende male besser gesehen bei xy“ das reicht mir nicht mehr

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Vielen rechts-konservativen Gamern sind seine Meinungen und Themen wohl zu „woke“. Stichwort Sklaverei und Anno 1800…
Bei mir hängt’s bei Dom Schott stark vom Thema ab. Als ich noch Unterstützer von The Pod war, fand ich zum Beispiel die Spaziergänge durch Spielwelten oder die Dark-Souls Diaries ganz fantastisch. Er hat häufig einen interessanten, außergewöhnlichen Blick auf Spiele und ihre Welten.
Ich finde es für die deutsche Gaming-Kultur auch bereichernd, dass bei seinem eigenen Projekt OK Cool viele unbekannte Entwickler:innen zu Wort kommen, aber da habe ich an deutschen Indie-Spielen nicht genug Interesse, um das immer zu hören.

Du kannst machen, was du willst. Ich darf aber auch meine Meinung teilen, dass ich das in der Art und Weise unangebracht fand. Die Gaming-Community ist nicht gerade inklusiv, hat man gerade mal wieder auch beim Thema Stimme gesehen: Die neue Stimme von Ada Wong hat tausende Hass-Kommentare bekommen.
Und nein, damit unterstelle ich dir jetzt keine Hass-Kommentare.
Jedoch fände ich einen achtsamen Umgang miteinander schön. Gerade, wenn man nicht entrückte Hollywoodstars unproduktiv kritisiert sondern „kleine“ Podcaster, die vielleicht sogar mitlesen.

Nee, du, sorry, aus dem Fanboy-Alter bin ich raus. Ich finde die genannten Podcaster bzw. ihre Projekte auch nicht toll genug, um sie aktuell monetär zu unterstützen.

Zu Befehl! Hab intensiv drüber nachgedacht, warum hier sonst niemand etwas sagt, und bin folgerichtig zu dem Schluß gekommen, dass ich hier im Forum die einzige moralische Instanz bin :wink:

Bin linksliberal und meine, dass die Sklaverei der FNZ ein zu gewichtiges Thema ist um sie in einem Spiel wie Anno zu behandeln. Wir Deutschen sollten eh weniger über die FNZ sprechen und mit den Finger über den Teich deuten und vielleicht ein bisschen mehr über Südwest- und Südostafrika nachdenken. Daher war diese Debatte für mich immer eine Diskussion vieler guter Intentionen in einem uninformierten Umfeld.

Ganz ab davon: Ich messe Computerspielen noch immer nicht die Relevanz zu gesellschaftliche Themen wirksam aufzuarbeiten. Ein paar Achtungserfolge im kleinen Segment beweisen da wenig im Sinne von AAA - und ehrlich - der Respekt vor der Geschichte gebietet es, dass man sich dem ernsthaft widmet und nicht in einer spaßigen, kleinen Klicksimulation. Da kann die Szene der Kultur-Gamer so viele Ambitionen haben wie sie will.

Wir driften jetzt hier wirklich ein wenig ab….

Aber: entscheidend ist doch nicht der Anspruch der Spiele, sondern, dass sie dennoch das Geschichtsbewusstsein in der Gesellschaft beeinflussen .

Um mal zurück zum Thema zu kommen (aber auch bei Geschichtsaufarbeitung zu bleiben):

Neben dem schon mehrfach genannten „Serial“ / „This American Life“ hier die beiden (meinem Geschmack nach) best gemachten Podcasts:

Revisionist History“ und „Against the Rules“ beide betrachten vermeintlich bekanntes mit neuen Augen. Zum reinhören empfehle ich die frühen Folgen (die neueren Folgen sind aktuell eher Ausflüge in andere Podcasts).

Persönliche Lieblinge wären dann noch „99% Invisible“ (Reportagen rund um das Thema Design) und „Cautionary Tales“ (Geschichten von großen und kleinen Unglücken und den oft überraschenden Gründen).

Auf Deutsch kann ich leider wirklich nur Stay Forever uneingeschränkt empfehlen :laughing:

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Naja, dass es sich um eine bonbonfarbende Fantasiewelt mit historischen Inspirationen aus der Realwelt handelt kann man auch ohne viel Intelligenz und Bildung erkennen. Lustig, dass sich das angeblich „linke“ Spektrum hinter dieser Kritik konservativer Motive wie dem Geschichtsbewusstsein bemüht. Das führt die gesamte Diskussion per se ad absurdum.

Ich weiß nicht, das finde ich jetzt etwas zu kurz gedacht. Zwischen „Geschichte von Videospielen lernen“ und „spaßige, kleine Klicksimulation“ gibt es ja noch ein breites Spektrum an Dingen, die ein Videospiel erreichen kann. Da fällt für mich eben das Erzeugen von Interesse/Bewusstsein dazu. Bei mir persönlich hat schon so manches Spiel Interesse an bestimmten Themen erweckt, woraufhin ich mich selbstständig näher damit befasst habe. Diese Spiele haben mir also nicht unbedingt ein hochkomplexes, realitätsnahes Geschichtswissen vermittelt - sie haben es aber wohl geschafft, dass ich mir dieses Wissen anschließend aneignen wollte.

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Äh, Retro … hm. Gute Frage. Kommt darauf an was für Dich „retro“ ist.
Die Dark Souls Diaries und den Mass Effect Legendary Edition Marathon (Mass Effect Madness) habe ich ganz gerne gehört. Die Bloodborne Diaries habe ich nicht zu Ende gehört. Das waren mir einfach irgendwann zu viele Folgen und zu wenig Inhalt bzw. mehr Entertainment als inhaltlich tiefgründige Spielebesprechung.

Ich höre einige Formate von The Pod gar nicht, weil mir die Themen nicht zusagen und viele der Spielebesprechungen erweisen sich für mich auch als uninteressant. Ich höre in die Folgen dann häufig nur rein, bis ich sicher bin, dass das Spiel mich nicht interessieren wird.

Eine uneingeschränkte Empfehlung würde ich deshalb für alle Inhalte nicht aussprechen. Das Angebot von The Pod ist aber ja schon lange sehr breit. Es ist jede Woche wenigstens eine Folge dabei, die ich gerne höre. Und darauf bezogen gilt, dass ich den Podcastern dann gerne zuhöre.
Manchmal bin ich von den Herren dort aber auch genervt, aufgrund diverser Eigenarten. Das bewegt sich für mich persönlich aber noch in einem OKen Rahmen.

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Noch was zu Dom Schott. Ich will ehrlich sein, ich habe mich anfangs auch nicht mit seiner Art und seinem Blickwinkel anfreunden können. Aus Doms Umfrageauswertungs-Podcastfolgen weiß ich, dass ich nicht der einzige Hörer seines Podcasts mit dieser „Historie“ bin.
Zum einen hat er seinen Blickwinkel und seine Offenheit (ein anderer Begriff fällt mir gerade nicht ein, um seine besondere Art und Weise zu beschreiben, was ich aber ganz positiv meine) inzwischen nach meiner Beobachtung etwas mainstreamiger ausgerichtet, wenn ich einen Vergleich zu seinen ersten Folgen bei The Pod ziehe.
Zum Anderen habe ich mit der Zeit gemerkt, dass ich seinen oft besonderen/anderen Blickwinkel in der Auseinadersetzung mit Spielen, Spieleentwicklung und Journlismus zu schätzen weiß. Ich meine, dass ich (ohne mich in dem Bereich je professionell verdingt zu haben) ein ziemlich breites Wissen und eine recht abgeklärte Meinung über Computerspiele habe. Dom’s Haltung, die ich anfangs abgelehnt habe, hat es mir ermöglicht ein für mich als abgeklärt betrachtetes Thema noch einmal von einem ganz anderen Blickwinkel zu sehen, den ich sonst nicht hätte einnehmen können.
Das ist etwas, was ich wirklich sehr zu schätzen weiß. Es hat mir bei der Reflexion des ganzen Themas Gaming sehr geholfen und mir gezeigt, dass mein Blickwinkel im Laufe der Zeit zu festgefahren wurde. In gewisser Hinsicht hat mich das sogar persönlich weiter gebracht. Dabei übertreibe ich nicht.

Auf Dom möchte ich deshalb nichts kommen lassen. Er macht SEIN Ding gemessen an der Dauer und der Erfolgsquote sehr gut. Das verdient auch schon deshalb Respekt, selbst wenn man ihn nicht hört.

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Kann deinem Beitrag leider inhaltlich so gar nicht folgen; ich verstehe nicht, was du sagen willst.

Nur um das mal klarzustellen, ich bin hier nicht normativ unterwegs…
Und „Geschichtsbewusstsein“ hat nichts konservativess an sich - das ist einfach ein Fachbegriff- ist nämlich ein eigenes Forschungsfeld - das der Geschichtsdidaktik.

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Danke für den Tipp. Ich habe mir inzwischen die ersten beiden Folgen angehört. Folge 1 fand ich klasse. Bei Folge 2 torpediert (ich überspitze jetzt absichtlich etwas) der eine Podcaster die Erklärung/den Vortrag des anderen innerhalb der ersten Podcasthälfte ständig mit schlechten Witzen. Das fand ich leicht fremdschämig (Stichwort: David Hasselhoff singt an Stelle von „Freedom“ „I am looking for Liberty“; es ging tlw. um die Fort-/Entwicklung von Sprache).
Geht das in den folgenden Epsioden des Podcasts so weiter oder war das nur eine Ausnahme?

Insbesondere wenn man ideologiekritisch vom „falschen Geschichtsbewusstsein“ spricht, ist es das Gegenteil von „konservativ.“

Natürlich ist die Spanne breiter. Assassins Creed kommt „aus dem gleichen Hause“ und bietet über seine Discovery Touren sehr viele Möglichkeiten sich etwas in Geschichte einzuarbeiten. Es gibt eine Tonne Videos bei denen Historiker fasziniert auf die eine oder andere Nachbildung von griechischer Architektur in Odyssey blicken. Trotzdem spielt die Reihe in einer fiktiven Welt und führt einige historische Figuren ins Lächerliche. Ich mag das total. :wink:

Es mag auch das ein oder andere kleine Spiel in der Nische geben, dass noch stärker in historische Gegebenheiten einsteigt. Die Frage ist inwiefern dann aber teilweise noch ein „Spiel“ übrigbleibt wenn wir uns von Geschichte als Thema hin zum Zweck bewegen. Natürlich dürfen solche Spiele auch gemacht und bespielt werden…

Aber eben auch bonbonfarbende Annos mit einem platten Geschichtsthema ohne historischen Tiefang.

Ich glaube man muss zwischen „falsch“ im Sinne von wir haben als Gesellschaft ein falsches Verständnis von Geschichte und müssen einen konservativen Wert revidieren und Verfälschend im Sinne von wir verfälschen ein tradiertes, auf die Geschichte projiziertes Glaubensbild, unterscheiden.

Ich bezweifle ernsthaft, dass jemand der glaubt die Sklaverei in der FNZ hätte es nicht gegeben durch Anno 1800 bekehrt werden kann. Ich bezweifle auch, dass sich jemand durch die Darstellung einer Welt, die eindeutig nicht unsere ist, zu dem Glauben verleitet führen könnte, dass es besagte Leiden nie gegeben hätte. Computerspiele sollten nicht den generellen Auftrag haben Weltanschauungen zu berichtigen oder zu reflektieren. Das heißt nicht, dass sie diesen Auftrag ablehnen müssen wenn sie ihn annehmen wollen.

Ich habe diese Diskussion hier ja schonmal an anderer Stelle geführt, ich wollte nur den Begriff des „Geschichtsbewusstseins“ retten, der eben gerade nicht konservativ ist, sondern das historische Gewordensein der Gegenwart betont. Es gibt diesen schönen Klassiker aus der Geschichtsdidaktik, der ist natürlich sehr lang, aber Abschnitt 2 („Dimensionierung“) kann man gut lesen und durchaus auf Computerspiele beziehen: https://www.sowi-online.de/book/export/html/774

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Ich bin ja bei dir, wenn du die Meinung vertrittst, dass Spiele einen spielerischen Zugang haben dürfen. Und ich bin ganz sicher dagegen, dass am Ende eine Zensurbehörde Computerspiele auf „historische Akkuratheit“ prüft….

Es ging mir nur darum, dass Spiele natürlich wie alle Medien unsere Idee von der Geschichte beeinflussen- vielleicht nicht unbedingt ob es Sklaverei gab oder nicht - vielleicht eher, was wir unter Sklaverei verstehen oder wie die Sklaverei aussieht

Anekdoteisch: Ich hatte mal einen Schüler, der fragte, ob es denn vielleicht wirklich eine Assassinen Gruppe verantwortlich war für…

Ich glaube an diesem Punkt kommen wir eher zusammen. Assassins Creed ist ja auch in fiktives Szenario - aber als solches wesentlich schwieriger zu erkennen. Wobei das Unterscheiden von Fiktion und Realität eine generelle Herausforderung im Medienkonsum ist wenn wir uns moderne Herausforderungen wie Fake News anschauen. Arte hat eine nette Serie mit dem Titel „Fake News“ in der russische Kriegspropaganda erklärt wird. Was dort über mediale Kanäle als Realitätsdarstellung verkauft wird rollt einem die Zehennägel hoch.

Am Ende ist AC aber auch eine Fiktion (steht ja auch im Anfangstext wenn man das Spiel startet) und Anno eben auch. Ich wäre komplett auf Seiten der Kritiker wenn Anno den Anspruch heben würde historisch akkurat zu sein oder echte Geschichte und soziale Verhältnisse abzubilden.

Mein lieber Scholli, jetzt geht es aber rund hier!
Die Aussage von SaRahK mit Hass-Kommentaren und dem orchestrierten Fertigmachen einer Synchronsprecherin in eine Reihe zu stellen finde ich wirklich schwierig.

Meiner persönlichen Meinung nach, geht es um zwei unterschiedliche Sachen:
Eine Meinungsäußerung und einen persönlichen Angriff.

Dass man eine Stimme nicht packt und man deswegen einen Podcast nicht hören kann ist eine völlig legitime Meinungsäußerung.

Nicht legitim wäre es wenn man einen Podcaster wegen seiner Stimme persönlich angreift.

Zwischen „Ich persönlich pack die Stimme von Anonymus Schmanonymus nicht, deswegen höre ich seine Podcasts nicht.“ und „Anonymus Schmanonymus hat eine unerträgliche Stimme und sollte sofort aufhören Podcasts zu machen!“ würde beispielsweise diese Grenze verlaufen.

Ich kann an der Aussage einfach nichts erkennen, was über eine persönliche Meinungsäußerung hinausgeht. Kein Bashing, kein Mobbing und ganz sicher keine Nähe zu Hasskommentaren.

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Kennst du vom Deutschlandfunk Die Lange Nacht? Das ist vielleicht kein Podcast im strengen Sinne, aber wenn man offen für das jeweilige Thema ist, dann ist das ein Genuss. Die kann man sich über die DLF-App runterladen, die Folgen verschwinden allerdings nach einer gewissen Zeit, ich vermute wegen der Lizenzen für die Musik und die Literatur.

Wohlstand für alle habe ich auch heute mal wieder gehört und hatte mit notiert, heute hier zu empfehlen. Aber das hast du ja schon, von daher +1 von meiner Seite. Gunnar und ein paar andere haben ja hier bereits nach deutschsprachigen Podcasts gefragt, in denen nicht (unvorbereitet) rumgelabert wird. Das ist definitiv hier nicht der Fall. Sprachlich finde ich die Podcaster auch sehr begabt. Lernen kann man hier auch viel, wie ich finde.

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