Schöne Box Arts

passend zum Thema- beim Obscuritory gab es vor ein paar Jahren übrigens einen netten Artikel zu den Arbeiten des Packungsdesigners Hock Wah Yeo:

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Das „Prince of Persia“-Cover habe ich erstmal beim allsonntäglichen „Boxart-Brawl“ auf Nintendolife gesehen. Finde das auch ganz großartig. Vielleicht etwas überladen, aber dennoch homogen, individuell, mystisch und ästhetisch.

Bei „Secret of Mana“ finde ich den Vergleich eigentlich sehr spannend. In meinen Augen dürfen die nebeneinander existieren. Das japanische Hochkantoriginal vermittelt deutlicher die gewaltige Majästetik des Manabaums und macht ihn zu einem weiteren „Charakter“ auf dem Bild. Die „reingezoomte“ Alternative wirkt aber nicht minder episch, weil es eher nach riesigem, gleichzeitig bedrohlichem wie märchenhaftem Wald aussieht. Hat auf mich jedenfalls seit jeher Eindruck hinterlassen.

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Das Last Ninja wollte ich auch nehmen! - hab aber nen Rückzieher gemacht, da ich persönlich nur den zweiten Teil gespielt hab und da ist das Boxart nicht so bemerkenswert.

Last Ninja II Ist auch für mich ein Titel für die Musikfolgen. Es gibt auf SID wenige (für mich persönlich gar keine) die den Soundtrack toppen könnten. Aber das hier ist kein Thema für intensivere SID Schwärmerei.

Aber weils gut passt - das Schwarzthema ist auch hier bei der EU Version von GTA 1 überragend gut getroffen - es tut genau, was es zeigen will: filmhaft und erwachsen.

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Ich liebe das Überladene vieler japanischer Artworks, sie sind Meister der Collage und in der Lage auch große Mengen an Figuren toll zu inszenieren - während es bei uns oft nur freigestelltes Stockartwork in lustloser Kombination gab, gehört das Verpackungsdesign in Japan zum Gesamtprozess als integraler Bestandteil dazu. Eine nicht zu unterschätzende Kunstform, wie einige wirklich grässliche Re-Releases von Limited Run oder Strictly Games fast wöchentlich beweisen.

Zum Thema Mana - für mich entwertet das Reinpressen dieses Motivs in das SNES Layout-Template viel vom Zauber. Der Ausschnitt an sich ist schon in Ordnung und ich gehe auch mit deiner Beschreibung der Eindrücklichkeit mit - aber der Rest (Trauerränder, Featureaufzählung usw. usf.) zieht die Wirkung doch deutlich runter. Hier wäre Mut zum minimalistischen Ansatz des Originals auch im Querformat begrüßenswert gewesen. Aber scheinbar dem normalen Spielekäufer nicht zumutbar.

Da haben die alten Big Boxen für Heimcomputer und PC den Heimkonsolen im Westen auch einiges voraus, dank des Mutes die Artworks störungsfrei abzubilden (zumindest in der Erstauflage) - auf Heimkonsole musste ja leider alles in mehr (Game Boy) oder weniger (Sega Genesis) gelungene Rahmen passen und das killt oft den ganzen Impact von wirklich tollen Werken - wenn nicht gleich zu minderer Qualität in Form von neuen Bildern Untalentierter gegriffen wird. Aber in diesem Thread soll es ja nicht um die Ausfälle gehen.

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Schön gesagt. Ich stehe auch total auf Details und stimme dir weitestgehend zu. Schmachtendes Durchblättern der Cover-Art-Bücher von Bitmap Books bekräftigen deine Aussagen auch nur. In meiner Erinnerung hatte ich allerdings auch oft das Gefühl, dass japanische Boxart gerne mal mit Schriftzeichen zugekleistert ist, was sicher auch viel mit Feature-Auflistung zu tun hat. Vielleicht verwechsle ich das aber auch mit chinesischen Filmplakaten.

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Du hast natürlich Recht, die japanischen Packungen kommen auch nicht ohne Schrift aus und es gibt genug Beispiele weniger gelungener Designs (auch wenn ich die durchschnittliche Qualität höher einschätzen würde) - für mich als Westler hat das aber einen spannenden Vorteil: Ich nehme die Schriftzeichen gar nicht vordergründig als Schrift wahr, sondern eher als weitere grafische Elemente die das Design unterstützen. Bei dem SoM-Cover oben finde ich den Titel in Schriftzeichen unglaublich sexy und mag auch sehr wie das gesetzt wurde und ich liebe es auch wenn Westtitel noch einmal die japanische Übersetzung mitgeliefert bekommt wie auf dem PoP-Cover (Designers Republic hat das ja auch aufgegriffen für ihr technoides Zukunftsdesign).

Vielleicht ist es albern, aber für mich hat das auch was Cyberpunkiges - ich bin da mental irgendwo in den Welten von Akira, Blade Runner und Shadowrun - wo diese Vermischung West/Ost ja auch ganz stark vorkommt.

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Ich liebe die Kunstwerke von Ayami Kojima für die Castlevania-Reihe.
Die leicht weiblichen Züge der Helden (irgendwo zwischen mysteriös, verzaubernd und melancholisch) die mich stark an visual kei erinnern, der übertriebene Gothic-Kitsch, der hohe Detailgrad und diese düster-schöne Stimmung sind ganz großartig. Dabei wirken die Figuren mitnichten schwächlich, im Gegenteil - die Belmonts haben alle diesen Eifer im Blick, die Frauen wirken teilsweise wie Porzelanpuppen mit leerem Blick andere wie regelrechte Maneater, die jungen Vampire sind sich ihrer Mächte und Anziehungskraft bewusst und haben entsprechende Ausdrücke der Überlegenheit/Überheblichkeit drauf - alles ganz weit weg vom Lendenschurzbarbaren Simon Belmont.

Diese Annäherung ans Thema Vampir (perfektioniert in Vampire Hunter D: Bloodlust = bester Vampirfilm ever) finde ich viel spannender als die „einfach nur blutsaugende Monster“-Variante, wo Graf Dracula oft nur ein klassisches Hammerfilm- bzw. Universal-Monster ist oder in neueren Auslegungen eine monströse Fledermausmenschhybridkreatur aber letztlich doch nur überdimensionierter Moskito. Auch in der World of Darkness bzw. den allgemeinen 90ern gab es ja diesen Trend weg vom klassischen Ungeheuer hin zu einer vielschichtigeren Figur und Kojima dreht bei ihren Arbeiten die Gruftie-Regler auf Anschlag. Geschmacklich sicherlich alles andere als neutral, aber das Können dieser Frau ist unbestritten und die Ausstrahlung einiger ihrer Figuren sucht ihresgleichen.

Gerade Kojimas Debüt um Symphony of the Night halte ich für eines der tollsten Cover der Playstation-Ära - Alucard für mich persönlich eh eine der wichtigsten Spielfiguren aus der Zeit, einfach sooooo cool (das Spiel ja außerdem auch eines der großartigsten Spiele überhaupt). Aber auch die GBA-Ableger und die Art für Chronicles (für mich ihr Meisterstück wenn es um Boxart geht) wirken extrem gut wenn man sie live in den Händen hält. Aber auch spätere Werke wie das Cover für den PSP-Ableger sind imo genial.

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Ach, mir geht es bei The Last Ninja ähnlich. Kenne da eigentlich auch nur das Box Art vom ersten Teil sowie den grandiosen Soundtrack vom zweiten Teil :slight_smile:

Das Artwork von GTA finde ich auch großartig. Generell mag ich die Art der Cover der Reihe sehr gerne. Mein Favorit der Reihe ist Vice City. Dieser kitschige Miami Vice-Stil der 80er wurde einfach perfekt getroffen :smiley:

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Hach, du sprichst mir aus der Seele mit der Begeisterung für japanische Packungsmotive von Konsolentiteln :smiley:

Finde diese Unterschiede zwischen dem westlichen Artwork und dem japanischen Artwork bei einem Konsolenspiel sehr interessant. Die westliche Version ist oft mehr auf Features und Informationen ausgerichtet, z. B. das 3D-Modell auf dem westlichen Packungsmotiv von Panzer Dragoon oder die Feature-Liste bei Secret of Mana. Auch wird die Plattform gefühlt etwas mehr hervorgehoben (womöglich um Fehlkäufe stärker vorzubeugen).

Mir ist daher auch die dunkelgrüne Box von Majora’s Mask positiv in Erinnerung geblieben. Diese hat sich von den typischen N64-Spielen mit schwarzen Rändern und Artwork in der Mitte angenehm abgehoben. Das Design der Box finde ich zudem heute noch sehr ansprechend, z. B. wurde die titelgebende Maske gut in den Titel des Spiels eingebunden. Auch das dezente Motiv im Hintergrund sowie die teils goldene Schrift gefallen mir gut.

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Ich versuche die Faszination für diese überladenen japanischen Artworks zu vestehen. Oft stehe ich auf dem Weg zur Comic- in der Mangabteilung. Photoshop-Filter, Schein-nach-außen-Effekte etc. etc. Ich würde sogar behaupten, dass Pornofilmcovergestaltung und Manga-Cover ähnliche Stilmittel aus dem Grafikbaukasten verwenden. Was im westlichen Kontext oft als schlechte Gestaltung gesehen wird, ist hier sozusagen ein Muss. Kann aber auch sein, dass Kanji-Typografie anderen Regeln folgt.

Naja, Japanische Artworks sehen einfach mal 1000x besser aus als alles aus dem Westen. Im Westen sieht immer alles so ernst aus, selbst die lustigen Dinge sind da eher bieder. Japan ist einfach viel verspielter und alles schöner, viel mehr Details. Einfach sympathischer. Die machen halt alles richtig.

Deswegen nervt mich auch, wenn japanische Hersteller heutzutage versuchen ihre Spiele westlicher zu machen, das ist doch eine Verschlechterung.

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Wirklich interessanter Artikel. Danke für die Empfehlung! :slight_smile:

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Würde eher das Gegenteil sagen. Bestimmte Kunstformen der Japaner vielleicht. Japan selbst ist ganz schön bieder. Vielleicht schafft sich das so, die unterdrückte Sexualität, ein Ventil.

Ich kann persönlich sowohl bei „westlichen“ als auch bei japanischen Covern echte Perlen entdecken; würde mich grundsätzlich geschmacklich eher dem Minimalismus zuschreiben - besonders in meinem eigenen Artdirektions-Dasein, kann aber maximalistischen Designs gerade im japanischen Bereich häufig durchaus was abgewinnen.

Gibt bei Letzterem jedoch ebenfalls echt tolle minimalistische Arbeiten (muss noch ein gutes Beispiel finden…) - abseits von Photoshopfilter-Exzessen - wo gerade die Typografie wunderbar als Bild- und Gestaltungsmittel eingesetzt wird.

Hier jetzt erstmal kein wirklich gutes Beispiel dafür, aber: Yoji Shinkawa’s Illustrationen für die Metal Gear Solid Reihe mag ich auch gerne :slight_smile:

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Spreche hier nur von der Darstellung

Das erinnert vom Strich her ein wenig an Jim Lee, aber irgendwie auch an Lee Bermejo, dem frühen Bermejo in Joker z.B.

Ein paar minimalistische Cover die mir direkt einfallen:


Dark Spire


SegaGaGa


Kurushi / Intelligent Cube

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Final Fantasy VII


Donkey Kong auf Famicom (stellvertretend für einen Großteil der First Wave Releases die alle diesen coolen Look haben)


Art of Fighting

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Golden Axe (PC-Engine)


Kirby Fun Pak


Super Street Fighter II X - schon ein bisschen was los, aber die Idee mit dem Roster und im roten X steht der geheime „Großmeister“ Gouki (aka Akuma) ist schon geil (und ich liebe diese Skizzen einfach so sehr, das war peak Street Fighter imho)


Final Fight Guy


Bomberman


Pepsiman


Incredible Crisis


Dino Crisis


BioHazard aka Resident Evil


Kengo 3


Crazy Taxi

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Seaman



Mortal Kombat 1&2 - sind natürlich auch die Westcover ABER die Schriftzeichen werten das IMO nochmal auf, weil sie diesem ganzen (leicht trashigen) Asia-Flair der Spiele noch einmal eine zusätzliche Ebene Authentizität liefern. Mk2 btw bestes Mortal Kombat Cover. Der Gewitterhintergrund und das das Drachenlogo = unendlich geil.

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Vib Ribbon

Gibt sicherlich noch viele weitere Beispiele, gerade auch jüngeren Datums - da bin ich allerdings nicht so bewandert.

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Bermejo war mir zwar ein Begriff, kannte aber seine Arbeit nicht (bin nicht so im Superhelden-Comic firm) - aber ja, stimmt. Ähnlich dynamisch. Mich erinnert Shinkawa’s hell/dunkel-Kontrast mit der Tinte auch ein gaaanz klein wenig an Hugo Pratt, den ich sehr mag (oder wenn man so will, sogar Mignola), wobei das jetzt schon etwas weit hergeholt ist. Mag generell aber gerne so Stile mit losem und fast skizzenhaften Strich.

@Fischonkel Vib Ribbon… da hätte ich auch drauf kommen können :grinning:

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Incredible Crisis gefällt mir am besten.

Mir ist noch das hier eingefallen:

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