Verstehe ich: Gegenrede fühlt sich schnell unfreundlich an. Aus meiner Sicht geht’s aber nicht darum, dich „anzugehen“, sondern um ein paar Dinge geradezurücken: Wenn man einen Experten-Part nicht zu Ende hört, daraus ein erfundenes Beispiel baut und dann pauschal „oberflächlich“ sagt, klingt das so, als sprächest du für „die Podcasts“ und „die Hörerschaft“, nicht für dich. Und die Umfrage-Teilnehmenden als „aussortierte Gruppe“ abzuwerten, ist gegenüber den Leuten, die sich Zeit nehmen, einfach unfair. Abgesehen davon, dass Chris wie erwähnt mehr Ahnung von Mafo hat als alle Mitglieder dieses Forums zusammen. Das alles zusammen sorgt für Gegenwind – nicht, weil du „nichts Böses sagen darfst“, sondern weil Unterstellungen, falsche Tatsachenbehauptungen und Verallgemeinerungen der Debatte schaden. Widerspruch ist hier kein persönlicher Angriff, sondern die Korrektur von irreführenden Punkten.
Ich glaube dir, dass es nicht böse gemeint war. Aus unserer Sicht (Podcast & Community) kommen solche spontanen Zuspitzungen jedoch nicht als persönliche Meinung rüber, sondern klingen schnell härter, als du es vermutlich wolltest.
Es geht nicht darum wer welche Meinung hat, sondern wie man diese rüberbringt. Dieses Forum wurde von vielen schon für den freundlichen achtsamen Umgang gelobt, behalten wir dieses Juwel doch.
Pirates! gehört mit zu meinen frühesten Spieleerinnerungen. Ich kann mich daran erinnern, das Spiel bei einem Freund meines Bruders auf dem Amiga gesehen zu haben (insb. das Fechtduell). Das Spiel hat mich offensichtlich so nachhaltig beeindruckt, dass ich mir die Bestseller Games mit der Gold-Version damals direkt gekauft habe. Die Mischung der Systeme war für mich tatsächlich der ausschlaggebende Punkt. Damals empfand ich das nicht als Minispielsammlung, weil die wenigsten Spiele alles aus der einen Gesamtoberfläche heraus bedienen konnten. Wenn man das heute neben einem GTA sieht, kann man da vielleicht zu einer anderen Einschätzung kommen, aber ich empfand da schon einen deutlichen Unterschied zu einem Defender of the Crown, schon allein von den Verknüpfungen und Interdependenzen der Systeme untereinander (z. B. die Summe der Narben aus allen Gefechten). Deswegen ist die Bezeichnung als frühes Open-World-Spiel imho auch mehr als gerechtfertigt.
Was ich am Anfang nie so richtig verstanden habe, dass es sinnvoll ist, die Beute aufzuteilen und neu aufzubauen. Ich glaube, das lag auch an den deutschen Beschriftungen, weil das bei mir irgendwas mit „in Ruhestand gehen“ assoziierte. Vielleicht gedanklicher Fehler bei mir, habe das Handbuch auch nicht komplett gelesen, aber ich kann mich erinnern, dass ich immer frustriert war, dass die Mannschaft so schnell unzufrieden wurde.
Besser habe ich das erst beim Remake gemacht, da war das dann tatsächlich eine Standardstrategie. Das Remake habe ich ebenfalls sehr gerne gespielt. Es hat dem Spiel dann doch einige Härtespitzen genommen, wirkt mit den Balzritualen noch minispieliger als das Original, aber es versprüht imho weiterhin eine Menge Charme und ist immer eine gute Methode, sich der Marke anzunähern. Eine moderne Umsetzung des Spiels in ähnlicher Form würde heute vermutlich nicht mehr unter AAA laufen und ein modernes AAA-Spiel vermutlich nicht mehr viel mit dem Original gemeinsam haben. So gesehen vermutlich ein Kind seiner Zeit, aber ein sehr bedeutsames, wie ich finde.
Ich kenne, wie schon geschrieben, nur die 2004er Version und hab die jetzt sogar in meiner Steam Bibliothek gefunden und direkt nochmal gespielt.
Meiner Meinung nach ist das ein sehr gutes Gesamtpaket, das man bedenkenlos nochmal anfangen kann. Es macht echt Spaß und der Schwierigkeitsgrad ist eher im unteren Drittel, sofern man sich nicht die Finger am Zahlenblock verknotet.
Sea Dogs habe ich nicht in meiner Bibliothek, aber Port Royale 3 (was ja nur entfernt etwas mit Pirates! zu tun hat) aber das macht deutlich weniger Laune.
Na dann, leb wohl. Wer die angebotenen Kapitelmarken nicht nutzen will, dem kann man halt nicht helfen. Stattdessen zu erwarten, dass ein Podcast genau so gepaced und aufgebaut ist, wie man das persönlich wünscht, ist imo weltfremd und ziemlich anmaßend. Wenn einen das so stört, dass man den Podcast löschen muss, dann ist das eben so.
Tolle Folge über einen meiner ganz großen Spieleklassiker.
Mit Pirates! verbinde ich noch schöne Erinnerungen an meine Kindheit/Jugend, gespielt wurde es damals natürlich auf einem C64 mit einem alten portablen SW-Fernseher. Farbig habe ich Pirates! -glaube ich- zum ersten Mal Jahre später auf dem PC erlebt.
Ich finde, das ist auch heute trotz oder vielleicht auch wegen der einfachen (damals zeitgenössischen) Grafik ein tolles Spiel. Alle paar Jahre landet eine Version, heute meist die aus Steam, auf dem Rechner und wird dann wieder für eine ganze Weile gespielt.
Das mit dem Aufteilen der Beute habe ich damals auch nicht wirklich verstanden. Das Handbuch hatte aber vermutlich seinerzeit auch “der Hund gefressen”.
Darf ich ganz persönlich bitten, es jetzt gut sein zu lassen? Bin zwar kein Mod oder so und der Ton ist auch immer noch angemessen, aber es führt doch zu nichts. Kritik wurde eingebracht, Gegenargumente formuliert und ein Konsens ist nicht in Sicht. Dann muss man die Positionen vielleicht einfach mal so stehen lassen und wer mag, soll Konsequenzen ziehen.
Es führt halt zu nichts.
EDIT: Das geht jetzt gegen niemand direkt. Ich hab nur auf den letzten Post geantwortet, um die Kontinuität im Thread zu wahren.
Das war eine sehr angemessene Würdigung des außergewöhnlichen Klassikers. Ich würde „Pirates!“ als Strategie-Adventure bezeichnen und ich habe mich auch oft gefragt, warum es so wenige nachfolgende Spiele dieser Art gibt. Der Vergleich mit dem artverwandten Vorläufer Defender of the Crown ist sehr treffend. Pirates hat gezeigt, wie man das noch besser machen kann und ich kann das was hier gesagt wurde, nur voll bestätigen: ein super ausbalanciertes und komplexes Gameplay mit unzähligen Einflussfaktoren und kompatiblen Sub-Systemen. Man könnte noch erwähnen, dass man im Schwertkampf die Wahl der Waffe hat (Säbel, Degen, Langschwert), die dann auch bestimmte Auswirkungen auf Schaden und Reichweite haben. Sogar ein Instrument zur Standortbestimmung auf See gab es. Auch hier ist die Detailverliebtheit von Pirates! gut erkennbar. Für mich stehen in Pirates! auch die Seeschlachten und das Segeln an erster Stelle unter den Spaß-Faktoren. In Pirates! ist das Segeln wirklich eine Kunst, die man lernen und beherrschen kann und taktisch einsetzen muss. Die Windverhältnisse sind in solchen historischen Seegefechten ja auch ein ausschlaggebender Faktor und man hat das hervorragend in die Spielmechanik umgesetzt. Ich habe das Segeln jedenfalls in Pirates! nie als Spaßbremse empfunden. Kann aber sein, dass die C64-Version da etwas zäher ist.
Neben Populous zählte Pirates! für mich zu den absoluten Top-Games und es bleibt auch immer mein Lieblingsspiel. Ich hatte damals die Amiga-Version, die noch heute für mich als Maßstab für alle anderen Versionen gilt. Trotz der komplexen Möglichkeiten brauchte man auch überhaupt keine Maus, sondern konnte alles bequem und unkompliziert mit den Joystick steuern. Diese Benutzerfreundlichkeit ist ein ganz großer Pluspunkt. Auf dem C64 hätte mich dieses Spiel wohl nie so gepackt, vor allem wohl wegen der herausragenden Amiga-Grafik, in der das Spiel auf mich wie eine Luxusfassung wirkte. Als ich Pirates! auf dem Amiga zum ersten mal spielte, hatte ich nur eine kopierte Version und habe dann die Inseln und Landabschnitte mit Bleistift und Papier mühsam kartografiert, weil ich die Umgebung für eine rein fiktive Ansammlung von Inseln betrachtet habe. Erst später ist mir aufgefallen, dass ich da Mittelamerika und die Karibik abgemalt habe. Pirates! hat mich dann so begeistert, dass ich es mir gekauft habe und nach einem Blick in das umfangreiche Handbuch ist mir dann erst klar geworden, wie ernsthaft sich das Spiel mit dem Thema des historischen Piratentums beschäftigt, wobei ich allerhand gelernt habe. Diesen erstaunlich ausgeprägten Bezug zu historischen Fakten, kannte ich bis dahin nur von Silent Service. Microprose ist auch hier beste Qualität geliefert. Die abschließende Wertung am Spielende trägt sehr viel zur Motivation bei, weil hier gerechterweise auch der Schwierigkeitsgrad berücksichtigt wird. Man bekommt nicht nur einen Punktestand, sondern eine definierte Persönlichkeit angezeigt. Als höchste Rangstufe habe ich am Ende mal Rich Banker erreicht. Mein Ziel war immer Fleet Admiral, aber dazu hat es eben leider nicht gereicht. Vielleicht auch, weil ich immer auf englischer Seite als Captain Bligh unterwegs war. Wie in Silent Service, habe ich auch in Pirates nie den Spielstand gespeichert, sondern immer ganz durchgespielt, jedenfalls soweit ich mich erinnere.
Pirates! Gold hat mir dagegen nicht so gut gefallen. Es wirkte auf mich grafisch überladen und aufgeplustert, im Gegensatz zur nüchternen und realitätsbezogenen Darstellung des Originals. Ich kann Gunnars Beurteilung auch hier sehr gut nachvollziehen. Das PC-Remake von 2004 habe ich auch, es gefällt mir aber auch nicht so recht und hat meine Erwartungen kaum erfüllt. Durch den schon erwähnten Comic-Style, die falschen Proportionen mit überdimensionalen Schiffen, die wie Motorboote herumkreuzen und die unschöne Farbgebung war dieses Remake für mich eine ziemliche Enttäuschung. Da hätte man wirklich mehr daraus machen können. Und auch von dem erwähnten und hoffnungsvoll gekauften Port Royale habe ich mich bald abgewendet nachdem ich merkte, das es mit Pirates im Grunde nur das Karibik-Setting gemeinsam hatte. Das war dann halt mal wieder so eine typisch deutsche Handelssimulation, mit der man mich verjagen kann.
Ist nicht böse gemeint, aber diese Aussage ist genauso eine Unterstellung wie du sie ein paar Zeilen weiter selbst kritisierst und zudem auch ein wenig beleidigend. Klingt immer etwas anmaßend, jemanden über andere zu heben– insbesondere ohne die Gesamtheit der einzelnen User und ihre Berufe auch nur entfernt zu kennen. Und dann auch noch “als alle zusammen”.
Nichts für ungut. Mich stört sowas auch in anderen Situationen, wenn jemand irgendwas studiert oder gearbeitet hat und deswegen denkt, alle anderen sind automatisch dümmer auf dem Gebiet, so als ob es nur eine einzige Arbeitsstelle auf der Welt für Marktforschung gibt.
Tortuga, Corsairs Legacy und das sind nur zwei Spiele aus 2024, dieses Jahr ist Pirates Age of the pirates erschien. Steam ist voll mit Pirates ähnlichen Spielen.
Könnte es sein, dass Pirates Gold das erste Spiel ist, das den Namenszusatz Gold in seiner verbesserten Version bekommen hat und dass es sich hierbei noch um eine Anspielung auf Piratengold handelt? Zumindest konnte ich gerade kein früheres Spiel finden, das den Namenszusatz in einer verbesserten Version trägt. Wäre ganz witzig wenn alle nachfolgenden “Gold” Spiele auf den Zug aufgesprungen sind, ohne den eigentlichen Piraten Bezug herzustellen. Falls ihr da was rausfindest könnt ihr es ja in die Trivia Folge packen
Das alles zusammen sorgt für Gegenwind – nicht, weil du „nichts Böses sagen darfst“, sondern weil Unterstellungen, falsche Tatsachenbehauptungen und Verallgemeinerungen der Debatte schaden. Widerspruch ist hier kein persönlicher Angriff, sondern die Korrektur von irreführenden Punkten.
Wer die angebotenen Kapitelmarken nicht nutzen will, dem kann man halt nicht helfen. Stattdessen zu erwarten, dass ein Podcast genau so gepaced und aufgebaut ist, wie man das persönlich wünscht, ist imo weltfremd und ziemlich anmaßend. Wenn einen das so stört, dass man den Podcast löschen muss, dann ist das eben so.
