Sid Meier's Pirates! (SF 158)

Kurzer Moby-Check:
Je nach Auslegung von “Gold Edition” wären Wheels of Fortune (https://www.mobygames.com/game/47391/wheel-of-fortune-golden-edition/) oder Casino Master (https://www.mobygames.com/game/233340/casino-master-gold-edition/) wohl früher dran.

Rings of Medusa gab es kurz nach offiziellem Release der verbesserten Pirates Version auch in einer Gold Edition, (https://www.mobygames.com/game/6259/rom-gold-rings-of-medusa/) könnte also sogar sein das man dieses eventuell vor Pirates in deutschen Geschäften kaufen konnte falls das aufgrund von Lokalisierung usw. erst ‘94 bei uns erhältlich war.

Spielesammlungen mit Gold im Titel gab es btw schon deutlich früher.

Als Amiganer war mir die Grafik in Bezug auf die Skalierung des Spiels immer zu gut. Die C64-Gestaltung ist da einfach passender, typografisch abstrakt und somit zeitloser. Für Pirates ist die Brotdosenversion defintiv meine Referenz, genau wie die von Maniac Mansion oder Barbarian.

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Dann könnte Dir die ST-Fassung gefallen. Grafisch nah an der C64-Version, aber mit hübscheren Farben und detaillierteren Standbildern.

Mir sagt die Amiga-Fassung aber eher zu. Hat einfach mehr Karibik-Flair.

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Stimmt. Gerade mal auf YT reingeschaut.

Aber das wäre dann The Seven Cities of Gold, Gold.

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Ach schade. :slight_smile: Aber danke!

The Seven Cities Of: Gold

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Dem schließe ich mich an. Fand ich sehr interessant, fand ich schon in Zak MrKracken super. Und durch die Menge an Kapitelmarken kann man es doch auch einfach überspringen, es ist ja auch ein Einschub. Also bitte weiterhin solche Einordnungen :slight_smile:

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An mir ist Pirates damals vorbeigegangen, bei der Aufzählung der “Pirates-Likes” und wie sie nicht so richtig zu einem Genre wurden, erinnerte ich mich jedoch an mein erstes eigenes Microprose-Spiel.

Sword of the Samurai entstand direkt nach Pirates und übernimmt einige Elemente des Vorgängers (IIRC, nicht ausrecherchiert), fügt aber auch neue hinzu.

Es gibt Minispiele:

  • Feldschlachten mit Armeen im strategischen Topdown-Modus,
  • In gegnerische Schlösser eindringen und Gegner metzeln (Variation: Sich im eigenen Schloss gegen feindliche Meuchelmörder verteidigen, entführte Damen retten oder inkriminierende Beweise gegen einen Kontrahenten deponieren),
  • Schwertduelle gegen allerlei Gegner von Ninjas bis zum feindlichen Samurai

Im normalen Spiel bewegt man sich auf einer Karte Japans und kann andere Provinzen einnehmen. Man kann spionieren, auf Brautschau gehen und einige andere Aktionen durchführen und anders als bei Pirates gibt es mindestens eine klare Gewinnbedingung: Der Aufstieg zum Shogun.

Das Spiel endet jedoch auch mit Zeitablauf (man begibt sich in den Ruhestand und lässt, sofern vorhanden, den Sohn ‘ran), man kann durch Ehrverlust zum Seppuku gezwungen werden und ich erinnere mich auch dunkel daran, dass man als Ronin durch die Lande ziehen kann.

Insgesamt würde ich sagen, dass Sword of the Samurai womöglich der wahre “Nachfolger im Geiste” für Pirates ist. Ich habe damals viele Stunden mit dem Spiel verbracht, obwohl ich weder ein ausgeprägtes Interesse am feudalen Japan hatte noch ausreichend Englisch sprach um die vielen und ausführlichen Texte lesen und verstehen zu können.

Genau wie bei Pirates scheint mir Sword of the Samurai recht gut recherchiert gewesen zu sein, das hundertseitige Handbuch (hier als PDF bei Steam herunterzuladen) strotzt vor historischen Abhandlungen und auch im Spiel gibt man sich sichtbar Mühe, Spieltiefe und Authentizität zu produzieren.

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Ah, Pirates…

Die Amiga Version dieses Spiels ist mit ihren digitalisierten Soundeffekten im Intro Schuld daran, dass ich mich am Strand nicht gut entspannen kann. Ich höre die Wellen, die an die Felsen schlagen, die Seevögel, das Knarren der Planken - und dann verkrampfe ich mich, weil die knarzende Musik nicht einsetzt. https://www.youtube.com/watch?v=eicFZk-fc8Y Diese Geschichte ist mir ungelogen im Kroatienurlaub mehrfach passiert.
Ergo: Pirates hat wohl einen ungeheuren Einfluss auf mich ausgeübt, vermutlich auch wegen der Musik und Sounds. Da gab es eigentlich deutlich Besseres auf dem Amiga, aber die Atmosphäre des Originals war einzigartig. Nicht die der GOLD Version, die war nix. Das Remake von 2005 war gut, aber zu dieser Zeit halt nichts Bahnbrechendes mehr. Das Original mit seinen Menuetten und Tänzen und den netten Soundeffekten, das hat die Zeit überdauert. Ein wahrer Klassiker, den man auch heute noch gut spielen kann.

Und was die Diskussion von Gunnar und Chris angeht, welcher Teil des Spiels am besten gelungen ist, rufe ich hier ganz energisch: “Herr Lott hat Recht! Herr Lott hat Recht! Herr Lott hat Recht!”

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Keine Ahnung, ob das überhaupt ein kontroverses Thema ist. Doch ich möchte hier mal erwähnen, dass die Remake-Folgen ein absoluter Gewinn und bislang durchweg ganz fantastisch sind. Die aktuelle Folge über Pirates! reiht sich da nahtlos ein.

Hab’ vor ein paar Tagen vorher nochmal die Originalfolge gehört. Und auch wenn ich die auf keinen Fall missen möchte und verstehen kann, wenn einige Hörerinnen oder Hörer ein wenig das kumpelhafte Geklöne und Dauerabschweifen aus den Anfangszeiten vermissen, so sieht man gerade an den Remakes wie weit ihr inzwischen gekommen seid. Second to none, wie es im Englischen so schön heißt.

Ich hab’ mich anfangs gefragt wie ihr fast drei Stunden mit einem Titel füllen wollt, der mir im Strategie-/Simulationsbereich immer recht dünn erschien (hab’s selbst nie gespielt), wo doch die Originalbesprechung selbst bei den alten Folgen zu den kürzeren gehört. Aber wie es mir manchmal mit Nintendo geht: Ihr wisst offensichtlich besser was ich will. Inzwischen schätze ich das nämlich sehr, wenn ihr bei Spielen mit vergleichsweise überschaubaren Mechaniken, diese auch mal so richtig tief mit der Lupe untersucht (Stichwort “Segeln”).

Fundiert wissenschaftliche Interview-Abschnitte zum Thema wie diesmal von Tanja sind sowieso (Piraten)Gold wert. Das genieße ich sehr. Vielen Dank nochmal gesondert an sie.

Ich hatte in meinem (nicht abgeschlossenen) Studium auch mal ein Seminar zu Piraten in der Literatur. Da hab’ ich auch erstmal den Unterschied zwischen Freibeutern und Piraten erfahren. Und mir ist noch im Gedächtnis geblieben, dass es Überlieferungen von Piratinnen gab, die wenn sie erwischt wurden, aber zu dem Zeitpunkt schwanger waren, nicht hingerichtet werden durften, weil man damit auch das unschuldige ungeborene Kind töten würde. Weiß aber nicht mehr, ob das in allen Länder so gehandhabt wurde und was nach der Geburt bzw. der Stillzeit mit Mutter und Kind passiert ist. Fand ich trotzdem einen ganz netten Funfact, den ich hier mal teilen wollte.

Tolle, Folge. Danke dafür!

P.S.: Wie gut ist eigentlich so ein Platagenarbeiter geeignet, um auf See anzuheuern, noch dazu gleich Kapitän zu werden und auch noch im Schwertkampf bewandert, um erfahrenere Kapitäne über die Planke zu schicken? :thinking::sweat_smile:

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Kann deine Meinung natürlich nachvollziehen, aber ich fand den historischen Einschub sehr gut. Eine Gästin mit guter Podcast-Stimme und, ja, ich habe ein wenig was gelernt, auch wenn der Inhalt natürlich nicht sehr tief war.

Herr Lotz hat sowas von Recht, dass ich mir kurz nicht sicher war, ob Christian mit seinem Ranking nicht einen Witz machen wollte.

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Volle Zustimmung - trotz anfänglich leicht ablehnender Haltung meinerseits, als ich von den geplanten Remakes gehört hatte.

Den historischen Exkurs habe ich als Bereicherung wahrgenommen - nicht zu lang, nicht zu detailreich, sehr angenehme Expertin.

Als Haupterrungenschaft von Pirates! sehe ich für mich persönlich, dass das Spiel den Sweet Spot von Wiederspielbarkeit und Zugänglichkeit / Überschaubarkeit des Regelwerks trifft - also volle Zustimmung zu einem von Gunnars und Chris’ Argumenten. Obwohl die Simulation der Spielwelt nicht großartig komplex ist und eine Kampagne in wenigen Stunden durchgespielt werden konnte, bot das Spiel dennoch genug Anreize für viele weitere Runden. Moderne Spiele schrecken mich da bisweilen ob ihrer (tatsächlichen oder von mir nur befürchteten) Komplexität ab (Beispiel: Crusader Kings). Und dann hatte Pirates! am C64 auch noch diese fantastischen, quasi-fotorealistischen großen Grafiken! Das war schon augenöffnend dahingehend, was das Medium Computerspiel bieten kann abseits der üblichen Arcade-artigen Spiele und Textadventures.

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Und welches davon kommt an Pirates! ran? Ich habe noch keines davon gespielt.

Gegen die opulente Grafik und den Sound der Amiga-Version, wirke die C64-Version auf mich immer wie Pirates für Arme. Also da kann ich dir nicht zustimmen. Es gab schon Spiele, die auf dem C64 grafisch besser umgesetzt wurden als auf dem Amiga, aber Pirates zählt da nicht dazu. Das ist ähnlich wie Defender of the Crown, was durch die filmische Inszenierung auf dem Amiga einfach stimmungsvoller war, auch wenn man da aus der C64-Version das grafische Maximum herausgeholt hat.

Zur Diskussion zum Landkampf oder Segeln - Herr Lott hat immer recht.

Ging mir ähnlich am Atlantik-Strand von Costa Rica. Weit und breit kein Mensch, nur Meer und Sand und Palmen. Die Szene erinnerte mich auch an das Spiel, als wenn man gerade einen neuen Kontinent entdeckt hätte. Ich hab dort die Stadt Cartago immer mit Cartagena verwechselt, aber damals hatte das Land wohl keine namhaften Kolonien.

Ich bekenne mich, wie Christian, zum Neuladen des Spielstands, wenn etwas gründlich schiefgelaufen ist. Denn anders als bei anderen Spielen kann man sich nach einem verlorenen Gefecht mit anschließendem Gefängnis- oder Insel-Aufenthalt den Verlust nicht gänzlich zurückerobern. Wenn ich in XCOM einen Soldaten verliere oder in einem Shooter meine ganze Munition, bedeutet das oft nur, dass die folgende Zeit etwas schwieriger wird - aber mit genug Skill komme ich da durch und habe am Ende nichts Wesentliches aufgegeben. Bei Pirates! ist das anders, denn ich verliere nicht nur Schiff, Mannschaft und Güter, sondern auch Lebens- und damit Spielzeit, und das unwiederbringlich. Da fiel die Entscheidung für das Neuladen leicht, wenn der letzte Spielstand nicht zu lange zurück lag.

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Eine der berühmtesten Piratengeschichten der Welt, die Schatzinsel besteht zu 90 Prozent aus Landgefechten, also soviel dazu.