Smash T.V. (SSF 89)

Original Post: Smash T.V. (SSF 89) | Stay Forever

Worum geht’s? 1990 erscheint mit Smash TV eines der lautesten, brutalsten und zugleich cleversten Arcade-Spiele seiner Zeit. Entwickelt von Eugene Jarvis und Mark Turmell bei Williams, überträgt es das Twin-Stick-Prinzip von Robotron: 2084 in ein neues Jahrzehnt – als grelle TV-Gewaltshow, in der Spieler um Geld, Ruhm und ihr Leben kämpfen. Hinter dem Dauerfeuer steckt mehr als bloß Action: Smash TV markiert den Übergang von der skillbasierten Heldenkultur der frühen 80er zur Pay-in-Ära der Arcades, in der Fortschritt vor allem durch Münzen erkauft wurde. Fabian und Gunnar sprechen in dieser Folge über das Spielgefühl, die ökonomische Logik hinter dem Design, Eugene Jarvis’ Philosophie und warum Smash TV vielleicht bis heute als zynischer Höhepunkt des Arcade-Zeitalters gilt.



Infos zum Spiel:


Thema: Smash TV
Erscheinungstermin: 1990 (Arcade)
Plattform: Arcade (Williams/Midway); spätere Umsetzungen für NES, SNES, Mega Drive/Genesis, Master System, Game Gear, Amiga, ZX Spectrum u.a.
Entwickler: Williams Electronics Games
Publisher: Williams Electronics Games / Midway
Genre: Twin-Stick Shooter / Run-and-Gun
Designer: Eugene Jarvis, Mark Turmell
Programmierung: John Tobias, Jack Haeger, Martin Donlon (Ports)
Musik & Sound: Jon Hey, Dan Forden


Produktions-Credits:

Sprecher, Redaktion: Fabian Käufer, Gunnar Lott
Audioproduktion: Fabian Langer, Christian Schmidt
Titelgrafik: Paul Schmidt
Intro & Outro: Nino Kerl (Ansage); Trash80.com (Musik)


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Ich habe die Folge noch nicht gehört, aber ob sich die Entwickler wohl von Running man haben inspirieren lassen?

Ich denke, die Folge könnte diese Frage vielleicht beantworten.

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“Big Money, Big Prizes, I Love It!”

Früher sehr gerne gezockt (und lieber als Total Carnage). Bin sehr gespannt!

Moin. Nur mal so…Leute, die heute sagen, dass sie keinen Fernseher mehr haben und auch keines mehr schauen, haben in der Regel Laptops und Tablets auf denen sie dann Youtube, Netflix und Co sowie die Mediatheken der TV Sender schauen.

Das ist Fernsehen, auch wenn man kein Gerät im klassischen Sinne hat.

Ich habe einen Smart TV und gucke darauf genau dasselbe.

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Aah, ein “Journey of the Prairie King”-Like.

So heißt das Genre doch, oder?

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Hmm, ich glaube, dass ist eine Formulierung, die tatsächlich eine Weile lang eine gewisse distinktive Bedeutung hatte, bevor das Streaming so richtig durchgestartet ist und auch ein wenig danach noch.

Sie besagt nämlich einerseits, dass man nicht mehr an einer für alle etwa gleich stark begrenzten Programmauswahl teilnimmt, die früher noch zu mehr kollektiven Konsumüberschneidungen geführt hat, die dann eine (pop)kulturelle Relevanz bekommen konnten, TV-Ereignisse wie Wetten, dass…? oder bestimmte Serienphänomene bis hinein in die späten 2000er.

Es bedeutete aber auch eine bewusste Abkehr vom immer schwerer zu verdauenden TV-Kosmos, mit toxischen Talkshows, generell belangloseren Inhalten und Werbeflut bis weit über die Schmerzgrenze. Ich kann mich beispielsweise noch an eine Zeit erinnern als etwa Welt der Wunder oder Galileo noch Sendungen mit echtem Bildlungsauftrag waren und aus wissenschaftlichen Beiträgen, bevor dazu übergegangen wurde lieber ausführlich zu zeigen wie das x-te Fertigprodukt in die Blechdose kommt.

Ich stimme dir aber zu: Der heutige, “selbstbestimmtere” Streaming-Konsum, seien es nun YouTube oder Anbieter wie Netflix, unterscheidet sich gerade in zweitem Aspekt gar nicht mehr vom TV-Schrott, sodass die Formulierung in der Hinsicht ihre Bedeutung verloren hat. Das wird durch die vollkommene Überflutung mit KI-Slop gewiss nicht besser.

Der kulturelle Einschlag kann dort jedoch auch wieder stattfinden. Eines der jüngsten naheliegenden Beispiele wäre vielleicht der Erfolg von K-Pop Demon Hunters.

Na ja, das war jetzt vielleicht ein etwas überlanger Weg, um “Ich stimme dir zu.” zu sagen. Mir ging es eigentlich nur darum, dass die “Ich gucke kein Fernsehen mehr.”-Aussag womöglich aus reiner Gewohnheit über Jahre mitgetragen wurde, oft unwissentlich, dass sie ihre Bedeutung gar nicht mehr innehat.

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Zum abgeänderten Nintendo-Cover passt das was Amazon kürzlich (vorübergehend) mit den James-Bond-Covern gemacht hat, ja wie die leere Faust aufs Auge.

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Das Robotron 2048 sieht aus wie Vampire Survivors mit besserer Grafik.

Ich erinnere mich daran die SNES-Version mit einem Kumpel um 2000 herum mit ZSNES gespielt zu haben. Die Steuerung fanden wir gewöhnungsbedürftig, ansonsten war es halt Spaß für ein Stündchen. Allzu weit sind wir sicher nicht gekommen.

Sehr schönes Thema. Ein sauspaßiges Spiel, das heutzutage ein bisschen in Vergessenheit geraten ist. Ich kannte seltsamerweise Total Carnage davor, mit dem ich trotz seines Chaos und seiner Schwächen einen Riesenspaß hatte. Ach, schön, dass mal ein Twinstick-Thema kam. Super Gerne.

Da Running Man deutlich von The Prize of Peril inspiriert ist, ist das eine Frage, bei der man tief in die Popkultur zurücktauchen kann.

Die Verfilmung von Schwarzeneggers 80er Running Man hat auf jeden Fall einen gewissen Retro-Charme. Trotzdem waren die literarischen Werke von King/Bachmann einfach so viel besser und wurden nur dumm verwurstet.
Ich hoffe sehr auf die kommende Verfilmung von Todesmarsch. Die Trailer vom neuen Running Man sind mir schlicht zu „lustig“.
Beide kommende Filme basieren auf Werken, die eine unglaubliche Dystopie ausdrücken. Warum kann man das nicht visuell und emotional, fürs Kino vermarkten? Sind wir echt schon so empfindlich, das wir das nicht annehmen können, wenn es nicht in einem isolierten System (ES) oder einer kompletten Phantasie (The Stand) existiert.
Ich denke, die heutige Welt würde beide, (oder alle) Dystopien abfeiern und mit KI-Youtube-Shorts oder TikToks dabei sein.

Das Millionenspiel!

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Phantastischer Film, den ich erst vor ein paar Wochen wieder gesehen habe. Klar, Fernsehballett und Frisuren haben sich gewandelt, aber allein die Werbung hat das Privatfernsehen so perfekt vorweg genommen!

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Vielleicht der beste TV Film, der je in Deutschland produziert wurde. Hätten sie sich damals mal die Rechte an The Prize of Peril gesichert, wäre er nicht fast 30 Jahre von der Bildfläche verschwunden gewesen. :heart:

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Schöne Folge zu einem meiner All Time Arcade Favourites. Das Ding ist einfach so schön stumpf, wie ihr schon richtig sagt und spielt sich einfach gut.

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Das E.T. Funkgeräte-Waffen-Tausch-Debakel kommt mir da direkt in den Sinn :face_with_spiral_eyes:

Schöne runde Folge wieder einmal zu einem interessanten Titel.

Hab’s nie gespielt und wusste gar nicht, dass das nochmal eine ganz neue Stufe von Arcade-Abzocke begründet hat. Ein Spiel über die moralbefreite Unterhaltungsindustrie zu machen und im gleichen Zug selbst unverblümt kapitalistisch getriebenen Zynismus an den Tag zu legen, ist aber wieder ein ironisches Zeugnis dafür, dass die Spieleindustrie auch damals schon von der gleichen Sorte von Arschlöchern bestimmt war wie sie es heute ist.

Eigentlich hätte sich das Steuerungskonzept früh auf dem PC entwickeln können, wo das im Gegensatz zu den meisten Controllern mit WASD und Maus eigentlich schon von Haus aus gut möglich gewesen wäre.
Aber irgendwie mussten da erst 3D-Shooter und Konsolenumsetzungen kommen, um zu zeigen, dass das zum Beispiel in sowas wie Diablo total sinnvoll gewesen wäre.
Ich frage mich dennoch, ob das in ähnlich gearteten Top-Down-Spielen auf dem PC schon verwendet wurde, bevor es zum Standard für Ego-Shooter wurde? Konnte da auf die schnelle nichts finden.

Zu den von euch genannten aktuelleren Titeln, die eine Robotron/Smash TV-Anmutung tragen, möchte ich noch ein paar hinzufügen:

Allen voran Xeno Crisis. Wunderte mich ein bisschen, dass das nicht erwähnt wurde, da das praktisch ein richtiger Smash TV-Klon ist, der nicht nur auf allen aktuellen Computern und Konsolen läuft, sondern sogar nativ auf viele alte Systeme portiert wurde wie Mega Drive und SNES und sogar den Game Boy Advance, wie auch immer das da drauf gespielt wird.

Das mittlerweile Sony-eigene Studio Housemarque hat mit Nex Machina noch eine partikeleffektgeladene (sprich reizüberflutende) moderne Interpretation des Smash TV-Spielkonzepts kreiert, die ebenfalls sehr zu empfehlen ist.

In die gleiche Kerbe schlägt auch das Indie-Spiel Assault Android Cactus (bester Name).

Die Avalanche Studios (Just Cause-Reihe) haben 2011 auch ein schmucke, zerstörungslastige, eher open-worldige, missionsbasierte Twin-Stick-Ballerei mit Vehikeln namens Renegade Ops herausgebracht, die immerhin noch bei Steam zu bekommen ist. (vielleicht auch abwärtskompatibel auf der Xbox Series; hab’ ich nicht geprüft)

Es gibt also reichlich aktuelle Alternativen, die einem wohl ein ähnlich intensives Spielerlebnis bieten, ohne gleich so unverschämt schwierig zu sein. Ein Zuckerschlecken sind die oben genannten aber auch nicht.

Etwas anders geartet, doch auch sehr empfehlenswert ist Lara Croft and the Guardian of Light. (den Nachfolger habe ich nicht gespielt) Das ist eigentlich ein waschechtes Action-Adventure mit Rätseln, Geschicklichkeitspassgen und allem was dazu gehört, aber eben auch viel Twin-Stick-Geballer. Das ist übrigens auch ein ganz toller Koop-Titel, weil beide Figuren unterschiedliche Fähigkeiten haben und man wirklich zusammenarbeiten muss.

Und Hotline Miami ist eines der brillantesten Spiele, EVER. Wollte ich hier nochmal bekräftigen.

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Begründet hat es das nicht, das wurde in der Folge aber auch nicht behauptet. Diese Art von “Wirf Münzen nach, um endlos weiterzuspielen”-Spiele gab’s schon eine Weile vorher, Gauntlet zum Beispiel (1985) war auch so eines.

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