Ich verstehe deinen Gedanken und kann da auch punktuell zustimmen, allerdings lässt sich das anhand deiner Beispiele nur schwer vergleichen. Ein reines Multiplayerspiel lässt sich natürlich schlecht balancen für verschiedene Spielertypen beziehungsweise nur mit sehr viel Aufwand.
Ein SP Spiel wie die Soulstitel könnte sehr wohl einen einfacheren Schwierigkeitsgrad anbieten, gerne auch mit dem Hinweis, dass die vom Entwickler gedachte Erfahrung nur auf dem höheren Schwierigkeitsgrad voll zur Entfaltung kommt. Aber auch dagegen wehren sich viele Souls Spieler ja vehement, und das ist mir ein Rätsel.
Vorab: Müssen muss man schon mal gar nichts. Wenn ein Studio irgendwas nicht machen will, dann tut es das eben nicht, solange die eigene Geschäftsleitung mitspielt. Ende.
Der von dir genutzte Begriff „verwässern“ macht mich nachdenklich. Was würde denn dem Souls-Recken dadurch genommen, außer dem Gefühl der Exklusivität, wenn es einen leichteren Modus gäbe (keinen Story Mode!). Etwa so: Der Controllerkönig rennt fünf Stunden gegen einen Boss an, bis er fällt, Opa könnte ihn auch in 20 nicht besiegen. Opa schaltet auf Easy und rennt 5 Stunden gegen den Boss an, bis er fällt, dafür kriegt er aber nur die Kekstrophäe statt der goldenen. Bei jedem Tod waren seine Seelen genauso weg, der Weg war für ihn genauso mühsam und gefährlich, der Boss hat einfach etwas weniger ausgehalten. Es fällt mir schwer zu erfassen, warum man Opa das Spiel nicht gönnen mag - außer dass man die Spielerfahrung nicht mehr exklusiv gemacht hat.
Ich finde den Story Modus durchaus valide. Wolfenstein z.B. im Easy-Mode durchspielen um einfach die Story und die Effekte mitzunehmen finde ich valide.
Lieber einen einfachen Story Modus anbieten als Rollenspiele und Mechaniken weiter zu simplifizieren indem man den anspruchsvolleren Modus nicht mehr anbietet.
Da wiederum kann ich die Einwände nachvollziehen. Was man da erleben würde wäre eine völlig andere Spielerfahrung, die nichts mit dem Kern des Spiels zu tun hat. Da fände ich den Begriff „verwässern“ auch tatsächlich angebracht, weil man hinterher auch in der Auseinandersetzung mit dem Spiel plötzlich Gruppen mit völlig verschiedenen Hintergründen hat. Kann interessant sein, ist aber ziellos.
Dann vielleicht lieber auf die DarkSouls-Verfilmung von Uwe Boll warten (sicher nur eine Frage der Zeit), die könnte das Gefühl von Verzweiflung und Bestrafung gut rüberbringen
Ziellos? Es wird immer von der teuren spiele produktion geredet. Dabei ist ein einfaches spiel doch nur die zugänglichkeit für eine breitere spielerschaft…
So argumentiert das Marketing bei FromSoft intern sicher auch Die Designer sehen es anders und verteidigen ihre Vorstellung davon, was die Spiele sein sollen - bislang mit Erfolg. Die Dinger sind ja schon lange keine Nischenprodukte mehr, wie man spätestens seit der Elden-Ring-Dauerbeschallung seit Release sieht.
Das leben ist kein Ponyhof oder Wunschkonzert. Gerade bei Fromsoftware ist der USP halt das die Spiele schwer sind, hätten sie gleich einen easy oder story mode angeboten wäre wahrscheinlich nach Darksouls 1 der Ofen aus gewesen.
Denn es ist einfach Teil der Spielerfahrung sich Stück für Stück durch die Welt voran zu kämpfen und so immer ein bisschen mehr der Story zu entfalten (durch Item Beschreibungen, Worldbuilding …) wenn ich da in null komma nichts durchrennen kann, dann erlebe ich das Spiel auch nicht so und es bleibt mir nicht so im Gedächtnis, sondern ich Hake es vielmehr als Rollenspiel XY mit kryptischer Story und ganz gutem Kampfsystem ab.
Gerade weil sie ihren Stiefel durchgezogen haben, gibt es überhaupt das Genre der Soulslikes, manche davon schwerer manche leichter.
Wenn ich nicht die Zeit oder Muße habe mich in solche Spiele reinzuarbeiten, aber trotzdem die Story erleben möchte, dann gibt es auf Youtube sicher Videos genug.
Und ich finde es allgemein bei „schweren“ spielen nicht schlimm mal an einer Stelle zu hängen oder wenn ich einen Boss länger üben muss, umso größer ist doch der Moment des Triumphes
Oder die Freude wenn ich das Spiel nach X Jahren nochmal auspacke und der Boss-Kampf ist immer noch irgendwo im Kopf und den Fingern abgespeichert, weil ich ihn irgendwann mal 100mal probieren musste.
Wenn ich Konsumprodukte einkaufe schon. Wenn der Ponyhof kein Geld bekommt, gibts auch keine Ponys Der Spielemarkt ist mittlerweile so breit, dass es für jeden Geschmack was gibt. Wenn man From Software Zeugs nicht mag kann man es getrost ignorieren ohne sich eingeschränkt zu fühlen oder Leute einzuschränken die das gern spielen.
Die ganze Diskussion hat mehr mit Identität als mit Inhalt zutun.
Die ganze Diskussion hat mehr mit Identität als mit Inhalt zutun.
Da ist schon was dran. Eine Partei will ihre mühsam erkämpften Erfolge nicht mit dem Pöbel teilen, die andere fühlt sich herabgesetzt, weil der Türsteher sie nicht in den Club lässt. Da stecken auch Sehnsucht und der Wunsch nach Anerkennung drin. Alles starke Emotionen, deswegen fliegen bei dem Thema regelmäßig die Fetzen.
Wenn man From Software Zeugs nicht mag kann man es getrost ignorieren ohne sich eingeschränkt zu fühlen oder Leute einzuschränken die das gern spielen.
Ich widerspreche. Bis Elden Ring würde ich das unterschreiben. Aber wenn das ganze Netz monatelang über ein Spiel redet, das man selbst nicht hinkriegt - das kratzt am Core-Gamer-Selbstbewusstsein. „Dann geh doch rüber wenn’s dir hier nicht passt“ ist zur Deeskalation halt auch nicht geeignet.
Auch das ist eine Identitätsfrage. Ich sehe mich eigentlich mehr als Nerd und IT-Guy, als dass ich mich als Core Gamer betrachte. Ich spiele viel und gern - aber in eine vollkommen andere Richtung. Ich muss mir nur ein YT Video von PC Games, GameStar oder GameTwo ansehen, um zu realisieren, dass ich definitiv nicht mehr zur Core Zielgruppe gehöre. Damit bin ich allerdings auch sehr zufrieden Fühle mich in meiner Nerd-Bubble sehr wohl.
Fromsoft-Spiele haben doch einen Easy-Mode: Magie benutzen
Um das Herauszufinden muss man sich halt ein bisschen mit dem Spiel auseinandersetzen, aber man kann sich das Leben dadurch deutlich einfacher machen. Mach ich auch, wenn es mir zu schwer wird.
Aber das ist doch fast immer mal so, dass es irgendwas bekanntes gibt worüber alle reden und man selbst findet den Zugang dazu nicht, weil dieses etwas nichts für einen ist. Hier halt die Spiele mit hohem Schwierigkeitsgrad, anderswo vielleicht Marvelfilme oder sowas. Es ist schon gut, dass es für jeden Spielertypen Spiele gibt, aber nicht jedes Spiel muss gleichzeitig was für jeden Spielertypen sein.
Denn mir ist es wichtig, dass weiterhin anspruchsvolle, lange Zeit fressende Single Player existieren. Und zwar ohne, dass diese verwässert werden.
Ich verstehe nicht ganz was für dich verwässert wird, wenn du auf „normal“ spielst und die normale, altbekannte Souls-Erfahrung bekommst und jemand anderes auf „easy“ und für den wird es dann leichter.
Für den Entwickler ist es halt mehr Aufwand, den er zu betreiben bereit sein muss, aber für den individuellen Nutzer macht es doch keinen Unterschied.
Nein, nicht jedes Spiel muss für Jeden sein. Der Unterschied zum Film ist aber: Hier geht es um Spiele, die Leute interessieren, aber von ihnen nicht gespielt werden können. Nichts hindert dich jedoch daran, einen Film zu sehen, der dich interessiert. Es sei denn, Du bist unter 18 und die FSK hat was dagegen - dafür gibt es dann die FSK16-Schnittfassung. Die Existenz dieser Fassung treibt aber zumindest in meiner Wahrnehmung den Connoisseuren weder die Zornesröte ins Gesicht, noch werden schäumende Debatten darüber geführt, ob der Film ohne die Großaufnahme zerhackter Schulmädchen noch der künstlerischen Vision des Filmschaffenden entspricht. Das gibt es zwar, ist dort aber eher abseitig - geschnittene Fassungen werden im Allgemeinen einfach ignoriert.
Ich nutze hier mal die Gelegenheit, um auf das ausgezeichnete Accessibility-Menü von Axiom Verge 2 hinzuweisen. Da lassen sich die Kernparameter des Spiels stufenlos an die eigenen Fertigkeiten anpassen.
Finde es gewagt Filme und Spiele miteinander in einer Diskussion zu behandeln, und die drehte sich ursprünglich um Spiele mit hohem Schwierigkeitsgrad… (Sorry, aber an der Stelle klinke ich mich aus)
Da fällt mir leider sofort Kyrandia ein. Unglaublich schöne Spiele, aber der Schwierigkeitsgrad - sowie die Möglichkeit zu sterben - frustrieren immens. Sogar mit Lösung bleibt man irgendwo hängen.
Allein die Dreckshöhle, in der man diese glühenden Beeren herumtragen und noch den richtigen Weg finden muss. Sorry, das motiviert mich leider Null.
Ich hab mal wieder in „Dead Space 2“ reingespielt. Und find’s doch erstaunlich knackig auf der normalen Schwierigkeitsstufe. Da ich diesmal nicht wie vor dem Kopf gestoßen davor sitze - sondern ich weiß ja mittlerweile, dass es mehr Action als Survival-Horror ist - werde ich’s vielleicht mal durchspielen.
Ich spiele gerade BLACKHOLE. Das ist ein Präzions- und Rätselhüpfer mit extrem forderndem Schwierigkeitsgrad. Das Spiel bringt mich so schnell an meine Grenzen, um mich dann für einen kurzen Augenblick mit grimmiger Genugtuung zu erfüllen, wenn ich eine Minipassage, beim 20. Versuch, geschafft habe…
Ich hasse das Spiel. Ich mag es sehr. Entweder werde ich es in 2 Jahren geschafft haben die Story , mit den minimalsten Anforderungen, die das Spiel dafür stellt, durchzuspielen, oder ich werfe vorher in einem Wutanfall meinen PC aus dem Fenster, weil der Gamedesigner so ein Sadist sein muss.
Krass, dass ich dieses Beharrungsvermögen bei anderen, kampflastigeren, Games so eher nicht aufbringe. .