Geht mir in meinem eigenen Podcast genau so.
„Tatsächlich“ ist neben „Ähmm“ das, was am häufigsten rausfliegt. Pro Person locker 10-20x pro Folge.
Ich plädiere für ein neues Fullwort dann: aufrichtig.
Gab es nicht mal eine Folge mit den ganzen „Ähhh“ aneinander gereiht? Vielleicht ist es Zeit für eine „tatsächlich“ Folge.
Meintest du diese Folge: Stream Typische Folge [gekürzt] by Stay Forever | Listen online for free on SoundCloud ??
Zu viel Sick gelesen?
Sagt mir nichts
ne, die Folge ist älter.
Er meint die hier:
Und ja, wir wollen ein „tatsächlich“-Sequel
Oh, die kannte ich noch gar nicht.
Ja, da bin ich auch nur durch zufall vor einiger Zeit drauf gestoßen weil ich den Podcast immer über die Webseite höre und da dann öfter einfach nach unten scrolle um zu schauen was es noch gibt, das mich interessieren könnte. ^^
TATSÄCHLICH finde ich „mach Sinn“ voll nicht schlimm, sogar ganz gut, weil prägnant und klar, blitzsauberer Anglizismus, der gut funktioniert, da stört mich das gestelzt eingedeutschte „ergibt Sinn“ viel mehr.
Anglizismus, der Mist ist: „am Ende des Tages“ mag ich gar nicht, weil ich es erstens inflationär genutzt finde und dann auch inhaltlich irgendwie doof, am Ende des Tages… kommt der nächste, warum am Ende des Tages, da kannste gar nichts sagen, warte mal das Ende der Woche, des Sommers oder das Ende aller Tage ab…
ich bin da sehr unlogisch
Nee, ergibt Sinn ist nicht eingedeutscht, das ist einfach die korrekte, deutsche Variante. Das eingedeutschte wäre ja macht Sinn. Und Sinn kann man nicht machen.
Aber, ich find auch das man Sinn machen kann. Machen ist doch ein Universalwort. Man kann ja auch sagen 2+2 macht 4 statt 2+2 ergibt 4.
Und irgendwann nehmen sie es in den Duden auf, weil es eh jeder sagt.
Man kann genauso wenig “Sinn ergeben” IMO. Sinn machen steht btw im Duden. Es ist auch nicht als Anglizismus erwiesen sprachwissenschaftlich.
Das ist doch sogar austauschbar im Sprachgebrauch.
1 plus 1 macht 2.
1 plus 1 ergibt 2.
Die Erklärung ist das hier:
Aber was genau ist das Problem an „machen“, ist es nicht genauso ein deutsches Wort wie „ergeben“? Im Deutschen, anders als in anderen Sprachen, wird „machen“ nur verwendet, wenn etwas hergestellt oder getan wird. „Sinn“ kann nicht hergestellt oder getan werden, er kann nur existieren und gefunden werden. Er „ergibt“ sich also entweder automatisch oder existiert nicht. Abstrakte Begriffe wie Sinn, Liebe oder Intelligenz können nicht nach Rezept hergestellt, also gemacht werden.
Aber wie gesagt, in meinem Sprachgebrauch geht das sehr wohl Kann ja sein, das in der deutschen Sprache Sinn nicht hergestellt werden kann, aber ich finde schon das Sinn hergestellt werden kann, gar produziert. Wir benutzen halt alle Deutsch nicht mehr so, wie es mal gedacht war anscheinend
Das Vermischen der Sprachen ist eigentlich ein guter Weg dahin, das wir irgendwann auf der Welt nur noch eine Sprache haben und keine Fremdsprachen mehr lernen müssen. Naja, wir im übertragenden Sinne. Wir, die ich hier anspreche, werden das natürlich nicht mehr erleben, leider.
Hab jetzt gerade beim Fernsehen noch ein wenig über die Erklärung, warum man in der deutschen Sprache keinen Sinn machen kann, nachgedacht, und finde das ist eine ziemlich eingeschränkte Verwendung der deutschen Sprache, die total die Fantasie beschränkt. Die fantasievolle Benutzung der Sprache, die jeder versteht auch noch, kann ja nicht falsch sein. Kreative Verwendung der Sprache ist doch super.
Vielleicht höre ich ab heute wieder auf, mich zu korrigieren, wenn ich Sinn machen sagen wollte und sage einfach nur noch Sinn machen wieder, ab jetzt. Ich hab 20 Jahre versucht mir das abzugewöhnen, aber ich fand die Erklärung immer bescheuert.
Es ist alles noch viel schlimmer. In den USA sagen viele Menschen oft „actually“, was in Deutschland regelmäßig auch von großen Medienhäusern falsch mit „wirklich“ übersetzt wird. In der Podcast-Welt ist das über den Atlantik geschwappt, wird aber wenigstens öfter mal korrekt übersetzt. Es bleibt dennoch ein eher belangloses Blähwort.
Meine Beobachtung: Je mehr ein Mensch Netflix konsumiert, desto häufiger wird tatsächlich tatsächlich gesagt
Mir wurde in den ersten zwei Semestern Philosophie durch einen Dozenten die ständige Verwendung von »quasi« ausgetrieben.
Wer war’s denn?
Udo Ra---- Den hast Du vielleicht nicht mehr gekannt. Er hat jedes Essay, Protokoll, jede Hausarbeit, egal ob am Ende mit 1 oder schlechter bewertet, eine Stunde besprochen, gefühlt jeden Begriff, jeden Satz, jedes Satzzeichen. Er steht deswegen in der Widmung meines ersten und wahrscheinlich letzten Buches :-). Der war wie Baum.
Klingt anstrengend für jemanden wie mich, der meistens nur wenig über jeden einzelnen Satz nachdenkt.
mein Deutsch rostet nach nun beinahe zehn Jahren in den USA auch hier und da etwas ein, aber was ich die letzten Jahre tatsächlich interessant fand: wie sehr sich einige Anglizismen im Deutschen 1:1 übertragen verbreitet haben, auch bei TV- und Radiosendern.
„Physikalisch“ statt „physisch“ ist eines davon (und wurde bereits oben genannt), zwei weitere die mir immer etwas aufstossen sind „ich bin fein damit“, sowie „du hast da einen Punkt“ (bei letzterem stelle ich mir immer vor, es hätte sich jemand aus Versehen mit einem Kugelschreiber angemalt).
In der Philosophie sehr wichtig.