Was ich neulich las, was vielleicht für Menschen mit Hang zum Eskapismus in SF-Welten interessant ist:
„2010 Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen“ und
„2061 Odyssee III“ von Arthur C. Clarke.
Von ersterem war ich total angenehm überrascht. Ich mochte den ziemlich vergessenen und unterschätzten Film seinerzeit sehr gerne und wollte den kürzlich nochmal sehen. Zu dem Anlass wollte ich den gerne mal mit dem Buch vergleichen und las das vorher, beides hat wirklich Spaß gemacht.
Die Geschichte aus 2001 findet mit 2010 einen schönen runden Abschluss, alles passt, alles kurzweilig, alles schon ein bißchen klug und durchdacht und am Ende ist man zufrieden.
Es gibt in 2010 viele schöne Stellen, zwei besonders schön, in denen außerirdisches Leben an zwei Orten unseres Sonnensystems beschrieben wird, zu den Stellen kommen wir gleich noch einmal.
Der Film hat etwas sehr höbsch vom Buch abweichend Zeitgeistiges bekommen durch eine gar nicht ungeschickt oder uncharmant aufgepflanzte Kalter-Krieg-Ost-West-Thematik, die SO im Buch irgendwie anders war, das machte aber den Film wieder zum Zeitdokument SEINER Zeit.
Man versteht bei 2010 richtig gut, warum das geschrieben wurde, denn so schön der Film 2001 ist, das Ende ist… offen…
2001 habe ich noch gar nicht gelesen, das soll von Clarke parallel als Drehbuch zum Film und Roman erarbeitet worden sein, habe ich gelesen… (schwedische Wissenschaftler!) ich hatte also nicht das Gefühl, hier ein Original entdecken zu müssen, denn der Film ist das Original. (okay, es gibt da eine Kurzgeschichte von Clarke „The Sentinel“, die habe ich gelesen, die finde ich aber eigentlich nur interessant zur Erforschung der Quelle der Geschichte).
Alles was ich bis hierher geschrieben habe und was mich so positiv eingenommen hat, gilt für 2061 überhaupt nicht!
2061 war fad, lahm, überflüssig, ich habe den Grund dafür nicht verstanden, im Land der Literatur ist der Grund sicher nicht zu suchen. Manches paßt nicht zu 2010 und die eigentlich einzig zwei richtig schönen Stellen des Buches, hat Herr Clarke 1:1 aus 2010 abgeschrieben, ohne Scheiß, exakt die 2 selben Stellen noch einmal Wort für Wort… er war also offenbar einer Meinung mit mir, daß ihm die sehr gut gelungen waren.
Sollte jemand Clarkes Roman 3001, der den 4.Teil der Reihe bildet gelesen haben, wäre ich sehr daran interessiert, ob der was taugt, ob ich den lesen kann/sollte, denn jedes Interesse starb irgendwo zwischen den Seiten von 2061.
Übrigens, auch den Film 2001, den ich natürlich vorher auch noch mal wiedergesehen habe, ist überhaupt nicht schlecht gealtert, der ist immer noch sehr sehr schön, sieht gut aus und hat sowohl gute Ideen wie Bilder und erzählt auch wieder viel über SEINE Zeit. (Die Landungen sind irgendwie ein bißchen quälend, man schien den Vorgang der Landung RICHTIG zu feiern… ich hatte immer so ein Bild einer sich vor mir im Raum drehenden Station vor Augen, überlegte, den Leuten einen Landecomputer zu empfehlen, es war alles so mühselig… und SO schön!).
Richtig erstaunt war ich, daß mein Sohn (15), den ich zum Sehen der Filme wirklich nicht gezwungen, sondern es ihm wirklich nur vorgeschlagen hatte, beide Filme tatsächlich mochte, die Langsamkeit, gerade von 2001, aber zwischendurch schon mal anmerkte und wohl auch mal, wahrscheinlich während einer Landung, auf sein Handy sah.
Fazit:
2001 und 2010 als Filme unbedingt mal wieder ansehen
2010 bitte gerne lesen
2061 bitte NICHT lesen
3001 WENN gelesen, DANN hier bitte mal kurz Bescheid sagen, wie es so war