Mich würden total Meinungen zu „Im Westen nichts Neues“ interessieren, schaue ich nicht gerade, sondern neulich, aber GERADE habe ich das Buch nochmal gelesen… muß ich jetzt in „Was lest Ihr gerade“?
Egal!
Der Film ist kompetent und aufwändig gemacht, der ist auch gut.
Der geht auch nahe, der macht schlechte Laune, alles angemessen, gut gespielt usw.
Warum die Oscaraufregung…egal: oscarpoposcar, der ist eh nicht berühmt dafür, daß er großflächig die wirklich besten Filme auszeichnet… manchmal passt das schon. Gespannt bin ich schon, ist schließlich aktuell, ein Thema, wo man auch den Deutschen mal filmisch etwas zutraut…
Bringt mich zum ärgerlichsten Punkt: warum der Regisseur meint, daß die Geschichte von Deutschen erzählt werden sollte/müßte geht mir nicht rein, ich verstehe inhaltlich, was er sagt, aber warum sollte der von Amerikanern, Briten, Franzosen oder vielen anderen erzählte Geschichte die Gefahr innewohnen, daß es eine Heldengeschichte wird? (Sprechen wir mal nicht vom fürchterlich überschätzten „Platoon“…)
Ich habe die beiden bisherigen Verfilmungen vor langer Zeit gesehen, aber ich habe keine Heldengeschichten in Erinnerung (natürlich kann man ergebnissoffen danach fragen, wie gut die Filme sind), daß diese aktuelle Verfilmung nun anders weil deutsch wäre, ist mir auch nicht so klar, zumal wie viele Nationalitäten wirken an Filmen mit und warum sollte das ein Problem sein… die ganze Begründung für eine Neuverfilmung… warum sagt er nicht „WARUM NICHT?“ und warum sollte das nicht dann einfach „Im Westen nichts Neues“ heißen… ist ne Marke, kennt man, geht auch international, geht auch für Oscar!
Machen wir nicht „Buch/Film ist immer anders“ auf, ist mir klar, vielleicht aber doch: Das Buch geht nah, berührt, ist ganz stark in Formulierungen, Sprache, Bildern, nach hundert Jahren aktuell und relevant, es ist unbedingt lesenswert, wer das bisher verpasst hat.
Ein schmales Buch, 170 Seiten, der Film geht 2,5 Stunden und versucht neue Handlungsstränge, die vielleicht auch nicht falsch, aber auch irgendwie überflüssig und fehl am Platz sind. Klar kann man die Sicht weiten über der Frontabschnitt mit den Hauptpersonen, aber warum? Die Geschichte war ursprünglich ganz dicht an ihren Hauptfiguren, die sehen nicht viel von der großen Politik, was im Buch zu guten Dialogen führt, da wird beschrieben, wie der Protagonist nach Hause kommt und beschreibt das Gefühl, dort fremd zu sein, das Gefühl eines zerstörten Lebens durch den Krieg und die Verrohung und und und, der Mehrwert, die Stärke der geänderten Filmhandlung sehe ich nicht.
Interessieren würde mich, wie würde ich das finden, wenn der Film einfach „Westfront 1918“ oder so geheissen hätte. naja, andere Themen: wäre dann das Budget für so einen aufwändigen kompetent gemachten Film dagewesen, hätte er die Aufmerksamkeit bekommen usw. …?
Nochmal: der Film ist ganz gut, aber irgendwie… ach das Buch ist so schnell gelesen und kann so viel.
Mich interessieren einfach mal verschiedenen Meinungen.
Interessant zum Thema übrigens auch (jetzt bin ich auch noch bei Podcast-Empfehlungen, thematisch sehr breit aufgestellter Beitrag…): Die sogenannte Gegenwart