Was schaut ihr gerade

Nichtmal ein Guilty Pleasure. Einfach pure 90s Shlock Awesomeness.

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Oha, den hab ich irgendwann in den 90ern mal im TV gesehen. Ich hab nur noch wenige Erinnerungen, aber immerhin kann ich mich noch an ihn erinnern, sogar an den Namen, also muss er wohl irgendwie einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.

Ich gucke mir gerade mal wieder „Rome“ an. Tolle Serie, 2 Staffeln, abgeschlossene Handlung. Ich hatte Rome immer so ein bisschen als Game of Thrones-Vorgängerseries im Hinterkopf und der Eindruck hält sich immer noch. Fühlt sich ein bisschen wie ein historisch korrektes GoT an, wenn auch mit niedrigeren (aber immer noch hohen) Production Values.

Eine der Hauptrollen hat Ray Stevenson, der bei der ersten Staffel von Ahsoka Baylan Skoll gespielt hat und leider 2023 verstorben ist.

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Ich habe nochmal Interstellar geschaut. Für mich ist der Film ein Meisterwerk und gehört zu meinen absoluten Favoriten. Da ist einfach viel drin, das nimmt mich immer mit.

Bonus: Tracke meine Filme mit Letterboxed. Als ich Interstellar eben dort eingetragen habe kam ein Popup mit animiertem GIF, das habe ich so vorher auch noch bei keinem Film gesehen.

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Ja, das ist cool. Letterboxd hat wohl ein paar von diesen Easter Eggs verpackt. Kannst ja mal einen Mission: Impossible-Film einloggen.

Und Interstellar muss ich auch endlich mal wieder gucken. Hab’ den seit dem Kino nicht mehr gesehen, vor elf Jahren. :scream:

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Witzig, den habe ich gestern auch gesehen.
Zu den astrophysischen Themen kann ich mangels Intelligenz nichts sagen. Kip Thorne hat ja anscheinend die Thesen durchgewunken, aber so ganz hab ich manche Sachen nicht geblickt.

  • Alle sagen immer wie nutzlos Raumfahrt ist, aber die Mähdrescher fahren mit GPS. Naja.
  • Der Sauerstoff geht aus. Okay die (Land)Pflanzen haben ein Problem. Es gibt ganze Ozeane voller Algen usw. die auch CO2 umwandeln. Warum konzentriert man sich nicht darauf?
  • Warum setzt man nicht mehr auf Solarkraft? Laut Film kann man mit den gefühlt 2m² Solarpanels auf der Drohne ja eine ganze Farm (inkl. Fuhrpark?) betreiben. Mit Flüssigmetallkats kann man CO2 in Kohle und das Abfallprodukt Sauerstoff umwandeln. Da mach ich doch lieber das, als Milliarden Menschen umzusiedeln.
  • Auch wenn 100% aller Pflanzen auf einen Schlag weg wären: Wie lange würde der Sauerstoff in der Atmosphäre reichen? Sicher weit mehr als 1000 Jahre, da ja anscheinend nicht mal mehr Tiere existieren und Industrie scheint auch kein Thema großes mehr zu sein.
  • Sind alle Biologen und Biogenetiker gestorben und nur noch Physiker übrig? Wo bleiben die resilienten Arten?
  • Die haben zwei Ranger und Transportschiffe, die super die Planetenanziehung überwinden können. Trotzdem wird mit einer mehrstufigen Rakete zu Endurance geflogen. Gut, Treibstoff sparen könnte man sagen. Aber das tun sie im restlichen Film auch nicht unbedingt.
  • Die Spaghettifizierung ist anscheinend kein Thema (weder beim Wurmloch noch beim schwarzen Loch).
  • Der Übertritt in die nächste Dimension (Zeit) ist halt genau so möglich, wie der Abstecher der Event Horizon in die Hölle. Aber das braucht man halt um rückwärts-Zeitreisen möglichzumachen.
  • Können Eisblöcke (ja mir ist bewusst was Schnee ist) wirklich schweben, während Menschen und Equipment nicht abheben? Klar hängt von der Dichte und so ab, aber spätestens wenn sich das Eis so formiert, dass es das Landeschiff beschädigt… naja, kapier ich halt nicht.

Insgesamt mag ich den Film sehr gerne, aber die Lücken verstehe ich nicht, wenn man schon so wissenschaftlich rangeht. Wahrscheinlich bin ich auch nur zu doof.

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Ja, bei den meisten deiner Punkte gehe ich mit.

Die Prämisse des Films, warum die Erde nicht mehr bewohnbar sein wird, kann man ja nur anhand von Indizien festellen, und man muss sich dann seine Schlüsse dazureimen. Meine:

  • Mehltau –> Offenbar so aggresiv mutiert (?), dass er ganze Pflanzenarten oder gar Gattungen ausrotten kann, weil offenbar auch nicht mehr effektiv bekämpfbar.
  • Sandstürme –> Klimaveränderung, hat dann vielleicht auch noch weitere Auswirkungen. Im Film ist die Atmosphäre auf der Erde ja immer düster, das hemmt dann vielleicht auch die Einsatzmöglichkeit von Photovoltaik. (Wobei die Energieversorgung auf der Erde doch garnicht als Problem angesprochen wird, oder doch?) Möglicherweise hemmt es auch die Photosynthese-Fähigkeit von Pflanzen, dafür wird ja auch Sonne (oder zumindest Licht) benötigt. Ersticken wird ja durchaus mehrfach als Problem thematisiert.

Das sind zwei Punkte gewichtige Punkte mit denen “die Erde ist ziemlich am Sack” bildlich umschrieben wird. Passt für mich.

Bezüglich der Darstellung der physikalischen Zusammenhänge denke ich, der Film findet hier eine sehr gute Balance zwischen wissenschaftlicher Genauigkeit und Erhaltung der Verständlichkeit für das breite Publikum.
Spätestens beim Eintritt ins Schwarze Loch müsste alles und jeder ja entweder auseinandergezogen werden, oder verdampfen… oder sonstwas - jenachdem welcher wissenschaftlicher These man gerade mehr glauben mag. Wurmlöcher gibts bisher nur theoretisch - wobei das ja auch gesagt wird - was da dann passiert, bleibt ebenfalls noch abzuwarten.
Völlig abgedreht wird der Film dann natürlich am Ende wenn Cooper im schwarzen Loch ist. Ich verbuche das unter künstlicher Freiheit - kann sein, kann nicht sein. Deswegen heißt es ja auch Ereignishorizont - man weiß es schlichtweg nicht.

Interstellar fokussiert sich ja recht viel auf die Zeitdilatation und deren Auswirkung.. und das ist, soweit ich das beurteilen kann, grundsätzlich korrekt dargestellt. Und macht sich dramatechnisch natürlich wunderbar. :slight_smile:

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Mir gings nur darum, dass darauf hingewiesen wird, was man mit den minimalen Solarzellen auf der Drohne schon machen könnte, nämlich eine ganze Farm betreiben. Daher wundert es mich, das der Ansatz, „der Sauerstoff geht aus“ gewählt wurde. Es bestehen ja seit langem Verfahren um den Sauerstoff aus CO2 rückzugewinnen. Die sind nur sehr energieaufwändig. Daher reite ich so auf der suggerierten, hohen Effizienz der Photovoltaik rum.
Wenn alles voll Mehltau und tatsächlich Mais die letzte, nicht befallene Pflanze ist, geht erst mal das Essen aus. Sauerstoff dürfte da das zweitrangige Problem sein, sogar wenn man Photosynthese als einzig mögliche Quelle für Sauerstoff nimmt.
Am Anfang hab ich auch gar nicht so drüber nachgedacht. Im Nachhinein konnte ich nicht schlafen, weil ich über den Mist nachgedacht habe.
Die Reisezeit zum Saturn ist ja auch relativ kurz im Film. Ich hab mal gehört es wären 5 bis 8 Jahre. Scheint also kein konventioneller Antrieb zu sein. Da frag ich mich dann immer, wieso nimmt man auf so einer (Variante A wurde eh verworfen, also gibt es keinen Zeitdruck) Mission dann Treibstoff mit, der gerade so reicht. Da würde ich mir doch zumindest einen Zusatztank oder ein solarthermisches Rettungsschiff an den Raumer hängen. Unter der Prämisse von es ging eh nur um Plan B (also Embryonen von Maschinen aufziehen lassen und dann Leihmutterschaft) wirds dann aber eh doof. Warum denn das Ganze? Hinfliegen, drei oder vier der Roboter zu jedem möglichen Planeten schicken und auf den am Besten geeigneten die Menschenzuchtstationen landen lassen. Intelligent genug sind die Maschinen ja offensichtlich. Ein Mensch allein ist doch ein abartiges Risiko. Fertig.
Nebenbei: Erst konnte man aus dem Tesserakt empfangen aber nicht senden und nachher ists genau anders rum. Naja.

Für mich wärs immer besser, die Filme würden gar nicht so auf wissenschaftlich machen. Dann würd ich weniger drüber nachdenken und mehr genießen.

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Ach, ich glaube man kann das schon beliebig weiter zerdenken.

Vielleicht wollte man - innerhalb der Welt des Filmes - die Mission auf Variante A stricken, weil „nur für B“ niemand überhaupt bereit gewesen wäre mitzufliegen.
Warum man nicht überhaupt eh ausschließlich Roboter geschickt hat, dafür liefert Dr. Mann ja eine Erklärung. Ob man sich mit der zufrieden gibt, sei mal dahingestellt.

Man kann es aber auch ganz einfach betrachten. Wenn man die Probleme auf der Erde gelöst bekäme ohne überhaupt irgendeinen andern Planeten zu bemühen, würde der Film ja nicht Interstellar heißen. :smiley: Vermutlich hatten die Nolans (habe gerade gelesen das Drehbuch kommt ursprünglich von Jonathan Nolan, und sein Bruder Christopher hats umgeschrieben für den Film) einfach Bock auf irgendwas mit Dystopie, aber auch mit Weltram und Gedöns.

Ich persönlich bin ganz froh, dass in Filmen meist ein bisschen Realismus zugunsten der Geschichte über Bord geworden wird. Kann aber durchaus verstehen, wenn man sich damit schwer tut, gerade wenn es vielleicht ein Themengebiet trifft, in dem man sich selbst gut auskennt und / oder viel Interesse daran hat.

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Ich find das Thema Lichtgeschwindigkeit und Zeitdilatation prinzipiell eher traurig als interessant. Sogar falls man es mal nah an die Lichtgeschwindigkeit schafft, verlieren solche Reisen viel von ihrem Reiz, da im Bezugssystem einfach 70 Mal mehr Zeit vergeht, als im Eigensystem des Raumschiffs. Einerseits dauern für die Menschen, im Bezugssystem, viele Reisen einfach zu lange. Die nächsten Exoplaneten sind zwischen 4 und 6 Lichtjahre weg. Könnte man jetzt grade noch so machen, aber Proxima Centauri b ist wahrscheinlich in der tödlichen Strahlungszone seines Sterns und Barnards Star b wird auf eine Oberflächentemperatur von -170°C geschätzt. Interessant wirds ab Wolf 1061 c, der ist aber schon 12 Lichtjahre weit weg. Dann findet man sich langsam in der Interstellar Situation. Du kommst zwar in okayer Zeit hin (zumindest im Eigensystem des Raumschiffs), aber eigentlich bist du isoliert. Schon bei Wolf 1061 c gehen im Bezugssystem ja 24 Jahre ins Land, bis du erste Ergebnisse (und wenns nur ein Funkspruch ist) bekommst.
Andererseits waren wir bisher, in der bemannten Raumfahrt, etwa bei 0,004% der Lichtgeschwindigkeit unterwegs.
Irgendwie nimmt mir das immer den Spaß. Ich will StarTrek und nicht Interstellar :thinking:.

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Habe ich auch immer so gesehen. Besonders die ersten Staffeln erinnern daran.
Rome hat diese Historienserienwelle gestartet. Nach Rome kam Tudors, nach Tudors, Spartacus, …

Auch eine meiner absoluten Lieblingsserien. Leider ist denen das Set abgebrannt. Titus ist in meiner Top 3 von Hauptfiguren. Finde die Serie übrigens besser als Game of Thrones.

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Mit dem historisch korrekten muss man natürlich wie bei jedem Film vorsichtig sein, bspw. starb die historische Atia bereits 43 v. Chr. Aber so viel kann ich verraten: Selbst Archäologen fanden die Serie toll. Allein schon dafür, dass beim Set eben nicht wieder das Klischee der marmorweißen Antike rausgekramt wurde, sondern die bunten Antike endlich mal anerkannt und inszenatorisch umarmt wurde. Das sogar erheblich stilsicherer als in Oliver Stones Alexander-Verfilmung mit Colin Farrell. Und ja, es vermittelt ein gutes Verständnis für die Endphase der Republik.

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Ein großartiger Film. Schön, hier Fans davon zu treffen.

“Haste wieder die ganze Sonne ausgesoffen, oder was?!”

Ich könnte das Hohelied auf Blood & Sinners von Ryan Coogler weiter singen. Wirklich ein toller, etwas anderer Film, der clever und trotzdem unterhaltsam und mit Schauwerten gespickt ist. Formal ein Horror-Film, im Kern aber eigentlich ein Musikfilm und Gesellschaftsdrama. Die Einbindung der Musik ist phänomenal.


Wie angekündigt, hatte ich zuletzt The King of New York von Abel Ferrara auf der Watchlist. Christopher Walken spielt darin einen Mafiaboss, der aus dem Knast kommt und unter seinen Konkurrenten erstmal gründlich aufräumt. Seine Skrupellosigkeit wird kontrastiert durch seine Fürsorge für die schwarze Bevölkerung, was sich bspw. durch sein Engagement für den Erhalt eines Krankenhauses im Armenstadtteil ausdrückt. Der Film gehört wieder zur eher artifiziellen, theaterhaftigen Sorte, mit den bekannten Botschaften. Overacting gehört hier zum Programm und die Feuergefechte erinnern an die Treffersicherheit der Sturmtruppen in Krieg der Sterne. Lawrence Fishburne – hier noch rank und schlank – reüssiert hier als verhaltensauffälliger Killer von Walken, Wesley Snipes als nicht weniger emotional überbordender Mafiajäger der Polizei. An Snipes Seite der spätere CSI-Miami-Hauptdarsteller David Caruso, irgendwo dazwischen taucht sogar Giancarlo Esposito auf.

Wie sagt man so schön: Genrefans können definitiv mal reinschnuppern. Hat mich deutlich mehr abgeholt als Eureka.

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Hab’ am Wochenende jetzt zum achten Mal oder so (James Cameron’s) Avatar geguckt, aber zum ersten Mal mit meiner neunjährigen Tochter. Wir mussten den leider in zwei Teilen mit einer Woche Pause dazwischen gucken. (Verpflichtungen, Zeitmangel und so)
Hat ihr trotzdem gut gefallen. Aber Harry Potter und der Stein der Weisen, den sie ein paar Tage zuvor gesehen hat, konnte sie noch nachhaltiger begeistern. :sweat_smile: Sehr zur Freude der Mama.

Für mich ist Avatar immer noch einer der großartigsten Filme aller Zeiten und steht klar in meiner persönlichen Top 5. Auch nach 16 Jahren ist der praktisch nicht gealtert und nach wie vor erzählerisch und inszenatorisch auf einem Niveau, von dem 99% aller Blockbuster nur träumen können.
Es gibt wirklich fast niemanden der Action-Szenen so mitreißend eskaliert wie James Cameron. (mir fallen spontan Mad Max - Fury Road und Mission: Impossible - Fallout ein) Er mag kein Avangardist in Sachen Erzähltechniken sein, aber er beherrscht sein Handwerk perfekt.
Was Avatar jedoch vor allem von vergleichbaren Werken abhebt und warum die Marke in anderen Medien, ohne Cameron’s Führung, (bislang) nicht so gut funktioniert, ist meiner Meinung nach seine tiefe Immersion. Der Film ist einfach so dicht und mit einer enormen Sorgfalt und Detailliebe umgesetzt. Und alles was dann zwar den Namen trägt, aber unter Perfektion abliefert, kann dessen Wirkung einfach nicht mehr replizieren. Videospiele wären dafür noch am besten geeignet. Doch dazu bedarf es einer ähnlich visionären Umsetzung.

Es ist und bleibt ein Meisterwerk.

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ich habe den Film neulich mit einem guten Freund gesehen, vom dem das eine Art Lieblingsfilm oder einer von mehreren Lieblingsfilmen ist.
Ich habe hinterher und währenddessen sooo diplomatisch meine persönliche Meinung zu formulieren… ich finde den jetzt gar nicht so richtig ganz doll gut.
Mir persönlich ist der über-cgi-ed, und dabei habe ich nun wirklich nichts gegen animierte Filme in allen Variationen, aber hier ist es mir zu bonbonesk, zu dick gemalt, zu dick inszeniert, irgendwann habe ich das White-Saviour-Ding nicht mehr nicht sehen können, mir hat der Film synaptisch alles so verkleistert, aber das ist MEIN Problem.
Um zu verstehen, wollte ich mir den zweiten ein paar Tage später ansehen und habe nach 30 Minnuten gemerkt, daß erst 30 Minuten vergangen sind und daß ich den wirklich nicht sehen kann und nicht sehen möchte, muß eine Fehlprogrammierung bei mir sein, für mich sind die Filme nicht gemacht worden und ich freue mich, daß Menschen die so geniessen, aber ich verstehe nichts vom Aufheben um Avatar. Sicher trug seinerzeit auch die gerade noch neue und revolutionäre 3D-Technik dazu bei und daß die Menschen sich so in die bunte Welt verliebt haben.

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Ich kann die Faszination verstehen und kann den Film, das Gesamtwerk wirklich für sich schätzen. Das Worldbuilding ist sensationell, aber auch nicht für mich gemacht. Der Film ist großartig, einmal im Leben anschauen hat mir aber auch gereicht.
Der zweite Teil ist eine kompetente und auch konsequente Fortsetzung, technisch noch ein Stück weit raffinierter. Ich werde sicher auch die weiteren Teile sehen, aber mir reichen die auch zuhause.

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Alles nachvollziehbar und gut ausgedrückt, auch wenn du eigentlich wohl lieber härtere Worte gewählt hättest, was? :wink:

Ja, der Film ist natürlich nicht gerade unterschwellig. Das gilt aber für praktisch alle Cameron-Filme. Er ist eben ein Regisseur der grundsätzlich auf hohem Budget operiert und dementsprechend ein Massenpublikum abholen muss. Das klingt ein wenig nach der üblichen “Hirn aus! Spaß an!”-Entschuldigung für Filme, die teuer aber saudämlich und unwillens sind eine kohärente Geschichte zu erzählen. Aber meiner Meinung nach gibt es einen himmelweiten Unterschied zwischen Blockbustern mit Niveau wie Camerons Werken oder auch Mad Max - Fury Road oder Klassikern wie Jäger des Verlorenen Schatzes im Vergleich zu Fast & Furious oder Michael Bay-Schrott.

Bei mir ist es genau andersrum: Avatar spricht mich ganz persönlich total an. Ich bin ein super visueller Mensch und schwelge deshalb schon in jeder Minute. Ich liebe die Natur und Science-Fiction und Action-Filme. Cameron ist auch einfach mein Regisseur. Ich würde fast alle seine Werke in meine Top 100 aufnehmen.

Das White-Savior-Argument wird inzwischen in dem Zusammenhang schon fast automatisch gezückt. Und ich habe dabei oft das Gefühl, dass das eher wie so ein Meme ist, das häufig geteilt, aber selten reflektiert wird. Und ich finde das ein wenig lame, weil es zu sehr vereinfacht, die eigentliche Bedeutung der Geschichte verkennt und sie auf ein einziges womöglich imperfektes Element runterbricht.

Zugegeben, als ich den das erste Mal im Kino gesehen habe, war ich auch etwas schockiert wie vorhersehbar die Geschichte ist. Das war aber schon beim zweiten Mal völlig egal. Ich hab’ ihn allein vier Mal im Kino gesehen und fand ihn dabei jedes Mal besser. Die 3D-Technik hatte darauf für mich aber keinen Einfluss. Hab’ da schnell eine Indifferenz entwickelt und bin heute stark abgeneigt. Wobei Cameron das noch am besten hinkriegt und der 3D-Effekt bestimmt viel zum Hype beigetragen hat.

Naja, ich verteidige Avatar gerne, wenn Menschen mit unsinnigen Argumenten (“Kannst du mir drei Charakternamen aus dem Film aufzählen?”) ihre persönliche Meinung datu als Beweis für seine Unzulänglichkeiten darstellen wollen. Und über Themen wie den “White Savior” kann man ja wirklich ganz fruchtbar diskutieren.

Aber ich bin schon lange aus dem Alter raus, wo ich anderen meinen Geschmack aufdrängen will oder sie dafür runtermachen muss, dass sie Werke nicht mögen, die ich sehr schätze oder andersrum. Von daher liegt da natürlich überhaupt kein Fehler bei dir.

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Völlig in Ordnung, Filme und ihre Macher zu verehren. Auch wenn das in Richtung Guilty Pleasure gehen sollte (was ich im Falle Avatar niemals implizieren würde, der ist schon sehr Mainstream).
Ich persönlich könnte mir z.B. Fight Club noch unendlich Mal ansehen, obwohl ich ihn beinahe mitsprechen kann. Der Film ist für mich gefühlt fünfdimensional und seiner (vielleicht sogar unserer) Zeit voraus. Und dann gibt es, wenn man darüber spricht, die eine Hälfte Menschen, die ihn nie gesehen haben, und die andere Hälfte, die ihn nicht versteht.

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Hmm, nun ja. 3D gab es schon vorher. Ich kenne es selbst bereits aus den 1990ern aus den IMAX-Kinos. Den „Schock“-Moment aus Avatar gab es da schon in abgewandelter Form (Clown mit Leiter) und 3D-Landschaften in der anschließenden Unterwasser-Doku. Von daher hat mich das in Avatar jetzt ehrlich gesagt nicht direkt aus den Socken gehauen. Rückblickend finde ich sogar, dass Alice im Wunderland von Tim Burton mehr aus dem 3D herausgeholt hat (bspw. Sturz in das Kaninchenloch).

Die Schauwerte von Avatar sind tatsächlich absolut top notch. Das ist mit Sicherheit ein Höhepunkt der Visualität. Erzählerisch fand ich ihn allerdings etwas abgedroschen. White Savior finde ich die falsche Shithole-Kategorisierung, denn die Hautfarbe/Sozialisation des Protagonisten ist vollkommen irrelevant. Die Hauptrolle hätte genauso von Michael B. Jordan oder Michelle Yeoh gespielt werden können und hätte auf genau die gleiche Weise funktioniert. Aber es bedient tatsächlich ein gängiges Klischee, nämlich die Karl-May-Formel vom edlen Wilden und seinem Überlebenskampf gegen die Eroberer aus der sog. Zivilisation, inkl. Bekehrung des Protagonisten zur naturverbundenen Lebensweise. Das speist sich u. a. aus Camerons politischen Überzeugungen, er unterstützt bspw. den Kampf zum Schutz indigener Völker in den südamerikanischen Urwäldern. Das war mir ehrlich gesagt etwas zu offensichtlich und zu dünn, ich bin auch kein Fan dieser Back-to-the-Nature-Esoterik. Imho fehlen dem Film darüber hinaus die ikonischen Momente. Ich kann mich an den Mech-Kampf erinnern, aber der war wie oben angedeutet nichts Neues für mich (Aliens + IMAX 3D). Rangiert für mich so insgesamt deutlich hinter Terminator, Aliens und The Abyss.

Um es aber auch mal ausdrücklich gesagt zu haben: Es lohnt sich den Film gesehen zu haben. :smiley:
Aber zu Teil 2 und 3 fehlt(e) mir zugegeben auch die Motivation. :sweat_smile::grin: Cameron ist imho kein herausragend guter Drehbuchschreiber.