Dame, König, As, Spion von Tomas Alfredson ist eine ruhige, atmosphärische Verfilmung des gleichnamigen Romans von John le Carré. Im Zentrum steht le Carrés wiederkehrende Romanfigur George Smiley (Gary Oldman), ein mittlerweile im fortgeschrittenen Alter angekommener Geheimagent, der nach seiner Zwangspensionierung vom Staatssekretär beauftragt wird, einen sowjetischen Maulwurf im britischen Geheimdienst aufzuspüren.
Der Cast ist hervorragend besetzt: Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, Benedict Cumberbatch und John Hurt liefern durchweg starke Leistungen ab. Wer allerdings wilde Verfolgungsjagden oder große Action erwartet, wird enttäuscht. Der Film lebt von klassischer Detektivarbeit, statt Explosionen geht es um Aktennotizen, Verhöre und Observationen. Dennoch gelingt es dem Film, eine gute Spannung aufzubauen, sofern man mit der langsamen Erzählweise zurecht kommt und akzeptiert, dass hier bspw. aufgrund von Rückblenden zeitlich öfter mal durcheinander geht und man ein bisschen aufmerksamer hinschauen muss. Ein klassischer Agententhriller alter Schule eben.
Dog Soldiers von Neil Marshall ist ein überraschend gelungener Werwolf-Horrorfilm mit erstaunlich namhafter Besetzung. Unter anderem dabei: Kevin McKidd (bekannt als Lucius Vorenus aus Rome) und ein noch deutlich jüngerer Liam Cunningham, lange vor seiner Zeit bei Game of Thrones und noch nicht derart ergraut, dass zumindest ich ihn fast nicht wiedererkennt hätte.
Eine Gruppe Soldaten gerät bei einer Übung in den Jagdbereich eines Werwolf-Rudels und muss sich seiner Haut erwehren. Es gibt die üblichen Verluste mit einer ausreichenden, aber nicht übertriebenen Ladung Blood & Gore. Der Film hatte offensichtlich kein großes Budget, wirkt aber angenehm handgemacht. Die Werwolf-Masken sind gemessen daran hervorragend gelungen, die Action ist bodenständig und frei von übertriebenem CGI, dazu ein paar wirklich nette Kameraeinstellungen. Keine großen Schnitzer, keine Längen: einfach guter, geradliniger Horror, der auch heute noch erstaunlich gut funktioniert. Klare Empfehlung für alle, die auf klassischen Monsterhorror stehen.
Next Stop: The Descent vom gleichen Regisseur
Er kann’s nicht lassen von Axel von Ambesser ist der zweite von zwei Filmen um die Romanfigur Pater Brown mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Ein klassischer Krimi alter Schule, noch in schwarz-weiß gedreht, der im Gegensatz zu den Edgar-Wallace-Verfilmungen weniger auf Schrecken und Spannung setzt, dafür eine ordentliche Portion Humor und Charme. Rühmann spielt seine Figur dafür in der ihm eigenen, lausbubenhaften Art. Daneben sieht man einen jungen Horst Tappert (Derrick) und Ruth-Maria Kubitschek in tragenden Rollen. Wer sich mit den Schwarz-Weiß-Größen besser auskennt als ich, findet sicherlich noch andere bekannte Namen.
Der Fall an sich wird eher gemütlich erzählt und die Spannung hält sich in Grenzen. Das liegt auch daran, dass der Film zu Beginn noch einen Nebenfall abfrühstückt, vermutlich um den Running Gag mit der regelmäßigen Versetzung Browns an vermeintlich ruhigere Gemeinden nochmal durchspielen zu können. Dementsprechend punktet er mehr durch seine familienfreundliche Atmosphäre und den leichtfüßigen Ton. Ein großes Highlight für damalige Zeit war sicher die „Verfolgungsjagd“ auf dem Motorrad, wo man aber aus heutiger Sicht krass erkennt, dass da einfach ein Fahrzeug-Dummy vor einer Leinwand steht. Aber ist ja mit The Volume bei Disney inzwischen auch wieder hoch im Kurs.
Eigentlich wollte ich den ersten Film anschauen (Das Schwarze Schaf), den ich in deutlich besserer Erinnerung hatte, weil konzentrierter. Aber offensichtlich war mein Filmregal falsch sortiert.