Was ist das beste Sammelkartenspiel auf dem PC?
Hearthstone? Gwent? Nix da! Es ist…
Etherlords 2, natürlich.
Entwickelt von russischen Entwicklern bei Nival im fernen 2003, war es eines der ersten Sammelkartenspiele auf dem PC.
Der Prequel war eine Art Mischung aus Heroes of Might and Magic und Magic: The Gathering gewesen.
Man sammelte Ressourcen, kaufte Karten und kämpfte damit gegen gegnerische Helden und Festungen. Ich fand damals die Regelmechanik ziemlich cool, die Spielwelt dafür aber zu abstrakt und unnahbar.
Im zweiten Teil verwarfen die Entwickler die Idee der Globalstrategie und konzentrierten sich voll auf Kartenduelle. Man steuert direkt einen einzelnen Helden oder eine Heldin, streift durch die Level, redet mit NPC’s, sammelt Ressourcen, kauft Karten und bekämpft damit die Gegner.

Dabei sind die Kämpfe das Highlight des Spiels. Sie sind taktisch fordernd, sehr abwechslungsreich und sehen auch heute noch ziemlich cool aus.
Es gibt vier Rassen. Die Vitals sind Druiden und lassen Bäume, Riesenzecken und Wespen für sich kämpfen. Chaots sind Barbaren mit starken Kriegern, die von Feuer- und Blitzzaubern unterstützt werden. Die engelsgleichen Kinets kontrollieren ihre Gegner mit Nerfs und vertrauen auf Wasser- und Luftmagie. Und die fiesen Synthets verschmelzen Organik mit Maschinen und sind direkt und unberechenbar.
Die rund 300 Karten, die man im Lauf des Spiels erwirbt oder findet, sind interessant und gut ausbalanciert.
Im Gegensatz zu neueren Spielen dieser Art, gibt es keine Karten-Packs und keine Mikrotransaktionen. Der Titel ist als reines Singleplayer-Spiel gedacht, wobei Multiplayerduelle mit vorbereiteten Decks wohl theoretisch auch möglich sind.
Das Spiel kennt gefühlt kein Mensch. Ich kann es aber absolut empfehlen. Und falls euch der Entwickler obskur vorkommt: Sie sind später zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, indem sie Heroes of Might and Magic 5 entwickelten.