Ich habe als letztes HORIZON ZERO DAWN am PC durchgespielt.
Ich nehme an, die meisten kennen es schon. Ich habe es jedoch erst jetzt, endlich nachgeholt.
Horizon Zero Dawn ist ein Open World Action Spiel in einer fantastischen, postapocalyptischen Welt, welche neben Menschen und Tieren von Maschinen bevölkert ist. Diese lehnen sich im Aussehen ein wenig an Dinosauerier und andere prähistorische Lebewesen an und machen mit dem Mysterium, das sie umgibt, einen großen Teil der Faszination dieses Titels aus.
Das Spiel von Guerrilla Games fühlt sich wie ein Hollywood Blockbuster zum Mitspielen an.
Man spürt die Millionen, die in die Produktion geflossen sind, einfach überall: Grafik, Effekte, Animationen (!), Voice Actor, Sound, Musik… alles ist nahezu makellos.
Der Level von Polish hat mich wirklich fasziniert. Irgenwdie passt einfach alles. Von der Dauer bis man eine Pflanze gepflückt hat, bis zur Geschwindigkeit mit der man rennt, oder der Höhe, die man springt, die Musik, die immer passt. Ganz egal. Alles fühlt sich richtig an!
Die Welt ist groß und es gibt viel zu tun. Man kann Dinge craften, im Level aufsteigen und neue Kampffertigkeiten freischalten, es gibt Camps, die man erobern kann, „Türme“, die man hochklettern kann um die Umgebung sichtbar zu machen, Tiere die man jagen kann um Ausrüstung herzustellen… Moment mal? Ja, das kommt einem bekannt vor.
Darüber hinaus merkt man ziemlich schnell, dass die Welt irgendwie trotz ihrer Fülle auch leer ist. Man pflückt die immergleichen Pflanzen, jagt die immergleichen Tiere, versteckt sich in den immergleichen Gräsern, darüber hinaus gibt es nichts… Das ist ziemlich repetitiv.
Die Story an und für sich ist klasse, fühlt sich aber an, als wäre sie für Heranwachsende geschrieben worden. Gute Charaktere sind makellos gut (so wie Avad, Rost oder Elisabet Sobeck), böse sind halt bös (wie zum Beispiel Lansra, die alte Zicke).
Selten werden Beweggründe oder Motivationen erklärt. Die Personen bleiben eindimensional.
Aber Horizon Zero Dawn konnte sich für mich persönlich retten.
Und das hat mehrere Gründe:
Da wäre die grandiose Grafik und die Stimmung, die das Spiel ausstrahlt.
Ich kann mich an keinen Titel erinnern, an dem ich so oft einfach mal stehen geblieben bin um mich umzuschauen. Oder sogar auf eine Klippe hochgeklettert bin, nur um den Ausblick zu genießen.
Das Spiel ist einfach wunderschön!
Im Zusammenspiel mit den hervorragenden Soundeffekten, egal ob Wind und Wetter, Maschinen und Tieren oder Waldboden und Wasser, taucht man einfach in die Welt ein.
Wirklich großartig!
Weiterhin hervorragend fand ich die Hauptperson und die Inszenierung ihrer Geschichte:
Aloy ist eine unglaublich sympathische Figur mit glaubwürdiger Motivation. Sie ist temperamentvoll, schlagfertig, empathisch und kompetent.
Ich hab sie genauso gerne gespielt, wie den wortkargen Zyniker Geralt aus der Witcher Reihe.
Die Story wird in hollywoodesken Zwischensequenzen präsentiert, welche trotz ihrem Alter von nunmehr 6 Jahren, zu dem Besten gehören, was es auf dem Markt gibt:
Die Animationen im Allgemeinen und die, der Gesichter im Besonderen, sind meisterhaft. Sie entfalten im Zusammenspiel mit den fantastischen Sprechern diese Wirkung, bei der man irgendwann glaubt die Figuren wirklich zu kennen.
(Ashly Burch gehört in meinen Augen zu den besten Sprecherinnen überhaupt. Unglaubliche Leistung!)
Anders als in vielen anderen, schnell langweiligen, Open World Spielen mochte ich in Horizon Zero Dawn die Kämpfe und deren Progression. Immer so anspruchsvoll, dass es nicht langweilig wird, aber nie so schwierig, dass man verzweifelt. Man kann stealthy Crits machen, aber sie fühlen sich nicht übermächtig an, oder man gibt den Gegner im Nahkampf Saures!
Super! Ich hatte beim Kämpfen viel Spaß!
(Okay, diese Maulwurf-Sandwurm-Viecher sind echt hardcore! Oder ich bin zu doof…
)
Der letzte Punkt, der das Spiel für mich heraushebt, ist die Liebe zum Detail, die man vielleicht gerade bei so einem großen Titel nicht erwarten würde.
Man hat den Eindruck, dass die Leute, die das Spiel gemacht haben, einfach Herzblut in so viele Kleinigkeiten gesteckt haben. Ach, alleine wie Aloy die Hand ausstreckt, wenn es anfängt zu regnen… toll! 
Fazit: Ich kann das Spiel nicht rundum empfehlen. Es ist ein Open World Spiel mit all den Schwierigkeiten, die das Genre mit sich bringt. Aber von allen Vertretern gehört es zu den Besten seiner Art. Dazu hat es mit Aloy den vielleicht charmantesten Protagonisten überhaupt.
Ich habe mich, nachdem ich mich ausgetobt hatte, auf die Storymissionen konzentriert und alles andere links liegen lassen. Das kann ich auf jeden Fall empfehlen.