Ich habe als letztes LACUNA bis zum Ende gespielt.
STEAM / GOG → Bei GOG gibt es das Spiel grad 80% reduziert für3,19€ was mMn mehr als fair ist.
Bei Lacuna handelt es sich um ein Sci-Fi Noir Adventure bzw. Detektivspiel.
Man verkörpert Neil Conrad, einen Agenten der Behörde CDI und ermittelt in einem brisanten, hochpolitischen Mordfall. Conrad raucht an einsamen Ecken, trägt Trenchcoat, hat eine von ihm getrennt lebende Frau mit Tochter und ist meistens Nachts unterwegs. Das setzt die passende Noir-Stimmung.
Es handelt sich nicht um ein Point&Click Adventure. Stattdessen bewegt man sich aktiv durch die 2D Bildschirme und bearbeitet den Fall.
Das funktioniert folgendermaßen: Im Zuge der Ermittlungen bekommt man immer wieder eine Akte, welche in aller Regel (aber nicht immer) mit einem Schauplatz verknüpft ist. In dieser werden eine oder mehrere Fragen aufgeworfen:
Ein fiktives Beispiel wäre „Die Bar“ und die dazugehörige Akte:
Als Mr. Smith die Bar verließ, trug er [einen Mantel / einen Pullover / eine Pagenuniform / Nichts] und hatte [einen Koffer / ein Gewehr / ein Cell] in der Hand.
Am jeweiligen Schauplatz ermittelt man nun aus den möglichen Antworten, die jeweils richtige.
Dazu kann man in einen Detektivmodus wechseln, in welchem man verschiedene Hotspots untersuchen kann. Conrad merkt dann seine Beobachtungen an.
Außerdem führt man Gespräche, vergleicht Aussagen und beobachtet die Reaktionen der Befragten.
Hierbei kommt es immer wieder zu Situationen, in welchen man unter Zeitdruck eine Antwort auswählen muss. Das lässt sich jedoch deaktivieren, was ich auch gemacht habe, weil ich sowas gar nicht mag.
Hat man seine Ermittlungsarbeit abgeschlossen, wählt man die Antworten aus, welche man für richtig hält und reicht dann die Akte ein. Die Antworten können dann nicht mehr geändert werden.
Da es nur einen einzigen, automatisch verwalteten Speicherstand gibt, sind das Einreichen der Akten, sowie das Auswählen von Gesprächsantworten unter Zeitdruck auch wirklich final.
Das Spiel ändert sich wohl ein kleines bisschen, je nachdem wie man sich verhält und wenn man bei seiner Ermittlungsarbeit schlampt.
Detektivmodus mit Hotspot
Die Pixelgrafik ist nicht spektakulär, hat mir aber durchaus gefallen. Dasselbe gilt für die Musik.
Eine Sprachausgabe existiert, mit der Ausnahme von einigen inneren Monologe von Conrad, nicht. Der dafür ausgewählte Sprecher macht einen guten Job.
Die Story wirkt am Anfang klischeehaft und vorhersehbar, nimmt aber gegen Ende (ab Lauras Entführung) an Fahrt auf und hat mich dann auch richtig gepackt.
Ich habe mir für das Spiel Zeit genommen, nebenbei unglaublich viele Notizen gemacht, immer wieder in den Gesprächslogs nachgelesen und jeden Schauplatz von oben bis unten durchsucht. Ich wollte wegen des einzelnen Savegames auf gar keinen Fall einen Fehler machen und so hat mir das Ermitteln wirklich Spaß gemacht.
Eine derart akribische Arbeit wäre aber gar nicht notwendig gewesen: Wenn man die Gespräche und die Beschreibungen der Hotspots aufmerksam liest sich ein paar Kernaussagen merkt, kommt man mit Sicherheit ganz gut durch das Spiel.
So 6-7h wird ein „normaler“ Spieler brauchen um das Ende zu erreichen. (Bei mir waren es weit über 10h).
LACUNA ist ein kleines, kompetentes Spiel von einem kleinen Team, das mir wirklich gefallen hat. Wenn man Pixelgrafik, Noir-Flair und Adventures mag, ist es auf jeden Fall einen Blick wert.