Welches Spiel hast du bis zum Ende gespielt?

Wenn ihr Deduktionsspiele mögt, könnte vielleicht Murder Mystery Machine etwas für euch sein. Wenn es mehr das Noir Setting ist, würde ich noch Nine Noir Lives oder Tails Noir anbieten, wobei ich bei letzterem das Setting super fand aber die Story hat mich nicht so richtig gepackt. Ein eher lustiger Vertreter dieser Gattung wäre noch Inspector Waffles und wenn es abgedreht lustige Detektiv-Spiele in Pixeloptik sein dürfen, dann kann ich die Darkside Detective Spiele absolut empfehlen. Obra Dinn und Golden Idol sind wahrscheinlich schon längst bekannt. Ansonsten fällt mir noch Tangle Tower/Detective Grimoire ein und Dog Mendonca and Pizza Boy oder Voodoo Detective waren auch durchaus sehr schöne Spiele mit Crime-Setting.

Das waren die Spiele, die ich in letzter Zeit so gespielt habe, weil ich gerade dabei bin, meinen GOG-Pile-of-Shame ein wenig abzubauen.

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Ich habe am Wochenende mehrmals die japanische Version von Contra Hard Corps (Mega Drive auf MiSTer FPGA und Analogue Pocket) durchgespielt. Es macht einen Heidenspass. Es gibt mehrere Pfade durch das Spiel, mit anderen Levels und anderen Abspännen. Ich habe jetzt jeden Pfad einmal durchgespielt und fünf verschiedene Enden gesehen.

Die nicht-japanischen Versionen wurden leider durch Erhöhung des Schwierigkeitsgrades kaputt und unspielbar gemacht. Die japanische Version ist dagegen viel leichter und dadurch spielbarer. Man hat drei Energiepunkte pro Leben, stirbt also nicht gleich bei jedem Treffer. Außerdem hat man unendlich Continues. Die Japanische Version von Hard Corps ist meiner Meinung nach das leichteste Spiel der Contra Reihe. Man kommt echt locker durch. Es ist sogar leichter als Gunstar Heroes, finde ich. Hätte ich das nur früher gewusst. Wie oft habe ich schon die US Version probiert und dort nie den zweiten Level geschafft.

Das Spiel ist ein Feuerwerk aus Ideen und holt technisch alles aus dem Mega Drive heraus. Die Bosse sind kreativ gestaltet. Man findet immer einen Weg, sie zu besiegen. Es hilft, je nach Situation oft zwischen Shot I (beim Schiessen gehen) und Shot II (beim Schiessen stehen) umzuschalten.

Die vier zur Auswahl stehenden Charaktere haben jeweils vier ganz unterschiedliche Waffen, die auch noch aufgerüstet werden können. Auch andere Faktoren, wie zum Beispiel die Körpergröße, machen einen Unterschied. Der kleine Roboter Browny wird von manchen Schüssen der Endgegner nicht getroffen, weil sie über ihn hinweg fliegen. Browny kann zudem auch noch einen Doppelsprung.

Es gibt eine Unmenge an grafischen Details. Bosse hinterlassen Staubwolken, wenn sie auf den Boden springen. Die eigenen Schüsse verpuffen nicht einfach sondern zerplatzen grafisch wunderschön in Partikel, wenn sie einen Gegner treffen. Zum Teil werden große Zahlen an Gegnern und Schüssen gleichzeitig animiert. Es gibt sogar Rotationseffekte ähnlich dem Mode 7 des Super Nintendo.

Der Umfang des Spieles ist riesig. In den Dialogen mit Endbossen kann man auswählen, in welchen Level man als nächstes will. Dadurch entsteht eine Art Entscheidungsbaum. Man muss das Spiel also mehrmals komplettieren um alle Level und möglichen Enden zu sehen.

Die Level sind extrem abwechslungsreich. Es gibt zum Beispiel einen Zuglevel mit Kampf gegen einen Riesenroboter, der mühsam den Zug anhält. Es gibt einen Level auf hoher See auf einem Schiff, welches zerstört wird und wo man dann auf einem Jetbike weiter rast. Es gibt eine Motorradfahrt durch Tunnel mit einem Spinnenroboter, der an den Tunnelwänden entlang gleitet, und viele mehr. Jeder Level ist für sich ein grandioses Grafik- und Soundspektakel!

Leider sind die Dialoge und Auswahloptionen auf Japanisch. Google Translate erlaubt es aber, die Dialogzeilen via Kamera in Echtzeit zu übersetzen.

Contra Hard Corps ist in der japanischen Version eines der besten Mega Drive Spiele, vielleicht sogar das absolut beste, meiner Meinung nach. Die US und Europa Versionen sollte man allerdings in die Tonne treten.

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Ich habe gerade auch Contra Spirits (SNES auf MiSTer), die japanische Version von Super Probotector, auf Normal durchgespielt. Es läuft der Abspann und ich denke nur: „Wahnsinn!“

Die mit Abstand beste Stelle im Spiel ist finde ich der Terminator. Er quetscht sich durch die Tür und ist wirklich gruselig. Das kannte ich noch von früher, als ich das Spiel mit meinem Bruder oft auf unserem SNES gespielt habe. Einen besseren Boss gibt es wohl kaum.

Dank der unendlichen Continues in der japanischen Version konnte ich die letzten Endgegner so oft probieren, bis ich es raus hatte. Man muss am Ende viele Bosse der Reihe nach besiegen. Das ist auch mit unendlich Continues nicht leicht, weil der Rücksetzpunkt relativ früh gesetzt ist. Der letzte Endgegner ist dann nochmal eine harte Nuss, meine Herren! Wie man das mit nur vier Continues der Europaversion schaffen soll ist mir ein Rätsel. Ich hätte da frustriert aufgegeben, anstatt wieder ganz am Anfang bei Level 1 zu starten.

Es ist ein Hammerspiel aber meiner Meinung nach kein Vergleich zur japanischen Fassung von Hard Corps. Contra auf dem SNES hat nur sechs Level, von denen auch noch zwei diese eher langweiligen Mode 7 Level aus der Vogelperspektive sind. Es gibt keine verschiedenen Charaktere. Die Waffen lassen sich auch nicht aufpowern.

Ich denke der bessere Ruf vom SNES Spiel Super Probotector verglichen mit Contra Hard Corps auf dem Mega Drive lässt sich auf den verkorksten Schwierigkeitsgrad der US Version von Hard Corps zurückführen, wodurch es unspielbar wurde. Die japanische Version von Hard Corps ist den SNES Versionen von Contra bei weitem überlegen, finde ich jetzt.

Diese Art Spiel macht ohne Lag einfach mehr Spaß. Man muss oft schnell auf die Schüsse der Gegner oder manche Bewegungen der Bosse reagieren. Dafür sind Analogue Pocket, MiSTer, oder originale Hardware ideal.

Contra Spirits ist ein spassiges und sehr gutes Spiel. Es kann aber meiner Meinung nach nicht mit der japanischen Version von Contra Hard Corps mithalten, vor allem was den Umfang und die technische Qualität betrifft.

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Danke für deine Berichte. Hab jetzt auch wieder Lust auf die Spiele bekommen.
Schade dass sie Mega Probotector bei uns so verhunzt haben. Erinnere mich dass das in der Maniac eine tolle Wertung bekommen hat, aber obwohl wir Super Probotector auf Hard durchgespielt haben war das einfach viel zu schwer.

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Respekt! Auf Hard habe ich auf dem SNES noch gar nicht gespielt. Es gibt auch einen Romhack für Contra Hard Corps, der die drei Lebensenergiepunkte zur US Version hinzufügt. Den habe ich aber noch nicht getestet.

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Da waren wir noch Kinder und hatten viel Zeit und Geduld. Heut würd ich das nicht mehr machen.

Danke für die Info wegen dem Hack. Seh gerade dass es für die PAL Version einen ähnlichen Hit Point Restoration Patch gibt, der die Cheat Codes der JP Version auch wiederherstellt. Ich find die Roboter hier einfach cooler. :grinning:

Edit: Hab jetzt noch ne einfachere Variante gefunden um die japanische Version zu probieren.

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Zuletzt The Great Ace Attorney Chronicles durchgespielt.

Ich mag die Ace Attorney-Reihe schon seit einigen Jahren gerne. Speziell das erste Spiel und „Trials & Tribulations“ haben mir damals sehr gut gefallen. Leider gibt es seit dem Ende der zweiten Trilogie mit „Spirit of Justice“ schon seit einer Weile keinen neuen Hauptteil, weshalb ich mich sehr darüber gefreut habe, dass mit „The Great Ace Attorney: Adventure“ und „The Great Ace Attorney: Resolve“ nun auch zwei Ableger der Reihe im Westen veröffentlicht wurden, die zuvor nur in Japan erhältlich waren. Zumal an den Spielen mit Shu Takumi auch der Serienschöpfer wieder als Director federführend beteiligt war.

Wie in den vorherigen Hauptteilen der Reihe übernimmt man mit Ryunosuke Naruhodo einen Verteidiger, der in skurrilen Gerichtsprozessen nicht weniger schrullige Personen verteidigen muss. Ryunosuke ist ein Vorfahr von Phoenix Wright, der der Protagonist der ersten Trilogie war. Die beiden Spiele der Collection sind zudem im Japan und London des späten 19. Jahrhunderts angesiedelt und erzählen eine zusammenhängende Geschichte.

Das Gameplay unterteilt sich erneut in zwei Abschnitte. In den „Investigation“-Abschnitten wird an Schauplätzen nach Hinweisen und wichtigen Gegenständen gesucht. Darüber hinaus werden Personen nach relevanten Informationen befragt. Eine Besonderheit beim Gameplay gegenüber den anderen Teilen der Reihe besteht darin, dass mit Herlock Sholmes ein Detektiv auftritt, der im Verlauf der Ermittlungen häufiger Schlussfolgerungen aufstellt, die im Anschluss von Ryunosuke korrigiert werden müssen.

In den „Trial“-Abschnitten werden hingegen vor Gericht die Zeugen und relevanten Personen vernommen sowie Widersprüche anhand von Beweisstücken aufgedeckt. Die meisten Fälle spielen in London, sodass ein neues Gerichtssystem zum Einsatz kommt, wodurch sich der Verlauf der Prozesse von den vorherigen Spielen der Reihe unterscheidet. Ein Unterschied besteht unter anderem darin, dass es eine Jury gibt. Diese muss im Verlauf eines Prozesses in der Regel mehrmals überzeugt werden, indem die Aussagen der Jury-Mitglieder gegeneinander ausgespielt werden.

The Great Ace Attorney Chronicles hat mir gut gefallen. Mir fehlte auf Dauer etwas die Abwechslung, die bei den alten Teilen noch größer war, während hier beide Spiele sehr deutlich jeweils ein Teil einer zusammenhängenden Handlung sind. Die Fälle zählen zwar weniger zu meinen Favoriten der Reihe, sind aber insgesamt dennoch unterhaltsam und interessant aufgebaut. Zudem gibt es wieder eine Vielzahl an angenehm überzeichneten Figuren sowie eine sehr sympathische Truppe an Charakteren, die den Protagonisten begleiten, z. B. Herlock und Susato. Grafik und Soundtrack sind ebenfalls sehr gelungen.

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Ich liebte die ersten Teile (die original-Trilogie und Apollo Justice), aber irgendwie ist bei der Serie die Luft raus. Habe mich vor ca. 2 Jahren durch die erste Hälfte von The Great Ace Attorney Chronicles durchgekämpft, dann hat mich die Motivation endgültig verlassen. Schade, denn ich habe gehört, dass erst im zweiten Teil alle Fäden zusammenlaufen und die Fragen beantwortet werden.

Aber dieses endlose Geschwätz. Alles wird vorgekaut, um jede Kleinigkeit entspinnt sich eine ellenlange Diskussion, die Geschichte kommt stundenlang kaum voran. Ab und zu lege ich das Spiel ein, nur um in ein Paar Minuten gelangweilt wegzudösen. Wie ein gewisser Charakter sagen würde: ABSURDES!!! :no_good_man: ADVENTURE!!! :ok_man:ARTET AUS!!! :man_bowing: IN ARBEIT!!! :tipping_hand_man:

Wenn du mir einen guten (und spoilerfreien) Grund geben würdest, weiterzumachen, wäre ich dir sehr dankbar :slight_smile:

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Ich würde jetzt nicht so weit gehen, dass bei der Serie die Luft raus ist. Mochte Spirit of Justice als Abschluss der zweiten Trilogie gerne und der Teil wird meiner Meinung nach auch etwas unterschätzt. Habe vor 2 Jahren nochmal die erste Trilogie gespielt und finde die heute immer noch super gelungen.

Stimme dir aber vollkommen zu, dass sich The Great Ace Attorney oftmals zu mühsam und langatmig anfühlt. Das Spiel gefällt mir zwar insgesamt gut und deutlich besser als Justice for All und Dual Destinies (Teil 5 ist für mich der Tiefpunkt der Serie), aber beide Spiele von The Great Ace Attorney erreichen auch nicht das Niveau vom ersten Spiel mit Phoenix Wright und Trials & Tribulations. Es fehlen richtige Highlights und es wird kaum mit Spannung gearbeitet, sodass man in einem Fall auch mal mehr involviert ist. Das haben die ersten Spiele der Reihe bei den Ermittlungsabschnitten besser hinbekommen. Bei The Great Ace Attorney ist das Pacing hingegen recht monoton, weshalb es sich mehr nach Arbeit anfühlt. Ich kann daher gut nachvollziehen, dass dich nach dem ersten Spiel von Chronicles die Motivation verlassen hat.

Die späteren Fälle im zweiten Spiel von The Great Ace Attorney Chronicles sind wirklich gelungen, weil da die offenen Fragen gut beantwortet werden und mehr mit den zuvor etablierten Charakteren gespielt wird, aber ich bin mir nicht sicher, ob das als Motivation reicht, wenn dir das erste Spiel nicht gefallen hat, da Resolve im Wesentlichen dasselbe Spiel mit fortgesetzter Handlung ist. Im direkten Vergleich mag ich Resolve als zweite Hälfte zwar etwas mehr, aber es bietet zu wenig Neues. Gerade am Anfang gibt es auch leider zu viele Überschneidungen mit dem ersten Teil von Great Ace Attorney. Selbst der gewisse Charakter taucht in einem frühen Fall erneut als Verdächtiger auf. Fand den leider auch weniger gelungen :smiley:

Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass The Great Ace Attorney Chronicles ein gutes Spiel ist, das auch einige interessante Elemente in die Reihe einbringt. Es gibt nur leider bessere Teile in der Reihe und es fühlt sich oft etwas langatmig an. Wenn man noch keine Berührungspunkte mit der Reihe hatte, dann würde ich daher schon stark zur ersten Trilogie mit Phoenix Wright raten. Als weiteren Ableger der Reihe fand ich The Great Ace Attorney Chronicles aber letztlich vollkommen in Ordnung.

Hoffe ja, dass nach The Great Ace Attorney Chronicles auch mal der zweite Teil vom Spin-off mit Miles Edgeworth außerhalb von Japan veröffentlicht wird. Fand den ersten Teil überraschend gut. Der zweite Teil soll nochmal deutlich besser sein :slight_smile:

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Genau, bis zu dem japanischen Schriftstellertypen habe ich den zweiten Teil gespielt. Er war einer der Gründe, warum ich sagte: Nö, jetzt reicht’s erstmal. Habe irgendwo gelesen, dass es den Schriftsteller tatsächlich gab, ihn aber außerhalb Japans kaum einer kennt.

Der zweite Grund ist der Sherlock Holmes, den ich ebenfalls zum Schnarchen fand, vor allem da seine Animationen so lange dauerten und der Gag mit seiner Inkompetenz sich schnell abnutzte.

Uch, ich wusste gar nicht, dass es zu Miles Edgeworth einen Nachfolger gibt. Habe damals den ersten Teil auch gespielt und fand ihn ganz ordentlich, aber nicht durchgespielt, wenn ich mich richtig erinnere.

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Ja, die Fälle mit dem Schriftsteller fand ich auch weniger gut. Zum einen sind die Fälle weniger spannend geschrieben, zum anderen ähneln sich beide Fälle auch stark. In den älteren Teilen gab es zwar auch wiederkehrende Charaktere, z. B. Oldbag und Larry, aber dort war das erneute Auftreten der Charaktere origineller umgesetzt und die Fälle waren verschiedener. Vielleicht funktionieren die Fälle auch besser, wenn man den japanischen Schriftsteller kennt. Generell werden die kulturellen Unterschiede zwischen Japan und Großbritannien häufiger thematisiert, was vermutlich auch ein Grund war, weshalb die Spiele erst in der Compilation im Westen veröffentlicht wurden. Nach dem zweiten Fall mit dem Schriftsteller wurde das Spiel für mich zum Glück besser und die Fälle interessanter.

Ach, Sholmes geht schon in Ordnung :smiley: Ja, man hätte die Vorlage etwas kreativer nutzen können und die Animationen dauern in der Tat etwas zu lange, aber ansonsten fand ich den Charakter sympathisch geschrieben, z. B. in der Rolle als Ziehvater von Iris. Das Korrigieren von Sholmes im Ermittlungsabschnitt wiederholt sich zwar, aber das war für mich dennoch passender als manche Verfahren in den anderen Spielen, z. B. das Lösen der psychischen Blockaden in Justice for All.

Es gibt zumindest eine Fanübersetzung zum zweiten Investigation-Spiel mit Miles Edgeworth. In Eindrücken auf Basis dieser Fanübersetzung wird das Spiel nicht selten als einer der besten Teile der gesamten Reihe bezeichnet. Vielleicht erscheint irgendwann auch noch eine Compilation mit den Edgeworth-Spielen :slight_smile:

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Day of the Tentacle Remastered

Meine Beziehung zu den Adventuren von LucasArts ist etwas zwiegespalten. Jene, die auch für den Amiga erschienen habe ich dutzende Male durchgespielt. Alle, die danach kamen, deutlich seltener. Auch Day of the Tentacle habe ich vielleicht zweimal durchgespielt und auch die Remastered-Version lag bei mir relativ lange in meinen gog-Konto, ehe ich es mal installierte. Das ist schade, denn das Spiel ist genial. Klar, Humor ist auch Geschmackssache, aber bei mir zündet er. Die neue Zeichentrickgrafik sieht einfach toll aus, und der Sound ist auch gut geworden. Toll finde ich auch, daß ich jederzeit auf die alte Grafik umschalten kann. Ob diese „Version“ allerdings identisch mit der Originalen DOS-Version ist, weiß ich jetzt nicht. Toll ist auch, daß das Original Maniac Mansion im Spiel versteckt ist (war aber auch in der DOS-Version schon so), wenn auch nur auf englisch.

Fazit: Tolles Spiel und ein wunderbares Remaster.

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Ich lege KOTOR II nun erst einmal beiseite. Ich habe ca. 45 Stunden damit verbracht und bin noch nicht ganz durch damit. Das Spiel hat tolle Schauwerte, vmtl. gab es davon schon einiges im Vorgänger.

Ich mag die Cutscenes, die sehr an die ursprünglichen Filme erinnern und deren Flair stellenweise sehr gut einfangen. Auch die Musik ist fantastisch und trägt einiges zum Star Wars-Feeling bei, ebenso wie das engl. Voice Acting. Die Grafik ist in meinen Augen gut gealtert.

Die Story hat mich aber bisher nicht so gepackt, sonst würde ich wohl dran bleiben. Ich mag auch allzu viel Pathos nicht so sehr und steige nicht so hinter die ganze Sith-Geschichte. Es interessiert mich wohl nicht genug.

Das Gameplay finde ich im großen und ganzen okay, auch wenn man häufiger hin und her läuft und das seine Längen hat. Die Kämpfe sind zu einem großen Teil recht easy, wenn man erstmal ein gewisses Level erreicht hat. Auch dann kommen hin und wieder harte Brocken. Ausrüstung und Loot hat mich nicht sonderlich interessiert, und war dann auch nicht so scharf auf verschlossene Kisten etc.

Ich hab dann nach ziemlich motiviertem Start irgendwann die Lust verloren. Und deshalb wende ich mich nun erstmal anderen Dingen zu. Aber ich bin schon froh, das nochmal angeschaut zu haben, Spaß kann das durchaus machen.

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Ach schade, dass dich die Story bislang so wenig gepackt hat. Dabei war gerade die Story der Aspekt, der mir am besten gefallen hat und mich nach dem recht zähen Einstieg motiviert hat, weil der übertriebene Pathos von Sith und Jedi im späteren Verlauf der Handlung kritisiert wird :smiley:
Kann aber gut nachvollziehen, dass du dich erstmal einem anderen Spiel widmen willst, wenn dich KOTOR II nach 45 Stunden nicht mehr abholt. Vielleicht packt dich ja zu einem späteren Zeitpunkt nochmal die Motivation den Durchgang noch zu Ende zu spielen :slight_smile:

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Ich habe BANNER SAGA durchgespielt.

Banner Saga erzählt die Geschichte einer, sehr stark an die nordische Mythologie angelehten Welt. Diese wird von Menschen und Varl genannten Riesen bewohnt und steht offensichtlich vor dem Weltuntergang.
Die Sonne bewegt sich nicht mehr und Wesen aus Stein überrennen, von Norden kommend, Siedlungen und Städte.

Im Westen macht sich eine starke Gruppe aus Varlen und Menschen auf den Weg in Richtung Varl-Hauptstadt, der Bedrohung entgegen. Im Osten flieht eine schwache, vornehmlich aus Menschen bestehende Gruppe vor der Invasion der Dredge (in der deutsche Übersetzung „Wüter“) genannten Steinwesen.
Der Spieler erlebt beide Geschichten und übernimmt hierbei zwei Aufgaben:

  • Er muss die jeweilige Karawane führen und Entscheidungen über das weitere Vorgehen treffen
  • Er muss Taktikkämpfe gegen allerlei Bedrohungen schlagen

Die Karawanen setzen sich aus einer Anzahl von Klanmitgliedern, Kämpfern und Varlen zusammen. Sie haben einen Wert für die Moral und um zu überleben, führen sie Vorräte mit sich.

Außerdem verfügt jeder Treck über eine individuelle Gruppe von Begleitern, welche man in den Taktikkämpfen einsetzen kann und welche in der Regel auch eine gewisse Rolle in der jeweiligen Geschichte spielen.

Die Karawanen bewegen sich in 2D durch die wunderschöne Landschaft und in regelmäßigen Abständen kommt es zu Ereignissen, in denen man (harte) Entscheidungen treffen muss. Diese beeinflussen Moral und / oder die Vorräte, eventuell auch die Anzahl der Klanmitglieder / Kämpfer / Varle und ab und zu die Begleiter. Diese können durchaus den Treck verlassen oder sogar sterben.

Ein Ereignis

Kommt es zur Schlacht oder zum Konflikt, beginnt ein Taktikkampf.
Hier wählt man aus seinen Begleitern sechs Stück aus, rüstet diese gegebenenfalls vorher noch mit einem besonderen Gegenstand aus und dann wird der Rundenkampf auf verhältnismäßig kleinen Karten ausgefochten. Die Karten variieren manchmal mit Hindernissen (selten) oder den Orten, an welche man seine Begleiter zu Beginn aufstellen kann (öfters).

Beginn eines Rundenkampfes

Die Taktikkämpfe in Banner Saga nehmen einen großen Teil der Gesamtspielzeit ein, sind alles andere als trivial und gelten vielen als Glanzlicht des Spiels.
Das könnte tatsächlich so sein, scheitert in meinen Augen allerdings an zwei unglücklichen Designentscheidungen.

  • Die Aufteilung in Panzerung und Lebensenergie
    Um es ganz kurz und sehr vereinfacht auszudrücken: Es soll ein interessantes System sein, bei welchem man abwägen muss, ob man einen Angriff gegen die Panzerung des Gegners oder seine Lebensenergie führt. Da jedoch die Lebensenergie auch gleichzeitig die Angriffsstärke darstellt, und ein verletzter Gegner dementsprechend in der nächsten Runde weniger Schaden bei den eigenen Leuten verursachen kann, ist ein Angriff gegen die Lebensenergie fast immer die richtige Wahl.
  • Die Zugreihenfolge im Kampf
    Solange mehr als ein Gegner lebt, ist immer abwechselnd ein Begleiter und ein Gegner am Zug. Erschlägt man nun die auf der Karte verteilten Kontrahenten, sodass z.B. nur noch zwei übrig sind, stehen die eigenen Kämpfer oft weit auseinander und müssen sich, der geringen Bewegungsreichweite sei dank, auf den mühsamen Weg zu diesen letzen Feinden machen.
    Durch die abwechelnde Zugreihenfolge kann es jetzt aber passieren, dass ein Gegner 2 oder 3 Mal auf den vor ihm stehenden, wehrlosen, weil bewegungslosen Kämpfer schlagen kann.
    Es ist völlig absurd! Man wird für gutes Kämpfen und das Erreichen einer Überzahl vom Spiel bestraft!
    Das führt zu der bizarren Situation, dass man trotz vollkommener Überlegenheit doch noch ein oder zwei Kämpfer verliert, weil sie einfach nicht mehr an die Reihe kommen, bevor sie totgeschlagen werden.

Arghl! Ich reg mich schon wieder auf! :smile:
Aber im ernst: Das System mit Panzerung und Lebensenergie fand ich persönlich nicht gelungen, aber das System mit der Zugreihenfolge hat mich frustriert.
Runden und Züge sind doch eigentlich Metaphern für vergehende Zeit. In welcher Welt macht es denn Sinn, dass jemand immer schneller wird, abhängig davon wieviel Leute sich noch in seiner Gruppe befinden?! :upside_down_face:

Am Ende hab ich das Spiel trotz seines Kampfsystems beendet.

Und das liegt daran, dass es wirklich wunderschön aussieht und sehr, sehr stimmungsvoll ist.
Die Karte, auf der es zu jedem Wald, Berg, Sumpf, See oder Weg, zu jeder Gegend und zu jeder Stadt eine kleine Beschreibung gibt, zeigt eine fantasievoll ausgearbeitete Welt.
Und Austin Wintory hat einen tollen Soundtrack geschrieben.

Grandioses Artdesign

Letztendlich war es vor allem wirklich spannend, den Elendstreck von Rook und Alette durch eine Welt voller Fährnisse, Hunger und Gefahren zu führen und ich hab dann doch meinen Spaß gehabt.

Uneingeschränkt empfehlen kann ich es nicht. Dazu ist der Wechsel aus Ereignissen und vielen, vielen Kämpfen doch irgendwann zu eintönig. Dafür hat mich das Kampfsystem zu sehr geärgert.
Aber es gehört zu den Spielen, denen man spätestens im Sale wirklich eine Chance geben sollte.

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Tolle Review!
Habe den ersten Teil von Banner Saga schon ewig in meiner Steam-Bibliothek, aber nur vor Jahren mal für wenige Minuten reingespielt. Die Beschreibung der Kämpfe klingt auch etwas abschreckend. Wirst du auch die restliche Trilogie spielen oder bleibt es erstmal bei diesem Teil? :slight_smile:

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Hallo @Ness , vielen Dank!
Es bleibt erstmal beim ersten Teil.
Ich habe das letzte Viertel des Spiels leider doch eher gespielt um „fertig“ zu werden.

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Tolles review. Vor vielen jahren hab ich teil 1 durchgespielt und mir gings genauso wie dir mit den taktikkämpfen.
Wegen der netten story und der tollen stimmung hab ich etwas später dann auch teil 2 beendet aber es wurde für mich immer frustrierender, weswegen teil 3 jetzt auch schon seit jahren ungespielt in der bib liegt.^^ mal schauen, vielleicht kann ich mich irgendwann mal dazu aufraffen. :slight_smile:

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Man muss die Banner Saga-Trilogie als ein Episodenspiel betrachten. Nur den ersten Teil zu spielen ist, ehrlich gesagt, so als würde man nur die erste Episode eines Telltale-Spiels spielen. Die Handlung geht in den nächsten Teilen nahtlos weiter und man merkt am Ende, dass die ganze Geschichte im Voraus komplett durchdacht und konzipiert war. Sie ist übrigens sehr gut und ich fand die Auflösungen am Ende sehr befriedigend und logisch. Das passiert viel zu selten in Spielen und das rechne ich dem Titel hoch an.

Diese komische Zugreihe bei den Kämpfen fand ich ebenfalls abschreckend und unintuitiv. Aber wenn man nachdenkt - das ist ja genau das Prinzip von Schach. Auch dort zieht man nacheinander, egal wie viele Figuren die Spieler haben. Trotzdem, nicht mein Geschmack, da unrealistisch.

Eine andere Sache, die ich bei Spielen dieser Art nicht besonders mag, ist diese Unvorhersehbarkeit bei den Konsequenzen eigener Entscheidungen. Ständig hat man das Gefühl, dass man etwas verpasst und nicht optimal spielt. Man muss mit Verlusten rechnen. Ist halt Geschmacksache.

Ich empfehle die Trilogie aber trotzdem unbedingt, denn die Geschichte und das audiovisuelle Design sind absolut einmalig. Es gibt nicht viele Fantasy-Spiele, die es besser machen.

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Cooles Review und deine Kritikpunkte sprechen mir aus dem Herzen. :slight_smile:

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