Welches Spiel hast du bis zum Ende gespielt?

Jetzt hast Du mich doch zum Nachdenken gebracht. Vielleicht geb ich dem zweiten (und dritten) Teil eine Chance.

Ganz genau.
Und, dass man bei der „Rook-Karawane“ abwägen soll, ob man seine Ruhmpunkte für Lebensmittel oder für die dringend benötigten Levelaufstiege der Kämpfer aufwenden soll. Ohne zu wissen wie weit der nächste Ort entfernt ist…

Vielen Dank! :smiling_face:

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Habe zuletzt Pentiment durchgespielt. Habe es vor längerer Zeit angefangen und dann nach etwa der Hälfte aber ein gutes Jahr liegen lassen. Ich weiß schon gar nicht mehr, warum ich dann unterbrochen habe. Jetzt kam auf jeden Fall der Zeitpunkt, den alten Spielstand wieder aufzunehmen und es zu Ende zu bringen :slight_smile:

Wenn man sich für das mittelalterliche Setting interessiert und mit Adventures in denen man viel hin und her laufen sowie etliche Dialoge führen muss, dem kann ich das Spiel empfehlen. Der Look hat mir auch von Anfang an gefallen, sonst hätte ich wohl auch schon früher abgebrochen und auch nicht mehr weiter gemacht. Es ist auch nach wie vor im Microsoft Game Pass dabei.

Hat es von euch auch noch wer durchgespielt? Wie war euer Eindruck davon?

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Ich bin auch in dieser Phase, wo ich es nach 5h abgebrochen habe. Fand, dass die Handlung sich viel zu langsam entwickelt. Wie ist das Ende von der Qualität her? Lohnt es sich, durchzubeißen?

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Also ich finde ja. Die Handlung nimmt dann noch ein paar interessante Wendungen :slight_smile:

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Ich habe Blasphemous abgeschlossen. Naja, die letzten paar Bosse schaute ich einfach auf YouTube an, weil mich der Schwierigkeitsgrad einfach in den Wahnsinn getrieben hatte.

Es handelt sich um ein Metroidvania mit starken Souls-Anleihen. Das bedeutet: Platforming mit Nahkampf, Backtracking, Suchen nach Items und knüppelharte Bosse. Was fehlt, ist diese typische Progression mit neuen Moves und Gadgets, welche in Metroidvanias normalerweise neue Gebiete freischaltet. Der Protagonist kann von Anfang an fast alles und verbessert sich lediglich durch neue Kampftechniken, die man mit der Währung freischaltet, welche von der Mechanik her den Dark Souls-Seelen ähnelt.

Das Setting könnte dem Fiebertraum eines spanischen Inquisitors entsprungen sein. Schuld, Selbstgeißelung, Sünde und körperliche Züchtigung sind die Hauptthemen des Spiels. Gegner tragen schwere Kreuze auf ihren Rücken, bestehen teilweise aus mehreren nackten Körperleibern, ihnen fehlen Gliedmaße und Augen - es ist sowohl unglaublich eckelig als auch sehr stilsicher. Auch die Bosse sind derart verunstaltet, dass man beim Spielen einerseits über die Kreativität der Entwickler staunt, andererseits aber fast den Glauben an das Gute verliert. Die Landschaften zeigen Szenen von Seuchen, Zerstörung, Verzweiflung und Leid. Ähnlich wie in Souls-Spielen wird die Lore hauptsächlich über Item-Beschreibungen transportiert. Auch diese sind schwer zu ertragen, sind aber gleichzeitig gekonnt geschrieben. Ein Beispiel: „Während die Gefangenen die gleichgültigen Wachen um Gnade anflehten, setzte sich eine Schwalbe auf die Schulter eines von ihnen. Sie blieb dort sitzen, bis sie zusammen mit dem Mann verbrannte.“ Nach dem Durchspielen habe ich allerdings keinen blassen Schimmer, was in dieser Welt los ist und welche Rolle der Protagonist spielt. Es ist eben wie bei Dark Souls.

Die pixelige Grafik ist wunderschön, wenn man das allgegenwärtige Elend, das sie zeigt, wunderschön nennen kann. Gegner sind detailverliebt animiert, es gibt auch handgepixelte Zwischensequenzen im Vollbildschirmformat. Die Steuerung ist sanft, das Kampfgefühl sehr angenehm. Die Erkundung macht Spaß, weil man überall kleine Secrets, Abkürzungen und Items findet. Es gibt Nebenquests und wohl mehrere Enden.

Ich habe etwa 10 Stunden bis zum Ende gebraucht und dabei schamlos die Komplettlösung genutzt. Will man fair spielen, wird man viel länger brauchen, den größten Anteil der Zeit aber mit dutzenden Versuchen vergeuden, Bosse zu besiegen.

Alles in Allem ist Blasphemous ein faszinierendes Spiel, mein Ding war es wegen des Settings nicht. Den Nachfolger werde ich erstmal nicht spielen.

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Ich habe für Blasphemous 25 - 30 Stunden gebraucht, aber ich habe auch wirklich hinter jeden Stein mehrfach geschaut, da ich komplett ohne Lösung,hints usw. gespielt habe.
Ich finde es auch grandios. Wunderschöne Pixelgrafik, perfekte Steuerung und das Szenario fand ich auch irgendwie „nett“.

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Ich hab es auch irgendwann abgebrochen.

Es kann auch sein, dass ich zu blöd war den Fall zu lösen, aber ich hab mir wirklich Mühe gegeben.
Ich wollte ja nichts verpassen und hab zum Beispiel jeden Schauplatz aufs Neue durchsucht, wenn Zeit vergangen war, hab versucht alle Gespräche zu führen usw.

Auf Basis meiner vermeintlichen Entdeckungen habe ich Entscheidungen getroffen, welche dann aber vom Spiel, von der Geschichte, nie eingeordnet wurden. Man hat nie eine Rückmeldung bekommen, ob es „falsche“ Entscheidungen gewesen sind, oder ob etwas anderes hätte passieren können, wenn man anders entschieden hätte.
Ich weiß es auch nicht, weil ich bis heute keinen Guide gelesen habe, da ich es vielleicht doch eines Tages beenden möchte…

Naja. Zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte wechselt der Protagonist.
An dieser Stelle bin ich aktuell und habe kein Gefühl, ob es sich nur noch um den Epilog handelt, oder ob die Geschichte erst halb erzählt wurde.

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Also wenn du jetzt an dieser besagten Stelle bist, dann bist du ca. bei der Hälfte. Mir ging es ähnlich wie dir. Die Entscheidung es jetzt nochmal fortzusetzen und zu Ende zu bringen habe ich nicht bereut :slight_smile:

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Eher das letzte Drittel, oder? Jedenfalls kommt deutlich mehr als nur ein Epilog.

Ich habe das damals am Stück durchgespielt und war sehr angetan. Setting, Fülle der Informationen und Stil fand ich toll und die Geschichte spannend genug um darüber hinwegzusehen, dass da nicht so viel reines Gameplay dahinter ist als durch die Gegend zu laufen und Dialoge zu führen.

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Ja, 1/2 bis 2/3, irgendwas in dem Dreh. Es kommt auf jeden Fall noch die ein oder andere Spielstunde und der ein oder andere Twist.

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So, es geht Schlag auf Schlag :smiley: Nach Pentiment habe ich jetzt noch Stray durchgespielt. Das Spiel habe ich damals zum Release bei diversen Streamern gesehen und es hat mir als altem Katzenfreund direkt gut gefallen. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt weder eine geeignete Plattform um es selber zu spielen, noch die Zeit.

Das hat sich inzwischen geändert und es war bei Steam im Angebot. Ich muss sagen, es hat mir sehr gut gefallen! Das Gameplay und die Story sind jetzt nicht ultra komplex, was ich aber als sehr angenehm empfunden habe. Man kommt gut durch, es gibt keine Stellen, an denen man hängen bleibt und der Schwierigkeitsgrad ist quasi nicht vorhanden. Optisch finde ich es auch sehr ansprechend. Die Farb- und Lichteffekte erinnern schon fast an Blade Runner, was mir recht gut gefallen hat. Für die Steuerung wird ein Controller empfohlen. Dafür habe ich mein Xbox One Gamepad rausgekramt

Für den ersten Durchgang mit viel erforschen und alles in Ruhe anschauen und mit jedem quatschen habe ich ca. 10 Stunden gebraucht.

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Ohja, Stray war echt klasse. Habs damals zu release direkt durchgespielt und eine menge spass damit :slight_smile:

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Ich habe es nach gerade mal 20 Jahren geschafft, Vampire Bloodlines durchzuspielen :partying_face:. Ich bin vorher immer früher oder später in einen Bug gerannt, der es mir unmöglich gemacht hat weiter zu kommen. Egal ob mit oder ohne Fanpatch, spätestens in Hollywood war schluss. Diesmal hab ich es mit dem letzten Fanpatch geschafft.

Abgesehen von den Bugs ist das immer noch ein tolles Spiel. Vor allem die Soundkulisse hat mich wieder total gepackt. Das Spiel klingt immer noch herausragend gut und die meisten Sprecher sind hervorragend.

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Ich habe gerade nochmal „Uncharted - Drake’s Fortune“ beendet. Das erste Mal ist schon deutlich über zehn Jahre her, war aber auch einige Jahre nach dessen Release.

Mich konnte das damals schon nicht richtig begeistern. In Retrospektive der gesamten Serie erscheint das Spiel jedoch geradezu bizarr, weil es qualitativ den Nachfolgern meilenweit hinterherhinkt und heute nur noch schwer nachzuvollziehen ist, warum das so ein Hit war.
Ich versuche es mal: Third-Person-Shooter im Allgemeinen und mit Deckungsmechanik im Speziellen waren Anno 2007 noch ziemlich frisch und wenig verbreitet, soweit, dass hier noch oft klar der Vergleich zu „Gears of War“ gezogen wurde, welches dieses Element popularisiert hat. Wir sind hier gerade mal ein Jahr nach dessen Xbox-exklusiven Erscheinen und auch nur zwei nach „Resident Evil 4“, welches als übergreifender Initiator der heute standardisierten Gattung der Third-Person-Shooter gilt.
„Uncharted“ gehörte also zu den Ersten und macht das… ähhmm, maximal durchwachsen, was man über so ziemlich jeden Aspekt des Spiels sagen kann. Die Gegnerintelligenz erscheint überdurchschnittlich, sie preschen vor, weichen aus, wechseln ihre Stellung und flankieren und machen insgesamt, nicht zuletzt durch schiere Masse, ganz schön Druck. Das sorgt selbst auf Einfach (darunter gibt’s noch Forscher) dafür, dass die Gefechte halbwegs einnehmend bleiben. Das Spiel bemüht sich auch darum, die Kampfsituationen ein wenig zu variieren. Mal sind tödliche Fallen in der Arena, mal muss man den Laservisieren von Snipern ausweichen, mal muss man sich auf einem Jetski durch Stromschnellen vorbei an explosiven Fässern den Weg bahnen, während geballert wird. Löblich, auch wenn nicht alles davon so spaßig ist wie es klingt.
ABER, die Feinde vertragen grundsätzlich zu viele Treffer. Es gibt zu wenige Gegner- und Waffentypen. Und das Aiming fühlt sich, selbst mit den 60fps der „Nathan Drake Collection“ nie endgültig befriedigend und präzise an. Letzteres zieht sich aber in meiner Erinnerung durch die ganze Reihe. Gerade Teil 1 findet bei den Gefechten zudem auch kein Ende und ist ganz klar als reiner, super linearer Shooter zu verstehen, fast schon arcadig. Die seltenen und anspruchslosen Rätsel- und Kletterpassagen sind eher Staffage als nennenswertes Spielelement.

Ein weiterer Erfolgsaspekt ist sicher die cinematische Inszenierung der Story. Die Zwischensequenzen wirken in jeder Hinsicht professionell. Dazu gibt’s auch mal Gequassel zwischen den Figuren, wenn sie gemeinsam unterwegs sind. Insgesamt gelang die Verschmelzung von Gameplay und Cutscenes vermutlich flüssiger als damals üblich. Vielleicht war es auch die gefällige gegenwärtliche Abenteuergeschichte abseits von Zombies, Sci-Fi und Fantasy-Schlachten. Allerdings ist selbige klischeetriefend, wenig originell oder interessant und ergibt zu oft einfach keinen Sinn. Das Pacing ist ebenfalls fragwürdig, nicht zuletzt dank der oben genannten Endlosschießereien und weil einen das Spiel sehr häufig durch die gleichen oder wenigstens sehr ähnlich aussehende Gebiete schickt. Fast der gesamte Plot findet auf der kleinen Insel statt und es mangelt stark an visueller Abwechslung.

Der vielleicht wichtigste Faktor war seinerzeit jedoch vermutlich die grafische Pracht von „Uncharted“. Man merkt im Vergleich mit den Sequels, dass Naughty Dog die PS3 erst kennenlernen mussten. Dennoch ist es heute noch ansehnlich, aber nicht nur technisch, sondern auch künstlerisch nicht auf dem Niveau dessen, was das Studio danach abgeliefert hat.
Heute weniger relevant, aber rückblickend erschreckend, wenn man bedenkt, dass Menschen zwischen 60 und 70 € dafür hingelegt haben, ist der lächerlich geringe Umfang. Je nach Schwierigkeitsgrad braucht man zwischen fünf und acht Stunden. Nichts gegen knackig kurze, aber intensive Kampagnen. Aber wie erwähnt, mangelt es Nates erstem Abenteuer deutlich an Abwechslung bzw. es werden sogar Inhalte wiederverwertet. Irgendwie wirkt das Spiel, trotzdem es sehr poliert ist, seltsam unfertig und mit der heißen Nadel gestrickt. Die Schätze, welche man am Wegesrand finden kann, lohnen und fordern kaum (was sich durch die ganze Serie ziehen wird). Man nimmt sie halt mal mit.
Auch das Gunplay lädt, zumindest aus heutiger Sicht, nicht zum Wiederspielen ein. Das mag seinerzeit durch den erwähnten Neuigkeitsfaktor aber noch anders gewesen sein.
Zusammengefasst ist „Uncharted - Drake’s Fortune“ nicht nennenswert gealtert, war aber auch schon immer nicht so richtig gut. Wer in die Serie einsteigen will, stellt den Schwierigkeitsgrad auf Einfach oder Forscher und nimmt sich einen Nachmittag lang Zeit. Das tut nicht weh und ist unterhaltsamer als 'nen Playthrough zu gucken. Trotz der Schwächen, hat das Spiel auch einige sehr gelungene Momente und es werden bei den Charakteren Grundsteine für die folgenden Teile gelegt, die man dann schon mitgenommen haben möchte. Man sollte die eigenen Erwartungen aber niedrig halten.

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Ich mochte den ersten Teil immer mehr als die Nachfolger, weil es sich damit begnügt ein Abenteuer auf einer einzigen Insel zu erzählen.

Die Grafik war damals eine Sensation. Ich erinnere mich noch wie fasziniert wir davon waren dass die Kleidung abhängig von der Tiefe des Wassers nass war.

Das Platforming und Klettern war auch zum ersten Mal so vereinfacht worden dass man eigentlich nie großartig überlegen musste von welcher Plattform man wo hinklettern musste. Dieses gescriptete Abstürzen und -brechen von Vorsprüngen sahen wir hier auch zum ersten Mal.

Heute merkt man deutlich das Alter und es macht nicht mehr so wirklich Spaß, aber ich spiele es trotzdem immer noch lieber als 2 und 3.

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Ich hatte um Uncharted erst einen Bogen gemacht, weil ich dachte es sei nur ein Tomb Raider Abklatsch. Irgendwann erzählte mir ein Arbeitskollege, dass es durchaus spielenswert sei. Wie auch immer, ich bin absoluter Fan von der Serie. Mich stört es gar nicht, dass die Kletterei so „anspruchslos“ ist und man immer sofort erkennt, wenn man einen Raum betritt, ob hier gleich Feuergefechte losbrechen.
War es in uncharted nicht so, dass man einfach autolock und dann einen tick hochgezielt und BOOM Headshot? Mmh… kann auch sein, dass ich das mit GTA verwechsele.
Die settings, die grafischen Details… ich fühle mich absolut abgeholt. Wobei für mich Teil 2 der schönste ist. Liegt vermutlich an dem Tibet Setting. :slight_smile:
Der 4. Teil war schon ansatzweise unnötig, vielleicht. Aber ich verordne ihn mal als versöhnlichen Abschluss der Serie und hoffe, dass nicht irgendwann doch noch ein Titel hinterhergeschoben wird.

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Oh, lange ist’s her. Ich habe die ersten beiden Teile direkt nacheinander irgendwann 2010 oder so gespielt und habe diesen riesigen Qualitätssprung zw. Teil 1 und Teil 2 ebenfalls als groß empfunden.

Ich finde aber generell die ganze Uncharted-Serie irgendwie… steril aus gameplaytechnischer Sicht. Mir fehlt beim Spielen immer eine gewisse spielerische Tiefe. Die Serie ist absolut grandios beim Pacing, Spielgefühl und Technik, aber immer habe ich das Gefühl, dass ich zu jeder Zeit exakt das mache, was die Entwickler für mich vorgesehen haben, wir in einem Fahrgeschäft halt.

Eine schöne Ausnahme war das Spin-Off mit den beiden Damen (der Titel entgleitet mir). Diese Mini-Open World war echt erfrischend und ihre Erkundung machte wirklich Spaß.

Ein weiteres Problem für mich ist das Writing. Die Charaktere sind super und die Autoren wissen wirklich gut wie man spannende Konflikte aufbaut. Diese werden aber selten aufgelöst, sondern einfach fallen gelassen. Beispiel Teil 4: Eines der Hauptmotive ist, dass Nate seine Frau Elena hintergeht. Als sie das herausfindet, ist sie verständlicherweise echt sauer. Dann greifen Gegner an und beide müssen um ihr Leben kämpfen. Der Betrug ist ab da plötzlich kein Thema mehr. Auch Sam hat Dreck am Stecken, wird aber auf einmal wieder zum Guten. The Last of Us hat Konfliktauflösungen so viel besser hinbekommen.

Trotzdem habe ich alle Teile der Serie, inklusive dem PS Vita-Ableger mit Genuss durchgespielt. :grinning:

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Ich habe es vor ein paar Jahren zum ersten Mal durchgespielt und fand es schockierend mittelmäßig, ehrlich gesagt. Die ersten Level kannte ich noch von damals, als das Spiel erschienen war, und hatte immer die Erwartung, dass der Rest genauso gut wäre. Aber die zweite Hälfte empfand ich als total enttäuschend. Langweilige Levels mit viel zu vielen Kämpfen, verkorkste Schleich-Mechanik, nur wenige Entscheidungen - trotz der ganzen Community-Patches merkt man dem Spiel an, dass die Entwickler unter Zeitdruck standen und viele Kompromisse eingehen mussten.

Und doch hat das Spiel vor allem am Anfang grandiose Momente. Und wenn ich meine persönliche Top-10 der NPCs aufstellen würde, wären Theresa und Jeanette dort BEIDE auf Platz 1 :wink:

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Grundsätzlich hast Du recht. Die zweite Hälfte ist nicht so gut wie die erste und das Kämpfen ist nicht die Stärke des Spiels. Mich hat die ewig lange Passage, in der man sich durch eine Kanalisation kämpfen muss, fasst zum Aufgeben gebracht. Da packt das Spiel alles, was nicht gut funktioniert in eine viel zu lange und langweilige Sequenz. Danach hat es mir wieder besser gefallen. Ja, zum Ende hin ist es zu kampflastig, aber auch in den späteren Teilen des Spiels findet man noch skurille Charaktere und Geschichten.

Aber die Charaktere und Atmosphäre, die das Spiel in den ersten beiden Bereichen aufbaut, sind bis heute grandios und tragen das Spiel für mich echt weit. Und mit Theresa und Jeanette hast Du natürlich vollkomen Recht :wink:

Ist schon einen Augenblick her, aber ich habe neulich DREDGE platiniert und mir direkt auch noch Nachschlag mit dem DLC gegönnt, weil ich es richtig, richtig geil finde. Ausschlaggebend es zu holen (vorher war ich etwas unentschlossen) waren Gunnars Ausführungen in irgendeinem der älteren Casts.

DREDGE ist alles was ich an Indie-Spielen toll finde. Es gibt dieses überschaubare, aber coole Konzept (Angelspiel aber MIT LOVECRAFT! Yeah!), ein „günstiger“ aber sehr stilsicherer Look (ich habe für so low-poly Optik aber sowieso eine Schwäche) und ganz viel Stimmung, bei einem gameplay-loop der viel Spiel und wenig Blabla / passives Entertainment ist.

Ich denke das dieses Spiel mittlerweile ausreichend bekannt ist, ausschweifende Spielbeschreibung spare ich mir - nur soviel, diese Mischung aus Schiffsaufbau, rantasten an die rauhe, offene See und diese mit ganz einfachen Mitteln (mehr oder weniger Textboxen und Sound) erschaffene „terror from the deep“-Atmosphäre hatte mich ganz fix bei den Eiern. Dabei dreht sich alles um ein super-simples Fischenreaktionsspielchen (Knöpfe im richtigen Moment drücken) - aber durch Varianz in den Mustern, Tag- und Nachtzeiten mit anderem Getier, Mutantenversionen der bekannten Spezies, einmalig zu findendes Geheimgetier und der Möglichkeit Fischvorkommen abzufischen und dann warten zu müssen bleibt das Ganze über weite Teile des Spiels fangfrisch. Die drumherum gebauten Systeme (Ausrüstung in Form von Angeln, Netzen und Co. - mit Geschwindigkeiten, Tiefen und Fangquote) und Größe des Frachtraumes bringen ebenfalls nochmal Abwechslung rein und runden den Kern des Spiels ab. Rausfahren, Treibgut und Fische einsammeln, ggf. Quests erledigen (bringe X Fische an einen bestimmten Ort, Eskorten) und dann zuhause alles zu Cash machen und ggf. ans Boot anschrauben macht kurzfristig süchtig.

Nun wäre das kein lovecraftsches Spiel wenn nicht finstere Mächte ihre Finger im Spiel hätten (über das Geschehen vor dem Spiel erfahren wir stückweise durch Tagebucheinträge aus Flaschenpost und einigen NPCs) und so ist es besonders in der Nacht wichtig in einen sicheren Hafen zu kommen, denn unausgeschlafen in der Finsternis rumschippern ist eine sehr schlechte Idee. Aus Gründen. Die Art und Weise wie die Paranoia in der Nacht umgesetzt wird, finde ich ganz clever (wer Eternal Darkness kennt, weiß in welche Richtung das geht) und Schlaf funktioniert in dem Spiel wie eine Art Schwierigkeitsregler - wer eine tödliche Hardcoreerfahrung will, der schläft einfach nie. Ganz wie im echten Leben. Wer also ein gutgelaunter Captain Iglo sein will, der ist bei Sonnenuntergang zuhause und steht nicht vor dem Morgengrauen auf.

Was ich auf jeden Fall auch noch erwähnen möchte sind die tollen Lichtstimmungen und das Wetter, sowie die Geräuschkulisse - das Spiel sieht toll aus und je nach Gebiet bietet es auch richtige Schauwerte - in Kombination mit dem konstanten Meeresrauschen, Plätschern und Glucksen fühlt man sich schnell wie im Strandurlaub. Immer wieder gibt es aber kleine Einspieler die gegen diese Idylle arbeiten, beispielsweise die schiefe Melodie wenn man wieder ein entstelltes Fischgetier aus dem Meer gezogen hat oder Geräusche in der Nacht.

So kreativ und cool-eklig einige der Fischmutationen sind (die aber nur in Wort und Bild existieren), so nervig sind ein paar der großen, fest in der Welt lebenden Entitäten die bestimmte Gebiete bewachen - hier habe ich schnell auf den „PASSIVE“-Mode gewechselt, bei dem diese Kreaturen zwar noch existieren aber den Spieler in Ruhe lassen. Die Frequenz der Angriffe ist für meinen Geschmack zu hoch und die eigenen Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen sind überschaubar - das ist zwar sicherlich im Sinne von Lovecraft und Survival Horror, aber mir war es zu nervig. Vielleicht lag es auch daran das sich in meinem zweiten Gebiet (das Spiel ist sehr open world-ig, man kann auch woanders sein Glück versuchen) mit einem Monster und engen, schlecht zu navigierenden Fjorde eine richtig nervtötende Kombo und in Folge einbrechendem Progress ein kleiner Hänger in der Motivation auftat - jedenfalls bietet das Spiel vorbildlich viele Möglichkeiten alles Mögliche ein- und umzustellen um die Erfahrung nach Wunsch einzustellen.

Auf jeden Fall sollte dieses Spiel nicht so gut funktionieren wie es das tut, ich bin mittlerweile ganz weit weg von storylastigen Spielen die einen viel zum Zugucken und Lesen zwingen (nicht weil ich grundsätzlich was dagegen habe, sondern weil ich dabei in 9/10 Fällen einschlafe) und bei DREDGE gibt es immer noch den nächsten Fang zu tun, nur noch einmal die Krabbenfallen abzufahren, eben kurz dieses Gebiet abzuschippern und die Stunden fliegen nur so dahin. Auch nach 30 Stunden Hauptspiel und Platintrophäe hatte ich noch Bedarf nach der teils meditativen Erfahrung die DREDGE bietet (allem Horror zum Trotz) - und habe mir auch noch den DLC reingezogen. Das passiert mir bei anderen, großen Produktionen nie - ich quäle mich nebenbei durch Final Fantasy 16 und habe da nach vielleicht 6 Stunden schon keinen Bock mehr. DREDGE ist in seiner Gesamtheit jedoch ein kleines Juwel - das perfekte Feierabendspiel und selbst wenn man nur der Story folgt, ein schöne Lovecraftsche Erfahrung die man gerne mal mitnehmen kann. Ich möchte es vorbehaltlos jedem empfehlen der eine Faszination und Ehrfurcht vor dem Meer hat.

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