The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom
Im neuesten Teil der langlebigen Reihe spielt man zum ersten Mal die titelgebende Figur Zelda selbst, und dennoch bleibt das Spiel den Wurzeln eines klassischen 2D-Zelda treu. Spielerisch gibt es jedoch ein paar Unterschiede zu den alten Teilen, denn Zelda ist selbst keine Kämpferin. Stattdessen nutzt sie sogenannte „Echos“ – Abbilder von Gegenständen oder Monstern, die man im Spiel findet und in begrenzter Zahl beschwören kann. Die beschworenen Monster kämpfen an ihrer Seite, während die Gegenstände oft für Rätsel genutzt werden.
Die KI der Monster lässt leider zu wünschen übrig: Oft dauert es gefühlt einfach zu lange, bis sie einen Gegner besiegt haben. Auch wenn es eine Vielzahl von Gegenständen gibt, die man als „Echo“ verwenden kann, greift man in der Praxis meist nur auf eine Handvoll zurück, die für die Rätsel wirklich nützlich sind. Trotzdem hat mir gefallen, dass man Rätsel auf verschiedene Arten lösen kann und nicht nur eine richtige Lösung existiert.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich für kurze Zeit in Link zu verwandeln, um selbst mit Schwert, Bogen und Bomben zu kämpfen. Diese Fähigkeit ist jedoch begrenzt und die Energie dafür schnell verbraucht, sodass man oft wieder die beschworenen Monster weiterkämpfen lässt. Ansonsten bleibt das Spiel der klassischen Zelda-Formel treu: Eine kleine, aber charmante Oberwelt mit typischen Gebieten wie einem Vulkanberg, einem Sumpf, der Küste, einer Wüste und einem verschneiten Berggipfel. Die Oberwelt lässt sich recht frei erkunden, und die Dungeons kann man in weitgehend beliebiger Reihenfolge angehen. Sie sind zudem abwechslungsreich gestaltet.
Allerdings ist das Spiel insgesamt etwas zu leicht. Selbst im „Heldenmodus“, in dem Gegner keine Herzen fallen lassen, konnte ich es ohne größere Schwierigkeiten durchspielen. Ein großer Vorteil ist, dass man sich jederzeit ein Bett beschwören und darin heilen kann. Alternativ kann man in bestimmten Läden Smoothies aus gesammelten Zutaten mixen, die nicht nur heilen, sondern auch vorübergehenden Schutz gegen verschiedene Elemente bieten oder es ermöglichen, länger zu tauchen.
Man kann zwar auch auf einem Pferd reiten, doch das bringt kaum Geschwindigkeitsvorteile. Wer schnell reisen möchte, kann sich einfach per Schnellreise zu großzügig verteilten Punkten teleportieren. Neben der Hauptaufgabe gibt es viele Nebenaufgaben, die meist darin bestehen, bestimmte Gegner zu bekämpfen, Gegenstände zu finden oder das passende Echo zu beschwören. Zwar nichts Besonderes, aber manche Nebenquests sind nett gestaltet und belohnen einen hin und wieder mit hilfreichen Ausrüstungsgegenständen.
Wie üblich kann man beim Erkunden der Welt Herzteile finden, die die Lebensenergie erhöhen, oder andere Gegenstände, die es ermöglichen, sich länger in Link zu verwandeln oder seine Kräfte in dieser Form zu steigern.
Optisch erinnert das Spiel an den Diorama-Stil des Link’s Awakening Remakes. Der Stil ist zwar schlicht, hat aber seinen eigenen Charme. Leider gibt es auch hier gelegentlich kleinere Framerate-Einbrüche, die zwar spürbar sind, mich aber nicht gestört haben. Der Soundtrack hat mir ebenfalls gut gefallen und enthält einige einprägsame Stücke – und typisch für die Serie bleibt es ohne Sprachausgabe.
Insgesamt ist The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom ein solider Titel, den ich durchaus empfehlen kann, auch wenn er keine wirklichen Highlights bietet.