Welches Spiel hast du bis zum Ende gespielt?

Kann schon sein, glaub auf Reddit kommt per Google immer so ein Beitrag hoch.

Ich habe vor ein paar Wochen CHICKEN POLICE: PAINT IT RED! durchgespielt.

(gog / steam )

Chicken Police ist eine Art Visual Novel mit ganz kleinen Adventureelementen.

Die Handlung spielt in einer erstaunlich detailliert ausgearbeiteten und von anthropomorphen Tieren bevölkerten Welt „The Wilderness“. Hier wird eine Klischee-Film-Noir-Story erzählt, welcher eine Nacht in der Stadt „Clawville“ als Schauplatz dient.

Man spielt den Hahn Santino „Sonny“ Featherland. Einen abgewrackten Polizisten und Alkoholiker, aktuell vom Dienst freigestellt mit noch 121 Tage bis zur Pensionierung. Außerdem ist er als Teil der früher legendären „Chicken Police“, welche er mit seinem Partner Marty McChicken gebildet hat, ein ehemaliger Held.

Eines Abends steht eine schöne, fremde Dame mit einem Auftrag im Büro von Sonny…

…und die Ermittlungen beginnen.

Man macht sich zu verschieden Schauplätzen auf, welche man über eine Übersichtskarte erreichen kann.

Jeder Schauplatz wird durch ein Standbild dargestellt, auf welchem es diverse Hotspots gibt. Klickt man diese an, gibt Sonny einen kürzeren oder längeren Kommentar ab. Handelt es sich im um eine Person, wird ein Gespräch gestartet. So klickt man nach und nach auf alles und hört sich Sonnys Geschichten oder Bemerkungen dazu an.

Ab und zu erhält man Gegenstände, die man jedoch nicht wie in einem Point-and-Click Adventure auf Personen oder andere Gegenstände anwenden kann, sondern welche lediglich als Beweisstück dienen.

In Gesprächen mit manchen Schlüsselpersonen kann man diese zu allen möglichen anderen Personen oder Begebenheiten befragen, was zu neuen Informationen führt (welche man in einem umfangreichen Notizbuch sammelt) und die Story vorantreibt indem neue Schauplätze freigeschaltet werden.

Weitere Adventureelemente sind das Kreuzverhör und die Ermittlungsarbeit.

  • Beim Kreuzverhör muss man Informationen aus einer andere Person herauslocken. Die oder der Befragte hat bestimmte Wesenszüge („Vorsichtig“, „Schüchtern“, usw…), zu welchen man passende Fragen auswählen soll. Schafft man das, füllt sich langsam ein „Detective Meter“. Fällt dieses bis zum Ende des Verhör nicht mehr unter eine bestimmte Grenze, war man erfolgreich. Die Fragen dem Charakter der Befragten zuzuordnen war für mich reines Glücksspiel und ich hab es schnell aufgegeben. Vielleicht bin ich aber auch nur zu doof. Da man jedes Verhör wiederholen und so bruteforcen kann, habe ich nach dem zweiten Mal auf eine Komplettlösung zurückgegriffen.

  • Bei der Ermittlungsarbeit muss man Personen, Beweisstücke (Gegenstände) und Hinweise in Zusammenhang bringen und an eine Pinwand heften. Stimmt es, hat Sonny eine Erkenntnis und es geht weiter.

Beide Elemente des Spiels sind so trivial wie sie sich anhören. Als hätte man versucht dem Spieler eine Möglichkeit zu geben ab und zu selbst zu handeln. Die Story an und für sich ist nämlich vollkommen linear.

Aber das ist meiner Meinung nach gar nicht so schlimm.
Das Spiel lebt von der großartigen, satirisch aufgeladenen Noir-Atmosphäre.
Diese schafft es unter anderem durch…

  • die stimmungsvollen schwarz-weiß Bilder der Schauplätze

  • die perfekt ausgewählten, anthropomorphen Persönlichkeiten

  • den wirklich hervorragenden Soundtrack (kann man hier auf youtube hören)

  • die wunderbar übertriebenen Texte, die wirklich kein Noir-Klischee auslassen. :slight_smile:

  • und die großartigen Voice Actor, allen voran Kerry Shale als Sonny Featherland

Man führt hier keine Ermittlungsarbeit durch und man löst auch keine echten Rätsel. Letztendlich erlebt man eine lineare Story, unterbrochen von kleineren Einlagen, die jedoch nie so kompliziert sind, dass sie die Handlung wirklich aufhalten würden.

Ich hatte trotzdem viel Spaß mit Chicken Police. Es ist handwerklich sehr gut gemacht und die grandiose Noir-Stimmung hat mich voll abgeholt.
Außerdem habe ich einen Platz in meinem Herz für kleine Indiestudios, die mal etwas ausprobieren.

Wenn man kein Point-and-Click Adventure erwartet und mit dem Setting etwas anfangen kann, sollte man Chicken Police: Paint it Red! in einem Sale eine Chance geben!


Edit: Hier noch der Trailer, der einem einen ganz guten Eindruck verschafft:

7 „Gefällt mir“

Gerade fertiggespielt: Final Fantasy VII: Rebirth

Ich dachte ja, ich hätte alles schon erlebt. Spiele, die ich mochte, Spiele, die ich geradezu liebte, solche, die ich hasste, weil sie unfair waren, Mechaniken doof waren, was auch immer. Aber irgendwie war es am Ende immer so, dass ich ein Spiel doch im Großen und Ganzen in eine der Schubladen einsortieren konnte.

Aber dieses! Machwerk! Alter! :smiley:

Grundsätzlich muss ich den Entwicklern zugutehalten, dass sie das Original, das ich sehr mochte (wenn auch nicht ganz so sehr wie FF VIII, hehe), mit großem Respekt behandelt haben, gerade was die Charaktere angeht. War auch schon beim ersten Teil des Remake so. Im Original sind da schon ziemlich schräge Figuren dabei und die Entwickler haben sich nicht gescheut, diese Merkwürdigkeiten auf die neu designten, wirklich wahnsinnig detaillierten Charaktermodelle zu übertragen. Ich glaub, das hätte man absolut nicht besser machen können. Ganz großes Kino. Ich hatte ein paar mal gerade während der Erzählpassagen echt Gänsehaut. Zudem sieht das alles streckenweise einfach super gut aus.

Über die Änderungen in der Handlung kann man natürlich streiten, aber da ich das Original schon kenne, habe ich mich wieder sehr gefreut, nicht noch mal eins zu eins dasselbe in schöner(er) Grafik zu spielen. Also auch hier: Hut ab, passt für mich, auch wenn ich nicht immer alles verstanden habe – aber das Kryptische ist ja spätestens seit FF XIII irgendwie Standard. :smiley:

Doch dann … diese Open World! Hat man sich da Hilfe von Ubisoft geholt? Das gute an Ubisoft ist ja, dass immer auf der Packung steht, dass es sich um ein Spiel von denen handelt, sodass ich es dann natürlich nicht kaufe (wie auch bei EA, deren Logo ich auch eher als Warnschild verstehe). Aber wenn da Square Enix draufsteht, dann will ich kein Spiel mit Ubisoft-Formel – die Zeitvergeudung des Grauens! Und ja ich weiß, Square Enix ist auch schon lange nicht mehr, was Square Soft mal war.

Man kann offene Welten ja nun trotz sich wiederholender Elemente interessant gestalten, wie bspw. Zelda oder Elden Ring gezeigt haben. Oder man kann es eben so machen wie bei FF VII: Man kopiert einfach alles, was schon bei Ubisoft beschissen ist, schmeißt es wieder und wieder auf die eigentlich schön gestalteten Karten und lässt dafür alles raus, was die Welt organisch und lebendig gestaltet hätte. Ey, selbst bei Zelda wirkt die Welt lebendiger, weil man da zumindest hin und wieder wandernden Händlern und dergleichen begegnet, aber hier: Nix! Das ist einfach eine tote Welt, die mich als Spieler verhöhnt, indem sie sagt: Hier, ich ballere dir die Karte zu mit Icons, die kannst du jetzt mal alle abklappern und sei dir sicher, ich halte hier kaum Überraschungen für dich bereit, und das Erkunden lohnt sich für dich auch nicht. Bah, sowas will ich 2025 echt nicht mehr haben.

Dann das Kampfsystem: Mit dem wurde ich beim Vorgänger schon nicht warm, aber das liegt sicher an mir. Man malträtiert die Gegner in Echtzeit mit Hit-Combos, die quasi kaum Schaden machen, weil man immer wieder per Menü kurz pausieren muss, um eine der starken Attacken auszuwählen, die den Gegner hoffentlich „schocken“, muss zudem ständig zwischen den drei im Kampf aktiven Charakteren wechseln, weil die alleine so gut wie nichts auf die Kette kriegen, sodass die Kämpfe irgendwie immer in hektische Gamepad-Akrobatik ausarten. Das kann man mögen, meins ist es nicht so. Aaaaber: Wenn ich mich 30 Minuten lang oder sogar länger gegen einen Bossgegner abmühe, nur damit der dann, kurz bevor er das Zeitliche segnet, eine alles vernichtende Attacke triggert, weil ich nicht schnell genug seinen Schockbalken auf Anschlag gebracht habe, dann schwillt mir echt der Kamm. Dass der komplette Kampf dann von vorn losgeht, ist ja klar, ne? Immerhin nur die jeweilige Phase, aber ey, wenn ich noch mal was an den Charakteren optimieren möchte, dann soll ich doch bitte das letzte Savegame vor dem Kampf laden. Das sind Spielmechaniken, die waren schon vor 20 Jahren Mist! Macht es gerne schwer, aber macht es doch nicht unfair schwer.

Von den unzählbaren Minigames, die fast alle keinen Spaß machen, fang ich am besten gar nicht erst an. Da hat man sich wohl am Original orientiert und gedacht, ach komm, die Leute mochten das, also packen wir einfach das Zehnfache an Minigames rein.

Wie können die Entwickler so respektlos mit meiner Zeit als Spieler umgehen? Ich war wirklich hin und hergerissen, denn wie gesagt, die Charaktere sind so toll, die Geschichte ist wunderbar erzählt, die Emotionen funktionieren, der originale Soundtrack ist grandios neu eingespielt (die neueren Stücke dagegen kriegen mich so gar nicht), aber am Ende muss ich sagen: Ich hätte das alles wahrscheinlich lieber als Film gehabt.

Auf jeden Fall ein Wechselbad der Gefühle und aus irgendeinem Grund freue ich mich trotzdem auf die Fortsetzung. Ich hoffe, dort korrigieren sie einige der Designsünden, aber große Hoffnung hege ich da nicht.

7 „Gefällt mir“

Gerade eben eine schnelle Runde Conflict Europe gespielt. Ging mit einem gegenseitigen Waffenstillstand aus, nachdem NATO und Warschauer Pakt sich gegenseitig bis auf drei kümmerliche Armeen ausgelöscht haben. :grimacing:
image

3 „Gefällt mir“

Gabriel Knight 1+2. Den 3. Teil druck ich leider nicht durch…

Mir geht es ganz, ganz genauso. Ich hätte meine Gedanken dazu nicht besser niederschreiben können.
Pures Hack’n’Slay mit einer riesigen Open World, wo sich alles laufenden Meter wiederholt und unlebendig wirkt, obwohl sie grafisch sehr hübsch dargestellt wird. Ich bin noch nicht ganz durch damit, bin aber hin und hergerissen und tu mich wirklich schwer damit.
Aber ja, auch da gebe ich dir Recht: Die Emotionen zwischen den Charakteren funktionieren wunderbar und sind für mich das tragende Element.

1 „Gefällt mir“

Ganz genau. Ich glaube, hätten sie das nicht hingekriegt, hätte ich das Ding einfach in die Ecke geschmissen. Vor allem hatte ich direkt davor Metaphor: ReFantazio gespielt und das wischt im Kreis der JRPGs mit FF VII, finde ich, den Boden auf. Aber es waren einfach so viele schöne Gänsehautmomente in Rebirth drin (Cosmo Canyon vor allem, boah!), dass ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Und es war eben auch schön, in diesen ganz tollen Momenten das Gefühl zu haben, ja, so war das damals, als FF VII ganz neu und besonders war. Zumindest da haben sie sich nicht lumpen lassen.

2 „Gefällt mir“

Hab da noch ganz viele Nebenquests offen gelassen, auch bei dem Vorgänger hab ich nicht alles gemacht. Einfach nur durchgespielt. Hab mir offen gelassen das ein anderes Mal zu spielen, weil grundsätzlich fand ich Rebirth auch mega. Ich wollt aber einfach viel lieber die Geschichte erleben, als jetzt ewig in Nebenschauplätzen abzuhängen.

Toll fand ich auch, das ich Tifa daten durfte :smiley: auch wenn Aerith natürlich trotzdem immer einen festen Platz in unserem Herzen hat.

1 „Gefällt mir“

Tifa wäre auch bei mir Favoritin gewesen, aber es wurde … Red XIII. Da musste ich tatsächlich lachen. War aber auch cool, zumal ich den wahnsinnig gut gelungen finde.

1 „Gefällt mir“

Habe gerade Killing Time Resurrected durchgespielt. Das Spiel ist in vielen Belangen trashig und seltsam und kommt auf keinen Fall an Klassiker wie Doom und Blood heran, hat aber trotzdem einen gewissen Charme. Die Atmosphäre und das Design sind recht nett und erinnern ein wenig an Alone in the Dark, das Metroidvania-artige Gameplay mit einer großen, zusammenhängenden Welt ist toll und eigentlich lässt sich alles logisch lösen, wenn man sich die Umgebung ordentlich anschaut und alles durchsucht. Wie die Story nach und nach durch Sequenzen mit realen Schauspielern erzählt wird ist durchaus cool. Hollywood sollte man hier natürlich keines erwarten, aber es hat seinen Charme.

Grafisch schwanken vor allem die Gegnersprites sehr: Während die Gegner, die auf Videosequenzen echter Schauspieler basieren wirklich cool sind, stinken die gerenderten oder gezeichneten Gegnertypen ziemlich ab und passen einfach nicht ins Gesamtbild.

Nightdive hat mit dem Remaster wieder absolut fanstastische Arbeit abgeliefert und das Spiel in Sachen Steuerung, Grafik und der ein oder anderen Komfortfunktion aufpoliert, auf Wunsch kann aber auch vieles davon deaktiviert und somit nahezu 1:1 das Feeling der Originalversion von damals erlebt werden.

Mit Sicherheit kein Meilenstein, aber für Freunde es Genres und ähnlicher Horrotitel auf jeden Fall einen Blick wert finde ich!

4 „Gefällt mir“

Nach 35 Jahren … GIANA SISTERS

In der Kindheit unzählige Male gestartet, aber nie ganz geschafft. Heute war es soweit.

Ich bin mir sicher, ich habe den letzten Screen schon mal gesehen, aber wir haben damals wohl einen Cheat verwendet, um durch die Level zu glitchen.

Ich habe es diesmal aber komplett durchgespielt (ich wusste gar nicht mehr, dass es über 30 Level gibt! ). Jedoch auch nicht ohne Hilfe:

  • Buttonmapping, damit ich eine Sprungtaste habe
  • Speichern/Laden, gerade die letzten 2 Level waren … Herrgottnochmal :sweat_smile:

Fühlt sich irgendwie toll an, das von der Bucket List zu haben.

17 „Gefällt mir“

Ja, etwas sehr ähnliches hatte ich auch. Vor ca. 10-15 Jahren (also auch sehr lange nach Erscheinen des Spiels) habe ich Day of the Tentacle nachgeholt.

Ich dachte, ich hätte vor Urzeiten nur kurz mal den Anfang des Spiels bei einem Freund gesehen, aber ich hab mich dann an sehr, sehr viele Rätsel erinnert, fast so als hätte ich sie selbst gespielt. Ohne mich daran zu erinnern, weswegen.

Hatte ich besagtem Freund doch viel länger zugeschaut? Hatte ich das Spiel doch tatsächlich relativ weit selbst gespielt? Habe ich irgendwann eine Komplettlösung gelesen, obwohl ich das insgesamt selten tat, und obwohl meine Erinnerungen recht “visuell” schienen?

Ich werde es vermutlich so schnell nicht herausfinden, aber ich denke heute noch ab und zu daran zurück, wie seltsam das war…

1 „Gefällt mir“

Switch, oder wo? Ich hab auf der Switch diese Collection, und zumindest den ersten Teil relativ weit gespielt, nachdem ich die Down to the Detail Staffel dazu gehört hatte.

Nee, PS3.

Danke für die ausführliche Beschreibung. Habe es mir gerade auf Steam für 2,99 gekauft. Das Angebot gibt es noch einige Tage.

1 „Gefällt mir“

Gerne! Hoffe, dir gefällt das Spiel ebenfalls :slight_smile:

1 „Gefällt mir“

Cruel
Am besten beschreibt man den Titel als Hotline Miami in Egoshooterform mit zufällig generierten Leveln. Man rennt wie verrückt durch immer knackiger werdende Gänge eines Hotels, in dem mit jedem Stockwerk neue Gegnertypen und Fallen dazukommen. Dabei wird man von einem sich ausbreitenden Feuer verfolgt, das einem kaum Zeit zum stehen bleiben lässt.

Der Titel ist wirklich bockschwer und man hat oft nur Sekundenbruchteile um zu reagieren, spielt sich aber super geschmeidig und der absolut fantastische Elektro- und Synthie-Soundtack treibt einen auch nach dem x-ten Ableben immer wieder zu einer weiteren Runde. Von all den „Corridor-Shootern“ wie Post Void, Mullet Madjack und Anger Foot ist das bislang definitv der beste!

2 „Gefällt mir“

Ein sogenannter Boomer Shooter, wenn ich mir das Video auf Steam anschaue, oder?

Vom optischen Stil her ja, Gameplay hat wie gesagt mit „normalen“ Shootern wie Doom & Co aber eher wenig zu tun. Es gibt keine Schlüsselsuche, Rätsel, Backtracking usw sondern sehr schnelles, geradelieniges Arcade-Gameplay, fast eher so etwas wie Contra und Metal Slug, nur aus der Egoperspektive

1 „Gefällt mir“

Danke fürs Erklären. Das hat mein Interesse geweckt.

1 „Gefällt mir“