Final Fantasy Tactics - The Ivalice Chronicles
In den letzten Tagen Final Fantasy Tactics - The Ivalice Chronicles verschlungen. Dabei handelt es sich um eine Neuauflage des Klassikers, der ursprünglich für die erste Playstation erschien. Später kam noch ein Remake für die PSP mit dem Titel Final Fantasy Tactics - War of the Lions heraus, das auch auf andere Systeme portiert wurde.
Final Fantasy Tactics zählt zu meinen Lieblingstiteln, das ich schon mehrmals durchgespielt habe, weshalb ich mich auch sehr auf die Neuauflage gefreut habe, obwohl ich es vor nicht allzu langer Zeit noch einmal auf dem Tablet in der War of the Lions-Version durchgespielt habe.
Kreativer Kopf hinter dem Spiel ist Yasumi Matsuno, der zuvor bei Quest die Ogre Battle-Reihe verantwortet hat und vor Final Fantasy Tactics zu Square gewechselt ist. Während Ogre Battle: The March of the Black Queen für das SNES noch ein SRPG war, zählt Tactics Ogre: Let Us Cling Together zu den frühen TRPG. Final Fantasy Tactics baut im Wesentlichen auf dem Fundament von Tactics Ogre auf, aber verbindet dieses lose mit Elementen aus Final Fantasy, z. B. Chocobos.
Was mir bei den Spielen von Matsuno sehr gut gefällt, ist der Fokus auf komplexe Geschichten, die eher bodenständig sind und erwachsene Themen behandeln. Das Setting von Final Fantasy Tactics umfasst mit Ivalice ein Königreich, bei dem zwei Seiten nach einem längeren Krieg um die Vormundschaft streiten. Allerdings wird im Rahmen dieses Settings auch ein starker Fokus auf die Entwicklung einzelner Charaktere gelegt. So wird vor allem der Einfluss der Herkunft thematisiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Freundschaft der Hauptfigur Ramza, der aus einem angesehenen Ritterhaus stammt mit Delita, der aus einfachen Verhältnissen stammt.
Mir gefällt auch die Präsentation des Spiels und die Inszenierung der Geschichte ausgesprochen gut. Der Grafikstil erinnert in der Hinsicht vom Stil etwas an 3D-Dioramen und ich mag auch die Charakterportraits sehr. Besonders hervorzuheben ist zudem der großartige Soundtrack von Hitoshi Sakimoto.
Final Fantasy Tactics ist beim Gameplay ein klassischer Vertreter der Taktischen RPGs. Einheiten werden rundenweise über ein begrenztes Schlachtfeld positioniert und führen Aktionen aus, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, das in der Regel darin besteht eine bestimmte Einheit auszuschalten oder alle gegnerischen Einheiten. Durch erfolgreiche Aktionen (z. B. Angriffe oder Anwendung von Heilzauber) sammeln Einheiten Erfahrungspunkte, die zur Verbesserung der Einheiten dienen.
Eine Besonderheit von Final Fantasy Tactics ist das Job-System, das an die Jobs aus Final Fantasy V erinnert. Die eigenen Einheiten können zwischen einer größeren Anzahl an Jobs wechseln, die über jeweils eigene Fertigkeiten verfügen. Durch die gelernten Fertigkeiten ergeben sich Kombinationsmöglichkeiten, wodurch das Spiel eine zusätzliche Tiefe und Motivationsebene erhält. Allerdings sorgt das zusätzliche Aufleveln der Jobs auch zum Teil für mehr Grinding und die Nützlichkeit bestimmter Fertigkeiten variiert.
In der Neuauflage kann man zwischen einer erweiterten und einer klassischen Version wählen. Letztere entspricht im Wesentlichen dem Original von 1997. Die erweiterte Version bietet unter anderem eine leicht angepasste Grafik sowie eine hervorragende Sprachausgabe, die das Spiel deutlich aufwertet.
Darüber hinaus wurde die Zugänglichkeit verbessert, indem unter anderem das Interface benutzerfreundlicher gestaltet ist und ein leichter Schwierigkeitsgrad für Neueinsteiger hinzugefügt wurde. Der neue Schwierigkeitsgrad ist eine willkommene Ergänzung, um die Spitzen beim Schwierigkeitsgrad auszugleichen, die beim Original ein häufiger Kritikpunkt waren. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich während der Kampagne jederzeit wechseln. Generell fühlt sich das Balancing aber deutlich runder an als noch in den vorherigen Versionen des Spiels.
Da kann ich auch hinwegsehen, dass die Inhalte des PSP-Remakes War of the Lions herausgenommen wurden. Hierzu zählen freischaltbare Charaktere sowie zusätzliche Zwischensequenzen bei bestimmten Ereignissen. Charaktere wie Balthier vermisse ich weniger, da diese eher ein Bonus waren und in der Geschichte nicht verankert waren, aber die zusätzlichen Zwischensequenzen waren gut gemacht.
Insgesamt ist Final Fantasy Tactics - The Ivalice Chronicles eine sehr gute Neuauflage des Klassikers. Auf Grund der besseren Zugänglichkeit und der sehr gelungenen Sprachausgabe aus meiner Sicht auch die beste Version des Spiels.