‚xbox commercial finger guns‘ und Google liefert:
… würde mittlerweile wohl auch nicht mehr so durchgewunken werden
‚xbox commercial finger guns‘ und Google liefert:
… würde mittlerweile wohl auch nicht mehr so durchgewunken werden
Wow, das weckt Erinnerungen. Zum Lynch-Spot habe ich vor langer Zeit mal einen (akademischen) Text geschrieben, in dem ich ihn ins Werk des Regisseurs einordne: https://d-nb.info/1212668081/34 Auch meines Wissens hat er nur beim ersten Regie geführt.
Die ist halt ver(a)u(s)cht.
“Lara, ich weiß – einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, aber könntest du vielleicht währenddessen trotzdem bitte die Wumme weglegen? …Nein? Okay.”
Vielleicht muß man gar nicht alle sexistischen Werbeanzeigen wieder vorführen, denn dafür gilt eigentlich, was auch für problematische Narrative und Fakes gilt: jede Wiederholung schadet letztlich.
Ich finde tatsächlich die sexistischen Reklamen am allerärgerlichsten, sie zahlen auch so DIREKT auf die früheren Clichés ein, des ungebumsten Blödmanns in seinem Kämmerchen, der heute leider seine tatsächliche Fortsetzung im Incel und der ganzen unappetitlichen Blase der mysogynen Manosphere findet.
Na klar, niemand hat etwas gegen attraktive erregende optische Reize, wo immer die eigenen Vorlieben, Geschmäcker oder Kinks liegen, ich schätze die hier versammelte Community aber so ein, daß es sich um zum größten Teil unproblematisch sozial integrierte Menschen/Männer handelt, die realistisch und intelligent sind und handeln. Gleichzeitig kommen wir aber aus der Zeit, in der DAS die gängigen Werbekampagnen waren, was sind die letztlich also anderes als beleidigend.
Über die gezeigte Anzeige für Command&Conquer kann man diskutieren, wir können das irgendwie finden oder nicht, das ist ein bißchen wie Satire, aber Sexismus ist meiner Meinung nach keine „Ansichtssache“, weshalb ich das absolut unangenehm finde, wenn ein Tennisspiel mit dem Bild von Hintern und Höschen einer Frau im Tennisrock illustriert wird.
Früher war eben nicht alles besser, sondern häufig auch richtig viel scheisser und manches ist Erkenntnisgewinn und Resultat von Klügerwerden!
Ach, ich weiß nicht. Ich sehe sowas inzwischen als zeitgenössische Werke. Hat ein 14-jähriger sich zur Biing! Demo vielleicht mal den Lörres geschrubbt? Bestimmt. Gab ja auch wenig anderes, als den Dessous Teil im Quelle Katalog oder eine am Schulhof rumgereichte Praline, mit verklebten Seiten.
Genau so wie Wet the sexy Empire. Es sind eben Softcore Spiele und das ist ja das Ziel des Ganzen.
Aber ob sich jemand Battle Cruiser 3000 AD wegen der Dame gekauft hat?
Es sind einfach Zeugen einer Zeit, auf die wir heute mit einem Lächeln und Nostalgie zurückschauen.
Die BMX XXX Anzeigen finde ich sogar beachtenswert. Für mich gehört sowas zu den Zeitzeugen einer beinahe ungefilterten (Online)welt, in der fast alles konsumierbar war und es um das Ausloten der Grenzen ging. Bumfights, rotten.com und die Sniper-Videos auf eBaumsworld.com fallen mir da noch als Beispiele ein, die abgemildert in Anzeigen wie zu Acclaims Spiel ihren Weg in den Mainstream fanden. Das für mich Bemerkenswerteste: Anscheinend wurde hier ein Scheitelpunkt erreicht, an dem die Welle der Extreme dann gebrochen ist. Die Nachfolgegeneration war dann wieder wesentlich konservativer, um sich von ihren Vorgängern abzugrenzen. Gleiches konnte man, z.B., zwar auch schon nach den 70ern (Hippies/Studentenbewegung) beobachten, als in den 80ern die Yuppies aufkamen. Die hatten aber wenigstens noch ihren Kontrapunkt in der Punk und Skin Bewegung.
Allerdings ist die aktuelle Homogenität, die ab den 2010ern eingesetzt hat, schon fast einzigartig.
Ich bin generell einfach kein Freund davon, historisches auszublenden. Warum sollte man Onkel Hansi, Ludwig Hohlwein, Minna Cauer, Disneys Urfassung von „Three little Pigs“, Petrus Venerabilis etc. vergessen? Es geht ja nur darum, diese Dinge im angemessenen Kontext (wertfrei) zu diskutieren.
Genau das sehe ich auch in diesem Thread.
Nicht retro, da erst 18 Jahr alt, aber die Anno 1701 Werbung mit Sky Du Mont
Klar war das unerträglicher Sexismus, aber ich finde nicht, dass man solche Sachen verschweigen sollte. Hier werden die peinlichen Werbungen ja nicht gefeiert, sondern als absurd angesehen
Ja, zumal das ja auch zu einem gewissen Grade zeigt, wie naiv die damalige Zeit in mancher Hinsicht war, als man noch mit Comic-Figuren wie in Biing!, Larry und Wet (oder eben mit der Polygon-Lara im Bikini) für Aufsehen sorgen oder vermeintliche Erotik versprühen konnte. Heute lachen sich die meisten Jugendlichen vermutlich über sowas kaputt, wenn man es damit vergleicht, was sonst so frei im Internet zugänglich ist. So betrachtet hat sich das Problem bestenfalls verlagert, schlimmstenfalls verschärft.
Ich weiß aber auch nicht, ob diese Werbungen wirklich auf das Klischee “des ungebumsten Blödmanns in seinem Kämmerchen” abzielen wollten. Sexismus in Werbung (und andernorts) war ein grundsätzliches Phänomen; selbst in der Margarine-Werbung sprang damals eine Frau nackt in den See, und in der Cola-Light-Reklame war der Typ mit dem freien Oberkörper zu doof, sich die Aspartamplörre in den Mund statt aufs Sixpack zu gießen, während den Bürofrauen die Kinnlade herunterklappte.
Das ist heute alles mindestens cringe, aber stammt halt aus einer Zeit, in der man noch samstags nach Mitternacht Sat. 1 einschalten musste, um ein bisschen nackte Haut zu sehen. Das macht’s nicht besser, aber dass mit solcher Werbung auf das Bild des Nerds/Incels eingezahlt wurde und wir heute wirklich klüger sind - beides finde ich in diesem Kontext zu weit hergeholt.
Japanische Werbungen sind ja bekannt dafür wie absurd sie sind aber immer wieder schön ![]()
Bekamm sogar ein Remake:
Witzig, wie Du die beiden Titel und die dazugehörigen Bilder vertauscht hast ![]()
Die englische Werbung ist für deutschsprachige Leser vor allem wegen der deutschen Aussprache des englischen Wortes lustig. Die deutsche Werbung ist vielleicht noch wegen dem Werbespruch lustig. Im Prinzip handelt es sich bei der Werbung nur um das Cover des Spieles um etwas Text angereichert, der sonst eher auf der Rückseite steht.
Beim Motiv an sich weiß ich nicht so recht, ob es sexistisch ist. Mogli vom Dschungelbuch oder Conan werden auf den Film und Computer Spiel Covern ähnlich wenig bekleidet und posierend dargestellt.
Ich bin durch unseren firmeneigenen Diversity Newsletter mal auf das Thema aufmerksam geworden und es gab eine gute Webseite zum Thema, wann Werbung sexy und wann sie sexistisch ist. Ein fiktive Beispielwerbung war das Bild einer Frau in Dessous auf einem Sofa. In einer Dessous-Werbung war das Motiv sexy, ergo OK. In einer Werbung für ein Sofa war es sexistisch, ergo nicht OK.
Ich finde diese Atari Lynx Werbung absurd. Die alte Version war nicht handlich. Niemand hätte das ding in die Jacke packen können.
Hätte Atari ein Bundle mit der Jeans-Weste aus dem Video angeboten, wäre die Geschichte anders verlaufen
Aktuell wird auch sowas gesendet. Dachte erst es wäre Uber Eats ![]()
Ich bin durch unseren firmeneigenen Diversity Newsletter mal auf das Thema aufmerksam geworden und es gab eine gute Webseite zum Thema, wann Werbung sexy und wann sie sexistisch ist. Ein fiktive Beispielwerbung war das Bild einer Frau in Dessous auf einem Sofa. In einer Dessous-Werbung war das Motiv sexy, ergo OK. In einer Werbung für ein Sofa war es sexistisch, ergo nicht OK.
Darüber hatte ich auch nachgedacht. Bei Biing! und BMX XXX spiegelt die Werbung primär das Spiel wider. Wahrscheinlich selbst bei Tomb Raider, da Lara und ihre Outfits ja doch klar ein “Feature” bzw. Selling Point waren.
Bei der Werbung für DOA Beach Volleyball wiederum würde ich sagen, dass die tatsächlich stark auf das Klischee des frauenlosen Nerds setzt. Allerdings tut das Spiel das halt irgendwie ebenfalls?
Was zweifellos aus der Reihe tanzt, ist die Battlecruiser-Werbung, die meiner Erinnerung nach damals zumindest in der PowerPlay in den Leserbriefen der nächsten Ausgabe tatsächlich kritisiert wurde. (Und möglicherweise in der übernächsten im Gegenzug verharmlost, da bin ich mir nicht mehr ganz sicher.)
ich sehe es auch so, wenn ich „Sex“ im weitesten Sinne verkaufe, der fängt in der Werbung bekanntlich schon früh an (ich bin immer besonders fasziniert von Autoreklame, wo sowieso nur Gefühl und Emotion verkauft wird, aber keinesfalls die technischen Daten oder Qualitäten des Autos („den Kennern des Wartburg wird sofort die Tankanzeige auffallen, so sieht man auf einen Blick, wieviel Benzin noch im Tank ist…“ (paraphrasiert))) dann stelle ich eben Sex dar, für mich beginnt Sexismus woanders, der ist zum Beispiel massiv auch mit völlig angezogenen Frauen in der 50er Jahre Reklame, wo die Frau 2 Probleme kennt, die mit dem Umsorgen des Mannes zu tun haben, der wurde durch den Bechdel-Test freigelegt usw.
Ich habe im meinem Beitrag auch alles gemeint wie geschrieben, ich räume aber ein, daß durch etwas hastig geschriebene und unpräzise formulierte Satzverknüpfung mehr Gewicht auf dem Posten der Werbeanzeigen lag, als auf dem Thema an sich, was mir durchaus wichtiger war, nämlich das Problem des Sexismus in der Reklame an sich, und da findet man in den 90ern doch erstaunliche Beispiele. Ich habe anekdotisch begründet das diffuse Gefühl, daß es hier heute graduell etwas mehr Sensibilität gibt, wobei wir uns auch in der Zeit befinden, die sowieso die Fortschritte eher verteidigen muß, als daß mit weiteren zu rechnen ist.
Edit:
Ich sehe übrigens auch die Anzeigen und Cover von She-Fox oder beispielsweise Barbarian als noch weniger problematisch an, das ist mit dem Holzhammer und einer Bildsprache aus dem Direct-to-video-Regal der 90er, das kann man finden, das hat aber eine gewisse Logik… irgendwie und ist vielleicht nicht völlig geschmackssicher, aber wasweißich, aber erklär mir einer das Battlecruiser-Motiv oder die Tennisspielreklame, ich meine Virtua Tennis, mit dem Upskirt-Shot der Tennisspielerin mit dem Satz (ungefähr) „Die schönste Seite des Tennis“, DAS finde ich echt ärgerlich und sackdumm!
Als jemand, der eine ganze Weile in und um die Werbeindustrie verbracht hat, wollt ich noch anschliessen: ich war sehr verwundert davon, mit welcher grober Kelle da gearbeitet wurde/wird.
Ich hatte mal ein ernsthaftes Meeting mit einem Werber, der mir vortrug, dass Werbung in Richtung Software-Entwickler ja einfach sei. Das seien ja alles notgeile Typen, also ein paar Hupen auf die Werbung und bei Messe-Ständen 2 Boothbabes. Der war damals (2010) schon Marke Auslaufmodell, aber der hatte schon ne halbe Karriere hinter sich.
Ich hab übrigens eine Theorie, warum solche Werbung aus der Mode ist: sie reduziert den Kunden auf was, was er eigentlich nicht sein will. Und wer Battlecruiser AD gespielt hat nach der Werbung, wirds sich 3 mal überlegen, nochmal das Spiel mit dem sexy Schlachtschiff in der Werbung zu kaufen. (scnr)
Spannendes Nebenbit: Booth Babes don’t convert. Machen wir uns nix vor: Wenn Booth Babes ordentlich verkaufen würden, gäbs die noch en masse.