"Ich erinnere das anders"

Bin da voll und ganz :wink: bei dir: Für mich sind das auch zwei Wendungen mit gänzlich gegensätzlicher Konnotation. Mir ist allerdings bislang gar nicht aufgefallen, dass die Wendung mit „volle“ dieser Tage aus dem Sprachgebrauch verschwindet.

Ja klaro, in FoN. Das war ein wiederkehrendes Thema - Katze weg → katze wieder da aber plötzlich scheu-> In Nachbars Innenhöfe einbrechen um dieses AppleTag wiederzubekommen. Das war ein richtiger Story Arc mit Plot Twist und Allem. Ich hoffe ja immernoch auf einen Teil 3 der Geschichte.

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Nope, zu weit aus dem Fenster gelehnt.

Tut mir leid. Beim nächsten Mal lehne ich mich nicht aus dem Fenster, ich lasse das Fenster von vornherein zu. :slight_smile:

Ah, es ist da einfach geendet. Die Katze kam nie wieder. Der Apple-Tag auch nicht.

Ich hatte Mal gerade eine andere Idee. Gibt es dieses Diskutieren über die richtige Verwendung der Sprache nur in Deutsch oder auch woanders? Ich hab irgendwann Mal gehört,dass Hochdeutsch angeblich eine Kunstsprache ist und hatte jetzt die Theorie,vielleicht diskutiert man daher nur in Deutsch über die richtige Verwendung soviel,weil man den Leuten diese Sprache erst beibringen musste und das ging dann so in unser normales, deutsches Verhalten über,ohne das wir wissen warum wir das tun?
So wie mit dem Experiment der Affen, die sich dann immer prügeln und keiner die Bananen von der Leiter holt,obwohl keiner der Affen mehr da ist, die das eingeführt haben.

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Das gibt es auch woanders - gerade in Frankreich ist das stark ausgeprägt. Und während man in Deutschland über Denglisch klagt, beschwert man sich in den USA gerne über Spanglish - also über spanische Lehnwörter und die Übernahme spanischer Grammatikregeln ins Englische.

Kleine Randnotiz: das berühmte Affen-Experiment hat es allem Anschein nach nie gegeben.

Meiner Meinung nach hat die amtliche Einhegung der Sprache im späten 19. Jh diese zu Gunsten deren Vereinfachung verarmt. Wenn man sich Briefe der letzten Jahrhunderte anschaut, betrifft das sowohl orthografische, interpunktionelle, graphemische und lexikalische Eigentümlichkeiten des Deutschen. Normale wie gehobene Schichten schrieben wie Poeten. Die Art, wie mit Leerraum (Bedeutungshaltiger Leerraum), Verzierungen, Symbolen, der Variation von Schreibweisen, eigene Wortschöpfungen etc. umgegangen und wieviel Liebe in alltäglichste Schriftstücke gesteckt wurde, selbst wenn der Schreiber erbost über den Empfänger war. Da wurde sich noch mit Niveau in gewählter Sprache beleidigt. Gerade Schreibfehler machten den Charakter eines Schreibers aus und trotzdem hat man sich verstanden.

Ach,schade. Dachte ich hätte da einen Geistesblitz gehabt :sweat_smile:

Zum Glück :four_leaf_clover: gibt es jetzt 1 Internet 🛜 und diese KrEaTiViTäT kommt durch die Hintertür :door: wieder zurück. (I bim 1 Poet)

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Huh. Will nicht anzweifeln dass es das gibt, aber seit >10 Jahren in Kalifornien lebend höre ich davon zum ersten Mal.

Mir fällt auch spontan gar kein spanisches Lehnwort ein? Außer Essen halt, aber das sind ja eher keine Lehnwörter.

Interessant, jetzt musste ich erstmal in meinem Gehirn kramen woher die Info kommt, die ich bis eben für ein Fakt gehalten habe.
Ich habe eine Weile für ein Unternehmen in Colorado gearbeitet, in diesem Dunstkreis ist mir das zu Ohren gekommen.
Ab und zu kommt das Wort Spanglish auch ab mir vorbei, daher habe ich es, dem Confirmation Bias folgend, in mein Weltbild eingebaut.
Hier etwa wird Spanglish in einem Atemzug mit Denglisch und Franglais erwähnt.

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Huch, noch so ein Mitkalifornianer [sic] :alien: Bei mir sind’s im Dezember 10 Jahre :slight_smile:

Spanglish als irgendwie linguistisch problematisch oder verpönt ist mir hier bisher auch noch nicht begegnet.

Zum Oberthema: Ich sehe das generell alles ebenfalls nicht so eng, und finde eher, man sollte Sprache gerne öfter freien Lauf lassen. Ist ja schließlich auch eine Form von Kreativität :slight_smile:

Es gab doch kürzlich einen anderen Thread mit einem ähnlich linguistischen Spin - jedenfalls hatte ich dort ein paar persönliche Beobachtungen zu Anglizismen festgehalten:

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Hah, super. Frierst du auch im Norden Kaliforniens?

Dass was du da sagst empfinde ich 100% auch so. Einerseits, dass mein deutsch echt einrostet, und dass ich mich manchmal richtig anstrengen muss, deutsche Ausdrücke zu finden statt was englisches fast wörtlich zu übernehmen, andererseits die Erkenntnis, dass das den deutschen Podcastern die ich so höre teilweise ähnlich zu ergehen scheint…

Sprache wandelt sich halt. Manchmal fällt mir auch krass auf, wie das schon viel früher so war, aber weniger wegen irgendwelcher Anglizismen.

Mir sind da ein paar uralte Rechnungen aus der Mitte der 90er wieder in die Hände gefallen. Insgesamt langweilig, aber das deutsch das in den Anschreiben verwendet wurde war irgendwie nochmal überraschend anders als das Amtsdeutsch heute. Ähnlich geht’s mir auch manchmal, wenn ich alte Zeitschriftenartikel aus den 80ern lese.

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Kenne niemand außer Gunnar, der etwas memorabel nennt. Ist kein falsches Deutsch, und stört mich auch nicht. Fällt mir aber trotzdem immer auf.

Mal so ganz am Rande, wo wir schon beim Verbessern sind:
müsste es nicht eigentlich auch Bastian [sic] heissen?

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Das finde ich interessant. Wie kommt da die positive oder negative Lesung zustande?

Für mich fühlt sich das nämlich nahezu äquivalent an. Die Mannschaft hat 5 Punkte Abstand zum Abstiegsplatz (und ob das viel oder wenig ist hängt davon ab wie die Mannschaft spielt, wie gut die zukünftigen Gegner sind etc.). Und natürlich sind die Punkte voll oder ganz, es gibt ja keine fraktionalen Punkte, zumindest wenn wir an Fußball mit aktuellen Regeln denken.

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Ich kann die positiv/negativ-Differenzierung schon nachvollziehen, aber finde es in dem konkreten Beispiel auch nicht so einfach; für mich wird’s deutlicher, wenn die Formulierung „Das sind gerade mal ganze fünf Punkte […]“ lauten würde. Ist schon ziemlich nuanciert - kann mir gut vorstellen, dass es je nach persönlicher Gewohnheit unterschiedlich gelesen wird :slight_smile:

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Geht mir ähnlich wie euch beiden, auch wenn ich Gunnars Ansatz verstehe, bin ich für solche Nickeligkeiten nicht so empfänglich.
Das ist wie die Debatte Glass halb voll/Glas halb leer, ist für mich einfach das gleiche … äh dasselbe :smile:

Eigentlich ist mir das alles total Wumpe, auf der einen Seite, gerade die deutsche Sprache ist durch Ihre Möglichkeiten ein wunderschöner Spielplatz, kreativ mit Sprache umzugehen, sollte man feiern und nicht rumnölen.
physikalisch, physisch habe ich noch gar nie als Anglizismus gesehen, vielleicht macht das so Sinn, mich stört das immer, weil es ganz unterschiedliche Dinge beschreibt und dabei eins völlig falsch.

Ich mag auch piesackende Gespräche und Diskussionen auf einer näänäänäänää-Basis… okay, ETWAS erwachsener und argumentgestützt vielleicht schon, aber es geht mir total auf den Bumsknödel wenn es in einer Form belehrend und feindselig wird, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren:
ich erinnere etwas oder ich erinnere mich AN etwas ist mir SO egal, ich empfinde, etwas was viel Sprache zu tun hat, Sprach-Empfinden, ich erinnere ohne an sogar als präziser. Ich habe mal gelesen, wahrscheinlich in einem schwedischen Wissenschaftsmagazin, daß das erinnern ohne an, an etwas ziemlich typisch soziale Berufe sei, vielleicht ist da was dran, daß es dort aus einer fachlich korrekten Formulierung sich in den allgemeinen Sprachgebrauch hinausgeschlichen hat.

Ich halte viel von schöner… präziser, sogar „korrekter“ Sprache, ich stehe auf korrekte Rechtschreibung und Kommasetzung, auch wenn ich da, wie wohl jeder, so ihre Aussetzer hat, ich mag und fordere und geniesse aber auch kreativen, spielerischen Umgang mit Sprache, das tut keinem weh und fördert sogar das Sprach-Gefühl und das Sprach-Empfinden und die Freude an der Sprache, ich habe das Gefühl, Deutsch als Sprache ist da gegenüber zum Beispiel dem Englisch echt lässig und verspielt, Marc Twain mag es gehasst haben, ich glaube, der hat das gar nicht so gemeint, der hat schon verstanden, was das für ein schönes, präzises und mächtiges Instrument das ist und wieviel Freude das machen kann.
Ich persönlich empfinde Englisch pur dagegen fast als ein bißchen dröge, ein bißchen Denglisch andersrum, wie nennt man das dann, Englerman(?) täte dem gar nicht schlecht und ein bißchen Denglisch und Anglizismen verdeutlichen, wie integrativ und verspielt die deutsche Sprache sein kann.

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