Liebe Stay Forever Community,
auf Gamersglobal lautete die Sonntagsfrage vom 18.12.2022 seit wann die dortige Community Computer- und Videospiele spielt. Als Anwortmöglichkeiten standen die 70er, 80er, 90er, 2000er und 2010er Jahre zur Auswahl.
Mich würde einmal interessieren, wie das bei Euch so aussieht, was Eure erste Plattform war und was Eure frühstens Spiel-Erinnerung sind?
Ich musste mich etwas anstrengen, um einen ungefähren Zeitraum für meinen Einstieg in’s Gaming einzugrenzen. Aus dem Stand heraus hätte ich mich nicht erinnern können, wann mein genauers Start-Jahr war. Aber ich weiß noch, dass mein erster PC mit Windows 95 ausgestattet war. Meine Gamer-Karriere kann also nicht vor August 1995 begonnen haben. Windows 98 gab es damals noch nicht, da bin ich recht sicher.
Eines meiner ersten Spiele war Anno 1602. Auch das spricht dafür, dass ich erst in den späten 90ern in’s Gaming eingestiegen bin.
Ein weiteres meiner frühen Spiele, an die ich mich zurückerinnern kann, ist Betrayal at Krondor. Ich habe BaK aber nicht bei Release gespielt sondern als Heft-Vollversion der Ausgabe 04/1998 des PC Joker beim Einkaufen mit meiner Mutter „erbettelt“.
Meine Gamer-Karriere wird also höchstwahrscheinlich zwischen 1997 und Anfang 1998 begonnen habe.
An Anno 1602 habe ich als Kind von ca. 11 Jahren sehr gute Erinnerungen. Ich mochte die Metapher des Spiels sehr gerne. Das ganze Game hatte rein optisch etwas gemütliches und verströhmte Wohlfühlatmosphäre. Ich mochte auch die CGI-Sequenzen und das deutsche Intro habe ich mir unzählige Male reingezogen. Die kernige Stimme des Erzählers hat mich damals sehr beeindruckt.
Das Gemeplay war für mich als 11jährigen Gaming-Neuling natürlich alles andere als gemütlich. Besonders erfolgreich war ich beim Besiedeln der Inseln in Folge dessen damals leider nicht. Mit einem damaligen Schulfreund habe ich mich aber immerhin über die sich ständig wiederholenden, nervigen Kommentare lustig gemacht, wenn es wieder einmal an Tabak, Alkohol und weiteren Waren fehlte. Unsere laut ausgerufene Erwiderung: Gleich nicht mehr!
Was ich heute frustrierend finden würde hat mich damals trotzdem nicht davon abgehalten gefühlt Jahre in das Spiel zu versenken. Schade, dass es damals noch keine genaue Zeiterfassung über Plattformen wie Steam gab.
Auch bei Betrayal at Krondor bin ich damals Jahre lang nicht über einen bestimmten Punkt hinausgekommen. Ich kann mich noch erinnern, dass man in einem der mittleren Kapitel eine Verschwörung der Nachtfalken (in der deutschen Übersetzung der Romanvorlage übrigens Nachtgreifer genannt) aufdecken musste. Doch diese Meuchelmörder standen in Verbindung mit einem bestimmten Tempel. Die dortigen Priester wollten nur helfen, wenn meine Recken einen Akt des Glaubens vollziehen würden. Dieses Rätsel habe ich jahrelang nicht lösen können, bis ich etwas älter war und mehr über Religion wusste. (Internet hatten wir damals nicht und die WinHints auf der PC Joiker CD haben mir entweder nicht geholfen oder ich habe die Hinweise damals nicht verstanden.)
Irgendwann, bei einem von vielen weiteren Anläufen, bin ich dann auf die Idee gekommen meine Nahrungs-Rationen abzulegen und zu rasten, bis meine Recken anfingen zu hungern. Nach dieser „Fasterei“ haben sich die Priester dann endlich breitschlagen lassen mir den Namen des Anführer der Nachtfalken zu verraten und es konnte weitergehen. Das war ein wahrlich erhebender Moment!
Als ich BaK erstmals gespielt habe, war die Grafik bereits hoffnunglos veraltet. Kein Wunder, war dies doch bereits bei Release im Jahr 1993 der Fall. Mangels Erfahrung mit Gaming und Grafik hat mich das damals nicht gestört. Die Charaktere, die Welt und die Erzählung haben mich total fasziniert und in das Spiel hineingesogen. Sogar die wenigen halb-animierten Zwischensequenzen fand ich großartig. Diese Aspekte lassen mich Betrayal at Krondor auch heute noch mit Freude spielen!